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VSU-Schlagzeilen 27.07.2021

Corona-Experte Lehr hält weiteren Lockdown für möglich / Heil will Weiterbildung im Saarland verbessern /

Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2021 geht an Andreas Jandl / Produzierendes Gewerbe: 41,3 Milliarden Euro für Erfüllung von Umweltstandards im Jahr 2019

Saarland 
Corona-Experte Lehr hält weiteren Lockdown für möglich 
Heil will Weiterbildung im Saarland verbessern
Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2021 geht an Andreas Jandl 

Tarifpolitik 
VDMA: Unternehmen ohne Tarifbindung werden im Wahlkampf diskriminiert 
Hofmann fordert Steuerbonus für Arbeitszeitverkürzung 
 
Arbeitswelt 
DIHK sieht Anzeichen für Erholung auf dem Ausbildungsmarkt 
  
Wirtschaftspolitik 
Wolf appelliert an Solidarität der Unternehmen in Folge der Hochwasserkatastrophe 
VW-China-Chef sieht Normalisierung der Chipversorgung im Herbst 
USA lockern Reisebeschränkungen wegen Delta-Variante vorerst nicht 

Sozialpolitik 
Scholz: SPD garantiert stabiles Rentenniveau 
 
Klima & Umwelt 
Produzierendes Gewerbe: 41,3 Milliarden Euro für Erfüllung von Umweltstandards im Jahr 2019 
  


Saarland 

Corona-Experte Lehr hält weiteren Lockdown für möglich 
Die Corona-Lage in Deutschland verschärft sich wieder. Das exponentielle Wachstum sei voll im Gange, sagt der Saarbrücker Professor für Klinische Pharmazie, Thorsten Lehr. Er sieht keine Chance, in Deutschland eine Herdenimmunität zu erreichen und schließt auch einen erneuten Lockdown nicht mehr aus. Angesichts der aktuellen Corona-Lage rechnet der Saarbrücker Pharmazie-Professor Thorsten Lehr nicht damit, dass in Deutschland eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus erreicht wird. Dafür gebe es unter anderem viel zu wenig Impfungen und Impfbereitschaft, sagte Lehr der Deutschen Presseagentur. Stattdessen sieht der Corona-Experte eine neue Welle auf Deutschland zurollen. "Das exponentielle Wachstum ist voll im Gange. Und die Zahlen werden jetzt weiter steigen", sagte er nach seinen Berechnungen. Bei gleichbleibender Entwicklung sei Ende September eine Inzidenz von 150 zu erwarten. "Wir würden also bis dahin eine Verzehnfachung der Inzidenz sehen. Das muss man schon als neue Welle bezeichnen", so Lehr. Gestern lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 23. Vor einer Woche lag sie noch unter 14. Mehr Impfungen könnten das Wachstum sicherlich bremsen, derzeit gehe die Zahl aber "wirklich massiv zurück", sagte er. Am Sonntag zum Beispiel wurden deutschlandweit nur 120.000 Menschen geimpft, darunter 35.000 Personen mit einer Erstimpfung. Das ist der niedrigste Wert seit fünf Monaten. Dabei gibt es mehr als genügend Impfstoff - alleine im Saarland lagern nach Angaben des RKI rund 500.000 noch nicht verbrauchte Impfdosen. Lehr plädiert dafür, Grundregeln und die Maskenpflicht beizubehalten – und auf keinen Fall wie in Großbritannien alles über Bord zu werfen. "Die Krankenhausbelegungen sind dort bereits dramatisch gestiegen. Es wird da noch drastisch werden", so Lehr. Auch in Deutschland rechnet Lehr mit einem erneuten Anstieg der Krankenhausbelegungen mit Covid-Patienten. "Wir sehen das schon in manchen Bundesländern."  
Lehr betont, dass es nicht darum gehe, Panik zu verbreiten, sondern "aufzurütteln und aufzuklären." Denn es liege in der Verantwortung eines jeden Einzelnen. "Wir haben selber in der Hand, was passiert. Deswegen müssen wir schauen, dass wir diesen Sommer nicht wieder verschlafen wie den letzten Sommer."  Bislang hatte Lehr geglaubt, dass Deutschland ohne Lockdown durch die vierte Welle komme. "Ich bin mir inzwischen nicht sicher, ob wir nicht irgendwelche Maßnahmen brauchen." (Quelle: SR)

