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VSU-Schlagzeilen 26.07.2021

Impfaktionen starten in Einkaufszentren – Hans fordert Einschränkungen für Impfverweigerer / US-Konjunktur kühlt sich im Juli erneut ab / “Saarland Heute - Statistische Kurzinformationen 2021” erschienen

Saarland 
Impfaktionen starten in Einkaufszentren – Hans fordert Einschränkungen für Impfverweigerer 

Arbeitswelt
Heil: In Pandemie 38 Milliarden Euro Kurzarbeitergeld gezahlt 
Wirtschaftsweise befürchtet Langzeitfolgen durch Schulschließungen 
  
Konjunktur 
US-Konjunktur kühlt sich im Juli erneut ab
DIHK: Rohstoffknappheit großes Problem
Weidmann hält EZB-Beschlüsse für zu weitgehend 
  
Steuern / Haushalt 
Laschet: Steuersenkungen unter Vorbehalt der Finanzierbarkeit 
  
Wirtschaftspolitik 
Verlängerte Corona-Überbrückungshilfe gestartet 
  
Klimapolitik 
Laschet glaubt an Kohleausstieg deutlich vor 2038 

Statistik 
“Saarland Heute - Statistische Kurzinformationen 2021” erschienen  
  

  
Saarland

Impfaktionen starten in Einkaufszentren – Hans fordert Einschränkungen für Impfverweigerer 
Impfwillige im Saarland können sich ab heute Mittag unter anderem in der Europagalerie und im Saarbasar in Saarbrücken ohne Termin gegen Corona impfen lassen. In den beiden Zentren werden die Impfstoffe von Biontech und Johnson & Johnson verimpft. Bei HACO in Wadern werden die Impfstoffe von Moderna und ebenfalls Johnson & Johnson eingesetzt. Einen Termin muss niemand vorher vereinbaren. Die Sonderimpfaktion läuft vorläufig für zwei Wochen täglich von 12.00 bis 17.00 Uhr. Mit der Aktion, die später auf noch mehrere Standorte im Saarland ausgedehnt werden soll, will die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) die Menschen da abholen, wo sie sich sowieso aufhalten. Am Wochenende wiederum stand am Sankt Johanner Markt in Saarbrücken ein Impfbus des Klinikums Saarbrücken bereit. Dort haben sich rund 400 Menschen impfen lassen. Bislang Ungeimpfte seien nicht alle Impfgegner, teilte Bachmann mit, oftmals fehlte bislang lediglich die Gelegenheit für eine Impfung. Diese Lücke soll das neue Angebot schließen. Unterdessen hat Ministerpräsident Tobias Hans Konsequenzen für Impfverweigerer gefordert. Wer sich nicht impfen lasse, solle nicht die gleichen Freiheiten zurückerhalten wie geimpfte, sagte er. Sie könnten entweder von Veranstaltungen ausgeschlossen werden oder müssten Tests selber bezahlen. (Quelle SR)  

  
Arbeitswelt 
  
Heil: In Pandemie 38 Milliarden Euro Kurzarbeitergeld gezahlt 
Bundesarbeitsminister Heil hat die Ausgaben für das Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise seit Anfang 2020 mit 38 Milliarden Euro beziffert. „Ich rechne damit, dass wir seit Beginn der Pandemie 38 Milliarden Euro für Kurzarbeit ausgegeben haben“, sagte Heil der „Rheinischen Post“ aus Düsseldorf vom Samstag. Das sei zwar „verdammt viel Geld“. Die Alternative Massenarbeitslosigkeit wäre jedoch für Deutschland „sehr viel teurer“ gewesen. „Wir hatten allein 26 Milliarden Euro an Rücklagen aus den guten Arbeitsmarktzeiten“, fuhr Heil fort. Dieses Geld sei voll eingesetzt worden. Zugleich wolle er nicht ausschließen, dass es in Einzelfällen „Fehler gegeben hat“, gestand der Arbeitsminister ein. Damit bezog er sich auf mögliche Korrekturen bei der Abrechnung des ausgezahlten Kurzarbeitergeldes, die zu Lasten der Unternehmen gehen können. (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Wirtschaftsweise befürchtet Langzeitfolgen durch Schulschließungen 
Die „Wirtschaftsweise“ Grimm befürchtet wegen der steigenden Infektionszahlen und einem erneut drohenden Unterrichtsausfall an den Schulen von Herbst an erhebliche wirtschaftliche Langzeitfolgen. Der Ausfall an Wirtschaftsleistung durch Bildungsverluste könnte nach Berechnungen bis zum Ende des Jahrhunderts in die Billionen gehen, sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. Anhaltender Bildungsverlust sei das größte Risiko einer vierten Corona-Welle in Deutschland. „Das kann signifikante wirtschaftliche Auswirkungen in der langen Frist nach sich ziehen“, sagte Grimm. Die Gefahr sei, dass Erfolge auf dem Arbeitsmarkt für die Betroffenen ausblieben und sich der ohnehin schon eklatante Fachkräftemangel noch einmal deutlich verstärke. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur
  
