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VSU und saarländische Wasserstoff-Agentur drängen auf Anschluss der Großregion an Wasserstoff-Kernnetz

Planungsstand der FNB Gas von Wasserstoff-Kernnetz sieht keinen Anschluss von Inselnetzwerk MosaHYc vor

  • Inselnetzwerk MosaHYc muss an deutschlandweites H2-Kernnetz angeschlossen werden
  • H2-Kernnetz darf einzelne Endverbraucher nicht privilegieren
  • Netzentgelte dürfen innerhalb Deutschlands nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen

Mitte Juli haben die Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) den aktuellen Planungsstand eines deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes veröffentlicht, das einen breiten Zugang zum Energieträger Wasserstoff ermöglichen und die Basis für die Entwicklung eines liquiden Wasserstoffmarktes bilden soll. Der aktuelle Planungsstand sieht gegenwärtig keinen direkten Anschluss des Wasserstoff-Infrastrukturprojekts „MosaHYc“ an das Kernnetz vor. Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) hat dazu eine gemeinsame Stellungnahme mit der Saarländischen Wasserstoff-Agentur GmbH und verschiedenen saarländischen Unternehmen sowie Organisationen an das Bundeswirtschaftsministerium übersandt.

„Wir müssen im Saarland schnellstmöglich eine regionale, aber auch grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft aufbauen. Hierfür brauchen wir neben Wasserstoffproduktion, vor allem die erforderliche Infrastruktur und ausreichenden Bedarf in der Region, was durch die Stahlindustrie gewährleistet ist. Die SHS-Gruppe könnte bereits heute schon Wasserstoff in den beiden Hochöfen am Standort Dillingen einsetzen und dadurch erhebliche Mengen an CO2 einsparen, jedoch ist Wasserstoff in dieser Größenordnung zurzeit nicht verfügbar. Daher rechtfertigt allein die Höhe des aktuellen Wasserstoffbedarfs der SHS-Gruppe den Anschluss an das Wasserstoffkernnetz, von dem auch andere Wasserstoffnutzer in der Großregion profitieren würden“, sagt Antje Otto, Geschäftsführerin der VSU.

Dr. Bettina Hübschen, Geschäftsführerin der Saarländischen Wasserstoff-Agentur GmbH, ergänzt: „Die regionale Ausgewogenheit des Wasserstoffkernnetzes ist der Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Das Saarland ist als Industrieland, den bereits vorhandenen Strukturen und aufgrund seiner zentralen Lage in Europa prädestiniert dafür, Knotenpunkt und Teil einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur zu werden. Perspektivisch muss eine Anbindung Deutschlands über das Saarland an ein europäisches Wasserstoffnetz, den European Hydrogen Backbone, erfolgen. In einem ersten Schritt geht es jetzt allerdings darum, MosaHYc zügig an das nationale Kernnetz anzuschließen.“

„Den saarländischen Unternehmen darf kein Nachteil gegenüber ihren Wettbewerbern in anderen Bundesländern entstehen, weil sie zu spät Zugang zu wirtschaftlichen Wasserstoffquellen erhalten. Der Planungsstand der Fernleitungsnetzbetreiber Gas erweckt den Eindruck, dass zum Teil hunderte Kilometer Neubauleitung für einzelne Endverbraucher geplant sind“, sagt Antje Otto.

„Im Saarland gibt es bereits zahlreiche Projekte, die die Kriterien zum Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz erfüllen. Dazu zählen Projekte, die sich um Förderung des IPCEI-Programms beworben haben, wie „Power4Steel“ der SHS - Stahl-Holding-Saar (SHS) oder das Projekt „Hydro Hub Fenne“ der Iqony, Projekte zur Dekarbonisierung der Keramikindustrie oder zur Verwendung von Wasserstoff in Wärme- und Glühöfen. Außerdem müssen deutschlandweit gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen gelten, was auch bei der Ausgestaltung der Netzentgelte zu berücksichtigen ist. Eine höhere finanzielle Belastung für saarländische Wasserstoffverbraucher wäre ein weiterer erheblicher Standortnachteil für die Region“, sagt Bettina Hübschen.

Pressekontakt:
Sarah Joseph
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verband der Saarhütten
Telefon 0681 933 58 48 - 5
josephthou-shalt-not-spamvds-stahl.de

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Hintergrund:

Mit dem Infrastrukturprojekt mosaHYc (moselle-saar-hydrogen-conversion) wollen die zuständigen Verteilernetzbetreiber eine rund 100 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Région etablieren. Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen in Wasserstoff-Leitungen umgewandelt werden. Durch den zusätzlichen Neubau von rund 30 Kilometern Wasserstoff-Leitungen soll ein erstes regionales Wasserstoff-Inselnetz entstehen. Als Projekt zwischen Frankreich, Deutschland und Luxemburg versteht sich mosaHYc als ein europäisches und grenzübergreifendes Pionierprojekt in der Grande Région innerhalb des Saarlandes, des Grand Est und Luxemburgs, um eine erste und beispielhafte Infrastruktur für den grenzüberschreitenden Transport von Wasserstoff bereitzustellen.

Da der Bedarf an Wasserstoff in Zukunft nicht allein vor Ort gedeckt werden kann, ist es umso wichtiger, den zukünftigen Import von benötigtem grünem Wasserstoff auch aus entfernteren Ländern sicherzustellen. Für die Grande Région ist mosaHYc deshalb der Kern, der den Anschluss an das europäische Wasserstoffverbundnetz „European Hydrogen Backbone“ ermöglicht.

Quelle: https://grande-region-hydrogen.eu/en/grande-region-hydrogen-map/