Saarland/Region
Arbeitskräftenachfrage im Saarland zieht deutlich an
Weniger Wohnungsneubau im Saarland
Cispa will Kooperation mit München vertiefen
Arbeitswelt
Studie zu Kitaqualität: Erhebliche Unterschiede bei Fachkraftquote
Umwelt
Europas Umwelt geht es nicht gut
Industrie/Handel
EU-Staaten halten Europas Mikrochip-Ziele für unrealistisch
Wirtschaftspolitik
Kabinettsklausur dreht sich um Wirtschaftsimpulse
Arbeitgeber begrüßen Pläne zum Abbau von Bürokratie
Steuern/Haushalt
Steuerzahlerbund präsentiert neues Schwarzbuch
Söder schließt Steuererhöhungen kategorisch aus
Sozialpolitik
Merz setzt auf Bürgergeld-Reform noch in diesem Jahr
SPD will eigene Vorschläge für Sozialstaatsreform machen
Saarland/Region
Arbeitskräftenachfrage im Saarland zieht deutlich an.
Die Arbeitskräftenachfrage ist im vergangenen Monat deutlich gestiegen. Der regionale Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X regional) im Saarland ist von 115 auf 119 Punkte gestiegen und liegt damit sechs Punkte über dem Augustwert. Im September 2025 war die Nachfrage am höchsten in der Zeitarbeit, im Verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel sowie im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen. (Quelle: BA)
Weniger Wohnungsneubau im Saarland
Im Saarland wurden im vergangenen Jahr weniger Wohngebäude und Wohnungen fertiggestellt als im Vorjahr. Insgesamt sind 516 Wohngebäude mit insgesamt 1.152 Wohnungen neu errichtet. Das waren 267 Gebäude und 732 Wohnungen weniger als Jahr zuvor. Die veranschlagten Kosten der im vergangenen Jahr fertiggestellten neuen Wohngebäude beliefen sich zum Zeitpunkt der Genehmigung auf insgesamt 274,1 Mio. Euro. Damit kostete eine Neubauwohnung im Durchschnitt 238.000 Euro. Für ein Einfamilienhaus mit 173 Quadratmeter Wohnfläche waren durchschnittlich 386.000 Euro zu kalkulieren. „Der Wohnungsbau ist und bleibt das Sorgenkind unserer Branche“, sagt Christian Ullrich, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der saarländischen Bauwirtschaft (AGV Bau) der „Saarbrücker Zeitung“. „Noch immer fehlen entscheidende Impulse, um diesen für die Gesellschaft so wichtigen Sektor nachhaltig anzukurbeln.“ (Quelle: Statistisches Amt, Saarbrücker Zeitung)
Cispa will Kooperation mit München vertiefen
Das Cispa Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit aus Saarbrücken und die Technische Uni München wollen ihre Forschungsergebnisse gezielter in Start-Ups überführen. München solle ein zentraler Standort für die Kooperationsforschung und Transferaktivitäten werden, erklärte der Cispa-Gründer und Chef Prof. Michael Backes. Deshalb baue das Cispa „starke Transferpräsenz“ in München auf. Mögliche neue Unternehmen sollen verstärkt in München gegründet werden. Ob die intensivierte Zusammenarbeit mit der TU München Auswirkungen auf Ausgründungen im Saarland hat, dazu wollte sich das Cispa auf SR-Nachfrage nicht äußern. Ein von Land und Cispa geplanter Innovation-Campus für Start-Ups in der Alten Schmelz in St. Ingbert stockt seit Jahren. Bisher sind aus dem Umfeld des Zentrums nach Institutsangaben rund 30 Start-Ups hervorgegangen. (Quelle: SR)
Arbeitswelt
Studie zu Kitaqualität: Erhebliche Unterschiede bei Fachkraftquote
Der Anteil der Kitas, in denen viele pädagogisch qualifizierte Fachkräfte arbeiten, ist einer Studie zufolge in den meisten Bundesländern gesunken. Bei der Fachkraftquote – ein wesentlicher Faktor für die Qualität von Kitas – sind die Unterschiede unter den Bundesländern erheblich, wie aus dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Und auch innerhalb der einzelnen Länder variiert demnach die Fachkraftquote je nach Wohnort in Städten und Kreisen deutlich. Weil Fachpersonal fehle und Kommunen unter Kostendruck seien, setzte sich der Trend sinkender Fachkraftquoten fort – denn immer mehr Personen aus anderen Berufsgruppen dürften pädagogische Aufgaben übernehmen. In