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Gastronomie ab Mitte Mai wieder offen / IHK-Umfrage: Corona-Pandemie schwächt zunehmend die Substanz der Unternehmen / IHK rechnet mit weniger Ausbildungsverträgen / Auftragseingang und Umsatz in der Industrie bricht ein / EU-Kommission senkt Prognosen für 2020 drastisch

Saarland
Gastronomie ab Mitte Mai wieder offen 
IHK-Umfrage: Corona-Pandemie schwächt zunehmend die Substanz der Unternehmen
IHK rechnet mit weniger Ausbildungsverträgen

Arbeitswelt
ifaa untersucht Möglichkeiten der ortsflexiblen Zusammenarbeit auch in der Produktion

Konjunktur
Merkel: Regierung will Anfang Juni Konjunkturprogramm vorlegen
Pkw-Neuzulassungen brechen im April um 61 Prozent ein
Auftragseingang und Umsatz in der Industrie bricht ein
EU-Kommission senkt Prognosen für 2020 drastisch
Einkaufsmanager: Rekordeinbruch der deutschen Wirtschaft im April

 

Wirtschaftspolitik
Zusätzliche Mittel für Sofortkredite


Saarland

Gastronomie ab Mitte Mai wieder offen 
Die Gastronomie im Saarland soll spätestens am 18.Mai wieder öffnen dürfen. Das hat Ministerpräsident Hans nach Beratungen mit den anderen Länderchefs und Bundeskanzlerin Merkel mitgeteilt. Wirtschaftsministerin Rehlinger sei dazu bereits mit dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga im Saarland in intensiven Gesprächen über Sicherheits-, Abstands- und Hygienekonzepte. Der Ministerrat werde sich in seiner Sitzung am Dienstag mit dem Thema befassen. In der nun anstehenden Phase will Hans auch Öffnungen von Hotels, Kinos und Sportstätten ermöglichen. (Quelle: sr-online)

IHK-Umfrage: Corona-Pandemie schwächt zunehmend die Substanz der Unternehmen
„Die negativen Auswirkungen des Coronavirus auf die Saarwirtschaft sind weiterhin sehr deutlich spürbar. Fast jedes Unternehmen ist von der Krise betroffen. So spüren 96 Prozent der Unternehmen negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre Geschäftstätigkeit. Zwei Drittel der Unternehmen beklagen weniger Nachfrage. Zudem leidet rund die Hälfte der Betriebe unter stornierten Aufträgen. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen wollen mit  Rationalisierungsmaßnahmen auf die Krise reagieren.  Die Betriebe leiden nach wie vor unter Corona-bedingten Anordnungen, Produktionsausfällen und Störungen der Lieferketten. Die Existenz zahlreicher Betriebe ist unverändert durch Eigenkapitalverluste und Liquiditätsengpässe gefährdet. Beides zehrt an der finanziellen Substanz der Unternehmen. Deshalb brauchen wir jetzt für die betroffenen Wirtschaftsbereiche rasch eine belastbare Strategie für einen Ausstieg aus dem Shutdown. Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit, um sich auf die neuen Verhältnisse vorbereiten zu können.“ So fasste IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Ergebnisse der dritten IHK-Blitzumfrage zu den Auswirkungen des Coronavirus auf die Saarwirtschaft zusammen, an der sich im Zeitraum vom 30. April bis 5. Mai 115 Unternehmen mit 45.000 Beschäftigten beteiligt haben.  

Klingen: „Alles in allem zeigen die Ergebnisse unserer dritten Blitzumfrage zur Corona-Pandemie eine deutliche Verschlechterung der finanziellen Lage der Unternehmen gegenüber unseren vorangegangenen Erhebungen. Daher sollte die Sicherung der unternehmerischen Substanz im Mittelpunkt der weiteren politischen Maßnahmen liegen, damit der Hochlauf der Wirtschaft auch tatsächlich gelingt.“ (Quelle: IHK Saarland)

 

IHK rechnet mit weniger Ausbildungsverträgen
Die Handwerkskammer des Saarlandes erwartet ein stabiles Ausbildungsplatzangebot in diesem Jahr. Mit Ausnahme der Friseure hätten die Betriebe durchgearbeitet, sagte der Geschäftsführer der Handwerkskammer, Stefan Gerhard. Fachkräfte seien weiter gefragt.  Allerdings seien Vorstellungsgespräche verschoben worden, um Ansteckung zu vermeiden. Verlässliche Aussagen zum Ausbildungsmarkt seien vermutlich erst im Juni möglich.  

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes erwartet dagegen, dass wegen Corona weniger Ausbildungsverträge als im Vorjahr geschlossen werden. IHK-Geschäftsführer Peter Nagel sagte, nicht alle Unternehmen werden die Krise überstehen. Andere seien voraussichtlich wegen wirtschaftlicher Probleme nicht in der Lage auszubilden.  

