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VSU-Schlagzeilen 03.08.2022

Gemischte Einschätzungen von 100 Tagen Anke Rehlinger / 13,7 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzten 2018 die Pendlerpauschale / Rekord-Zuwanderung treibt Einwohnerzahl in Deutschland auf 86 Millionen

Saarland/Region 
Gemischte Einschätzungen von 100 Tagen Anke Rehlinger 

Arbeitswelt 
Fachkräftemangel steigt auf Allzeithoch 
13,7 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzten 2018 die Pendlerpauschale 
Bonuszahlung: Deutsche Bahn will Mitarbeiter zum Energiesparen motivieren 
  
Konjunktur 
ifo Institut: Lage deutscher Autohersteller leicht schlechter
  
Mobilität und Energie 
Experten erwarten Siegeszug des selbstfahrenden Lastwagens 
Energieverbrauch sinkt dank mildem Wetter und hoher Preise 
Immer mehr Unternehmen achten bei Geschäftsreisen auf Umweltschutz 
Ministerium: Völliger Verzicht auf Gas in der Stromerzeugung nicht möglich 
  
Wirtschafts- und Sozialpolitik 
Rekord-Zuwanderung treibt Einwohnerzahl in Deutschland auf 86 Millionen 
Deutschland setzt EU-Regeln für Vaterschaftsurlaub zunächst nicht um 

Nachhaltigkeit 
Forscher fordern bessere Vorbereitung auf schlimmste Klimakrisen-Szenarien 

Saarland/Region
  
Gemischte Einschätzungen von 100 Tagen Anke Rehlinger 
Nach 100 Tagen im Amt zieht Anke Rehlinger eine positive Bilanz ihrer bisherigen Amtszeit als Ministerpräsidentin. Die neue SPD-Landesregierung habe erste zentrale Vorhaben beschlossen und werde als nächstes den Ausbau der erneuerbaren Energien forcieren. Rehlinger sagte der „Saarbrücker Zeitung“, die Regierung sei „mit Rekordtempo“ gestartet. „Wir haben G9 auf den Weg gebracht und die schrittweise Abschaffung der Kita-Gebühren geklärt, das Gesetz für Schulsozialarbeit eingebracht und einen Haushalt aufgestellt, der kräftig investiert, ohne neue Schulden zu machen.“ Angesichts der offenen Zukunft von Ford verweist sie auf „eine ganze Reihe von Gesprächen“. Die CDU-Opposition warf Rehlinger vor, sie habe „massive Lieferschwierigkeiten“ und einen „sehr bescheidenen Start“ hingelegt. Rehlinger konzentriere sich nicht auf die dringlichen Probleme des Landes und setze völlig falsche Prioritäten, sagte Generalsekretär Frank Wagner. „Es reicht nicht, Fassbieranstiche zu machen, tolle Fotos zu produzieren und Orden zu verleihen. Uns steht ein Energiekrisen-Winter bevor, in der Industrie brechen uns Arbeitsplätze weg und viele Unternehmen wissen nicht, wie es weitergehen soll.“ Wagner forderte von Rehlinger einen Energiekrise-Gipfel; bei Ford seien die versprochenen Pläne B, C und D nicht vorhanden. Rehlinger müsse die drängenden Fragen „endlich zur Chefsache machen“. Die Saar-Grünen vermissen bei Rehlinger Fortschritte bei der Energiewende. Die wenigen konkreten Vorhaben aus der Regierungserklärung wie die Förderung von Stromspeichern bei Einsatz von PV-Anlagen oder das Bereitstellen von zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie seien noch nicht in Angriff genommen, obwohl die Zeit dränge. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 

