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VSU-Schlagzeilen 12.08.2022

Im Saarland gibt es mehr Lehrstellen als Bewerber / Hapag-Lloyd erwartet Normalisierung der Lieferketten / BDI-Präsident warnt vor „Extremszenarien“ wegen China / DGB fordert Erhöhung der Homeoffice-Pauschale / Scholz für Gas-Pipeline aus Spanien und Portugal

Saarland/Region 
Neunkirchen kündigt Glasfaserausbau an 
Rehlingen-Siersburg ruft zum Wassersparen auf 
Im Saarland gibt es mehr Lehrstellen als Bewerber 

Arbeitswelt 
RKI betrachtet Gipfel der aktuellen Corona-Welle als überschritten 
15- bis 24-Jährige leben meist auf Kosten ihrer Angehörigen 

Industrie/Handel 
Hapag-Lloyd erwartet Normalisierung der Lieferketten 

Konjunktur
BDI-Präsident warnt vor „Extremszenarien“ wegen China 
  
Steuern / Haushalt
DGB fordert Erhöhung der Homeoffice-Pauschale
 
Energiepolitik 
Scholz für Gas-Pipeline aus Spanien und Portugal 
Gasspeicher-Füllstand hat erstes Speicherziel fast erreicht 

Sozialpolitik  
Künstlersozialabgabe künftig bei 5 Prozent 

  
  
Saarland/Region 

Neunkirchen kündigt Glasfaserausbau an 
In Neunkirchen sollen rund 20.000 Haushalte mit schnellerem Internet versorgt werden. 2023 will die Telekom mit den Arbeiten beginnen. „Der Glasfaserausbau ist die infrastrukturelle Basis der Digitalisierung und wichtig für die Zukunft unserer Stadt", sagte der Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD). Daher arbeite man zum Ausbau des Netzes in Neunkirchen mit mehreren Anbietern zusammen. Die Telekom kümmere sich um den Netzausbau in der Innenstadt und in ausgewählten Stadtteilen. In Merchweiler und dem Ortsteil Wemmetsweiler ist der Ausbau des Glasfasernetzes vorerst gestoppt worden. Offenbar hat es vermehrt Baufehler gegeben.  
Auch bei den mehr als 320 Schulen im Saarland verzögert sich der Glasfaseranschluss. Die Fertigstellung des Projektes war eigentlich für Ende 2022 geplant. Einer der Gründe für die Verzögerung seien wirtschaftliche Probleme eines Subunternehmens im Baubereich. In St. Ingbert ist aufgrund der geringen Nachfrage unklar, wie es mit dem Glasfaserausbau weitergeht. Die Deutsche Glasfaser hat sich zurückgezogen, ob ein anderer Anbieter den Ausbau übernimmt, steht noch nicht fest. (Quelle: SR) 

Rehlingen-Siersburg ruft zum Wassersparen auf 
Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg ruft zum Wassersparen auf. Aufgrund des erhöhten Wasserverbrauchs laufe laut Gemeinde die Grundwasserförderung an der Auslastungsgrenze. Die Gemeinde hat die Bürger deshalb dazu aufgerufen, Trinkwasser zu sparen. Die anhaltende Hitze und der damit gestiegene Wasserverbrauch in den vergangenen Wochen sorgt für Trinkwasserknappheit in Rehlingen-Siersburg. Wie die technischen Werke der Gemeinde mitteilten, laufe die Grundwasserförderung über die Brunnen im Itzbachtal an der Auslastungsgrenze. (Quelle: SR) 

Im Saarland gibt es mehr Lehrstellen als Bewerber 
Das Saarland steuert in diesem Jahr auf ein deutliches Überangebot an Ausbildungsstellen zu. Für junge Leute ergeben sich damit immer bessere Chancen bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle. Darauf hat die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit im SZ-Gespräch hingewiesen. Stand Ende Juli kamen bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Saarland auf 100 Stellen 62 Bewerber. Dafür sei nicht nur der demografische Wandel verantwortlich. Hier wirke auch der Trend, dass junge Menschen zunehmend die akademische Ausbildung der beruflichen vorziehen – oder weiter die Schule besuchten. Nur in wenigen Berufen könnten Firmen unter mehreren Bewerbern wählen. Voraussichtlich werde es im Saarland nach dem Endspurt der Bewerbungen für das neue Ausbildungsjahr nur wenige unversorgte Bewerber geben und „ein Vielfaches an unbesetzten Ausbildungsstellen“, so die Regionaldirektion. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 