Heil will Weiterbildung im Saarland verbessern 
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat bei einem Besuch im Saarland darauf gedrängt, dass die Weiterbildungsangebote deutlich ausgebaut werden. Nur so sei der Strukturwandel auch im Saarland zu bewältigen. Die Bundesagentur für Arbeit müsse zu einer Bundesagentur für Arbeit und Weiterbildung ausgebaut werden, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei seinem Besuch im Saarland. Arbeitslosigkeit müsse durch Qualifizierung vermieden werden, bevor sie entstehe und sich zu Langzeitarbeitslosigkeit verfestige. Die Beschäftigten bräuchten eine klare Perspektive und einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung, gerade angesichts des bevorstehenden Strukturwandels. Deutschland könne nicht nur auf Dienstleistungen umsteigen, sondern müsse auch ein Industrieland bleiben. Laut Heil müssen Weiterbildungen gleichzeitig attraktiver gestaltet werden. Das gelte auch für die Entlohnung. Wer umschule oder sich neu orientiere, dürfe im fortgeschrittenen Alter nicht auf das Niveau einer Ausbildungsvergütung zurückfallen, so der Minister. Heil äußerte sich auch zum Thema Homeoffice. Mobiles Arbeiten soll demnach auch nach der Pandemie eine Option bleiben. Vor Verallgemeinerungen warnte Heil allerdings – es soll keine allgemeine Regel für alle geben, stattdessen aber grundsätzlich mehr Möglichkeiten, von zuhause zu arbeiten. Sein Vorschlag orientiert sich an dem niederländischen Modell. Dort gibt es ein Recht auf Homeoffice, der Arbeitgeber kann aber ablehnen – und zwar dann, wenn er beweisen kann, warum das mobile Arbeiten nicht möglich ist. (Quelle: SR) 