  
Arbeitswelt 

Fachkräftemangel steigt auf Allzeithoch 
Der Fachkräftemangel hat einen neuen Höchststand erreicht und belastet die deutsche Wirtschaft immer stärker. Mit 49,7 Prozent sagte im Juli fast die Hälfte aller vom Münchner ifo Institut befragten Unternehmen, dass sie durch einen Mangel an qualifizierten Fachkräften eingeschränkt werden. Das ist der höchste Wert seit Beginn der quartalsweisen Befragung im Jahr 2009. Im Vergleich zum bisherigen Rekord aus dem April stieg die Zahl noch einmal um 6,1 Prozentpunkte. „Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden“, so Sauer, Arbeitsmarktexperte am ifo Institut. „Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden.“ Mit einem Anteil von 54,2 Prozent zeigten sich die Dienstleister am stärksten von knappen Fachkräften betroffen. Die Beherbergungsbetriebe und die Veranstaltungsbranche lagen mit rund 64 Prozent über diesem Branchendurchschnitt. In der Lagerei waren 62,4 Prozent der Betriebe von einem Mangel betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe klagten 44,5 Prozent der Umfrageteilnehmer über fehlendes Fachpersonal. Darunter waren 58,1 Prozent der Nahrungsmittelhersteller durch den Fachkräftemangel beschränkt. Auch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und von Metallerzeugnissen finden nur schwer fachkundiges Personal (rund 57 Prozent). Der Einzelhandel war mit 41,9 Prozent betroffen, der Bau mit 39,3 Prozent, und im Großhandel meldeten 36,3 Prozent der Firmen einen Mangel an Fachkräften. (Quelle: ifo Institut, M+E- Newsletter Gesamtmetall)

13,7 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzten 2018 die Pendlerpauschale 
Im Jahr 2018 nutzten rund 13,7 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Entfernungspauschale, auch Pendlerpauschale genannt, teilt das Statistische Bundesamt mit. Auf ihrem Weg zur Arbeit legten sie durchschnittlich 26 Kilometer zurück. Rund 81 % der Pendlerinnen und Pendler (11,1 Millionen) gaben an, zumindest für einen Teil der Strecke das Auto zu nutzen. Hierbei wurden nur Fälle erfasst, bei denen die Werbungskosten über dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1 000 Euro lagen. Diejenigen, die unterhalb dieses Betrags blieben, gaben ihre gependelten Kilometer häufig nicht in ihrer Steuererklärung an. Die Längen der Pendelstrecken für Personen mit unterschiedlich hohen Bruttolöhnen unterscheiden sich dabei im Jahr 2018 kaum. Pendlerinnen und Pendler mit einem jährlichen Bruttolohn unter 10 000 Euro legten mit 32 Kilometer den weitesten Arbeitsweg zurück. Im Jahr 2018 betrug die Pendlerpauschale 30 Cent pro Kilometer des einfachen Arbeitswegs. Nach einer Gesetzesreform im Mai dieses Jahres liegt sie ab dem 21. Kilometer bei 38 Cent. (Quelle: destatis, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 

Bonuszahlung: Deutsche Bahn will Mitarbeiter zum Energiesparen motivieren 
Mit einem Einmalbonus von mindestens 100 Euro will die Deutsche Bahn ihre Angestellten zum Energiesparen am Arbeitsplatz motivieren. „Wir wollen, dass alle 200.000 Beschäftigten in Deutschland aktiv werden, dass alle kleineren und größeren Hebel gezogen werden, um es am Ende zu einer nennenswerten Einsparsumme zu bringen“, sagte Personalvorstand Seiler am Dienstag in Berlin. Es gehe um Themen wie die Beleuchtung, das Heizen, das Nutzen von Klimaanlagen, die Betankung, „oder vielleicht auch mal die Treppe statt dem Aufzug zu benutzen“, sagte Seiler. Wenn sich genügend Mitarbeitende entsprechend engagierten und insgesamt besonders viel eingespart werde, könne der Bonus für alle auf 150 Euro angehoben werden. Wie groß die Einsparungen dafür sein müssen, sagte Seiler nicht. Mit dem Anreizsystem will die Bahn eigenen Angaben zufolge vor allem in ihren Gebäuden den Energieverbrauch senken. Unklar blieb zunächst, wie groß das Einsparpotenzial dort überhaupt ist. (Quelle: business insider, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur
  
ifo Institut: Lage deutscher Autohersteller leicht schlechter 
Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller hat sich im Juli verschlechtert. Der Wert fiel auf 20,5 Punkte, nach 22,4 im Juni. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste ifo Umfrage. „Die Möglichkeiten der Pkw-Hersteller steigende Materialkosten an den Verbraucher weiterzugeben, scheinen eine Grenze erreicht zu haben“, sagt Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Die Preiserwartungen fielen auf 38,6 Punkte, nach 73,1 im Juni. Der Auftragsbestand der Autobauer hat abgenommen und fiel im Vergleich zum Vormonat auf minus 29,0 Punkte, nach plus 8,2 im Juni. Auch ihre Produktion haben die Hersteller zurückgefahren, von 15,4 auf 0,2 Punkte. „Sorgen um eine mögliche Gasverknappung und die weiterhin pandemiegeschwächte chinesische Wirtschaft als wichtiger Auslandsmarkt beeinträchtigen die künftigen Geschäfte der Autobauer“, sagt Falck. Die Geschäftserwartungen haben sich verschlechtert, von plus 10,1 Punkte auf minus 6,5 im Juli. Auch die Zulieferer blicken weiterhin pessimistisch in die Zukunft. „Die Zulieferer wären von möglichen Gasrationierungen stark getroffen, insbesondere bei energieintensiven Vorprodukten für die Hersteller“, sagt Falck. Sie erwarten ihre Produktion weiter herunterzufahren. Der Indikator fiel auf minus 14,9 Punkte, nach minus 6,8 im Juni. Die Preiserwartungen der Zulieferer blieben moderat bei 62,8 Punkten, nach 64,9 im Juni. (Quelle: ifo, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  

