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VSU-Schlagzeilen 27.01.2022

Kunstpreis Andrea Neumann der Stiftung ME Saar und Künstlerhaus ausgeschrieben / Wolf warnt vor Betretungsverbot für ungeimpfte Beschäftigte / Fed kündigt baldige Zinsanhebung an /

Saarland/Region 
Kunstpreis Andrea Neumann der Stiftung ME Saar und Künstlerhaus ausgeschrieben 
Autoexperte nennt Bieterverfahren wie bei Ford nicht unüblich 

Arbeitswelt 
Wolf warnt vor Betretungsverbot für ungeimpfte Beschäftigte 

Konjunktur 
Bundesregierung senkt Konjunkturprognose 
Schlechtestes Jahr seit 1956 für britische Autoindustrie 
  
Wirtschaftspolitik 
US-Wirtschaft: Bei Russland-Sanktionen nicht überziehen 
US-Milliardenhilfe für Halbleiterindustrie nimmt Gestalt an 
Fed kündigt baldige Zinsanhebung an 
WTO-Schlichter erlaubt China Strafzölle auf US-Import  

Digitalisierung 
Deutsche Unternehmen bei Internet der Dinge im europäischen Vergleich über Durchschnitt 
  
Nachhaltigkeit 
DIW-Studie: Preise für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten Energiewende ausbremsen 
  
Personalie
DGB-Bundesvorstand nominiert Jasmin Fahimi als neue Spitze 

Saarland/Region 

Kunstpreis Andrea Neumann der Stiftung ME Saar und Künstlerhaus ausgeschrieben 
Der gemeinsam von der Stiftung der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (Stiftung ME Saar) und dem Künstlerhaus Saarbrücken initiierte Kunstpreis Andrea Neumann ist gestern offiziell ausgeschrieben worden. Der Preis wendet sich an Künstler oder Kuratoren aus dem Saarland und der Großregion. Er ist als Kunst-Stipendium mit 5000 Euro dotiert und dient dazu, das vorgestellte Projekt zu realisieren. Zusätzlich zum Preisgeld erhält der Künstler Materialkosten. Am Ende der Werkphase steht eine Ausstellung im Künstlerhaus sowie ein Begleitkatalog. Der Kunstpreis ist der Saarbrücker Künstlerin Andrea Neumann gewidmet, deren Ausstellung „An der Schwelle zur Abstraktion“ gestern im Künstlerhaus Saarbrücken eröffnet wurde. Oswald Bubel, Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes und Vorstandsvorsitzender der Stiftung ME Saar, würdigte in seiner Rede die Künstlerin, die vor zwei Jahren viel zu früh gestorben ist. Mit ihrem Malstil, der das Figürliche in den Hintergrund treten ließ, um durch Andeutungen und Hinweise Gesamtsituationen entstehen zu lassen, habe sie eindrucksvolle und bleibende Stimmungsbilder entstehen lassen. Die Ausstellung „An der Schwelle zur Abstraktion“ ist noch bis zum 13. März im Künstlerhaus zu sehen.  
Die Antragsunterlagen für den Kunstpreis Andrea Neumann sind in deutscher und/ oder französischer bzw. englischer Sprache in elektronischer Form zu richten an: info@kuenstlerhaus-saar.de  (max. 10 MB oder per Link als Datentransfer). Informationen zum Preis und zur Ausstellung unter www.kuenstlerhaus-saar.de. Die Bewerbungsfrist endet am 31.7.2022. 
(Quellen: Stiftung ME Saar/Künstlerhaus Saarbrücken) 

Autoexperte nennt Bieterverfahren wie bei Ford nicht unüblich 
Der Autoexperte Stefan Bratzel nennt Bieterverfahren, wie sie aktuell zwischen dem Ford-Werk in Saarlouis und dem Ford-Werk Valencia stattfinden, nicht unüblich. Bis heute sollen Valencia und Saarlouis beim Management in Detroit und Köln Konzepte vorlegen. Bratzel ist Direktor des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Ziel solcher Verfahren sei es, die besten Konditionen innerhalb eines Unternehmens realisieren. Natürlich seien die Lohnkosten ein wichtiger Faktor, und die seien in Spanien auch durchaus günstiger, sagte der Automobilexperte im Interview mit dem „Saarländischen Rundfunk“. "Ohne Zugeständnisse der Mitarbeiter wird es nicht gehen", sagte Bratzel. Aber die Unternehmensentscheidungen hingen auch von anderen Faktoren ab: so gehe es um die Produktivität des Werkes, die Qualität der Arbeit, die Innovationsfähigkeit und auch Dinge wie Logistikkosten. Ford selbst hat sich bisher nicht zu diesem Bieterverfahren zwischen Valencia und Saarlouis geäußert. (Quelle: Saarländischer Rundfunk) 


