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Perspektive für Gastronomie gefordert / Im Sommer bleibt kein Schüler sitzen / Immer mehr Wirtschaftsverbände fordern Lockerung von Einschränkungen

Saarland
Perspektive für Gastronomie gefordert  
Im Sommer bleibt kein Schüler sitzen  

Konjunktur
Umfrage: Coronaschock löst beispiellosen Einbruch bei Industrie aus
ifo Institut: Situation der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich dramatisch  
Euro-Konjunkturbarometer stabilisiert sich: „Licht am Ende des Tunnels“
Britische Großunternehmen erwarten ein Fünftel weniger Umsatz
Rekordarbeitslosigkeit in Österreich: 12,8 Prozent ohne Job
 
Wirtschaftspolitik
Immer mehr Wirtschaftsverbände fordern Lockerung von Einschränkungen
Scholz: Keine rasche Entscheidung über Hilfen für Auto-Branche
Regierung: Autogipfel entscheidet nicht über Kaufprämien
DIHK fordert vom Bund Bonus für zusätzliche Azubi-Plätze

Saarland

Perspektive für Gastronomie gefordert  
Wirtschaftsministerin Rehlinger fordert eine Öffnungsperspektive für Hotels und Gaststätten. Rehlinger sagte, sie halte eine schrittweise, vorsichtige Öffnung deutlich vor Pfingsten für möglich. Die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin müssten am Donnerstag eine konkrete Öffnungsperspektive aufzeigen. Die Länder müssten konkrete Abstandsregeln und Hygienekonzepte vereinbaren. Wirtschafts- und Umweltministerium arbeiteten zusammen mit dem Dehoga an den konkreten Plänen. Dabei gehe es u.a.um die Nachverfolgbarkeit von Gästen und um Schulungen für Gastromitarbeiter. (Quelle: sr-online)

Im Sommer bleibt kein Schüler sitzen  
Im Saarland werden im Sommer alle Schüler in die nächste Klassenstufe versetzt. Das hat das Bildungsministerium dem SR bestätigt. Auch Schüler mit schlechten Noten werden versetzt. Ihre Versetzung erfolgt "unter Berücksichtigung besonderer Umstände". Das Ministerium betonte, die Schulschließung werde bei der Leistungsbewertung berücksichtigt. Es werde zudem die Möglichkeit zur freiwilligen Wiederholung der jeweiligen Jahrgangsstufe geben. Die Lehrkräfte würden Eltern und Schüler entsprechend beraten. (Quelle: sr-online)

