Saarland/Region
Bosch kündigt massiven Stellenabbau in Homburg an
Tourismus im Saarland bleibt auf Rekordkurs
Digitale Kleinstsupermärkte dürfen sonntags öffnen
Tarifpolitik
Verdi fordert Nachbesserungen beim Tariftreuegesetz
Auch dritte Tarifrunde in Ost-Stahlindustrie ohne Ergebnis
Arbeitswelt
Arbeitsmarktstärkungsgesetz-Entwurf ohne Freistellung von Überstundenzuschlägen
Konjunktur
Immer mehr ausländische Unternehmen investieren in Deutschland
Energie
Stromendpreise werden 2026 deutlich fallen
Industrie/Handel
Historische Kehrtwende – Schutzzölle und „Buy European“-Klauseln
Pistorius kündigt 35 Milliarden Euro für Weltraumsicherheit an
Deutscher Automobilsektor reduziert Roboterinvestitionen drastisch
Wirtschaftspolitik
BDI: Raumfahrt ist Schlüssel für die Zukunft der deutschen Industrie
IG-Metall-Chefin Benner fordert Hilfen für Zulieferer
Sozialpolitik
Klingbeil will gerechtes Gesamtpaket bei Sozialreformen
IAB: Zahl der Totalverweigerer ist gering
Saarland/Region
Bosch kündigt massiven Stellenabbau in Homburg an
Bosch will bis Ende 2030 am Standort Homburg rund 1250 Stellen streichen und das Werk West schließen. Mehr als jeder dritte Arbeitsplatz wäre betroffen. Künftig sollen die operativen Aktivitäten weitgehend im Werksteil Ost gebündelt werden, um Strukturen zu reduzieren und Kosten zu sparen. Zurzeit arbeiten in Homburg noch rund 3.200 Menschen. Betroffen ist vor allem die Produktion von Dieseleinspritzsystemen sowie Hydraulik- und Pneumatiktechnik. Das Bosch-Rexroth-Werk mit 560 Beschäftigten soll laut Mitarbeiterkreisen nicht von den Plänen betroffen sein.
Als Gründe nennt Bosch die schwache Automobilkonjunktur, den Rückgang des Dieselanteils sowie den verzögerten Hochlauf des Wasserstoffmarktes, wodurch die Produktion in Homburg nicht ausgelastet sei.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) nannte die Pläne einen „schlimmen Tag für das Saarland“ und forderte Perspektiven für die Beschäftigten. Auch Homburgs Oberbürgermeister Michael Forster (CDU) sprach von einem harten Schlag. CDU-Landeschef Stephan Toscani verwies auf das Verbrenner-Aus 2035 als Mitursache. Deutschlandweit will Bosch bis 2030 rund 13.000 Stellen abbauen. (Quelle: Saarbrücker Zeitung, Saarländischer Rundfunk)
Tourismus im Saarland bleibt auf Rekordkurs
Der Tourismus im Saarland steuert im laufenden Jahr auf ein neues Rekordergebnis zu. Nach Angaben des Sparkassen-Tourismusbarometers wurden von Januar bis Juli rund 1,9 Millionen Übernachtungen gezählt – so viele wie nie zuvor. Das bedeutet ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders dynamisch entwickelten sich die Landkreise Merzig-Wadern und Saarlouis, die zweistellige Zuwachsraten verzeichneten.
Auch bei der Gästezufriedenheit kann das Saarland punkten: Im bundesweiten Vergleich belegt es aktuell den zweiten Platz. Damit setzt sich nach dem Rückgang 2024, der vor allem auf die Auswirkungen des Pfingsthochwassers zurückgeführt wurde, der positive Trend der Vorjahre fort.
