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VSU-Schlagzeilen 01.10.2025

Arbeitslosigkeit im Saarland geht zurück / Piloten bei Lufthansa zum Streik bereit / Lohnabstand zwischen Ost und West geschrumpft / IG Metall: Bund muss in Stahlkrise entschlossen handeln / EU-Kommission will mehr Bürger zum Geldanlegen bringen / Bundesregierung weiter uneins über Verbrenner-Aus

 

 

Saarland/Region
Arbeitslosigkeit im Saarland geht zurück
CDU wirft Landesregierung bei CISPA mangelnde Professionalität vor
Inflationsrate im Saarland steigt im September auf 2,5 Prozent
Schwarzbuch rügt zwei Fälle von Steuerverschwendung im Saarland

Tarifpolitik
Piloten bei Lufthansa zum Streik bereit 

Arbeitswelt
Lohnabstand zwischen Ost und West geschrumpft

Wirtschaftspolitik
IG Metall: Bund muss in Stahlkrise entschlossen handeln
Merz mahnt Minister: Wettbewerbsfähigkeit Thema für alle 

Finanzen
EU-Kommission will mehr Bürger zum Geldanlegen bringen
Lagarde lässt Zinspfad offen und betont geldpolitische Flexiblität 

Verkehr
Bundesregierung weiter uneins über Verbrenner-Aus

 

Saarland/Region

Arbeitslosigkeit im Saarland geht zurück
Die Zahl der Menschen, die im Saarland ohne Arbeit ist, ist im September deutlich gesunken. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im September 39.100 Frauen und Männer arbeitslos, 1.200 oder 2,9 Prozent weniger als im August dieses Jahres. Gegenüber dem Vorjahr waren 1.000 Menschen mehr arbeitslos (plus 2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 7,4 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte unter dem Augustwert. Vor einem Jahr betrug sie 7,2 Prozent. „Erwartungsgemäß ist die Arbeitslosigkeit im September gesunken. Den stärksten Rückgang sehe ich bei den jüngeren Arbeitslosen. Hier zeigt sich deutlich, dass eine Ausbildung eine lohnende Investition in die Zukunft ist. Gerade die jungen Menschen, die sich nach Beendigung ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet hatten, haben nun den Einstieg ins Arbeitsleben geschafft“, so Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Juli 2025 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 387 500 Beschäftigten 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Gesundheitswesen (plus 300 auf 35.800), das Sozialwesen (plus 2.100 auf 33.000), die öffentliche Verwaltung (plus 800 auf 27.600), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 600 auf 27.100), das Baugewerbe (plus 300 auf 20.700), der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 300 auf 15.500) sowie der Bereich Information und Kommunikation (plus 300 auf 12.000). Ein Rückgang war insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe (minus 4.900 auf 82.100) und dem Handel (minus 500 auf 51.700) erkennbar. (Quelle: BA)

CDU wirft Landesregierung bei CISPA mangelnde Professionalität vor
Angesichts der angekündigten Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit und der Technischen Universität München im Bereich Technologietransfer und Ausgründungen wirft die CDU der Landesregierung mangelnde Professionalität vor. „Das Saarland hat zu Recht viele Millionen Euro für den Ausbau des CISPA bereitgestellt, aber ein Teil der Wertschöpfung, vor allem durch neue Start-ups und die damit verbundenen hochqualifizierten Arbeitsplätze, entsteht jetzt in Bayern“, sagt die Leiterin des Arbeitskreises Wirtschaft der CDU-Landtagsfraktion, Ute Mücklich-Heinrich. „Die Gründe dafür sind nicht beim CISPA zu suchen, sondern in der Unprofessionalität der saarländischen SPD-Alleinregierung. Statt die enormen Potenziale der Spitzenforschung hier vor Ort konsequent für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes zu nutzen, hat sie es versäumt, rechtzeitig ein professionelles Umfeld für das CISPA und damit für Technologietransfer, Ausgründungen und Ansiedlungen aufzubauen.“ Andere Länder seien professioneller im Umgang mit solchen Instituten und profitierten nun von dem, was eigentlich hier im Saarland stattfinden müsste. „Wer viel Geld in Forschung investiert, muss dafür sorgen, dass die Wertschöpfung auch im Land bleibt“, sagt Mücklich-Heinrich. (Quelle: CDU Saar)