 
Konjunktur
 
Umfrage: Coronaschock löst beispiellosen Einbruch bei Industrie aus

Die Corona-Krise trifft die deutsche Industrie ins Mark. Der Einkaufsmanagerindex stürzte im April auf 34,5 Punkte nach 45,4 Zählern im März ab, wie das Institut IHS Markit zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 400 Unternehmen auf Basis endgültiger Ergebnisse mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2009. Das Barometer signalisiert erst ab 50 Zählern Wachstum. Laut Markit haben die Coronavirus-Krise und die im Zuge der Pandemie beschlossenen Maßnahmen im April zu einem Rekord-Rückgang der Produktion im deutschen Industriesektor geführt. Angesichts der staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Ausbreitung verlangen die Wirtschaftsverbände zügige Entscheidungen für die Wiederbelebung von Industrie- und Handel. Die Autoindustrie mahnt einen schnellen Beschluss für umfassende Kaufprämien an. Die Angst vor lang anhaltenden Störungen laste auf den Geschäftsaussichten der Industrie, erklärten die Markit-Forscher: „Trotz der Einführung von Kurzarbeit auf breiter Front führten ein massiver Nachfrageeinbruch sowie teils düstere Aussichten für das kommende Jahr zum größten Minus bei der Beschäftigung seit fast elf Jahren“, so die Experten. Selbst wenn nach und nach mehr Unternehmen die Produktion wieder hochfahren sollten, blieben Fragezeichen: „Wie wird das Nachfrageniveau aussehen? Wie lange werden die Lieferketten gestört sein?“ Die Umfrageergebnisse zeigten, „dass viele Hersteller mit Beeinträchtigungen bei Angebot und Nachfrage bis weit in 2020 hinein rechnen, sodass eine schnelle V-förmige Erholung eher unwahrscheinlich erscheint“, erklärte IHS-Markit-Ökonom Smith. Das Barometer für die Euro-Zone rutsche im April auf 33,4 Punkte, von 44,5 Zählern im März. Der Industrie-Index fiel damit auf den tiefsten Wert seit Umfragebeginn im Juni 1997. (Quellen: IHS Markit, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
ifo Institut: Situation der deutschen Autoindustrie verschlechtert sich dramatisch
Die Geschäftslage der deutschen Automobilbranche hat sich dramatisch verschlechtert. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. Demnach stürzte der Index zum aktuellen Geschäft im April auf minus 85,4 Punkte, von minus 13,2 Punkten im März. Das war der größte Absturz und der tiefste Wert, seitdem diese Zahlen für das wiedervereinigte Deutschland erhoben werden. In der Finanzkrise war dieser Index im April 2009 auf minus 82,9 Punkte gefallen. „Wir haben noch nie so schlechte Zahlen für diese Schlüsselbranche ermittelt“, sagt der Leiter der ifo Befragungen, Wohlrabe. Der Auftragsbestand verschlechterte sich weiter. Der Index fiel im April auf minus 76,7 Punkte, nach minus 10,1 im März. Parallel füllten sich die Lagebestände deutlich. Der entsprechende Index stieg auf plus 40,5 Punkte, nach plus 14,6 im März. Die Kapazitätsauslastung stürzte ab auf 45 Prozent. Das ist ebenfalls der tiefste Stand seit der Wiedervereinigung. Der Index der Produktionserwartungen fiel auf minus 44,2 Punkte, von minus 36,2 im März. Die Exporterwartungen fielen im April auf minus 64,9 Punkte, nach minus 43,9 im März. Die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate wurden noch düsterer. Der Erwartungsindex fiel auf minus 45,7 Punkte im April, nach minus 34,6 im März.
(Quelle: ifo Institut, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Euro-Konjunkturbarometer stabilisiert sich: „Licht am Ende des Tunnels“
Die politischen Lockerungsschritte in der Corona-Krise lassen Investoren in der Euro-Zone auf konjunkturell bessere Zeiten hoffen. Die Investment-Beratungsfirma Sentix meldete am Montag einen leichten Anstieg ihres Konjunktur-Barometers für Mai auf minus 41,8 Zähler von minus 42,9 Punkten im April. Die Lagebeurteilung fiel zwar auf ein Rekord-Tief von minus 73 Punkten und damit nochmals um sieben Punkte. „Doch wann immer die Nacht am schwärzesten ist, naht die Morgendämmerung. Dies gilt auch jetzt für die Konjunktur“, erklärte Sentix-Geschäftsführer Hübner zu der Umfrage unter mehr als 1.200 Anlegern. Diese „Morgendämmerung“ zeichne sich mit den Lockerungen der harten Restriktionen wirtschaftlicher Aktivität ab. Länder wie Deutschland und Österreich seien in der Lage, die teils drastischen Maßnahmen wieder Schritt für Schritt aufzuheben. Im Konjunkturindex für die Euro-Zone zeige sich dieses Licht am Ende des Tunnels durch einen Anstieg der Erwartungswerte von minus 15,8 auf minus 3 Punkte. Deutschland habe aus gesundheitspolitischer Sicht in den vergangenen Wochen vieles richtig gemacht, meint Hübner. Das konsequente Vorgehen werde mit niedrigen Todesfallzahlen und einer bislang erfolgreichen Eindämmung des Virus belohnt. „Wirtschaftlich hat diese Politik aber zu gravierenden Einschnitten geführt. Die Gefahr ist nun, dass sich rezessive Tendenzen verfestigen, sollte die Wirtschaft zu langsam wiederbelebt werden“, erklärte der Sentix-Geschäftsführer. (Quellen: Sentix, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Britische Großunternehmen erwarten ein Fünftel weniger Umsatz
Die großen britischen Unternehmen rechnen in diesem Jahr infolge der Corona-Krise mit einem Umsatzeinbruch von gut einem Fünftel. Im Schnitt erwarten sie ein Ergebnis von 22 Prozent unter ihren vor der Krise gefertigten Umsatzprognosen, geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfer von Deloitte unter den Finanzchefs der 100 größten Konzerne hervor. Die meisten Top-Manager erwarten mindestens ein Jahr lang keine Rückkehr auf Vorkrisenniveau. „Die Finanzchefs gehen davon aus, dass sich der Lockdown im Mai und Juni lockert und sich die Nachfrage in ihren Branchen im Laufe dieses Jahres zu erholen beginnt“, sagte Deloitte-Chefökonom Stewart. „Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass es schnell wieder zu einer Erholung kommt.“ Die britische Regierung hat nach einigem Zögern am 23. März einen landesweiten Lockdown verhängt. Ihre Prognostiker befürchten, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden zweiten Quartal um mehr als ein Drittel einbrechen kann. 2020 insgesamt wird ein Minus von bis zu 13 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt erwartet. Bislang sind fast 30.000 Menschen mit Covid-19 in britischen Krankenhäusern und Pflegeheimen gestorben. Damit gehört Großbritannien zu den weltweit am stärksten betroffenen Ländern. (Quellen: Deloitte, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Rekordarbeitslosigkeit in Österreich: 12,8 Prozent ohne Job
In Österreich ist die Arbeitslosigkeit im April aufgrund der Corona-Krise stark angestiegen und hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.000 Menschen, teilte der Arbeitsmarktservice (AMS) mit. Die Arbeitslosenquote stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Betroffen waren alle Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank um ein Drittel. Die Covid-19-Krise habe seit Mitte März zu einem „extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit“ geführt, so der AMS. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Wirtschaftspolitik
 