Das Tourismusbarometer sieht die Branche dennoch vor wichtigen Weichenstellungen. Gefordert seien gezielte Investitionen in Qualität, Nachhaltigkeit und digitale Angebote. Außerdem müsse das Land sein Profil im Geschäftstourismus schärfen und verstärkt auf Kongresse sowie Events setzen. Als positives Beispiel für diese Ausrichtung wird der laufende Ausbau der Saarbrücker Congresshalle hervorgehoben, die künftig als wichtiger Standortfaktor dienen soll. (Quelle: Saarländischer Rundfunk)
Digitale Kleinstsupermärkte dürfen sonntags öffnen
Digitale Märkte wie „Friedas24“, die ohne Personal betrieben werden, dürfen im Saarland künftig auch sonntags für bis zu fünf Stunden öffnen. Arbeitsminister Magnus Jung (SPD) stellte die neuen Regeln vor: Erlaubt sind nur Verkaufsflächen bis 150 Quadratmeter mit Sortimenten aus Lebensmitteln, Genussmitteln, Hygiene- und Haushaltswaren. Die Öffnungszeiten müssen zwischen 6 und 18 Uhr liegen, Feiertage bleiben tabu.
Von Montag bis Samstag gelten die normalen Ladenöffnungszeiten von 6 bis 20 Uhr. Laut Jung soll so verhindert werden, dass der traditionelle Einzelhandel benachteiligt wird. Zugleich wolle man den wachsenden digitalen Märkten klare Rahmenbedingungen geben. (Quelle: Saarländischer Rundfunk)
Tarifpolitik
Verdi fordert Nachbesserungen beim Tariftreuegesetz
Aus Verdis Sicht soll das geplante Tariftreuegesetz für mehr Unternehmen als bisher vorgesehen gelten. Dies äußerte die Gewerkschaft in Briefen an die Fraktionschefs Jens Spahn und Matthias Miersch. Hauptkritikpunkt: Mit der vorgesehenen Schwelle von 50.000 Euro bei Aufträgen würden bis zu rund einem Drittel davon nicht unter das Gesetz fallen. Verdi fordert eine Grenze bei 10.000 Euro. Zudem bemängelt die Gewerkschaft unter anderem, dass die Beschaffung für die Bundeswehr ausgenommen werden soll. Das Gesetz sieht vor, dass der Bund ab bestimmten Schwellenwerten Aufträge nur noch an Unternehmen mit Tarifbedingungen vergeben darf. Auch nicht tarifgebundene Unternehmen sollen ihren Beschäftigten künftig einschlägige tarifvertragliche Arbeitsbedingungen gewähren müssen, wenn sie öffentliche Aufträge und Konzessionen des Bundes ausführen. Der Bundesrat befasst sich heute mit dem Tariftreuegesetz. Erwartet wird, dass die Länder in einer Stellungnahme eigene Forderungen beschließen. Dabei geht es unter anderem um mögliche Ausnahmen für Lieferleistungen. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Auch dritte Tarifrunde in Ost-Stahlindustrie ohne Ergebnis
Auch die dritte Tarifverhandlung für die rund 8.000 Beschäftigten der ostdeutschen Stahlindustrie ist ohne Einigung geblieben. Wie die IG Metall mitteilte, wies sie das Angebot der Arbeitgeber zurück und brachte stattdessen ein eigenes Modell ein. Die Arbeitgeber hatten laut Gewerkschaft ihr Angebot im Vergleich zur zweiten Runde aufgestockt: Vorgesehen war nun eine Entgelterhöhung um 1,2 Prozent zum 1. Januar 2026 bei einer Laufzeit von 16 Monaten. Für die Monate Oktober bis Dezember 2025 soll es dagegen nichts geben. „Ich begrüße es, dass die Arbeitgeber sich bewegen”, sagte IG-Metall-Verhandlungsführerin Sophie Jänicke. Aber auch das neue Angebot reiche nicht, um die Kernforderung der IG Metall nach einer Reallohnsicherung für die Beschäftigten zu erfüllen. Die Gewerkschaft schlug daraufhin ein dreistufiges Modell vor: Für Oktober bis Dezember 2025 sollten die Beschäftigten einen Pauschalbetrag von 300 Euro erhalten, der je nach Lage des Betriebes auf 450 Euro steigen oder auf 0 Euro sinken könnte. Mitglieder der IG Metall sollten jedoch mindestens 150 Euro bekommen. Ab 1. Januar 2026 sollen die Entgelte nach diesem Vorschlag um zwei Prozent steigen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber hätten das Lösungsmodell allerdings abgelehnt. Die IG Metall setze weiter auf eine Einigung innerhalb der Friedenspflicht, intensiviere aber gleichzeitig ihre Vorbereitungen für Warnstreiks ab dem 1. Oktober. Der Arbeitgeberverband Stahl verwies bereits zu Beginn der Verhandlungen auf die schwierige Lage der deutschen Stahlindustrie. Die Forderung nach Entgelterhöhungen übersteige die Möglichkeiten der Unternehmen in der aktuellen Situation, hieß es. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Arbeitswelt