Arbeitswelt

RKI betrachtet Gipfel der aktuellen Corona-Welle als überschritten 
Die aktuelle Sommerwelle des Coronavirus hat nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ihren Höhepunkt erreicht. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei demnach in der vergangenen Woche erneut um insgesamt 27 Prozent gesunken und in allen Bundesländern und Altersgruppen rückläufig. Das geht aus dem RKI-Wochenbericht hervor. Bereits in der Vorwoche verzeichnete das Institut einen deutlichen Rückgang. Zudem seien die Anzahl Sars-CoV-2-Infizierter mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion in Deutschland und die Zahl der Arztbesuche Infizierter gesunken, „sodass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint". Laut RKI sind weniger Menschen, die eine schwere akute Atemwegsinfektion und eine Covid-19-Diagnose hatten, in Krankenhäuser eingeliefert worden seien. Die Zahl der Patienten mit Covid-19-Diagnose auf Intensivstationen habe ebenfalls abgenommen. (Quelle: dpa)

15- bis 24-Jährige leben meist auf Kosten ihrer Angehörigen 
Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren leben in Deutschland mehrheitlich (51 Prozent) auf Kosten ihrer Eltern oder anderer Angehöriger. Nur 38 Prozent verdienten im vergangenen Jahr ihren Unterhalt überwiegend selbst und lebten von eigener Erwerbstätigkeit, wie das Statistische Bundesamt berichtete. 30 Jahre zuvor war das Verhältnis genau umgekehrt: Mehr als die Hälfte (52 Prozent) lebten von ihrem Erwerbseinkommen und 40 Prozent waren noch von ihren Angehörigen finanziell abhängig. Jeder zehnte junge Mensch bezog im vergangenen Jahr sein Haupteinkommen aus öffentlichen Leistungen. In dieser Gruppe finden sich auch viele, die weder in Ausbildung waren, noch im Job standen. Im europäischen Vergleich sind die Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt für junge Leute überdurchschnittlich gut: Nur 6,9 Prozent der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren waren 2021 hierzulande ohne Job, während in der EU die Quote 16,6 Prozent betrug. Fast 30 Prozent der jungen Beschäftigten in Deutschland steckt aber in sogenannten atypischen Vertragsverhältnissen, etwa Teilzeit, Befristung, Zeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  

  
Industrie/Handel
  
Hapag-Lloyd erwartet Normalisierung der Lieferketten
Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd erwartet absehbar eine Entspannung der Lieferketten – und damit einen Rückgang der Transportpreise. „Wir sehen derzeit in einigen Fahrtgebieten erste Anzeichen dafür, dass die kurzfristigen Raten im Markt nachgeben“, sagte Chef Habben Jansen am Donnerstag bei der Vorlage des Halbjahresberichts in Hamburg. Nach der diesjährigen Hochsaison erwartet er, dass sich die derzeit noch angespannte Situation in den globalen Lieferketten verbessert. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 
  
BDI-Präsident warnt vor „Extremszenarien“ wegen China 
Angesichts der Pekinger Drohungen gegen Taiwan und zunehmender politischer Spannungen wird die deutsche Industrie im Umgang mit China vorsichtiger. Eine Entkopplung hält BDI-Präsident Russwurm nicht für sinnvoll, doch ruft er die Unternehmen auf, die Risiken stärker in den Blick zu nehmen und die Abhängigkeiten von einzelnen Ländern zu verringern. „Der russische Überfall auf die Ukraine hat uns gelehrt, dass wir gegenüber autokratischen Staaten besser auf Extremszenarien vorbereitet sein müssen“, sagte Russwurm. „Wir sollten die Wirtschaftsbeziehungen zu China auch im Kontext des neuen Systemwettbewerbs nicht grundsätzlich in Frage stellen“, sagte der frühere Siemens-Manager. Doch die bessere Vorbereitung auf „Extremszenarien“ sollte nach Russwurms Einschätzung auch für China gelten. „Wir kennen die gegenwärtig starken Abhängigkeiten von Halbleitern aus Taiwan oder bei seltenen Erden aus China und müssen unsere Resilienz erhöhen.“ Russwurm spricht von „erheblichen Asymmetrien und ungleichen Wettbewerbsbedingungen“. Das Geschäftsumfeld für deutsche und europäische Unternehmen sei politischer geworden. Die Lebensbedingungen für entsandte Arbeitskräfte haben sich deutlich verschlechtert, wie nicht nur der BDI-Chef berichtet. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Steuern / Haushalt
 