Immer mehr Wirtschaftsverbände fordern Lockerung von Einschränkungen
Immer mehr Wirtschaftsverbände fordern vor dem Bund-Länder-Treffen zur Strategie gegen die Coronavirus-Pandemie weitere Lockerungen der Einschränkungen. „Nach bald zwei Monaten Shutdown muss wirtschaftliche Tätigkeit wieder die Regel werden – und nicht Stillstand“, sagte Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der Süddeutschen Zeitung. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerte sich der Präsident des Arbeitgeberverbandes BDA Kramer ähnlich. Zuvor hatte auch der Bundesverband der Deutschen Industrie Entscheidungen für die Wiederbelebung von Industrie- und Handel verlangt. Am Mittwoch wollen Bund und Länder erneut über weitere Schritte im Kampf gegen die Pandemie beraten – und auch über eine vorsichtige Lockerung. „Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass wir auf der Basis verlässlicher Daten und Termine agieren“, sagte Schweitzer. Arbeitgeber-Präsident Kramer sagte, die anfängliche Vorsicht bei den Lockerungen sei richtig gewesen. „Doch jetzt bin ich, wie viele Teile der Wirtschaft und Bevölkerung, selber ungeduldig.“ Die nächsten Öffnungen sollten erfolgen, wenn die niedrigen Infektionszahlen stabil blieben. Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Bareiß, begrüßte die Forderungen. „Jetzt müssen Wirtschaft und Politik gemeinsam einen Plan erarbeiten, wie wir wieder schrittweise und in aller Vorsicht die Maßnahmen lockern können“, sagte er dem Handelsblatt. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Scholz: Keine rasche Entscheidung über Hilfen für Auto-Branche
Finanzminister Scholz lehnt eine rasche Entscheidung über staatliche Hilfen für die Automobilindustrie ab und hat ein Konjunkturprogramm Ende des Monats in Aussicht gestellt. „Meine Vorstellung ist, dass wir das sowieso jetzt nicht am Dienstag tun“, sagte der SPD-Politiker zu der anstehenden Entscheidung über die Wünsche der Branche etwa nach einer Kaufprämie. „Das ist ein viel zu kurzer Termin. Da gibt es auch keine Tagesordnung, nach der irgendetwas beschlossen werden soll.“ Das sehe Bundeskanzlerin Merkel auch so. Am Dienstag ist ein Gipfeltreffen bei Merkel mit Vertretern der Auto-Branche Fachministern geplant. „Das, was wir brauchen, ist irgendwie Ende Mai, vielleicht Anfang Juni ein umfassendes Programm, in dem wir uns mit der Belegung der Konjunktur beschäftigen“, sagte Scholz. Mit Blick auf die von Autobauern geforderte staatliche Kaufprämie für Kfz zeigte er sich zurückhaltend: „Viele Vorschläge habe ich nicht verstanden.“ Kritisch äußerte er sich zu dem Plan, an Dividendenzahlungen festzuhalten: „Ich glaube, dass viele verstanden haben, dass wenn man Staatshilfe in Anspruch nimmt, das Zahlen von Dividenden und Boni eine sehr komplizierte Idee ist, um es einmal höflich auszudrücken.“ (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Regierung: Autogipfel entscheidet nicht über Kaufprämien
Beim Autogipfel am heutigen Vormittag soll nicht über mögliche Kaufprämien entschieden werden. Vielmehr gehe es in der Schaltkonferenz ab 10:30 Uhr darum, ein genaueres Bild über die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche und mögliche Wege aus der Krise zu erhalten, sagte Regierungssprecher Seibert. Themen sind etwa die Probleme bei den Lieferketten, der Einfluss auf Jobs und der Umgang mit Kurzarbeit. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