Arbeitsmarktstärkungsgesetz-Entwurf ohne Freistellung von Überstundenzuschlägen
Die Steuerfreistellung von Überstundenzuschlägen wird doch nicht so schnell umgesetzt wie bisher gedacht. Eigentlich wollte das Bundesfinanzministerium die Regelung zusammen mit der so genannten Aktivrente auf den Weg bringen. Doch in einem neuen Gesetzentwurf fehle das Vorhaben nun, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungs- und Koalitionskreisen. Der Vorgang sorgt für Ärger in der Koalition. Erst vor zwei Wochen war ein Entwurf des Arbeitsmarktstärkungsgesetzes öffentlich geworden. Der beinhaltete noch die Aktivrente und die Steuerbefreiung für Überstundenzuschläge. Ein neuer Entwurf des Finanzministeriums, der sich derzeit in der sogenannten Frühkoordinierung der Bundesregierung befindet, beinhalte nur noch die Aktivrente, die nun als Aktivbonus bezeichnet werde, hieß es. Die steuerfreien Überstundenzuschläge seien nicht mehr Bestandteil. (Quelle: Dow Jones, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Konjunktur
Immer mehr ausländische Unternehmen investieren in Deutschland
Ausländische Unternehmen haben in diesem Jahr so viel in Deutschland investiert wie lange nicht, zeigt eine neue IW-Auswertung. In unsicheren Zeiten scheint Deutschland für Investoren verlässlicherer zu sein als die USA. Von Januar bis Juli 2025 sind 334 Milliarden Euro Kapital nach Deutschland geflossen. Das ist mehr als das Zweieinhalbfache des Durchschnitts der vergangenen zehn Jahre (126 Milliarden Euro) und der zweithöchste Wert seit 2014. Besonders deutlich zeigt sich der Anstieg bei den Direktinvestitionen: In den ersten sieben Monaten dieses Jahres investierten ausländische Unternehmen rund 68 Milliarden Euro, 2024 waren es im gleichen Zeitraum nur knapp 49 Milliarden Euro. Zwar legten auch die Auslandsinvestitionen deutscher Firmen stark zu – von 52 Milliarden im ersten halben Jahr 2024 auf 76 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum 2025. Unterm Strich ergibt sich nur noch ein geringes Defizit von weniger als acht Milliarden Euro. Indes: Direktinvestitionen schwanken stark und sind häufig längerfristig geplant. Damit die positive Entwicklung anhält, empfiehlt die Studie, vor allem die Kosten für die Unternehmen zu senken. Helfen könnten eine konsequente Absenkung der Energiekosten, Bürokratieabbau sowie geringere Arbeitskosten per Sozialstaatsreform. (Quelle: IW, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Energie
Stromendpreise werden 2026 deutlich fallen
Die Gebühren für die Nutzung der großen Stromleitungen werden 2026 spürbar fallen und damit auch die Endpreise für Unternehmen und Privathaushalte. Nach FAZ-Informationen planen die vier Übertragungsnetzbetreiber, die für die sogenannten Stromautobahnen verantwortlich sind, 2026 eine Rücknahme ihrer Entgelte um fast 60 Prozent. Der Grund dafür ist, dass die Bundesregierung die Netzentgelte mit 6,5 Milliarden Euro bezuschusst. Die endgültige Höhe müssen die Betreiber bis zum 1. Oktober bekannt geben. (Quelle: Dow Jones, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Industrie/Handel
Historische Kehrtwende – Schutzzölle und „Buy European“-Klauseln