Inflationsrate im Saarland steigt im September auf 2,5 Prozent
Die Verbraucherpreise sind im Saarland im September um 2,5 Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Amt des Saarlandes gestern mit. Im Vergleich zum August stiegen die Preise um 2,4 Prozent. Deutschlandweit ist die Inflation nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 2,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat lagen die Preise 2,2 Prozent höher. Günstiger sind erneut die Energiepreise geworden. Im September nahmen die Kosten für Haushaltsenergie im Saarland um 2,5 Prozent ab. Die Strompreise sanken um 5,4 Prozent. Heizöl war 3,0 Prozent billiger, Brennholz, Holzpellets und vergleichbare Brennstoffe waren 2,7 Prozent günstiger als im Vorjahresmonat. Lediglich Erdgas und Fernwärme zeigten Preissteigerungen von 0,4 Prozent bzw. 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. An den saarländischen Tankstellen lagen die Kraftstoffpreise gegenüber September 2024 durchschnittlich um 0,6 Prozent niedriger. Ohne die Berücksichtigung der gesamten Energiepreise stiegen die Verbraucherpreise im September 2025 im Saarland im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,6 Prozent, was eine stärkere Zunahme darstellt als die durchschnittliche Preisentwicklung aller Verbraucherpreise. (Quelle: Statistisches Amt, Statistisches Bundesamt)

Schwarzbuch rügt zwei Fälle von Steuerverschwendung im Saarland
In der diesjährigen Veröffentlichung der größten Verschwendung von Steuergeldern rügt der Bund der Steuerzahler auch zwei saarländische Fälle. Im sogenannten Schwarzbuch führt der Bund der Steuerzahler 100 Beispiele für einen aus seiner Sicht sorglosen Umgang mit dem Geld von Bürgerinnen und Bürgern auf. So habe sich das saarländische Innenministerium Ende des vergangenen Jahres ein Gala-Dinner anlässlich der Europäischen Polizeimeisterschaften der Volleyballerinnen Ende des vergangenen Jahres 36.000 Euro kosten lassen. Der Steuerzahlerbund kritisiert, dass von dem Dinner bei einem Sternekoch nicht nur Sportlerinnen, sondern insbesondere auch Funktionäre und Politiker profitiert haben. Kritik gibt es auch am Tiny House der Standortagentur des Saarlandes saaris. Dieses insgesamt 330.000 Euro teure Projekt zur Werbung von Fachkräften sei seit seinem Start vor zwei Jahren erst ein einziges Mal genutzt worden. Der Steuerzahlerbund spricht von einem völlig überteuertem Marketing-Gag und "skurrilen Wegen", die das Saarland beim Kampf gegen den Fachkräftemangel beschreite. (Quelle: SR)

 

Tarifpolitik

Piloten bei Lufthansa zum Streik bereit
Die Passagiere der Lufthansa müssen sich in den kommenden Wochen auf Streiks der Piloten einrichten. Bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat eine deutliche Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt, wie eine Sprecherin mitteilte. Ein konkreter Streikzeitpunkt wurde zunächst nicht genannt. Über das weitere Vorgehen sollen Tarifkommission und Vorstand am Mittwoch beraten, kündigt VC-Präsident Andreas Pinheiro an. „Die Stärke des Streiks hängt natürlich auch vom Arbeitgeber ab.” Man erwarte jetzt ein abschlussfähiges Angebot. In der Vergangenheit hatte die Lufthansa bei umfassenden Pilotenstreiks nahezu das komplette Programm im betroffenen Zeitraum abgesagt. Laut VC haben sich an der Abstimmung 90 Prozent der Lufthansa-Piloten und 95 Prozent der Lufthansa-Cargo-Piloten beteiligt. Sie unterstützten zu 88 Prozent beziehungsweise zu 96 Prozent den Arbeitskampf. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Arbeitswelt