Der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis 2021 geht an Andreas Jandl 
Der mit 10.000 Euro dotierte Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar), der Stadt Sulzbach und des Saarländischen Rundfunks würdigt das Andenken des bedeutenden Sulzbacher Übersetzers und Autors. Im Jahr 2021 geht der vom SR initiierte Preis an den deutschen Übersetzer Andreas Jandl.  
Andreas Jandl überträgt frankophone Literatur aus unterschiedlichsten literarischen Universen ins Deutsche und offenbart damit die Vielfalt seiner Übersetzerkunst: Romane wie „Nachts ist unser Blut schwarz“ des internationalen Bookerpreisträgers 2021, David Diop, der vom Schicksal senegalesischer Soldaten im Ersten Weltkrieg erzählt und sich einer märchenartigen Sprache bedient oder die verspielt-raffinierten Texte des Kanadiers Nicolas Dickner, dessen Werke Jandl seit Jahren übersetzt. Seine Übertragungen zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Gefühl für Rhythmus sowie durch sprachliche Genauigkeit einerseits und einen freien Umgang mit der Sprache andererseits aus. Über seine Tätigkeit als Übersetzer hinaus engagiert sich Andreas Jandl für die Verbreitung der Québecer Literatur im deutschen Sprachraum. Bei uns unbekannte kanadische Autor*innen waren es, die in ihm vor über zwanzig Jahren den Wunsch weckten, Übersetzer zu werden.  
Andreas Jandl, der 1975 in Esslingen geboren wurde, studierte Anglistik, Romanistik und Theaterwissenschaften in Berlin, London und Montréal. Seit 2000 arbeitet er als Redaktionsassistent, Dramaturg und Übersetzer aus dem Englischen und Französischen und überträgt Romane und Theaterstücke u.a. von David Diop, Nicolas Dickner, Michael Mackenzie, Gaétan Soucy oder Elisa Shua Dusapin. Mit „Den Sankt-Lorenz entlang bis ans Ende der Welt“ widmete er seiner Kanada-Leidenschaft ein eigenes Buch.  
Oswald Bubel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar, würdigt den Preisträger wie folgt: „Das Saarland ist unserem Nachbarland Frankreich seit vielen Jahren eng verbunden, so dass Grenzen kaum noch wahrgenommen werden. Der kulturelle Austausch gehört zu dieser Verbindung dazu. Wir freuen uns, dass mit Andreas Jandl in diesem Jahr ein Übersetzer geehrt wird, der mit Romanen, Essays oder auch Theaterstücken unterschiedliche Formen der Literatur überträgt und so Menschen dies- und jenseits der Grenze mit einem sehr breiten Spektrum an der Kultur des Nachbarlandes teilhaben lässt.“  
„Eine rundum gelungene Übersetzung schafft es unter anderem kulturelle Besonderheiten, die nicht übersetzbar sind, so zu transportieren, dass die Leserinnen und Leser diese auf Anhieb verstehen und mitfühlen können“, so SR-Intendant Martin Grasmück. „Dies ist auch ein wesentlicher Bestandteil unseres Auftrags: Die tägliche Berichterstattung in den Programmen des Saarländischen Rundfunks über die und aus der Grenzregion sorgt für ein besseres Verständnis der Nachbarn untereinander und fördert den Zusammenhalt – gerade auch wenn die Zeiten schwierig sind.“ 
Der Bürgermeister der Stadt Sulzbach, Michael Adam betont: „Eugen Helmlé war in unserer Stadt beheimatet und verwurzelt. Ich bin daher sehr stolz, dass mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis die Bedeutung seines Lebenswerkes noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt wird. Es sind so besondere Menschen wie Eugen Helmlé, die eine Stadt wie Sulzbach nicht nur interessant, sondern auch weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt, und gleichzeitig die besondere Beziehung zu unseren französischen Nachbarn und die kulturelle Verbindung mit Frankreich deutlich machen. Dem neuen Preisträger Andreas Jandl gratuliere ich ganz herzlich.“ 
Die Jurorinnen des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises 2021 waren die Berliner Journalistin Susanne von Schenck, die Literaturbeauftragte der Direction Régionale des Affaires Culturelles (DRAC) der Region Grand Est in Metz, Colette Gravier, und Tilla Fuchs, Literaturredakteurin (Saarländischer Rundfunk). 
Die bisherigen Preisträger waren Tobias Scheffel (2005), Claude Riehl (2006), Andrea Spingler (2007), Nicole Bary (2008), Lis Künzli (2009), Olivier Le Lay (2010), Holger Fock und Sabine Müller (2011), Alain Lance und Renate Lance-Otterbein (2012), Jürgen Ritte (2013), Cécile Wajsbrot (2014), Hinrich Schmidt-Henkel (2015), Anne Weber (2016), Simon Werle (2017), Olivier Mannoni (2018), Sonja Finck (2019) und Corinna Gepner (2020). (Quelle: Stiftung ME Saar) 