US-Konjunktur kühlt sich im Juli erneut ab 
Die US-Wirtschaft hat zu Beginn der zweiten Jahreshälfte weiter an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Juli um 4,0 auf 59,7 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das war bereits der zweite Rückgang in Folge. „Diese Abkühlung folgt auf einen beispiellosen Wachstumsschub im Mai“, sagte Markit-Chefvolkswirt Williamson. Das Barometer hielt sich aber klar über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Im laufenden Sommerquartal könne es daher immer noch ein ordentliches Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft geben. Inflationsdruck und Engpässe bei Materialien und Arbeitskräften blieben aber ein Risiko, sagte Williamson. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
DIHK: Rohstoffknappheit großes Problem 
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat die Rohstoffknappheit als ein großes Problem bezeichnet. DIHK-Präsident Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: „Für die Industrieunternehmen sind Energie- und Rohstoffpreise inzwischen das Geschäftsrisiko Nummer eins.“ Die Frage sei, wie lange die Situation andauere. „Durch die Konjunkturprogramme in den Vereinigten Staaten und in China gibt es eine große Nachfrage, die bei vielen Rohstoffen zu erheblichen Preissteigerungen und einer Verknappung geführt hat“, sagte Adrian. „Wenn Sie in Deutschland heute ein Gebäude errichten wollen, dann haben Sie Preissteigerungen von über 30 Prozent, beim Stahl teilweise von bis zu 100 Prozent. Das ist schon ein echtes Problem.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
Weidmann hält EZB-Beschlüsse für zu weitgehend 
Bundesbankpräsident Weidmann hat gegen die geldpolitischen Beschlüsse des EZB-Rats am Donnerstag gestimmt. Ihm sei „die potenziell zu lange Fortschreibung des Niedrigzinsumfelds zu weitgehend“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Es herrsche im EZB-Rat aber Einigkeit, „dass eine expansive Geldpolitik derzeit angemessen ist“. Vor Weidmann hatte bereits der belgische Notenbankchef Wunsch gesagt, ihm gehe das neue Zinsversprechen der Notenbank zu weit. Es sorge sich um die Glaubwürdigkeit, sagte er dem Fernsehsender CNBC. „Ich weiß nicht, ob es angemessen sein wird, in drei, vier, fünf oder sieben Jahren noch negative Zinsen zu haben.“ Weidmann rechnet unterdessen zunächst mit einer stark steigenden Inflationsrate. „Meine Fachleute erwarten etwa für Deutschland zum Jahresende 2021 Raten, die in Richtung fünf Prozent gehen könnten.“ Hier seien aber vor allem vorübergehende Effekte am Werk. Längerfristig müsse man die unterschiedlichen Faktoren dennoch genau im Auge behalten. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 

Steuern / Haushalt 
 
Laschet: Steuersenkungen unter Vorbehalt der Finanzierbarkeit 
Die im Wahlprogramm der Union angekündigten Steuersenkungen stehen laut Kanzlerkandidat Laschet unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit. „Wenn sie finanzierbar sind, sind wir dafür, dass dann kleine und mittlere Einkommen entlastet werden“, sagte der CDU-Chef am Sonntag im Sommerinterview des ZDF. Zugleich sei aber bekannt, dass die Kassenlage des Bundes schwierig sei und große Investitionen bevorstünden. „Und wenn man an der Schuldenbremse festhält, was in der Verfassung steht, und keine neuen Steuern will, kann man nur durch wirtschaftliches Wachstum wieder zu Mehreinnahmen kommen.“ Wie stark dieses Wachstum werde, wisse man erst in den kommenden Monaten bis Jahren. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Wirtschaftspolitik
  
Verlängerte Corona-Überbrückungshilfe gestartet 
Die verlängerten staatlichen Hilfen für besonders belastete Firmen in der Corona-Krise können seit Freitag beantragt werden. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die Bundesregierung hatte entschieden, dass die bisher bis Ende Juni befristete Überbrückungshilfe III als „Überbrückungshilfe III Plus“ bis September fortgeführt wird. Neu ist eine „Restart-Prämie“, mit der Unternehmen einen höheren Zuschuss zu Personalkosten erhalten können – falls sie etwa Personal aus der Kurzarbeit zurückholen oder neu einstellen. Die Überbrückungshilfe ist das zentrale Kriseninstrument der Regierung, um Folgen der Pandemie auf Jobs und Firmen abzufedern. „Auch wenn die Wirtschaft in den meisten Bereichen wieder loslegen konnte, haben immer noch Unternehmen mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen“, so Wirtschaftsminister Altmaier. „Diesen Unternehmen stehen wir weiter zur Seite.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Klimapolitik 
  