fünf Bundesländern gab es zum Stichtag 1. März 2024 laut Analyse aber einen leichten Anstieg von Kitas mit hohem Fachkraftanteil, das größte Plus verzeichnete dabei in Sachsen. In allen Bundesländern werden inzwischen in unterschiedlichem Ausmaß auch Personen ohne fachliche einschlägige Qualifikation als Fachkräfte bezeichnet, wie die Stiftung kritisiert. Der Fachkraft-Begriff dürfe nicht aufgeweicht werden. Es zeichne sich eine Tendenz zur „De-Professionalisierung“ ab und damit zu einer „strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus“. Schaut man sich die Fachkraftquote an, so fällt der durchschnittliche Anteil von Fachkräften an allen pädagogisch Tätigen pro Kita besonders niedrig in Bayern aus – dort beträgt er lediglich 54,5 Prozent. Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen gehört mit 74,1 Prozent zum Mittelfeld. Besonders gut schneidet Thüringen ab – mit einem Fachkraftanteil von durchschnittlich 94,3 Prozent pro Kita-Team. In den ostdeutschen Ländern sieht es bei der Fachkraftquote mit 87 Prozent deutlich besser aus als im Westen mit einem Niveau von 69 Prozent. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Umwelt
Europas Umwelt geht es nicht gut
Trotz großer Fortschritte im Kampf gegen hohe Emissionen und Luftverschmutzung steht es um die Umwelt in Europa insgesamt nicht gut. Zu dieser Einschätzung kommt die Europäische Umweltagentur (EEA) in einem neuen Bericht. Die europäische Natur müsse unter anderem mit zunehmend schlechteren Umweltbedingungen, Überbeanspruchung und Artensterben fertig werden, warnt die in Kopenhagen ansässige EU-Behörde. Eine weitere große Herausforderung seien die Folgen des zunehmenden Klimawandels. Dem Bericht zufolge sind die Aussichten für die Umwelt in vielerlei Hinsicht besorgniserregend. Dies bringe auch große Gefahren für den wirtschaftlichen Wohlstand, die Sicherheit und den Lebensstandard in Europa mit sich. Die Umsetzung von bereits vereinbarten Richtlinien und Maßnahmen müsse daher dringend beschleunigt werden. Jüngste Extremwetterereignisse hätten gezeigt, wie anfällig Wohlstand und Sicherheit seien, wenn die Natur zerstört werde und sich die Klimawandelfolgen verstärkten, erklärte die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera. Der Schutz der Natur sei daher kein Kostenpunkt, sondern eine Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und Wohlbefinden der Bürger. „Wir können es uns nicht leisten, unsere Ambitionen bei Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit zu senken“, forderte die EEA-Exekutivdirektorin Leena Ylä-Mononen. Der Umweltbericht zeige deutlich auf, warum man handeln müsse. Der Bericht ist die europaweit umfassendste Analyse zur aktuellen Lage von Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit in der Region. Er fußt auf Daten aus 38 Staaten aus der EU und darüber hinaus und wird von der EEA nur alle fünf Jahre veröffentlicht. Auch umfassende Daten aus Deutschland sind in den Bericht eingeflossen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Industrie/Handel
EU-Staaten halten Europas Mikrochip-Ziele für unrealistisch
Die EU-Mitgliedstaaten zweifeln daran, dass von der Europäischen Union erst vor zwei Jahren selbst gesteckte Mikrochip-Ziele erreicht werden können. Es sei „unrealistisch“, dass der EU-Marktanteil am globalen Mikrochip-Markt bis 2030 auf 20 Prozent wächst, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier. Für Deutschland haben Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU) unterschrieben. Die Länder fordern eine umfassende Überarbeitung der Halbleiter-Strategie. Die Unterzeichner bemängeln zudem, dass das aktuelle Ziel zu breit gefasst sei und keine klare strategische Ausrichtung biete, wo und warum Europa in der Halbleiter-Wertschöpfungskette führend sein sollte. Globale Wettbewerber erhöhten ihre öffentlichen Investitionen deutlich, zudem finde ein Großteil der Wertschöpfung außerhalb der EU statt. Zu den Forderungen gehören etwa schnellere Genehmigungsverfahren und dass der nächste mehrjährige EU-Haushalt die Bedeutung der Mikrochipindustrie berücksichtigt. Die Branche ist für Bereiche wie Automobilbau, Telekommunikation, Verteidigung und Künstliche Intelligenz von entscheidender Bedeutung. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, man habe ambitionierte Ziele, weil Halbleiter wichtig seien. Ohne Chips gebe es etwa keine Künstliche Intelligenz. Derzeit laufe ein Überprüfungsprozess des Gesetzes, an dem sich auch die EU-Staaten beteiligen könnten. 2023 hatten sich die EU-Staaten und das Europaparlament darauf geeinigt, mit Milliardeninvestitionen den Ausbau der Mikrochipindustrie in der EU voranzutreiben. Ein wichtiges Projekt, das zu den Zielen des Vorhabens beitragen sollte, ist aber jüngst gescheitert: Intel hatte im Juli den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg endgültig abgesagt. Die frühere Bundesregierung wollte knapp zehn Milliarden Euro an staatlicher Förderung beisteuern. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Wirtschaftspolitik
Kabinettsklausur dreht sich um Wirtschaftsimpulse
Die Minister der schwarz-roten Regierungskoalition kommen heute zu ihrer ersten Kabinettsklausur am Rande Berlins zusammen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) will zu Beginn in einem Statement die Richtung vorgeben: Es soll um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gehen, um Wirtschaftsimpulse und Bürokratieabbau, wie aus Regierungskreisen verlautete. Dass Bürokratie ein Hindernis ist, darüber herrscht seit Jahren von Wirtschaftsverbänden bis hin zu den politischen Rändern weitgehend Einigkeit – spannend wird also, wie genau der große Wurf gelingen soll. Insgesamt soll der Staat bürgernäher, effizienter und digitaler werden – das Motto dafür heißt „Modernisierungsagenda Bund“ und hat auch eine Abkürzung: BMDS. Austragungsort der Klausur ist diesmal die Villa Borsig am Tegeler See. Auf dem Gelände wird unter anderem der diplomatische Nachwuchs des Auswärtigen Amts ausgebildet. Merz empfing dort bereits im Sommer den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Arbeitgeber begrüßen Pläne zum Abbau von Bürokratie
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger begrüßt Pläne der Bundesregierung für Maßnahmen zur Staatsmodernisierung und einen Abbau von Bürokratie. Dulger sagte mit Blick auf die heute beginnende zweitägige Kabinettsklausur in Berlin: „Der Bürokratieabbau ist überfällig. Unsere Betriebe kämpfen mit lähmender Regulierung, langsamen Verfahren und digitaler Rückständigkeit. Wer den Standort Deutschland stärken will, muss den Staat effizienter, schneller und praxisnäher machen.“ Bürokratieabbau alleine reiche aber nicht aus, so Dulger. „Der Reformbedarf im Sozialstaat ist ebenso dringend. Die Sozialabgaben steigen seit Jahren ungebremst und entwickeln sich zur Wachstumsbremse. Sie gefährden Beschäftigung und belasten die Unternehmen massiv. Eine Sozialabgabenbremse ist überfällig. Arbeit muss wieder bezahlbar werden, sonst verliert Deutschland endgültig den Anschluss im internationalen Wettbewerb.“ Die Bundesregierung hat angesichts steigender Kosten Reformen der Sozialsysteme angekündigt. Wie diese genau aussehen sollen, ist aber offen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Steuern/Haushalt
Steuerzahlerbund präsentiert neues Schwarzbuch
Der Bund der Steuerzahler präsentiert heute wieder seine Liste der öffentlichen Verschwendung von Steuergeldern in Berlin – das „Schwarzbuch 2025/26“. Darin listet er 100 neue Beispiele für einen aus Sicht des Verbands teils sorglosen Umgang mit dem Geld von Bürgerinnen und Bürgern auf. Diesmal schaut der Bundesverband besonders auf die „teuren Schatten“ von Investitionen: Folgekosten von Betrieb, Instandhaltung und Verwaltung der Projekte könnten zur „Haushaltsfalle“ werden, wenn sie vorher nicht finanziell abgesichert worden seien, so die Lobbyorganisation. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Söder schließt Steuererhöhungen kategorisch aus