Tarifpolitik 
  
VDMA: Unternehmen ohne Tarifbindung werden im Wahlkampf diskriminiert 
Der VDMA kritisiert, SPD und Grüne forderten in ihren Wahlprogrammen „unter dem Vorwand, die Tarifbindung zu stärken, direkte Eingriffe in die unternehmerische Freiheit“. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Brodtmann, warf beiden Parteien vor, Unternehmen ohne Tarifbindung an den Pranger zu stellen, und betonte: "Die Entscheidung, sich einer Tarifgemeinschaft anzuschließen oder nicht, gehört zur verfassungsmäßig garantierten unternehmerischen Freiheit. Diese sollten die Parteien achten." Der VDMA-Hauptgeschäftsführer richtet seine Kritik auf Passagen in den Wahlprogrammen von SPD und Grünen, die nicht-tarifgebundene Unternehmen gegenüber tarifgebundenen Unternehmen diskriminieren. So stellt die SPD kategorisch fest: "Die Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden ohne Tarifbindung ist unanständig." Die SPD werde "diese Praxis" zurückdrängen. Die Grünen gehen sogar noch einen Schritt weiter. Ihr fragwürdiges Wahlversprechen laute: "Wir wollen Betriebe verpflichten zu veröffentlichen, ob sie Tarifvertragspartei sind." Brodtmann sagte dazu: "Beide Forderungen haben zum Ziel, nicht-tarifgebundene Unternehmen an den Pranger zu stellen." Indem SPD und Grüne versuchten, Unternehmen moralisch zu diskreditieren, wird in völlig ungemessener Weise Druck auf sie ausgeübt. "Das ist unanständig", sagte Brodtmann: "Unternehmen ohne Tarifbindung sind nicht automatisch Arbeitgeber zweiter Klasse." Vielmehr kollidierten die Forderungen von SPD und Grünen mit der Koalitionsfreiheit, beziehungsweise negativen Koalitionsfreiheit, die die Verfassung garantiert. Demzufolge ist es jedem selbst überlassen, mit wem er eine Koalition eingeht oder nicht. Für die Unternehmen heißt das im Klartext: es steht jedem Betrieb frei, ob es sich einer Tarifgemeinschaft anschließt - oder auch nicht. "Nur die Tarifpartner selbst haben es in der Hand, die Tarifbindung zu erhöhen, indem sie attraktive Abschlüsse mit Gleitklauseln für Betriebe mit speziellen Herausforderungen aushandeln", betonte Brodtmann: "Einmischungen von Seiten der Politik sind weder sinnvoll noch zulässig." (Quelle: VDMA, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Hofmann fordert Steuerbonus für Arbeitszeitverkürzung 
IG-Metall-Chef Hofmann fordert einen Steuerbonus, um die Arbeitszeit in M+E-Betrieben häufiger auf vier Tage die Woche zu reduzieren. Es sei auch im Interesse der Politik, die Transformation der Autoindustrie und weiterer Branchen zur Dekarbonisierung zu bewältigen, ohne dass massiv Jobs verloren gingen, sagte Hofmann: „Deshalb wünsche ich mir, dass die Bundesregierung den tariflich vereinbarten Teillohnausgleich steuerfrei stellt. Darüber hinaus könnte ähnlich wie beim Kurzarbeitergeld ein Teil des Nettolohnverlusts ersetzt werden. Zum Beispiel 60 Prozent, befristet auf drei Jahre. Im Mittelpunkt muss eine echte Chance auf Qualifizierung und berufliche Neuorientierung im Betrieb stehen.“ Weiter erklärte Hofmann, die Reformen der letzten Jahrzehnte hätten einseitig Mittelschicht und niedrige Einkommen belastet. Deshalb schlage er vor, kleinere Einkommen bis hin zur Mittelschicht mit 5.000, 6.000 Euro Brutto-Monatsverdienst um 400 bis 700 Euro im Jahr zu entlasten. „Die Bürger sollten sich fragen: In was für einem Land wollen wir leben?“, sagte Hofmann: „Ich halte auch Facharbeiterinnen für Leistungsträger. Nicht nur Unternehmer und Manager.“ (Quelle: Reuters, Süddeutsche Zeitung, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Arbeitswelt 
  
DIHK sieht Anzeichen für Erholung auf dem Ausbildungsmarkt 
Der DIHK sieht deutliche Anzeichen dafür, dass der Abwärtstrend auf dem Ausbildungsmarkt gestoppt ist. Es zeichne sich eine Aufholjagd ab, sagte DIHK-Präsident Adrian: "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Sommer weiter verbessert. Das geht aber nur Schritt für Schritt." Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt sei nach wie vor eine Herausforderung, sagte Adrian: "Unternehmen können noch viele Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil es keine Bewerbungen gibt. Allerdings sehen wir jetzt deutliche Anzeichen dafür, dass der Abwärtstrend gestoppt ist. Im Frühjahr hatten wir bundesweit zunächst noch Rückgänge im Vergleich zum ohnehin schon schlechten Corona-Jahr 2020. Mit Stand Ende Juni liegen wir aber mit insgesamt rund 147 000 registrierten IHK-Ausbildungsverträgen im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen um 1,4 Prozent über dem Vorjahr. Wir trommeln auf allen Kanälen und werben um die Jugendlichen." Die Betriebe könnten nun betriebliche Praktika anbieten, betonte Adrian: "Das war ja das Hauptproblem in der Pandemie, dass sich Unternehmen und Interessenten nicht richtig kennenlernen konnten. Da hat sich die Situation gewandelt." (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Wirtschaftspolitik 
  