DIHK fordert vom Bund Bonus für zusätzliche Azubi-Plätze
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat in der Corona-Krise einen finanziellen Bonus für Firmen gefordert, die zusätzliche Ausbildungsplätze anbieten. Möglich wären vom Bund eine Einmalzahlung oder Zuschüsse zur Vergütung im ersten Ausbildungsjahr, heißt es in einem vom DIHK vorgelegten 10-Punkte-Programm. Damit soll auch in den schwierigen Corona-Zeiten die Ausbildung gesichert werden. In der Corona-Pandemie stünden die Unternehmen vor enormen Herausforderungen, heißt es. Betroffen seien nicht zuletzt viele der über 400.000 Ausbildungsbetriebe, besonders in Hotel und Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel, aber auch in großen Teilen der Industrie. „Wenn Einnahmen fehlen und Berufsschulen geschlossen sind, geraten bestehende Ausbildungsverhältnisse in Gefahr, und die Sicherung von Ausbildungsangeboten für das kommende Ausbildungsjahr wird von Tag zu Tag schwerer.“ Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hatte bereits von Problemen berichtet. Laut einer Umfrage beabsichtige jeder vierte der befragten Betriebe, sein Ausbildungsengagement zu reduzieren. Es müsse daher alles dafür getan werden, Ausbildungsbetriebe über Wasser zu halten, damit sie als Ausbildungsorte nicht wegbrechen. Nur mit einer ausreichenden Anzahl neuer Lehrstellenangebote für das kommende Ausbildungsjahr könnten die Fachkräfte gesichert werden, die die Betriebe nach Überwinden der Krise nötiger denn je bräuchten, so der DIHK. In dem 10-Punkte-Programm setzt sich der Deutsche Industrie- und Handelskammertag unter anderem dafür ein, virtuelle Lernangebote zu nutzen und auszubauen. Der Bund sollte Zuschüsse für digitales Lernen und die nötige technische Ausstattung nicht nur an bedürftige Schüler, sondern auch an Azubis zahlen. Die Industrie- und Handelskammern wollten außerdem die Bundesagentur für Arbeit dabei unterstützen, Azubis aus insolventen Unternehmen in andere Betriebe zu vermitteln, in denen sie ihre Ausbildung fortsetzen und beenden könnten. Es sollte zudem ein Kurzarbeitergeld für Azubis eingeführt werde. Ausbildungsprüfungen sollten nachgeholt werden können. In Regionen mit besonders angespanntem Ausbildungsmarkt sollten ferner die Partner vor Ort darüber entscheiden, bedarfsgerecht und vorübergehend außerbetriebliche Ausbildung zu ermöglichen. Für Jugendliche, die ihre favorisierte Berufsausbildung im kommenden Ausbildungsjahr nicht aufnehmen könnten oder sich beruflich orientieren wollten, sollten zeitlich begrenzt Angebote im gemeinnützigen Bereich wie das Freiwillige Soziale Jahr ausgebaut werden. (Quelle: DIHK, M+E-Newsletter Gesamtmetall)