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VSU-Schlagzeilen 09.10.2025

Saarland ist beim heutigen Autogipfel nicht vertreten / Gesamtmetall: 7,9 Prozent weniger Produktion - Deindustrialisierung stoppen / Bundeskabinett ebnet Weg für CO2-Speicherung unter dem Meer / Mercosur-Deal: Sicherheitsnetz soll Bauern Ängste nehmen / EU-Prüfer decken Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe auf / EU investiert eine Milliarde Euro für KI-Förderung in Schlüsselindustrien

  

Saarland/Region
Saarland ist beim heutigen Autogipfel nicht vertreten
Positive Reaktionen im Saarland zu geplanten Stahlzöllen
Verband der Baustoffindustrie des Saarlandes e.V. wählt neuen Vorstand

Konjunktur
Gesamtmetall: 7,9 Prozent weniger Produktion - Deindustrialisierung stoppen
Bundesregierung prognostiziert Wirtschaftsaufschwung ab 2026
Banken: Fiskalpaket sorgt 2026 für gut die Hälfte des Wirtschaftswachstums

Klimapolitik
Bundeskabinett ebnet Weg für CO2-Speicherung unter dem Meer 

Wirtschaftspolitik
Mercosur-Deal: Sicherheitsnetz soll Bauern Ängste nehmen
IWF-Chefin warnt vor langfristigen Effekten der US-Zollpolitik 

Finanzen
EU-Prüfer decken Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe auf 

Digitalisierung
EU investiert eine Milliarde Euro für KI-Förderung in Schlüsselindustrien

 

 

Saarland/Region

Saarland ist beim heutigen Autogipfel nicht vertreten
Beim heutigen Autogipfel in Berlin ist das Saarland nicht vertreten. Bei den Gesprächen mit Bundeskanzler Friedrich Merz sind nach Angaben des „Saarländischen Rundfunks“ nur Länder mit Autoherstellern vertreten. Das Saarland hat eine umfangreiche Zuliefer-Industrie und ist von der Transformation der Automobilbranche stärker als die übrigen Bundesländer betroffen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hofft, dass bei dem Treffen auch die Interessen der Zulieferer mitgedacht werden. „75 Prozent Zulieferung steckt in jedem Fahrzeug. Da gibt es auch ein paar unterschiedliche Interessen", sagte er dem SR. Stefan Bratzel, Direktor des Centers of Automotive Management, ist skeptisch, was die Ergebnisse des Gipfels angeht. Man müsse aufpassen, dass der Autogipfel nicht wieder zu einem "Symbolgipfel" werde mit relativ wenig Ertrag. "Ich würde mir erwarten, dass der Autogipfel tatsächlich die Verunsicherung hinsichtlich der Antriebstechnologie, die wir ohnehin schon in der Bevölkerung haben, beseitigt, indem man mit einer Stimme spricht, weil klar ist, die Elektromobilität wird sich durchsetzen", sagt er. (Quelle: SR)

Positive Reaktionen im Saarland zu geplanten Stahlzöllen
Angesichts der EU-Pläne, die europäische Stahlindustrie durch Sonderzölle zu schützen, fallen die Reaktionen im Saarland positiv aus. Antje Otto, Geschäftsführerin des Stahl-Verband-Saar, bezeichnet die vorgestellten Maßnahmen der EU-Kommission als „starkes und notwendiges Signal für den Erhalt der europäischen Stahlindustrie“. Die geplante Verordnung sieht vor, die zollfreie Einfuhrquote um 47 Prozent – von derzeit 33 Millionen Tonnen auf 18,3 Millionen Tonnen – zu senken. Zusätzlich soll ein Zollsatz von 50 Prozent für Einfuhren über dieser Quote gelten.

„Die EU-Kommission setzt mit der geplanten Schutzmaßnahme und der Ankündigung weiterer Reformen ein wichtiges politisches Signal“, sagt Otto. Kritisch merkt sie an, dass die Maßnahme erst Mitte nächsten Jahres greift. Das Tempo sei zu langsam. Wirtschaftsminister Jürgen Barke spricht von einer Perspektive für die Stahlindustrie und die Beschäftigten. „Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie den Kommissionsvorschlag nun aktiv unterstützt. Genauso braucht es jetzt mehr Tempo beim Industriestrompreis, bei Leitmärkten für europäische Produkte und beim Ausbau der Wasserstoffwirtschaft. Die Zukunft der Stahlindustrie ist ein Gebot europäischer Resilienz in einer veränderten Weltlage.“ (Quelle: Stahl Verband Saar, Wirtschaftsministerium)

