Fehlende Reformpolitik als Thema bei "UV In Kontakt"

Podiumsdiskussion offenbart fehlende Antworten der Politik

Welche Reformen sind möglich in einer Regierung, in der die Arbeitsministerin Arbeitgeber als Gegner bezeichnet, und die dich einer Wirtschaftskrise scheinbar hilflos gegenüber sieht?
Diese Frage stand gestern bei der Netzwerkveranstaltung „UV in Kontakt“ im Mittelpunkt. Die Mitgliederveranstaltung des Unternehmensverbands Saarland stand unter dem Motto „Reformdruck in der Konjunkturkrise“.
Verbandspräsident Michael Lehnertwies in seiner Begrüßung auf die schwierige Situation der Unternehmen hin und appellierte an die Politik, den Mittelstand nicht zu vergessen.
In der Diskussion - auf den Podium mit UV-Saar-Geschäftsführer Martin Schlechter den Fraktionschefs Stephan Toscani (CDU) und Ulrich Commerçon (SPD) und IG-Metall-Vorstand Ralf Reinstädtler und moderiert von SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst - herrschte Einigkeit, dass es Reformen geben muss. Vor allem mehr als diejenigen, die schon angestoßen sind.

Leider, und das ist das Problem, vor dem die Wirtschaft hilflos steht, gab es von der Politik zu wenig Antworten über das konkrete Tempo. Hier bleiben Fragen offen.

Zum Bericht der Saarbrücker Zeitung

Studie: Staat bringt geplante Investitionen nicht auf die Straße

Fifo: Fachkräftemangel und Bürokratie hemmen den geplanten Aufschwung

Eine aktuelle Studie des Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts Köln (Fifo) unter dem Titel "Viel Geld erfolgreich ausgeben" lässt Zweifel am Plan des Bundes, die Infrastruktur mit Investitionen von über 100 Milliarden Euro zu sanieren. "Der schwierige Teil kommt jetzt, wenn es darum geht, die vielen PS auf die Straße zu bringen", sagt Studienautor Michael Thöne dem Handelsblatt. Tatsichlich sei es dem Bund bisher nicht gelungen, mehr als 60 Milliarden Euro an Investitionen pro Jahr umzusetzen. Grund dafür sind der Fachkräftemangel im öffentlichen Sektor, zu viele Hemmnisse bei öffentlichen Genehmigungen und Hemmnisse durch einen eng verflochtenen "Mehr-Ebenen-Staat". Um den Aufschwung zu erreichen, müssten Dutzende Regeln vereinfacht werden, die Kommunen finanziell wieder solide ausgestattet werden und Genehmigungen beschleunigt. Dazu müssten zahlreiche Fachkräfte eingestellt werden.

Deutsche Erwerbsbevölkerung sinkt in den kommenden 40 Jahren um 23 Prozent

OECD empfiehlt längere Lebensarbeitszeit zur Sicherung der Renten

Die OECD warnt in ihrem Bericht „Pensions at a Glance 2025“ vor einer zunehmenden Herausforderung bei der Rentenfinanzierung in Deutschland. Aufgrund des schrumpfenden Erwerbspersonenpotentials wird eine längere Lebensarbeitszeit als wesentliche Maßnahme zur Stabilisierung der Renten gesehen.

Die deutsche Nettoersatzquote wird voraussichtlich nur 53,3 Prozent betragen, was unter dem OECD-Durchschnitt von 63,2 Prozent liegt. Angesichts der bereits hohen Steuer- und Abgabenquote in Deutschland betont die OECD, dass eine Anhebung des Rentenalters entscheidend sein könnte, um die Renten auch künftig zu sichern.

ISNM - 10 Fakten zum Rentenpaket 2025

Zuwanderer schließen im MINT-Bereich Fachkräftelücken

Ohne Zuwanderung wäre die Fachkräftelücke im MINT-Bereich noch deutlich größer als aktuell. Das zeigt eine Sonderauswertung im aktuellen MINT-Report. Demnach stehen rund 153.000 internationale MINT-Absolventinnen und Absolventen, die in Deutschland studiert haben, für eine Wertschöpfung in Höhe von 14,6 Milliarden Euro. Sie stärken Innovation und Gründungen. Und verringern den Fachkräftemangel, der trotzdem immens ist: Trotz der konjunkturellen Abkühlung fehlen in Deutschland 148.888 Fachkräfte in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern. 

Zum MINT-Report

Viele Senioren bleiben auch nach 66 im Job

DIW: Sieben Prozent arbeiten über die Renten-Grenze hinaus und stützen den Arbeitsmarkt

Nach Erreichen der Regelaltersgrenze sind in Deutschland weiterhin sieben Prozent der Menschen ab 66 Jahren erwerbstätig. Das zeigt eine DIW-Studie auf Basis des Mikrozensus 2022.

Die Gruppe arbeitet im Schnitt 19 Wochenstunden und leistet damit einen Beitrag zur Arbeitsfähigkeit der Wirtschaft. Häufig sind ältere Menschen in Berufen tätig, die unter Fachkräftemangel leiden. 23 Prozent der Erwerbstätigen über 66 Jahren arbeiten in sogenannten Engpassberufen – ein ähnlicher Anteil wie bei jüngeren Arbeitnehmern. Die Entscheidung, im Alter weiterzuarbeiten, wird maßgeblich von der individuellen Verfassung beeinflusst: Je besser die gesundheitliche Verfassung und je höher das Ausbildungsniveau, desto höher ist die Erwerbsbeteiligung. Bei guter Gesundheit arbeitet noch rund jeder Fünfte der 66- bis 69-Jährigen. 

