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M+E-Unternehmen an der Saar härter von Corona und Strukturwandel betroffen als im Bund

Die Lage hat sich jedoch gegenüber einer im Juni durchgeführten Umfrage verbessert

Die saarländischen Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie leiden aufgrund der Corona-Krise stärker unter Produktionseinschränkungen als die Unternehmen im Bund. Das zeigt die jüngste Umfrage von ME Saar und Gesamtmetall bei Unternehmen der M+E-Branche.
33 Prozent der Unternehmen im Saarland haben demnach angegeben, dass sie stark oder sehr starke Produktionseinschränkungen im Rahmen der Pandemie verzeichnen – bundesweit sind es 30 Prozent der befragten Unternehmen. Auch beim Ausblick sind die saarländischen Unternehmen insgesamt etwas skeptischer als die M+E-Branche im Bund. Für 63 Prozent der Firmen im Saarland ist es derzeit nicht absehbar, wann die Produktion wieder den Stand vor der Corona-Pandemie erreicht, bundesweit haben dies 50 Prozent der Unternehmen angegeben. Auch beim Umsatz macht sich das bemerkbar. Im Saarland rechnen mehr als 90 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatzrückgang im Jahr 2020, bundesweit erwarten das in der aktuellen Umfrage nur 72 Prozent. Hier zeigt sich der Schwerpunkt der saarländischen Industrie im Automobilbereich.

Im Vergleich zur letzten Umfrage im Juni hat sich die Lage allerdings leicht gebessert. Während damals noch knapp 90 Prozent der M+E-Unternehmen in Deutschland angaben, dass sie bei ihrer Produktion von der Krise betroffen sind (Saarland: 92 Prozent) sind es jetzt nur noch 84 Prozent (Saarland: 83 Prozent).

Sowohl im Bund als auch im Saarland geht die Kurzarbeit wieder zurück. Während im Juni noch 66 Prozent der Unternehmen (Saarland: 70 Prozent) angaben, dass sie Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter nutzen, sind das aktuell nur noch 41 Prozent (Saarland: 52 Prozent). Allerdings ist der Umfang der Reduzierung im Bund mit 23 Prozent höher als im Saarland (16 Prozent). Saarländische Unternehmen gehen davon aus, dass sie Kurzarbeit über durchschnittlich 8,5 Monate einsetzen müssen, die Firmen im Bund rechnen mit 7,5 Monaten mit einer etwas kürzeren Zeitspanne.

Die Corona-Krise ist längst auch am Arbeitsmarkt angekommen. Obwohl die Unternehmen Mitarbeiter halten wollen, sind auch Kündigungen nicht zu vermeiden. Im Saarland hat knapp jeder zehnte Betrieb (9,5 Prozent) schon betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen, etwas mehr als im Bund (8,6 Prozent). Und hier ist keine Entspannung angesagt: 42 Prozent der M+E-Unternehmen erwarten, dass sich die Zahl der Beschäftigten noch in diesem Jahr verringern wird, im Bund sind es 33 Prozent. Für das kommende Jahr ist bundesweit bei 38 Prozent der Befragten ein Abbau von Beschäftigten geplant, im Saarland sogar bei 44 Prozent.

Im Rahmen der Ausbildung konnten die Unternehmen noch 69 Prozent (Saarland: 77 Prozent) der angebotenen Ausbildungsstellen bewerben. Im kommenden Jahr allerdings könnte sich die Zahl der angebotenen Stellen noch einmal etwas verringern. Drei von zehn Unternehmen im Saarland gehen davon aus, weniger auszubilden als in diesem Jahr, im Bund sind es etwas mehr als zwei von zehn (23 Prozent).

Rückfragen gerne an:
Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V.
Joachim Wollschläger
Kommunikation
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