Bei der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit wurden bis Ende April 800 Lehrstellen weniger gemeldet als im Vorjahr. Insgesamt 5500 Ausbildungsplätze stehen derzeit 3900 Bewerbern gegenüber. (Quelle: sr-online)
 

Arbeitswelt

ifaa untersucht Möglichkeiten der ortsflexiblen Zusammenarbeit auch in der Produktion
Angesichts von Einreiseverboten setzen viele Unternehmen, wenn Anlagen im Ausland ausfallen, Störungen aufweisen oder Servicearbeiten fällig sind, auf einen "Remote-Service" – die Unterstützung von Kollegen vor Ort – unter Anwendung digitaler Technologien. „Im Projekt AWA – Arbeitsaufgaben im Wandel haben wir eine Vielzahl an Interviews zu unterschiedlichen Digitalisierungsbeispielen in der Produktion geführt“, erläutert ifaa-Projektmitarbeiterin Koczy: „Hierbei zeigt sich, dass insbesondere mobile Endgeräte, sogenannte Smart Devices, Einzug in die Fertigungshallen finden und eine neue Form der Zusammenarbeit – auch in direkten Bereichen – ermöglichen.“ Schon vor der Corona-Krise nutzten viele Unternehmen beispielsweise Datenbrillen, um Dienstreisen zu reduzieren und ihre Personalkapazitäten zu schonen. „Der Mitarbeiter vor Ort setzt die Brille auf und stellt eine Audio- und Videoverbindung zu einem Experten her, der ihn dann in Echtzeit unterstützen kann - unabhängig davon, wo er sich gerade befindet“, erläutert Koczy: „Der Experte sieht die Maschine und den Arbeitsraum des Anfragenden und kann ihm entsprechende Anweisungen geben.“ Das Projekt zeigt, wie Kommunikations- und Wissensplattformen genutzt werden, auf die mit unterschiedlichen Medien, wie beispielsweise Smartphones, Tablets oder eben Datenbrillen, zugegriffen werden kann, um die Störungsbeseitigung insgesamt zu verkürzen.

Auch zwei saarländische Unternehmen beteiligen sich bereits an dem AWA-Projekt und nutzen deren Vorteile. Falls sich auch Ihr Unternehmen an einer Mitwirkung interessiert sein sollte, stehen Ihne die Verbandsingenieure von ME Saar/VSU gerne beratend zur Seite. Sprechen Sie uns an. (Quelle: M+E-Newsletter Gesamtmetall, ME Saar)

Konjunktur

Merkel: Regierung will Anfang Juni Konjunkturprogramm vorlegen
Die Bundesregierung will nach den Worten von Bundeskanzlerin Merkel Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen, das in der Woche nach Pfingsten vereinbart werden soll. Auf die Frage, ob die Regierung die Vorlage das Programms wegen der weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen vorziehen müsse, sagte Merkel, es gebe einen "festen" Plan, das Programm Anfang Juni zu vereinbaren. Dies sei vom Zeitablauf her sehr ehrgeizig. Man müsse sich anschauen, welche Bereiche wegen großen Publikumsverkehrs keine Chance hätten, auf längere Strecke wieder in Gang zu kommen. BDI-Präsident Kempf begrüßte die Ankündigung, forderte aber mehr Verbindlichkeit: „Die Zeit drängt, weil angesichts der nahenden parlamentarischen Sommerpause baldige politische Beschlüsse notwendig werden. Die Unternehmen sind enttäuscht, dass Bund und Länder in der Corona-Krise zu wenig steuerpolitische Sofortmaßnahmen und Bürokratie-Abbau vorantreiben. Es ist inakzeptabel, dass in der Phase der anhaltenden Unsicherheit über die Dimension der Corona-Erkrankungen etwa die Hälfte der heimischen Test-Kapazitäten ungenutzt bleibt. Nur mit verlässlichen Testergebnissen lässt sich wirtschaftliche Aktivität hochfahren. In vielen Landkreisen stellen unsere Unternehmen die größten Arbeitgeber. Die örtlichen Gesundheitsämter sollten mobile Testeinrichtungen an den Zentren industrieller Aktivität einrichten." (Quelle: dpa, BDI, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Pkw-Neuzulassungen brechen im April um 61 Prozent ein
Im April sind die Pkw-Neuzulassungen nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts auf Jahressicht um 61 Prozent auf 120.840 Stück eingebrochen. Im Vormonat waren sie bereits um 38 Prozent gesunken. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Auftragseingang und Umsatz in der Industrie bricht ein
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im März nach Angaben des Statistischen Bundesamts gegenüber dem Vormonat um 15,6 Prozent zurückgegangen und lag kalenderbereinigt um 16,0 (Februar: plus 1,9) unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Das war der größte monatliche Rückgang seit Beginn der Datenreihe 1991. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen sanken die Auftragseingänge um 15,0 Prozent. Den zunächst für Januar gemeldeten Rückgang der gesamten Auftragseingänge um 1,4 Prozent revidierten die Statistiker auf 1,2 Prozent. Aufgrund des guten Einstiegs in das Jahr ergab sich im ersten Quartal insgesamt gegenüber dem Vorquartal lediglich ein Rückgang der Ordereingänge um 2,7 Prozent. Die Auslandsaufträge sanken um 16,1 (minus 3,2) Prozent und die Inlandsaufträge um 14,8 (plus 1,9) Prozent. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern ermäßigte sich um 7,5 (plus 0,9) Prozent, die Nachfrage nach Investitionsgütern um 22,6 (minus 2,7) Prozent und die nach Konsumgütern um 1,3 (plus 1,4) Prozent. Das Wirtschaftsministerium erklärte, es sei angesichts des Auftragseinbruchs von kräftigen Produktionsrückgängen ab März wegen Corona auszugehen.