Verband der Baustoffindustrie des Saarlandes e.V. wählt neuen Vorstand
Der Verband der Baustoffindustrie des Saarlandes hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Auf der Sitzung bestätigten die Mitglieder Dr. Christoph Kopper  im Amt des ersten Vorsitzenden. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Moritz Recktenwald gewählt. Den Vorstand komplettieren die Beisitzer: Michael Arweiler, Frank Becker, Frank Berchem-Trockle, Max van der Heyde, Patrick Frohnhöfer, Raphael Stutz und Christian Schencking.Als Ehrenmitglied wählte die Versammlung den langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Hendrik Huppert. „Die heimische Rohstoffgewinnung wird immer wichtiger. Gerade in Zeiten bröckelnder Lieferketten und globaler Unsicherheiten ist eine starke heimische Rohstoffgewinnung nicht nur für die Bauwirtschaft, sondern für das gesamte Land unabdingbar“, sagte Kopper bei der Versammlung. (Verband der Baustoffindustrie)

 

Konjunktur

Gesamtmetall: 7,9 Prozent weniger Produktion - Deindustrialisierung stoppen
Die Rezession in der mit über 3,8 Millionen Beschäftigten größten deutschen Industriebranche setzt sich unvermindert fort. Das zeigt der aktuelle Konjunkturbericht von Gesamtmetall. Das Produktionsvolumen in der deutschen Metall- und Elektro-Industrie ist demnach im August 2025 um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat gefallen. Das bedeutet den tiefsten Stand seit Mai 2020. Zudem wurde der Juli etwas nach unten korrigiert (+2,3 Prozent gegenüber ursprünglich +2,6 Prozent zum Juni). Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander erklärte dazu: „Deutschland befindet sich in der längsten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Der erneute Einbruch der Industrieproduktion verdeutlicht einmal mehr die Dramatik, in welcher die deutsche Wirtschaft steckt. Auch für die nächsten Monate ist angesichts schwacher Neuaufträge und Frühindikatoren keine Trendwende zu erwarten, sodass in der M+E-Industrie das zehnte Rezessionsquartal in Folge droht.” Der Standort sei durch überbordende Kosten und groteske Bürokratie nachhaltig geschädigt. Das löse man nicht durch gutes Zureden, sondern durch mutige Reformen und entschiedenes politisches Handeln. „Der Anstieg der Sozialabgaben muss gestoppt, ein Industriestrompreis eingeführt, zu Technologieoffenheit zurückgekehrt und Bürokratie auch gegen manche Widerstände endlich spürbar abgebaut werden. Denn ohne stabile Wirtschaft gibt es keine stabile Regierung”, so Zander. Er erinnerte daran, dass jeder abgebaute Arbeitsplatz in der Industrie den politischen Gestaltungsspielraum nachhaltig verringere. Allein die innerhalb eines Jahres abgebauten 110.000 Arbeitsplätze in der M+E-Industrie bedeuten konkret 11 Milliarden weniger Steuer- und Beitragseinnahmen im Jahr. (Quelle: Gesamtmetall)

Bundesregierung prognostiziert Wirtschaftsaufschwung ab 2026
Die Bundesregierung rechnet erst ab nächstem Jahr mit einem spürbaren Wachstum der Wirtschaft. Dies gehe aber bis 2027 vor allem auf die hohen staatlichen Ausgaben für Infrastruktur und Verteidigung zurück, sagte Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. „Wir müssen kämpfen um unseren Wohlstand“, erklärte sie. Es brauche Mut zu weiteren Reformen, Deutschland habe zu lange ein Entscheidungs- und Umsetzungsproblem gehabt. Als Beispiele nannte die CDU-Politikerin den Abbau von Bürokratie, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, niedrigere Steuern und eine Überarbeitung des Sozialstaats. Es brauche etwa eine längere Lebensarbeitszeit. „Deutschland droht zurückzufallen." Nach zuletzt zwei Rezessions-Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung dürfte es 2025 ein mageres Wachstum von 0,2 (bisher 0,0) Prozent geben. 2026 und 2027 rechnet die Regierung dann aber mit 1,3 und 1,4 Prozent. (Quelle: Reuters)

Banken: Fiskalpaket sorgt 2026 für gut die Hälfte des Wirtschaftswachstums
Die Investitionen der Regierung dürften 2026 für mehr als die Hälfte des Wirtschaftswachstums in Deutschland sorgen. Dies geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturprognose des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) hervor. „Das Fiskalpaket allein dürfte 2026 bis zu 0,8 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum beitragen”, erklärten die 14 Chefvolkswirte der Privatbanken. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im kommenden Jahr um 1,4 Prozent zulegen, nach einer weitgehenden Stagnation von plus 0,2 Prozent in diesem Jahr. „Nach mehr als einer halben Dekade wirtschaftlichen Stillstands sehen wir endlich eine belastbare Basis für ein nennenswertes Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr”, sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff. Er mahnte zudem, die Politik müsse die Ausgaben auch mit entschlossenen Reformen flankieren. Dies sei wichtig, um die Investitionsbedingungen wirksam zu verbessern und die Wachstumspotenziale der Wirtschaft zu erhöhen. (Quelle: Reuters)