Weil Donald Trump den US-Markt abriegelt, lenkt China viele Güter massenhaft nach Europa um und drückt die Preise. Die EU reagiert mit protektionistischen Markteingriffen – Ökonomen rechnen mit weitreichenden Folgen. Schon in den kommenden Wochen will Brüssel hohe Schutzzölle auf Stahl und daraus hergestellte Produkte von über 25 bis 50 Prozent verhängen. Das erfuhr das Handelsblatt von hochrangigen Brüsseler Beamten. Gleichzeitig plant die EU, die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an „Buy European“-Regeln zu koppeln: U-Bahnen, Brücken und Trassen sollen künftig mit grünem Stahl aus Europa gebaut werden. Großunternehmen und Autovermietungen sollen mit Quoten dazu gebracht werden, bevorzugt europäische E-Autos für ihre Fuhrparks zu kaufen. „Europa hat keine andere Wahl, als ein neues Gleichgewicht zu finden“, sagte Industriekommissar Stéphane Séjourné dem Handelsblatt. Dafür brauche es „weniger Handelsschranken im Inneren, mit einem Binnenmarkt, der wirklich funktioniert“, aber eben auch „Schutzmaßnahmen, um das Gleichgewicht mit Partnern wiederherzustellen, die gar keine Regeln mehr achten“. „Buy European kann ein Weg sein“, sagte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil am Mittwoch in Berlin. Darüber sei er auch mit seinem französischen Amtskollegen Éric Lombard im Gespräch. (Quelle: handelsblatt.com, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Pistorius kündigt 35 Milliarden Euro für Weltraumsicherheit an
Die Bundesregierung will nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius bis 2030 insgesamt 35 Milliarden Euro für Weltraumprojekte und eine Sicherheitsarchitektur im All bereitstellen. Der SPD-Politiker nannte in Berlin als Ziel des Programms unter anderem eine belastbare Struktur aus Satellitenkonstellationen, Bodenstationen, gesicherten Startfähigkeiten in den Weltraum sowie aus den nötigen Services. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Deutscher Automobilsektor reduziert Roboterinvestitionen drastisch
Die Autoindustrie in Deutschland hat 2024 ihre Investitionen in neue Industrieroboter um ein Viertel zurückgefahren und damit den niedrigsten Wert seit 15 Jahren erreicht. Diesen Rückgang dokumentierte ein Bericht der International Federation of Robotics, nach dem vor allem Automobilzulieferer betroffen waren, deren Anteil um 34 Prozent auf 2.700 Einheiten sank. Im globalen Kontext verzeichneten auch andere europäische Autonationen ähnliche Rückgänge in den Roboterinstallationen, wobei Ungarn durch Großprojekte eine signifikante Steigerung erfuhr. Der generelle Trend zeigt, dass die Branche aufgrund unsicherer Marktbedingungen und politischen Schwierigkeiten gezwungen ist, ihre Ausgaben zu reduzieren. Zum Teil erheblich mehr Roboter installierten allerdings die metallverarbeitende Industrie, die Chemie- und Kunststoffindustrie sowie die Elektroindustrie. Insgesamt waren in der deutschen Industrie 2024 rund 279.000 Roboter im Einsatz. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Wirtschaftspolitik
BDI: Raumfahrt ist Schlüssel für die Zukunft der deutschen Industrie
Die BDI-Roland-Berger-Studie „Aufholjagd im All“, zeigt auf, welche Potenziale NewSpace für die deutsche Industrie eröffnet. Der globale Markt für weltraumgestützte Infrastruktur und Dienste werde sich bis 2040 vervierfachen – von heute knapp 500 Milliarden auf 2.000 Milliarden Euro. Für eine Aufholjagd zu den USA und China sei ein echter Aufbruch nötig: Allein um den aktuellen europäischen Marktanteil von rund 17 Prozent im wachsenden Space-Markt zu halten, seien bis 2040 zusätzliche Investitionen in Höhe von etwa 237 Milliarden Euro notwendig. Neben höheren Investitionen brauche es eine mehr staatliche Nachfrage, weniger Bürokratie, mehr Risikofreude sowie eine strategische Vision – von Raumfahrt als Treiber für technologische Führerschaft. „Die Raumfahrt ist eine Schlüsselindustrie für Europas Zukunft“, meint Stefan Schaible, Global Managing Partner bei Roland Berger. Die öffentlichen Ausgaben für Weltraumprojekte hätten 2024 