Lohnabstand zwischen Ost und West geschrumpft
Menschen in Westdeutschland verdienen laut einer Analyse nach wie vor deutlich mehr Geld als im Osten, die Lohnlücke ist allerdings kleiner geworden. Vollzeitbeschäftigte im Westen erhielten im vergangenen Jahr durchschnittlich 4.810 Euro brutto im Monat. In den neuen Bundesländern waren es nur 3.973 Euro und damit gut 17 Prozent weniger, wie eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Der Abstand zwischen Ost und West ist seit 2014 demnach um 7 Prozentpunkte geschrumpft. Hauptgrund dafür ist den Forscher zufolge der 2015 bundesweit eingeführte Mindestlohn. „Beschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern haben vom Mindestlohn überdurchschnittlich häufig profitiert “, sagte Gehaltsexperte Malte Lübker. Dort habe sich nach der Wende ein besonders großer Niedriglohnsektor gebildet. Die bereits beschlossene Erhöhung des Mindestlohns auf 14,60 Euro bis zum Januar 2027 dürfte laut Lübker für eine weitere Angleichung sorgen. Bei Beschäftigten am unteren Ende der Lohnverteilung gebe es heute schon kaum noch Unterschiede. In diesem Bereich lagen die Stundenlöhne in Ostdeutschland im April 2024 gerade einmal ein Prozent unter dem Westniveau. Vor der Einführung des Mindestlohns waren die Fortschritte bei der Anpassung der Löhne kleiner. So war die Lohnlücke von 1999 bis 2014 lediglich um 1,6 Prozentpunkte zurückgegangen, wie das Institut berichtet. Entscheidend für die Angleichung sind den Forschern zufolge Tarifverträge. Im Osten ist die Tarifbindung immer noch niedriger. Zwischen den Bundesländern gibt es laut WSI teils erhebliche Unterschiede bei den Einkommen. Spitzenreiter war zuletzt Hamburg mit einem Stundenlohn von 26,88 Euro. Deutlich dahinter lag Schleswig-Holstein mit 22,15 Euro. Mecklenburg-Vorpommern kam nur auf 20,33 Euro. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Wirtschaftspolitik

IG Metall: Bund muss in Stahlkrise entschlossen handeln
Die Gewerkschaft IG Metall fordert die Bundesregierung angesichts der Stahlkrise dazu auf, „schnell und entschlossen” zu handeln. Die Stahlbranche als Grundstoffindustrie müsse stabilisiert und damit der Industriestandort Deutschland insgesamt gestärkt werden, sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Beschäftigten erwarten Lösungen von der Politik.” Die Stahlindustrie stehe unter Druck, die Verunsicherung unter den Beschäftigten sei riesengroß. Kerner nimmt heute im Bundesfinanzministerium in Berlin an einem Treffen von Betriebsräten und Gewerkschaften mit Finanzminister Lars Klingbeil (SPD), Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) teil. Dieses dient als Vorbereitung für den von Kanzler Friedrich Merz angekündigten „Stahlgipfel”. Die deutsche Stahlindustrie leidet unter der Krise in Abnehmerbranchen, vor allem der Autoindustrie. Hinzu kommen gestiegene Energiepreise, Billigimporte aus China und die Kosten für den Umbau hin zu einer klimafreundlicheren Stahlproduktion. Auch hohe Zölle auf Stahlimporte in die USA machen der Branche zu schaffen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Merz mahnt Minister: Wettbewerbsfähigkeit Thema für alle
Bei der Kabinetts-Klausur der schwarz-roten Regierung hat Kanzler Friedrich Merz Entscheidungen zur Ankurbelung der Wirtschaft zugesagt. „Wir setzen alles daran, dass die deutsche Wirtschaft wieder Tritt fasst und dass sie wieder auf Wachstumskurs kommt”, sagte der CDU-Vorsitzende. Dies sei aber eine Gemeinschaftsaufgabe für alle Ministerien. Der deutsche Standort müsse wieder attraktiv genug werden für Investitionen. Zuvor hatte die Initiative „Made for Germany” mitgeteilt, dass ihre mittlerweile 104 Mitglieder bis 2028 735 Milliarden Euro in Deutschland investieren wollten. Voraussetzung seien aber bessere Rahmenbedingungen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Finanzen