Wolf appelliert an Solidarität der Unternehmen in Folge der Hochwasserkatastrophe 
Die Hochwasserkatastrophe in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat zu schweren Personen- und Sachschäden geführt. Noch immer sind viele Häuser unbewohnbar, Straßen und Brücken unbefahrbar und zahlreiche Unternehmen können an den betroffenen Standorten ihre Produktion nicht wie zuvor fortsetzen, sei es aufgrund zerstörter Anlagen und Flächen oder wegen der Unterbrechung von Lieferketten. Dies kann teilweise dazu führen, dass vereinbarte Fristen nicht erfüllt und zugesagte Aufträge nicht eingehalten werden können. Gesamtmetall-Präsident Wolf appelliert in dieser schwierigen Situation daher an die Solidarität aller Vertragspartner: „Diese Katastrophe hat auch die betroffenen Unternehmen in einer Härte und einem Ausmaß getroffen, die so nicht absehbar gewesen sind. Es ist richtig und wichtig, dass wir alle – Gesellschaft, Politik und Wirtschaft – in dieser Situation eng beieinander stehen und Solidarität zeigen – auch mit den in dieser Krise betroffenen Unternehmen. Diese Unternehmen setzen derzeit ihre ganze Kraft dafür ein, ihre Produktionen wieder aufzubauen und aufzunehmen – im Sinne der Beschäftigten und des Unternehmens. Deshalb appelliere ich an die nicht von der Katastrophe betroffenen Unternehmen, den Betroffenen verlängerte Lieferfristen einzuräumen und keine Konsequenzen aus etwaigen Fristüberschreitungen aufgrund unmittelbarer oder mittelbarer Folgen der Hochwasserkatastrophen zu ziehen. Bereits übertragene Aufträge sollten nicht vorschnell an andere Unternehmen vergeben bzw. die betroffenen Unternehmen bei Erteilung neuer Aufträge nicht benachteiligt werden. Um betroffene Unternehmen zu unterstützen, sei es zudem denkbar, vereinbarte Abschlagszahlungen auch dann zu leisten, auch wenn die Leistungen nicht rechtzeitig erbracht werden können. Nur wenn wir auch als Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen, können wir diese Katastrophe nachhaltig bewältigen.“ (Quelle: Gesamtmetall, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
VW-China-Chef sieht Normalisierung der Chipversorgung im Herbst 
Der VW-Chef für China, Wöllenstein, rechnet damit, dass sich die Versorgung mit Halbleitern ab dem dritten Quartal schrittweise verbessert. In den chinesischen VW-Werken fehle seit Mai vor allem ein spezifisches Halbleitermodul für die elektrische Lenkung, ist von VW zu hören. Der Mangel beeinträchtigte die Produktion zuletzt so, dass die Nachfrage nicht gedeckt werden konnte. Das Plattformsystem, das VW üblicherweise hilft, seine Autos profitabel zu fertigen, erwies sich zuletzt als nachteilig, räumte Wöllenstein ein. Im zweiten Quartal verkaufte die Marke VW wegen fehlender Komponenten 16 Prozent weniger Fahrzeuge in China als im Vorjahr. Zugleich legte der Markt um 2 Prozent zu. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
USA lockern Reisebeschränkungen wegen Delta-Variante vorerst nicht 
Die USA wollen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Europa und anderen Staaten vorerst nicht aufheben. Wegen der Delta-Variante würden die Corona-Fallzahlen steigen – vor allem unter den Ungeimpften. "Und es scheint wahrscheinlich, dass sich das in den kommenden Wochen fortsetzen wird", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Psaki. Die EU hatte die Mitgliedsstaaten bereits im vergangenen Monat aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus" wieder erlaubt. Dass die USA im Gegenzug ihre Einschränkungen für Reisende aus Europa nicht lockerten, sorgte für Kritik unter anderem aus der deutschen Wirtschaft. Eine Einreise aus dem Schengen-Raum in die USA ist für Ausländer in der Regel weiterhin nur mit Ausnahmegenehmigung möglich. Die Biden-Regierung hat stets betont, sie lasse sich bei ihren Entscheidungen in der Pandemie von wissenschaftlichen Erkenntnissen leiten. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