 

Klimapolitik

Bundeskabinett ebnet Weg für CO2-Speicherung unter dem Meer
Die Bundesregierung hat zwei Gesetzentwürfe verabschiedet, die die Speicherung von Kohlendioxid unter dem Meeresboden mittels der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) ermöglichen sollen. Bundesumweltminister Carsten Schneider erklärte, dass CCS einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten könne, warnte jedoch, dass es kein Allheilmittel sei. Der Einsatz der Technologie zielt darauf ab, CO2 aus Industrieprozessen, wie der Zement- und Kalkproduktion, dauerhaft zu lagern, wobei ökologische Schutz- und Sicherheitsstandards höchste Priorität haben. Meeresschutzgebiete sind von der Speicherung ausgenommen und es gibt eine Pufferzone, in der keine CO2-Injektionen stattfinden dürfen. Die Gesetze müssen noch vom Bundestag verabschiedet werden, eine Zustimmung des Bundesrats ist nicht nötig. (Quelle: dpa-AFX)

 

Wirtschaftspolitik

Mercosur-Deal: Sicherheitsnetz soll Bauern Ängste nehmen
Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, Schutzmaßnahmen einzuführen, um die Belange der EU-Landwirte im Rahmen des geplanten Freihandelsabkommens mit Mercosur zu adressieren. Diese Maßnahmen sollen bei einem schädlichen Anstieg der Einfuhren oder einem übermäßigen Preisverfall aktiviert werden, wodurch Zollvorteile vorübergehend ausgesetzt werden können. Die Überwachung soll unter anderem bei der Einfuhr von Rindfleisch und Geflügel besonders intensiv sein. Zusätzlich ist geplant, dass bei ausreichend begründeten Anträgen der Mitgliedstaaten innerhalb von 21 Tagen vorläufige Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Die EU hofft auf eine Zustimmung der Mitgliedstaaten zum Abkommen bis Jahresende. (Quelle: dpa-AFX)

IWF-Chefin warnt vor langfristigen Effekten der US-Zollpolitik
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat deutlich gemacht, dass die vollen Auswirkungen der US-Zollpolitik noch bevorstehen. In den USA könnten höhere Kosten durch Firmen an Kunden weitergegeben werden, was die Inflation potenziell anheizen würde. „Andernorts könnte eine Flut von Waren, die ursprünglich für den US-Markt bestimmt waren, eine zweite Runde von Zollerhöhungen auslösen“, erklärte Georgiewa. Sie betonte, dass eine Aushöhlung der globalen Wirtschaft bereits stattgefunden habe und keine Entwarnung gegeben werden könne, da weiterhin Gefahr bestünde, dass sich die US-Zollsätze ändern könnten. (Quelle: IWF)

 

Finanzen

EU-Prüfer decken Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe auf
Der Europäische Rechnungshof hat festgestellt, dass im vergangenen Haushaltsjahr sechs Milliarden Euro rechtswidrig aus dem EU-Haushalt geflossen sind. Das entspricht einer Fehlerquote von 3,6 Prozent. Fehlerhafte Zahlungen betrafen vor allem EU-Strukturfördermittel, die wirtschaftlich schwach entwickelte Regionen in der EU unterstützen, um ökonomische und soziale Unterschiede auszugleichen. Tony Murphy, Präsident des Europäischen Rechnungshofs, betont, dass die Fehlerquote vor allem Ausdruck der anhaltenden Schwächen bei den Aufsichts- und Rechenschaftsmechanismen sei. (Quelle: dpa-AFX)

 

Digitalisierung

EU investiert eine Milliarde Euro für KI-Förderung in Schlüsselindustrien
Die Europäische Union hat angekündigt, eine Milliarde Euro zur Förderung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in wichtigen Industrien zu investieren. Dies ist Teil der „Apply AI Strategie“, die darauf abzielt, KI-Technologien schneller in Bereichen wie Gesundheit, Energie und Bau zu implementieren. Durch diesen Schritt möchte die EU laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre Technologieabhängigkeit von den USA und China verringern und eine „AI-First“-Mentalität in Schlüsselsektoren vorantreiben. Der Branchenverband Bitkom begrüßte die Initiative, wies jedoch darauf hin, dass zusätzliche private Investitionen und innovationsfreundliche Regulierungen notwendig seien um mit den globalen Wettbewerbern mitzuhalten. (Quelle: Reuters)