Mobilität und Energie 
  
Experten erwarten Siegeszug des selbstfahrenden Lastwagens 
Fahrerlos fahrende Lastwagen dürften nach Einschätzung der Unternehmensberatung Berylls schon 2030 etwa 10 Prozent des Absatzes ausmachen. Der autonome Lkw helfe der Transportbranche gegen den weltweit immer größeren Fahrermangel und spare ihr zugleich etwa ein Fünftel der Kosten ein, schrieben die Branchenexperten in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Allein in den USA dürften 2030 etwa 160.000 Lkw-Fahrer fehlen. Selbstfahrende Lastwagen seien der einzige Ausweg aus diesem Engpass. Zugleich machten Fahrerlöhne über 40 Prozent der Kosten aus – wenn nur jeder zehnte Schwerlastwagen in den USA autonom fahren würde, ließen sich demnach 25 Milliarden US-Dollar (24,5 Mrd Euro) jährlich sparen. Der autonome Lkw sei „der ultimative game changer“ und werde die Wertschöpfung in der Branche neu aufteilen, heißt es in der Studie. Allein die fünf größten darauf spezialisierten Tech-Firmen in den USA – Waymo, TuSimple, Aurora, Embak und Plus – hätten im vergangenen Jahr 5,6 Milliarden Dollar von Investoren eingesammelt. Die Investoren erwarteten aber bald einmal Rückflüsse. Die Mehrheit dieser Tech-Firmen verkaufe die Technologie nicht als Zulieferer an die Lkw-Bauer, sondern biete sie den Transporteuren als Dienstleistung gegen Gebühr an. Bei geplanten Bruttogewinnmargen von 80 Prozent für die Tech-Firmen bleibe den Spediteuren und Flottenbetreibern immer noch eine Ersparnis zwischen 14 und 27 Prozent gegenüber den heutigen Gesamtkosten. Sie dürften vom Wettbewerb der Tech-Firmen profitieren, heißt es in der Studie. Die Lkw-Bauer dagegen müssten sich für Partnerschaften öffnen, ihre Fahrzeuge und Software für die neue Technologie fit machen und Entwicklungszeiten und Produktzyklen drastisch verkürzen. (Quelle: dpa, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
   