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im März 2020 saison- und kalenderbereinigt um 11,5 Prozent niedriger als im Vormonat. Für Februar 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 0,5 (vorläufiger Wert: plus 0,1) Prozent. (Quelle: Dow Jones, destatis, BMWi) M+E-Newsletter Gesamtmetall)

  

EU-Kommission senkt Prognosen für 2020 drastisch
Die EU-Kommission hat ihre BIP-Prognosen im Euroraum wegen der Corona-Pandemie und der gegen ihre Ausbreitung ergriffenen Maßnahmen drastisch gesenkt: sie rechnet in ihrer Frühjahrsprognose für das laufende Jahr mit einem BIP-Rückgang um 7,7 Prozent, gefolgt von einem Anstieg um 6,3 Prozent im nächsten Jahr. Im November 2019 hatte sie noch Wachstumsraten von je 1,2 Prozent erwartet. Die Kommission erwartet, dass sich der Konjunktureinbruch auf das erste Halbjahr und hier besonders auf das zweite Quartal konzentrieren wird. Bei ihren Prognosen unterstellt sie, dass die Absperrmaßnahmen nach dem zweiten Quartal langsam wieder aufgehoben werden und dass es trotzdem gelingt, die Pandemie einzudämmen. Darüber hinaus erwartet die Kommission, dass die von Regierungen und EZB ergriffenen Liquiditätsmaßnahmen ausreichen werden, um eine größere Insolvenzwelle bei Unternehmen zu verhindern. Auch nimmt sie an, dass es gelingen wird, den langfristigen wirtschaftlichen Schaden der Pandemie zu begrenzen. Für die Exporte des Euroraums prognostiziert die Kommission im laufenden Jahr einen Rückgang von 13 und für 2021 einen Anstieg um knapp 10 Prozent. Die Arbeitslosenquote sieht sie bei 9,6 (7,4) und 8,6 (7,3) Prozent, das Budgetdefizit bei 8,5 (0,9) und 3,5 (1,0) Prozent. Für Deutschland prognostiziert die Kommission BIP-Raten von minus 6,5 (plus 1,0) Prozent und plus 5,9 (plus 1,0) Prozent, für Frankreich von minus 8,2 (plus 1,3) und plus 7,4 (plus 1,2) Prozent, für Italien von minus 9,5 (plus 0,4) Prozent und plus 6,5 (plus 0,7) Prozent und für Spanien von minus 9,4 (plus 1,5) und plus 7,0 (plus 1,4) Prozent. (Quelle: Dow Jones M+E-Newsletter Gesamtmetall)

  

Einkaufsmanager: Rekordeinbruch der deutschen Wirtschaft im April
Der gemeinsame Markit-Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister in Deutschland ist im April nach endgültigen Daten auf das Rekordtief von 17,4 Punkten gefallen, nachdem es im März noch bei 35,0 Punkten lag. Das entsprechende Markit-Barometer für die Eurozone fiel im April auf 13,6 von 29,7 Punkten im März. (Quelle: Dow Jones, Reuters M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Wirtschaftspolitik

Zusätzliche Mittel für Sofortkredite
Das Finanzministerium hat auf Antrag des Wirtschaftsministeriums eine außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung im Haushaltsjahr 2020 bis zu einer Höhe von zehn Milliarden Euro erteilt. In einer von der Bundesregierung vorgelegten Unterrichtung heißt es, die außerplanmäßige Verpflichtungsermächtigung diene der Abdeckung eines Risikos aus der Inanspruchnahme des Bundes im Zusammenhang mit dem KfW-Sonderprogramm 2020. Dabei gehe es um eine Ergänzung durch einen KfW-Schnellkredit (Liquiditätshilfe insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten). Angesichts der bereits mehrere Wochen andauernden Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona Pandemie wachse die Gefahr von Unternehmensinsolvenzen und Existenzgefährdungen insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland von Tag zu Tag. Daher sei eine schnelle Bereitstellung eines zielgerichteten Sofortkredits als Brückenfinanzierung dringend geboten gewesen, begründet die Bundesregierung die Ausnahme vom Konsultationsverfahren, was bedeutet, dass die vorherige Unterrichtung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages entfallen war.(Quelle: Bundestag, M+E-Newsletter Gesamtmetall)