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Saar-M+E-Unternehmen übermäßig stark von Corona-Krise betroffen

Liquidität der Unternehmen muss gesichert werden.

Die saarländischen M+E-Unternehmen sind noch stärker von der Corona-Krise betroffen als die Branche bundesweit. Das zeigt eine Blitzumfrage unter 42 saarländischen Unternehmen mit mehr als 29.000 Beschäftigten. Demnach melden 90,5 Prozent der Befragten Produktionseinschränkungen durch die Corona-Pandemie, die Hälfte sogar starke (19 Prozent) oder sehr starke (31 Prozent). Bundesweit haben 83 Prozent der Unternehmen Einschränkungen bei der Produktion gemeldet, 30,9 Prozent davon stark oder sehr stark. Als Hauptgrund nennen die Unternehmen die fehlende Nachfrage aber auch fehlende Teile und fehlendes Material.

„Saarländische Unternehmen sind von der Corona-Krise besonders betroffen, weil die hiesige Industrie stark auf den Automobilbau fokussiert ist und gerade in diesem Bereich die Nachfrage immens zurückgegangen ist“, sagt ME-Saar-Geschäftsführer Jens Colling. Im Automobilbau sind die Auftragszahlen laut einer Erhebung von Gesamtmetall im ersten Quartal um 26 Prozent zurückgegangen, im sonstigen Fahrzeugbau sogar um 28 Prozent. In der gesamten M+E-Industrie sanken die Auftragseingänge um 14 Prozent.

Überdurchschnittlich viele Unternehmen setzen im Saarland nun auf Kurzarbeit, um die Krisenfolgen einzudämmen. 66,6 Prozent der Unternehmen haben mittlerweile für Teile ihrer Belegschaft Kurzarbeit angemeldet. Ein Drittel der Unternehmen sogar für mehr als 80 Prozent der Beschäftigten. Bundesweit setzen laut der Erhebung von Gesamtmetall 42,7 Prozent der Unternehmen auf Kurzarbeit.

Der Höhepunkt der Kurzarbeits-Zahlen ist dabei noch nicht erreicht. Knapp jedes sechste Unternehmen im Saarland (16,6 Prozent) plant innerhalb der kommenden vier Wochen weitere Kurzarbeit. Nach Berechnungen von Gesamtmetall waren Anfang April 2020 etwa 1,2 Millionen Beschäftigte der Branche in Kurzarbeit. Innerhalb der kommenden Wochen könnte sich diese Zahl noch einmal um eine Million erhöhen.
„Bei den Unternehmen geht es jetzt vor allem darum, die Liquidität zu sichern. Kurzarbeit ist dafür eine gute Möglichkeit, die auch Arbeitsplätze sichern kann“, sagt Colling. Wenig Verständnis hat er für die Forderung der IG Metall, dass Unternehmen das Kurzarbeitergeld aufstocken sollen. „Hier geht es nicht mehr um einen Verteilungskampf, sondern in vielen Fällen um die Existenz der Unternehmen.“

Rückfragen gerne an:
Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V.
Joachim Wollschläger
Kommunikation
T    0681 9 54 34-28
E-Mail wollschlaegerthou-shalt-not-spammesaar.de