  
Sozialpolitik
  
Scholz: SPD garantiert stabiles Rentenniveau 
SPD-Kanzlerkandidat Scholz verspricht für den Fall eines Wahlsiegs ein stabiles Rentenniveau. Für stabile Renten müsse zu allererst die Beschäftigungsquote hoch sein und die der Frauen verbessert werden, erklärte Scholz: "Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass jemand, der mit 58 Jahren auf Jobsuche geht, auch eine neue Tätigkeit findet." Um das Jahr 2030 werde die Sicherung des Rentenniveaus auch einen etwas höheren Zuschuss des Bundes erfordern. Dieser Zuschuss werde den Staat immer noch günstiger kommen als Steuersenkungen für Spitzenverdiener und gut verdienende Unternehmen. "Man sieht ganz sachlich, ein stabiles Rentenniveau ist möglich – alles andere ist interessengeleitete Ideologie", erklärte Scholz. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Klima & Umwelt
  
Produzierendes Gewerbe: 41,3 Milliarden Euro für Erfüllung von Umweltstandards im Jahr 2019
Im Jahr 2019 haben die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland 41,3 Milliarden Euro für den Umweltschutz aufgewendet. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, fallen diese laufenden Aufwendungen zur Erfüllung von Umweltstandards unter anderem beim Betrieb von Umweltschutzanlagen und -einrichtungen an. Sie umfassen aber auch Gebühren, Beiträge und andere nicht anlagenbezogene Umweltschutzdienstleistungen, etwa Entsorgungsleistungen durch private Firmen, Umweltschutzberatung und -management. Überwiegend handelt es sich um Folgekosten aus Investitionen in Anlagen und Maßnahmen, die Emissionen beseitigen, reduzieren oder vermeiden. Für den Betrieb von Umweltschutzanlagen und -einrichtungen haben die Unternehmen 29,2 Milliarden Euro beziehungsweise 70,8 Prozent der laufenden Aufwendungen ausgegeben. Darunter waren Aufwendungen für Personal mit 6,5 Milliarden Euro sowie für Fremdleistungen für Wartungen, Analysen und Messungen an Umweltschutzanlagen mit 5,6 Milliarden Euro die wirtschaftlich bedeutendsten Positionen. Die restlichen 29,2 Prozent beziehungsweise 12,0 Milliarden Euro entfielen auf Gebühren und Beiträge sowie andere nicht anlagenbezogene Umweltschutzdienstleistungen. Unterscheidet man die laufenden Aufwendungen nach Umweltbereichen, so haben die Unternehmen etwa die Hälfte (45,0 Prozent bzw. 18,6 Milliarden Euro) für Abfallwirtschaft, -entsorgung und -verwertung ausgegeben. Auf Maßnahmen der Abwasserwirtschaft entfielen 9,5 Milliarden Euro oder 23,0 Prozent. Der hohe Anteil an Aufwendungen in den klassischen Umweltbereichen Abfall- und Abwasserwirtschaft ist darauf zurückzuführen, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in diesem Bereich fast vollständig dem Umweltschutz zuzurechnen sind. Darunter fallen die Gewinnung von Roh- und Baustoffen durch Unternehmen des Dualen Systems oder die Energiegewinnung aus Abfall. Auf den Klimaschutz entfielen 9,4 Milliarden Euro beziehungsweise 22,8 Prozent der laufenden Aufwendungen der Unternehmen. Auf andere Umweltbereiche (Luftreinhaltung, Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser, Lärm- und Erschütterungsschutz, Arten- und Landschaftsschutz) entfielen 3,8 Milliarden Euro oder 9,2 Prozent der Umweltschutzausgaben. (Quelle: Statistisches Bundesamt, M+E-Newsletter Gesamtmetall)