Energieverbrauch sinkt dank mildem Wetter und hoher Preise 
Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum nach vorläufigen Berechnungen um 3,5 Prozent gesunken. Als Gründe nannte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Dienstag das sich abschwächende Wirtschaftswachstum, die milde Witterung sowie deutliche Energieeinsparungen wegen der kräftig steigenden Energiepreise. Insgesamt habe der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Halbjahr 2022 bei 5.950 Petajoule gelegen. Die hohen Energiepreise hätten einerseits zu kurzfristig wirkenden Energieeinsparungen geführt, berichtete die AG in Berlin. Andererseits hätten sie aber auch langfristig wirkende Einsparungen ausgelöst, weil sich Investitionen in die Senkung des Energieverbrauchs stärker lohnten. Das Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent habe nur einen geringen verbrauchssteigernden Effekt gehabt. Die AG wies darauf hin, dass ohne den verbrauchssenkenden Effekt der milden Witterung der Energieverbrauch nur um 0,5 Prozent gesunken wäre. Der Erdgasverbrauch ging den Berechnungen zufolge um knapp 15 Prozent zurück. Als Hauptursache dafür sehen die Energieexperten die mildere Witterung sowie das hohe Preisniveau. Zudem habe sich der Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung verringert, weil die erneuerbaren Energien vor allem im ersten Quartal höhere Beiträge geliefert hätten. 
Der Verbrauch von Mineralölprodukten lag in den ersten sechs Monaten insgesamt um 7,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor, als er wegen der Corona-Pandemie eingebrochen war. Der Verbrauch an Steinkohle nahm um 9,2 Prozent, der von Braunkohle um 10,6 Prozent zu. Die Stromerzeugung aus Kernenergie verringerte sich im ersten Halbjahr wegen der Abschaltung von drei Kraftwerken um gut die Hälfte. Der Beitrag der erneuerbaren Energien stieg im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent. Windenergieanlagen legten um 18 Prozent zu, Solaranlagen um 20 Prozent. Die Wasserkraftwerke lieferten dagegen ein Prozent weniger Strom als im Vorjahreszeitraum. Die Solarenergie verzeichnete ein Plus von 20 Prozent. Bei der Biomasse gab es einen Rückgang um zwei Prozent. Die energiebedingten Kohlendioxid-Emissionen nahmen um rund ein Prozent zu. (Quelle: dpa, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  
Immer mehr Unternehmen achten bei Geschäftsreisen auf Umweltschutz 
Unternehmen schicken ihre Angestellten wieder häufiger Geschäftsreisen – und sie achten dabei auch stärker auf den Umweltschutz. Einer Studie des Deutschen Reiseverbands (DRV) zufolge berücksichtigten zuletzt 56 Prozent der Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden ökologische und soziale Standards bei der Buchung. Im Vergleich zu 2019 war das ein Plus von sechs Prozentpunkten, wie der DRV am Dienstag mitteilte. „Umweltbewusstes Handeln ist kein Nice-to-have mehr; es ist eine absolute Notwendigkeit für Unternehmen“, erklärte der Reisedienstleister BCD Travel Germany. Kosten spielten zwar auch weiterhin eine große Rolle, „treten jedoch zunehmend in den Hintergrund, wenn es darum geht, das Richtige zu tun.“ An der Erhebung beteiligten sich 100 Geschäftsführer, die selbst regelmäßig auf Geschäftsreisen sind, sowie 100 Führungs- und Fachkräfte aus Unternehmen ab 250 Mitarbeitern. Insgesamt hatte die Pandemie laut der Studie einen dauerhaften Einfluss auf Geschäftsreisen: In 60 Prozent der Unternehmen werden demnach nun mehr Geschäftstreffen online abgehalten. Ein kompletter Verzicht auf ein persönliches Kennenlernen ist für 39 Prozent der Befragten allerdings keine Option. Zwei Drittel der Unternehmensvertreter gaben aber an, wenn möglich auf einer Geschäftsreise mehrere Termine zu erledigen – ein Plus von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2019. (Quelle: AFP, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  
Ministerium: Völliger Verzicht auf Gas in der Stromerzeugung nicht möglich 
Deutschland kann nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums nicht komplett auf Gas zur Stromerzeugung verzichten. Dies sei „aus Gründen der Sicherheit des Stromnetzes aktuell nicht möglich“, hieß es in einem Papier aus dem Haus von Bundeswirtschaftsminister Habeck. Insgesamt soll der Einsatz von Gas im Bereich der Stromerzeugung aber deutlich reduziert werden. Mit der Einschätzung stellt sich das Wirtschaftsministerium gegen Forderungen von Bundesfinanzminister Lindner und auch von der Union, nach denen Gas nicht länger zur Produktion von Strom eingesetzt werden dürfe. „Systemrelevante Gaskraftwerke können nicht einfach so abgeschaltet werden.“, heißt es in dem Papier des Wirtschaftsministeriums. „Klar ist aber, dass da, wo es möglich ist, der Gasverbrauch in der Stromerzeugung reduziert werden muss und wird.“ Außerdem werde die Bundesregierung dem Gasmangel mit drei Rechtsverordnungen begegnen. Die erste Rechtsverordnung zur Ermöglichung der zeitlich befristeten Rückkehr von Steinkohlekraftwerken ans Netz trat am 14. Juli in Kraft. Die zweite Verordnung zur Aktivierung der Braunkohlereserve gilt zum 1. Oktober. Bereits stillgelegte Braunkohlekraftwerke können dann wieder ihren Betrieb aufnehmen. Zudem sei eine Gaseinsparverordnung in Arbeit, die die unnötige Verstromung von Erdgas verhindern soll. (Quelle: Dow Jones, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 

