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Oswald Bubel: Metall- und Elektroindustrie blickt mit Unsicherheit in die Zukunft

Anlässlich der Mitgliederversammlung des Verbandes am 19.05.2022 im Saarbrücker Schloss sprach Präsident Oswald Bubel zur erwarteten Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen.

Angesichts der weiter anhaltenden Corona-Pandemie, des Konflikts in der Ukraine und der kritischen Lage rund um die Energieversorgung steht die Wirtschaft im Saarland vor einer unsicheren Zukunft. „Vor allem mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter gibt es in den Unternehmen eine hohe Sensibilität“, sagte Oswald Bubel, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar), im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Verbandes. Viele Unternehmen erwarteten, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten erneut verschlechtere.
Durch die Corona-Pandemie sind die Betriebe unter Druck geraten. Trotz voller Auftragsbücher stockt die Produktion, weil wichtige Teile nicht verfügbar sind. „Die Corona-Ausbrüche in China und die damit verbundenen Lockdowns verschärfen die Situation noch einmal“, sagt Bubel. Die labile Lage an den Energiemärkten trägt zu weiterer Verunsicherung der Unternehmen bei. Ein mögliches Gasembargo bezeichnet der ME-Saar-Präsident als „unkalkulierbares Risiko“. Wenn das russische Gas ausbliebe, drohe ein Domino-Effekt in der Industrie, der einen Großteil der Betriebe treffen würde und große Schäden für ganze Industriezweige nach sich ziehen könne, sagte er. Schon jetzt sei die Gasversorgung angesichts gestörter Lieferungen angespannt, was eine ausreichende Befüllung der Gas-Speicher erschwere.
Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie stehen von mehreren Seiten unter Druck. Die hohen Energiepreise schlagen sich auf zahlreichen Ebenen nieder: Von der Prozesswärme über die höheren Kosten für Vorprodukte bis hin zu steigenden Logistikkosten. „Nicht alle Belastungen können sie an ihre Kunden weitergeben“, sagt Bubel. „Das zehrt an der bereits durch Corona stark angegriffenen Liquidität der Unternehmen.“ Dabei brauchen die Unternehmen gerade im anstehenden Strukturwandel zusätzliche Mittel, um die Forschung an Innovationen und neuen Geschäftsmodellen voranzutreiben. 
Von der neuen Landesregierung erhofft sich der Verband eine konstruktive Begleitung im Strukturwandel. „Die Unternehmen brauchen jetzt innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, um sich für die Zukunft neu aufstellen zu können“, sagt Bubel. „Die Politik ist gefragt, den Ballast und die Bürokratie aus besseren Zeiten abzuräumen und jetzt mit mehr Flexibilität die wirtschaftliche Erholung einzuleiten. Wir sind im guten Austausch mit der neuen Landesregierung und sagen ihr bei den großen Herausforderungen unsere Unterstützung zu.“

Wirtschafts-Staatssekretärin Elena Yorgova-Ramanauskas zeigte sich in ihrer Ansprache vor den Unternehmensvertretern optimistisch für die Zukunft des Saarlandes: „Unser Standort ist vielfältig. Das Saarland verbindet heute traditionelle Industrie mit einer qualifizierten Arbeitnehmerschaft und innovativem Know-how aus der Spitzenforschung. Gleichwohl treffen weltweite Krisen unser Bundesland früher als andere Regionen. Diese Herausforderungen werden wir im engen Schulterschluss mit der Bundesregierung sowie unseren europäischen und transatlantischen Partnern meistern. Das Saarland kann Krise. Als Transformationsweltmeister wird es uns auch dieses Mal gelingen, technologische Innovationen zur Grundlage von Wettbewerbsfähigkeit und somit Beschäftigung zu machen.“

Kontakt:  
Joachim Wollschläger                                                       
Telefon 0681 9 54 34-28                         
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