Laschet glaubt an Kohleausstieg deutlich vor 2038 
Unions-Kanzlerkandidat Laschet rechnet mit einem Kohleausstieg deutlich vor 2038. „Ich persönlich glaube, der Ausstieg geht schneller als wir alle glauben, durch den CO2-Preis“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Dennoch beharrte der CDU-Chef darauf, dass die Politik bei der 2020 getroffenen Entscheidung bleiben sollte, einen Ausstieg bis spätestens 2038 festzulegen. Die Kohlekommission habe dies unter Beteilung der Umweltorganisationen Greenpeace und BUND vorgeschlagen, vor allem mit Blick auf ökologische und soziale Fragen etwa in der ostdeutschen Lausitz. „Ich finde, Politik muss verlässlich sein. Ich finde, wir sollten im Zeitplan bleiben“, sagte er mit Blick auf den von Bund und Ländern vorgelegten Rahmen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Statistik 

“Saarland Heute - Statistische Kurzinformationen 2021” erschienen  
Das Statistische Amt des Saarlandes hat die „Statistischen Kurzinformationen 2021“ veröffentlicht. In 17 Kapiteln bieten sie einen Querschnitt aus bevölkerungs-, sozial- und wirtschaftsbezogenen Daten des Saarlandes. Die Daten werden für das Corona-Jahr 2020 und das Vorjahr sowie für die Jahre 2010 und 2015 dargestellt. So kann sowohl die durch Corona bedingte kurzfristige Veränderung als auch die Langzeitentwicklung in den verschiedenen Themenbereichen analysiert werden. 
Der Broschüre ist zu entnehmen, dass die Anzahl der Geburten weiter steigt, trotz abnehmender Gesamtbevölkerung. Nicht überraschen wird die Feststellung, dass die Anzahl der Eheschließungen im Corona-Jahr 2020 deutlich zurückgegangen ist: während sich auch in der Langzeitbetrachtung die Eheschließungen immer um die 4 800 bewogen, waren sie im Jahr 2020 auf 4 339 Trauungen zurückgegangen. Allerdings kann auch festgestellt werden, dass die Anzahl Ehescheidungen im Jahresvergleich von 1 985 auf 1 916 leicht zurückgegangen ist. Ob dies an einer längeren Bearbeitungsdauer bei den Gerichten oder der Erkenntnis von Eheleuten im Corona-Jahr „gemeinsam ist doch besser“ liegt, ist der Statistik jedoch nicht zu entnehmen.
Im Bereich der Erwerbstätigkeit fällt auf, dass trotz stetig rückgängiger Beschäftigtenzahlen das Produzierende Gewerbe nach wie vor der wichtigste Wirtschaftsbereich im Saarland ist: fast ein Drittel der 385 650 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im Produzierenden Gewerbe tätig. Zugleich zeigt sich auch, dass der Wirtschaftsbereich der Bereich mit dem geringsten Frauenanteil ist. Dieser macht hier lediglich 18,6 Prozent aus. 
Interessant ist zudem die Entwicklung im Wirtschaftsbereich der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Dort ist, jedoch auf einem vergleichsweise geringen Niveau, ein stetiger Anstieg der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 843 Personen im Jahr 2010 auf 1 035 Personen im Jahr 2020 zu erkennen. 
Im Bereich des Außenhandels zeigen sich eindeutige Folgen der Pandemie: Im Handel ist, nach fast durchgängigen Anstiegen in den vergangenen Jahren, die Gesamtein- und ausfuhr mit fast allen Ländern im Jahr 2020 Jahr stagniert oder zurückgegangen. Auch die Folgen des Brexit zeigen sich eindeutig: Die Gesamteinfuhr aus dem Vereinigten Königreich hat sich nach dem schon sichtbaren Rückgang im Vorjahr im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2015 fast halbiert. Die Gesamtausfuhr ins Vereinigte Königreich beträgt im Vergleich zum Jahr 2015 sogar nur noch weniger als die Hälfte und ist von 2 724 Mio. Euro auf 1 174 Mio. Euro zurückgegangen. 
Die Broschüre kann beim Statistischen Amt kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen oder (gegen Versand- bzw. Bearbeitungskosten) bestellt werden. (Quelle: Statistisches Amt)
Bezugsquelle:      Statistisches Amt Saarland
Virchowstraße 7, 66119 Saarbrücken
Telefon (06 81) 5 01 - 59 03
E-Mail: statistikthou-shalt-not-spamlzd.saarland.de