In der Debatte um anstehende Sozialreformen der Bundesregierung hat CSU-Chef Markus Söder jegliche Erhöhung von Steuern kategorisch ausgeschlossen. „Es gibt keine Koppelgeschäfte jenseits des Koalitionsvertrages. Alles, was diskutiert wird mit Erhöhung der Erbschaftsteuer, Abschaffung von Familien-Splitting, wird es mit der CSU nicht geben“, sagte der bayerische Ministerpräsident nach einer Sitzung des CSU-Vorstands in München. Im Koalitionsvertrag seien klare Linien zu den Reformen beschlossen worden. Die CSU werde darüber hinaus „auf jeden Fall die Bastion sein“. Söder bezeichnete die Diskussion um eine mögliche Abschaffung der Pflegestufe 1 als „etwas irritierend und verstörend“. Reformen seien okay, aber diese einfach abzuschaffen, ohne ein Gesamtkonzept zu produzieren, verunsichere viele kleine Leute. Diskussionen über die Erbschaftssteuer bezeichnete Söder als „Enteignungsfantasien von ganz links außen“. Erbschaften seien kein leistungsloses Einkommen, es werde Eigentum übertragen und das müsse als zentrales Gut geschützt werden. Erneut forderte Söder eine zügige und grundlegende Reform des Bürgergeldes – „wir sind der festen Überzeugung, das glauben wir auch, dass wir einen guten Weg finden können mit der SPD“. Eine grundlegende Reform sei hier wichtiger, „als bei anderen sozialen Reformen die gesamte Bevölkerung zu verunsichern“. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Sozialpolitik
Merz setzt auf Bürgergeld-Reform noch in diesem Jahr
Bundeskanzler Friedrich Merz setzt auf eine Umsetzung der geplanten Reform des Bürgergelds in den nächsten Monaten. Nach seiner Hoffnung werde sie „noch in diesem Jahr verabschiedet werden“, sagte der CDU-Chef beim „Ständehaus-Treff“ der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf. Mit einem Grundsicherungsgesetz sollten die Anspruchsvoraussetzungen neu formuliert werden. Merz bekräftigte, dass auch der Name geändert werde. Erwartet werden unter anderem Änderungen bei Sanktionen für Bürgergeld-Beziehende, die Jobcenter-Termine nicht wahrnehmen oder eine mögliche Arbeitsaufnahme wiederholt ablehnen. Mit einem Gesetzesentwurf wird in den kommenden Wochen gerechnet. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
SPD will eigene Vorschläge für Sozialstaatsreform machen
Die SPD will parallel zur Bundesregierung eigene Vorschläge für eine Reform des Sozialstaats erarbeiten. Dafür habe nun auch hier eine Sozialstaatskommission mit der Arbeit begonnen, sagte Parteichefin Bärbel Bas in Berlin. Bis spätestens Januar sollten Ergebnisse vorliegen – etwa zur gleichen Zeit, wenn auch die Kommission der schwarz-roten Bundesregierung ihren Abschlussbericht einreichen soll. Die SPD-Arbeitsgruppe soll sich unter anderem mit den Bereichen Gesundheit, Pflege und Rente beschäftigen, aber auch mit dem Problem der langwierigen Antragstellung. Der Sozialstaat sei reformbedürftig und werde an vielen Stellen auch als ungerecht empfunden, sagte die Sozialministerin. „Wir werden komplett über den Sozialstaat Vorschläge machen, als SPD, um eben auch diesen Sozialstaat, wie wir ihn kennen, zu behalten, auf der einen Seite aber auch effektiver und transparenter zu machen.“ Die SPD werde dabei womöglich auch zu anderen Ergebnissen kommen als die Kommission der schwarz-roten Regierung, räumte Bas ein. Die Regierungskommission werde nur Vorschläge im Konsens vorlegen – also solche, denen auch die Union zustimmt. „Aber darüber hinaus habe ich zum Beispiel auch Vorschläge, ob andere Berufsgruppen mit einzahlen sollen, ob wir eine andere Steuerfinanzierung brauchen“, erklärte die SPD-Chefin. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)