Arbeitswelt 
  
Wolf warnt vor Betretungsverbot für ungeimpfte Beschäftigte 
Gesamtmetall-Präsident Wolf hat im Interview vor betrieblichen Problemen bei einem Betretungsverbot für ungeimpfte Beschäftigte im Falle einer allgemeinen Impfpflicht gewarnt. In der Industrie gebe es etwa 700.000 betroffene Personen, sagte Wolf und warnte: ”Wenn die Impfpflicht kommt und sie nicht weiterarbeiten können, droht uns der totale Kollaps.” In vielen Bereichen könnten Unternehmen in diesem Fall nicht mehr produzieren und Lieferketten würden unterbrochen, warnte Wolf: ”Die Automobilindustrie ist sehr arbeitsteilig. Viele Zulieferer gehören dazu. Das käme alles zum Erliegen.” Auch andere Branchen würden von der Impfpflicht hart getroffen, etwa der Maschinenbau oder die Elektroindustrie: ”Man muss klar sagen, es liegen hier viel Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland. Die wird es am drastischsten treffen.” Viele Unternehmen seien schon durch die Chip-Krise gebeutelt: ”Wenn jetzt durch einen Impfzwang noch zusätzliche Unterbrechungen kämen, würde Deutschland kein einziges Auto mehr produzieren.” Wolf selbst sprach sich grundsätzlich für eine Impfpflicht aus: ”Aber ich bin gegen den Ausschluss von Menschen aus den Betrieben.” Man müsse psychologisch den Druck auf die Menschen erhöhen, sich impfen zu lassen. Dazu sei eine Impfpflicht gut. Die Unternehmen versuchten aktuell mit allen Mitteln, ihre Mitarbeiter zum Impfen zu bewegen, so Wolf: ”Jeder Betrieb bekniet die Menschen, die noch nicht geimpft sind. Wir appellieren weiter an alle.” Sein Appell in Richtung Bundestag: ”Aber wenn ein Betretungsverbot für Ungeimpfte kommt, wird es richtig schwierig.” (Quelle und Video: Bild.tv, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Konjunktur 
  