EU-Kommission will mehr Bürger zum Geldanlegen bringen
Die EU-Kommission will mehr Bürgerinnen und Bürger zum Investieren bringen - und dafür die finanzielle Bildung von Menschen in allen Lebensphasen ausbauen. Zudem empfiehlt die Kommission, mehr sogenannte Spar- und Anlagekonten einzuführen, wie aus einem in Brüssel vorgestellten Vorschlag der Behörde hervorgeht. Neben Wissen brauche es auch einfache und leicht zugängliche Möglichkeiten zum Investieren. Die Konten sollen einfach zu bedienen und flexibel sein sowie breite Anlagemöglichkeiten und steuerliche Anreize bieten - und damit das Investieren für alle leichter machen, so die Kommission. In einigen Staaten gebe es solche Modelle bereits. Die EU möchte, dass sich mehr Kleinanleger an den Finanzmärkten beteiligen, damit mehr Kapital für Verteidigung und für den grünen und digitalen Wandel zur Verfügung steht. EU-Bürger haben den Angaben nach eine der höchsten Sparquoten weltweit, könnten aber oft nicht das Beste daraus machen. Gründe dafür seien etwa nicht genug Finanzkompetenz oder komplexe Anlegerwege. Früheren Angaben der Kommission zufolge liegen rund zehn Billionen Euro Ersparnisse von Bürgerinnen und Bürgern in der EU auf der Bank. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Lagarde lässt Zinspfad offen und betont geldpolitische Flexiblität
Nach den jüngsten Zinspausen lässt EZB-Präsidentin Christine Lagarde den weiteren geldpolitischen Kurs offen. Die Notenbank sei geldpolitisch in einer guten Position, sagte sie am Dienstag laut Redetext auf einer Konferenz der finnischen Notenbank in Helsinki. Doch müsse die EZB mit Agilität und auf einer soliden Datenbasis daran arbeiten, dass es so bleibe. Es gelte, flexibel zu bleiben und bereit zu sein, auf hereinkommende Daten zu reagieren. Der große Inflationsschock sei überwunden. Mit Blick auf die Zukunft seien die Risiken bei der Teuerung wohl nach oben wie auch nach unten weitgehend eingedämmt, sagte Lagarde. Gleichzeitig sei die Europäische Zentralbank (EZB) mit einem weitaus schwierigeren Umfeld als früher konfrontiert – geprägt von Krieg, Zöllen und Unsicherheit. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Verkehr

Bundesregierung weiter uneins über Verbrenner-Aus
Kurz vor dem EU-Gipfel in Kopenhagen hat die schwarz-rote Bundesregierung weiter keine gemeinsame Position zum für 2035 geplanten Aus für neue Verbrenner-Fahrzeuge auf EU-Ebene. Es gebe noch keine Einigkeit in der Koalition, sagte Umweltminister Carsten Schneider am Rande der Kabinettsklausur in Berlin. Er setze darauf, dass die Bundesregierung bei den regulatorischen Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie konsistent bleibe, betonte der SPD-Politiker. Die Unternehmen, die sich für Investitionen in Elektromobilität und klimaneutrales Fahren entschieden hätten, müssten sich darauf auch verlassen können. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte angekündigt, er wolle beim EU-Gipfel für eine Aufhebung des Verbrenner-Verbots werben. Es müssten zum Beispiel auch hybride Antriebe zugelassen sein, die einen üblichen Verbrennungs- mit einem Elektromotor kombinieren. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)