  
Wirtschafts- und Sozialpolitik 
  
Rekord-Zuwanderung treibt Einwohnerzahl in Deutschland auf 86 Millionen 
Die Bevölkerung in Deutschland dürfte in den kommenden Jahren in einem historischen Ausmaß wachsen. Im Jahr 2030 könnten in Deutschland bereits nahezu 86 Millionen Menschen leben, fünf Millionen mehr als 2011. Dies sei ein "historischer Anstieg der Einwohnerzahl", schreiben die Ökonomen der Deutsche Bank Research in ihrem Monatsbericht August. Der starke Zuwachs habe „bedeutende ökonomische Folgen“. Wirtschaftlich dürfte der Zuzug für Deutschland langfristig Vorteile haben. Für Klima und Umwelt falle die Bilanz dagegen negativ aus. Bereits im vergangenen Jahr waren 329.000 mehr Menschen nach Deutschland gezogen, als das Land verließen. Die Einwohnerzahl erhöhte sich durch den gegenläufigen Trend höherer Sterbe- als Geburtenzahlen um gut 100.000. In diesem Jahr nun führt Russlands Angriff auf die Ukraine zu einer starken Zunahme der Zuwanderung. Die Deutschen Bank erwartet, dass allein 1,3 Millionen Menschen aus der Ukraine in Deutschland Schutz suchen. Hinzu kämen Flüchtlinge aus Russland, Belarus, Georgien und Moldau. Gemeinsam mit einem unveränderten Zuzug aus anderen Ländern erwartet die Deutsche Bank für dieses Jahr einen Nettozuzug von 1,7 Millionen Menschen nach Deutschland. Für das kommende Jahr sei mit einer Zahl von 600.000 zu rechnen. Die Einwohnerzahl erhöhe sich damit von 83,3 Millionen im Jahr 2021 auf 85,4 Millionen 2023. „Damit wäre die Flüchtlingswelle deutlich größer als im Jahr 2015. Sie wird wohl nur von der Zuwanderung nach dem 2. Weltkrieg übertroffen.“ Die Bank-Experten rechnen damit, dass die Netto-Zuwanderung auch über 2023 hinaus auf einem Niveau von über 300.000 Menschen im Jahr verharrt. „Den in vielen Studien unterstellten Rückgang auf jährlich nur 200.000 oder 200.000 Personen halten wir für falsch.“ Die Einwohnerzahl in Deutschland steige in der Folge bis zum Jahr 2030 auf nahezu 86 Millionen. Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland bewerten die Ökonomen insgesamt positiv. Es gebe aber auch Risiken und kurzfristige finanzielle Lasten. Auf der negativen Seite verlängere der Anstieg der Einwohnerzahl den Wohnungsmangel, belaste kurzfristig die Staatshaushalte und erschwere es, die Ziele beim Klimaschutz einzuhalten. Dies gelte nicht nur für Deutschland selbst. (Quelle: business insider, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  
Deutschland setzt EU-Regeln für Vaterschaftsurlaub zunächst nicht um 
Deutschland setzt neue EU-Regeln für einen Vaterschaftsurlaub nach der Geburt eines Kindes zunächst nicht um. Wie eine Sprecherin des Familienministeriums mitteilte, hat die Bundesregierung eine Ausnahme ausgehandelt. Grund seien bereits bestehende Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die über die neuen EU-Regeln hinausgingen. Die Sprecherin verwies dabei unter anderem auf das Elterngeld, das Mutter und Vater insgesamt für bis zu 14 Monate erhalten können. In der EU tritt heute die sogenannte Vereinbarkeitsrichtlinie in Kraft. Demnach haben Väter nach der Geburt eines Kindes Anspruch auf mindestens zehn Tage bezahlten Urlaub. Außerdem kann jedes Elternteil bis zu vier Monate Elternzeit beantragen, von denen mindestens zwei bezahlt werden. Die Bundesregierung will zum Vaterschaftsurlaub noch dieses Jahr ein eigenes Gesetz auf den Weg bringen. (Quelle: dlf.de, M+E- Newsletter Gesamtmetall) 
  

Nachhaltigkeit 
  
Forscher fordern bessere Vorbereitung auf schlimmste Klimakrisen-Szenarien 
Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität in Cambridge mahnen in einer Studie dazu, sich auf die Folgen eines „Klima-Endspiels“ vorzubereiten. „Unumkehrbare und potenziell katastrophale Risiken, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel verursacht werden, müssen in unsere Planung und unser Handeln einfließen“, erklärte der an der Studie beteiligte PIK-Direktor Rockström am Dienstag. (Quelle: stern.de, M+E- Newsletter Gesamtmetall)