Arbeitgeber fordern ein Miteinander der Regierung statt Konfrontation

Deutliche Kritik an Aussagen der Bundesarbeitsministerin

Dass die Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas beim Juso Kongress zum Kampf gegen die Arbeitgeber aufruft, lässt Zweifel daran aufkommen, ob die aktuelle Bundesregierung tatsächlich den Ernst der Lage der Unternehmen erkannt hat. „Die jüngsten Äußerungen aus der Bundesregierung lassen Zweifel daran aufkommen, ob der Wert und die Unabhängigkeit der Sozialpartnerschaft allen Beteiligten bewusst sind", sagt Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger. Ein Aufruf zum Kampf gegen Arbeitgeber sei in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellos und mit dem Grundverständnis einer gleichberechtigten Sozialpartnerschaft nicht vereinbar. "Die Behauptung, Arbeitgeber denken nur an sich, ist schlicht falsch. Und der Zuruf an die Arbeitgeber, die Rentenreform belaste Arbeitgeber nicht, weil sie aus Steuermitteln finanziert werde, ist ein offenkundiger ökonomischer Irrtum."

EuGH beendet Mindestlohn-Debatte

Ein einem Urteil hat der EuGH die 60-Prozent-Regel sowie weitere zentrale Vorgaben in der europäischen Mindestlohnrichtlinie gekippt. Damit ist eine Anpassung des deutschen Mindestlohn-Gesetzes vom Tisch. Das Gericht verneint zu Recht eine direkte europäische Kompetenz für die Festlegung einheitlicher Lohnuntergrenzen. Das sind gute Nachrichten für Deutschland, denn für das Mindestlohngesetz ergeben sich so keine neuen Anpassungspflichten.

Verbände begrüßen das Urteil

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UV in Kontakt - Politik im Spannungsfeld von Konjunktureinbruch und Reformdruck

Was bringt der Herbst der Reformen?

Angesichts hoher Arbeitskosten, überbordender und drückender Energiekosten setzt die Wirtschaft große Hoffnungen auf Reformen im Bund. Doch die bisherigen Schritte reichen nicht aus.

Hierüber diskutieren die Fraktionsvorsitzenden im saarländischen Landtag, Ulrich Commercon (SPD) und Stephan Toscani (CDU) mit Ralf Reinstädtler. IG Metall, und dem UV-Geschäftsführer Martin Schlechter.

Die Veranstaltung findet am 2. Dezember 2026 um 17.30 Uhr im Verbandshaus statt.

Im Saarland bleibt jedes 5. Kind ohne Betreuung

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt dramatische Zahlen: Im Saarland fehlen Betreuungsplätze für knapp 19% der unter Dreijährigen. Damit gehört das Saarland nach Bremen und Rheinland-Pfalz zu den Regionen mit der größten Kita-Lücke in Westdeutschland. Gleichzeitig prognostizieren die Forscher einen steigenden Betreuungsbedarf in den kommenden Jahren - unter anderem wegen der von der Landesregierung angekündigten Beitragsfreiheit. Hier klafft eine ideologische Schere: Statt in kostenlose Kita-Plätze sollte die Politik lieber in eine bessere Betreuungsqualität und eine bessere Abdeckung investieren. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Betreuungslücke nur vier Prozent. Der rasche Ausbau der Betreuungsinfrastruktur ist im Saarland dringend notwendig, um Familien zu entlasten und die notwendigen Fachkräfte für unsere regionale Wirtschaft zu sichern.

Zur IW-Studie

Die MINT-Lücke gefährdet die Transformation

In Deutschland fehlen immer mehr MINT-Fachkräfte. Im September gab es 418.200 offene Stellen in MINT-Berufen. Demgegenüber standen 226.300 arbeitslos gemeldete Menschen, die nach einem entsprechenden Job suchen.

 

Warum Deutschland mehr Technik-Begeisterung braucht

Tarifgehalt Symbolfoto

Tarifzwang ist der falsche Weg

Auch nach dem Bruch der Ampel-Koalition hält die Regierung am Tariftreuegesetz fest. Das Gesetz verpflichtet Unternehmen, vorgegebene Tarifbedingungen einzuhalten, wenn sie sich für öffentliche Aufträge bewerben.

 

Zum Regierungsentwurf des Tarifzwang-Gesetzes

Baby-Boomer-Lawine

Auf die Vielzahl der Baby-Boomer, die jetzt in den Ruhestand eintreten, ist die Regierung nicht vorbereitet. Deshalb muss die Regierung jetzt dringend die Dynamisierung der Altersgrenze angehen.

 

Warum wir länger arbeiten müssen

IWD - volkswirtschaftliche Entwicklungen in Kürze

In der Volkswirtschaft geht nichts einfach. Viele Entwicklungen bedingen sich gegenseitig, so dass geänderte Rahmenbedingungen häufig mit Nebenwirkungen einhergehen. Wer sich für volkswirtschaftliche Entwicklungen interessiert, findet mit dem IWD-Newsletter eine interessante Sammlung aktueller Entwicklungen - übersichtlich und schnell erklärt.

Unsere Dachverbände und Partner-Initiativen

Als starker Verband wirken wir nicht nur vor Ort im Saarland, sondern engagieren uns gemeinsam mit unseren Dachverbänden und Partnern auch für Ordnungspolitik und eine ausgewogene Soziale Marktwirtschaft im Bund. Damit der Wirtschaftsstandort Deutschland auch künftig konkurrenzfähig bleibt.