in Deutschland bei rund 2,5 Milliarden Euro gelegen, in den USA bei 72 Milliarden Euro. Deutschland betreibe derzeit nur etwas mehr als 80 eigene Satelliten, die USA dagegen über 10.000 und China über 900 – Tendenz stark steigend. Daraus entständen problematische Abhängigkeiten, etwa bei der Satellitenkommunikation. Raumfahrt sei „notwendige sicherheitsrelevante Infrastruktur“, betonte BDI-Präsident Peter Leibinger. „Zugleich eröffnet Raumfahrt deutschen Industrieunternehmen mit ihrer Ingenieurskompetenz neue Wachstumsmöglichkeiten – von globaler Datenkommunikation über Mondlogistik bis hin zu Space Mining.” Zu den Vorschlägen der Studienautoren zählt, dass nationale und europäische Raumfahrtbehörden ihre Kräfte enger koordinieren und den Fokus stärker auf kommerzielle Aspekte legen. (Quelle: BDI, M+E Newsletter Gesamtmetall)
IG-Metall-Chefin Benner fordert Hilfen für Zulieferer
IG-Metall-Chefin Christiane Benner forderte angesichts der angespannten Lage bei vielen Zulieferern Staatshilfe für die Branche. Die Unternehmen müssten in der Übergangsphase bei der Umstellung auf neue Produkte unterstützt werden. So müssten Instrumente wie der geplante Deutschlandfonds der Bundesregierung auch für mittelständische Zulieferer geöffnet werden, sagte sie. Die Autozulieferer litten unter der Flaute auf dem europäischen Automarkt und dem Wechsel zur Elektromobilität. Ein Problem sei, dass für E-Autos weniger Teile benötigt würden als für Verbrenner und somit sich ein Teil der Unternehmen neue Absatzmärkte suchen müsse. Die E-Auto-Nachfrage steige nicht so schnell wie erhofft, was den Zulieferern zu schaffen mache, die ihre Produktpalette bereits umgestellt haben. (Quelle: Reuters, M+E Newsletter Gesamtmetall)
Sozialpolitik
Klingbeil will gerechtes Gesamtpaket bei Sozialreformen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil spricht sich bei Reformen des Sozialstaats für ein gerechtes Gesamtpaket aus. Dies werde „wahrscheinlich allen ein bisschen was abverlangen”, sagte er bei einer Veranstaltung des Verbands der Chemischen Industrie in Berlin. Nötig seien Strukturreformen in Deutschland. Die Diskussion sollte ohne „Kraftmeierei” geführt werden. Der Sozialstaat dürfe nicht aufgegeben werden. Kanzler Friedrich Merz und Arbeitsministerin Bärbel Bas seien in sehr guten Gesprächen. Der Finanzminister zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass es bald eine Lösung über einen staatlich geförderten Industriestrompreis gibt. Es gebe mit der EU-Kommission noch einige juristische Sachen zu klären. Klingbeil sagte weiter, es gehe dann darum, gemeinsam Geld zu „finden”. Er betonte aber, er sei für einen Industriestrompreis. In der Finanzplanung des Bundes gibt es ab 2027 Milliardenlücken. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)
IAB: Zahl der Totalverweigerer ist gering
Der Begriff „Totalverweigerer” prägt seit Ende 2023 den Diskurs über erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Grundsicherung beziehungsweise im Bürgergeld. In der Figur des Totalverweigerers spiegelt sich ein unzureichendes Fordern und einer Wahrnehmung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten als Gruppe, die es zu aktivieren gilt. Einer neuen IAB-Publikation zufolge ist die Anzahl von erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gering, die mehrfach zumutbare Arbeit ohne guten Grund ausschlagen und deswegen nach §31a Abs. 7 SGB II als Totalverweigerer durch eine zwei Monate andauernde Streichung des Regelbedarfs sanktioniert werden. In den Vermittlungsgesprächen der beobachteten Jobcenter konnte ebenfalls kein Hinweis auf eine Totalverweigerung nach §31a Abs. 7 SGB II beobachtet werden. Die befragten Vermittlungsfachkräfte erklärten dies beispielsweise mit den hohen bürokratischen Hürden. (Quelle: IAB, M+E Newsletter Gesamtmetall)