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UV Saar aktuell

Politik muss Standortattraktivität als Kernthema definieren

Das Saarland verliert seit Jahren Bewohner. Eine höhere Attraktivität des Standorts könnte hier den Wandel bringen.

Das Saarland muss attraktiver für Zuwanderungen werden. „Die Politik muss Standortattraktivität noch viel stärker in den Fokus nehmen und so aktiv gegen Abwanderungen und den drohenden Fachkräftemangel vorgehen“, sagt Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer der VSU. Schlechter bezieht sich auf eine aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, das die Wanderbewegungen zwischen den Regionen in Deutschland untersucht hat. Die Studie zeigt, dass das Saarland zunehmend Einwohner verliert. Zwar ist die Bevölkerungszahl in den vergangenen Jahren weitgehend stabil geblieben, das sei allerdings vor allem dem Flüchtlingszustrom geschuldet, zeigt die Studie des IW. Bereinigt um diesen Sondereffekt hätten die Kreise netto im zweistelligen Bereich Einwohner verloren. „Diese Entwicklung ist vor allem beunruhigend mit Blick auf Erwerbspersonen“, sagt Schlechter. Angesichts des demografischen Wandels gehen schon durch das Ausscheiden vieler Beschäftigten in die Rente Fachkräfte verloren. Für die kommenden Jahre bis 2030 rechnet das IW für das Saarland mit einer weiterhin deutlich höheren Ab- als Zuwanderung. „Hier muss das Saarland ansetzen. Nicht nur durch eine konsequente Ansiedlungspolitik, die im Saarland qualifizierte und zukunftsträchtige Arbeitsplätze schafft, sondern auch durch eine Aufwertung des Standorts an sich. Das Saarland muss nicht nur für den Tourismus, sondern auch als Lebensmittelpunkt attraktiv sein“, sagt Schlechter.
Einen Sonderfaktor bilden bei der Untersuchung des IW die Wanderungen zu den Hochschulstandorten, die nach Interpretation der Forscher häufig nur temporär sind. „In anderen Städten können wir beobachten, dass eine attraktive Standortpolitik und ein entsprechendes Arbeitsplatzangebot den Halteeffekt auch bei Studenten erhöht. Diese Chance sollten wir als Land nutzen.“

 

Saarbrücken Stadtansicht
Foto: Adobe Stock/Petair