DGB fordert Erhöhung der Homeoffice-Pauschale 
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt auf eine Erhöhung der Homeoffice-Pauschale. Es sei absehbar, dass die Arbeit im Homeoffice in Deutschland wieder eine größere Rolle spielen werde, sagte DGB-Vorstandsmitglied Körzell. Zugleich warf er der Bundesregierung Untätigkeit vor. Obwohl die Koalition angesichts der Herausforderungen in der Energiekrise die Anpassung der Homeoffice-Pauschale in Aussicht gestellt habe, habe sich bislang nichts getan. „Auch der letzte Woche bekannt gewordene Entwurf für ein Jahressteuergesetz schweigt sich dazu aus. Das ist enttäuschend.“ Angesichts der Gaskrise dringen die Gewerkschaften deshalb jetzt auf eine Anpassung der bestehenden Regelung. Neben einer Verlängerung der Maßnahme über das Jahr 2022 hinaus soll die Pauschale vor allem erhöht werden. Die bisherige Pauschale von 600 Euro sei „viel zu eng gefasst und wird den Herausforderungen nicht gerecht“, sagte Körzell. Er schlug vor, die Pauschale deswegen auf mindestens 1.500 Euro zu erhöhen. (Quelle: Merkur, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik 
  
Scholz für Gas-Pipeline aus Spanien und Portugal 
Zur Erschließung neuer Energiequellen will Bundeskanzler Scholz sich für den Bau einer Pipeline von Portugal und Spanien über Frankreich nach Mitteleuropa einsetzen. Eine solche Leitung hätte gebaut werden sollen und werde nun vermisst, sagte Scholz. Diese würde jetzt "einen massiven Beitrag zur Entlastung und Entspannung der Versorgungslage" leisten. Er habe deshalb bei seinen Kollegen in Spanien, Portugal und Frankreich sowie bei EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen „sehr dafür geworben, dass wir zum Beispiel ein solches Projekt anpacken". Das Projekt MidCat für eine Gaspipeline von Spanien nach Südfrankreich war vor einigen Jahren gestoppt worden, weil es aus damaliger Sicht auch wegen des billigeren Erdgases aus Russland für unwirtschaftlich gehalten wurde. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Gasspeicher-Füllstand hat erstes Speicherziel fast erreicht 
Der Füllstand der deutschen Gasspeicher hat das erste Speicherziel von 75 Prozent fast erreicht. Am Dienstag lag er bei 73,7 Prozent, wie am Donnerstag aus Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber im Internet hervorging. Seit Freitag steigt der Füllstand trotz der deutlich reduzierten Liefermengen aus Russland jeden Tag um mehr als 0,5 Prozentpunkte. Eine Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssen. Am 1. Oktober sollen es mindestens 85 Prozent sein, am 1. November mindestens 95 Prozent. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  


Sozialpolitik  
  
Künstlersozialabgabe künftig bei 5 Prozent
Die Künstlersozialabgabe soll im kommenden Jahr von 4,2 auf 5,0 Prozent angehoben werden. Die Abgabe zahlen Unternehmen, die künstlerische und publizistische Leistungen verwerten. Sie trägt zur Finanzierung der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung von rund 190.000 selbstständigen Künstlern sowie Publizisten bei. Wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte, wird ein Verordnungsentwurf zur Erhöhung der Abgabe nun in der Bundesregierung abgestimmt. Seit 2018 sei der Künstlersozialabgabesatz unverändert geblieben. Dies sei während der für die Kulturszene schwierigen Corona-Jahre 2021 und 2022 durch zusätzlich 117 Millionen Euro vom Bund gewährleistet worden. Der Abgabesatz für 2023 hätte eigentlich auf 5,9 Prozent angehoben werden müssen, weitere Bundesmittel von rund 59 Millionen Euro würden die Erhöhung begrenzen. In der Künstlersozialversicherung tragen die Künstler wie abhängig Beschäftigte die Hälfte ihrer Beiträge. Die andere Beitragshälfte wird durch einen Bundeszuschuss (20 Prozent) und durch die Künstlersozialabgabe der Unternehmen (30 Prozent) finanziert. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)