Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) begrüßt es, dass die Mindestlohnkommission zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen ist.
In einem ersten Schritt wird der Mindestlohn auf 13,90 Euro steigen, was mit der nachlaufenden Tarifentwicklung zu begründen ist.
Der zweite Schritt, die Erhöhung auf 14,60 Euro, ist zu hoch ausgefallen und eine Hypothek auf die erhoffte Konjunkturentwicklung. Dieser Schritt ist im Nachhinein nur zu rechtfertigen, wenn die Wirtschaftsentwicklung nun deutlich durchstarten wird.
„Mit rund 13 Prozent Erhöhung insgesamt ist das Ergebnis für viele Branchen zu hoch und ich befürchte, dass dies zu einem schleichenden Verlust von einfachen Jobs führen kann“, sagt Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer der VSU.
Die Verhandlungen der Mindestlohnkommission verliefen unter schwierigen Bedingungen. Die Politik und insbesondere die SPD hat im Vorfeld massiv öffentlichen Druck auf die Mindestlohnkommission ausgeübt.
Die Einigung der Mindestlohnkommission demonstriert mit dem aktuellen Beschluss ihre Unabhängigkeit und zeigt die Handlungsfähigkeit der Sozialpartner - Arbeitgeber und Gewerkschaften.
„Es ist wichtig, dass dieses Signal gegen die Bevormundung und Einmischung der Politik in die Arbeit der Mindestlohnkommission verstanden wird und sich die Politik zukünftig aus der Lohnfindung heraushält.
Die politisch Verantwortlichen müssen zügig ihrer eigenen Verantwortung gerecht werden und Reformen beschließen, die mehr Netto vom Brutto ermöglichen. Der ungebremste Anstieg der Sozialversicherungsabgaben muss gestoppt werden. Dazu brauchen wir entschlossenes politisches Handeln“, so Martin Schlechter.