Bundesregierung senkt Konjunkturprognose 
Die Bundesregierung hat wegen der Pandemie ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf 3,6 Prozent gesenkt. Die Vorgängerregierung war im Herbst von 4,1 Prozent ausgegangen. Im ersten Quartal werde die Wirtschaftsleistung voraussichtlich noch durch die Pandemie und die Beschränkungen vor allem bei den Dienstleistungen beeinträchtigt, hieß es im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung. Das Vorkrisenniveau dürfte laut den Berechnungen im Frühjahr erreicht werden. 2021 legte die deutsche Wirtschaft mit voraussichtlich 2,7 Prozent Wachstum zwar wieder zu, allerdings fiel der Zuwachs des geringer aus erwartet. Im Krisenjahr 2020 war die Wirtschaftsleistung um 4,6 Prozent eingebrochen. 
Im Hinblick auf die Preisentwicklung rechnet die Regierung damit, dass „der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 Prozent abermals deutlich ausfällt". Im Schnitt des vergangenen Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise um 3,1 Prozent. Als wichtigen Preistreiber sieht die Regierung in diesem Jahr weiter Lieferengpässe, etwa bei Halbleitern. Hier sei erst im Jahresverlauf mit einer allmählichen Entspannung zu rechnen, heißt es im Bericht. Bis dahin dürften die Unternehmen die Preise merklich erhöhen. Außerdem wird es laut Regierung bei den Energiepreisen im ersten Halbjahr zu erhöhten Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr kommen, weil diese Preise erst im Jahresverlauf 2021 so stark zunahmen. Insgesamt stehe die Wirtschaft aber robust da, betonte die Bundesregierung: Die Industrieproduktion habe sich ausgeweitet, vor allem die Leitbranche Automobil befinde sich in einer sehr guten Situation. Die Auftragsbücher der Unternehmen seien prall gefüllt, auch das verarbeitende Gewerbe befände sich in einer guten Situation, berichtete Wirtschaftsminister Habeck. Die globale Entwicklung werde mit prognostizierten 4,9 Prozent deutlich anziehen; die deutschen Exporte sollen nach Angaben des Jahreswirtschaftsberichts um 6,3 Prozent steigen, die Einfuhren um 7,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote werde von 5,7 Prozent auf 5,1 Prozent sinken, zudem sollen die Nettolöhne um 3,5 Prozent steigen, berichtete Habeck. Die Zahl der Erwerbstätigen dürfte im Schnitt bei 45,3 Millionen Personen liegen, was einen Anstieg von 425.000 bedeutete. 
BDI-Präsident Russwurm erklärte, der Industrieverband teile die Einschätzung aus dem Jahreswirtschaftsbericht, dass „ein nachhaltiges und sozial ausgewogenes Wachstum erstrebenswert“ sei. Die Messung von Wohlstand könne „durchaus über die simple Erfassung der realen Wirtschaftsleistung hinausgehen“, erklärte Russwurm: „Wir sehen die Diskussion über Wohlstand und Lebensqualität als sinnvoll und notwendig an. Dies sollte auf breiter Faktengrundlage erfolgen. Die ambitionierte Umwelt- und Klimapolitik der neuen Bundesregierung darf unternehmerische Aktivitäten nicht gefährden. Die Bundesregierung muss jetzt die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen so setzen, dass die Unternehmen nachhaltige Investitionen schnell und erfolgreich umsetzen können. Die vorsichtige Wachstumseinschätzung der Bundesregierung für das laufende Jahr dürfte wesentlich der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie geschuldet sein. Geopolitische Spannungen können die wirtschaftliche Erholung weiter verzögern.“ (Quelle: Bundestag, dpa, BDI, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Schlechtestes Jahr seit 1956 für britische Autoindustrie
Die britische Autoindustrie hat das schlechteste Jahr seit 1956 hinter sich. Vor allem der weltweite Chipmangel sei dafür verantwortlich, dass 2021 lediglich 859.575 Fahrzeuge und damit 6,7 Prozent weniger als im Corona-Jahr 2020 produziert wurden, berichtet der Branchenverband SMMT. Wegen fehlender Halbleiter hätten einige Fabriken ihre Produktion verringern oder sogar pausieren müssen. Hinzu kam ein Mangel an Arbeitskräften wegen Corona-Infektionen und der Notwendigkeit zur Selbstisolation. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Wirtschaftspolitik 
  
US-Wirtschaft: Bei Russland-Sanktionen nicht überziehen 
Die US-Wirtschaft warnt angesichts der von Präsident Biden im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine angekündigten harten Sanktionen vor überzogenen Maßnahmen. Den Unternehmen müsse die Erfüllung bestehender Verpflichtungen gestattet und Produkte von den Maßnahmen ausgeschlossen werden, fordert der Verband National Foreign Trade Council. Er vertritt die Interessen von Chevron, General Electric und anderer großer US-Konzerne, die in Russland Geschäfte machen. Zugleich drängen die großen Energieunternehmen den Kongress, den Umfang und den Zeitrahmen von Sanktionen zu begrenzen. Regierung und der Kongress müssten "die Details richtig ausarbeiten, falls sie die angedrohten Sanktionen durchsetzen müssen", sagte der Präsident des National Foreign Trade Council, Colvin: "Diese Details sollten sichere Häfen oder Abwicklungsfristen beinhalten, die es den Unternehmen ermöglichen, bestehende Verträge und Verpflichtungen zu erfüllen." Energieunternehmen haben sich auch direkt an US-Abgeordnete gewandt und drängten auf eine "Abkühlungs-" oder "Abwicklungsphase". Sie fürchten, dass ihre Vermögenswerte beschlagnahmt werden, sollten sie bestehende Verträge in Russland nicht erfüllen können, sagte ein Berater des Kongresses. "Die Sanktionen sollten so gezielt wie möglich sein, um den potenziellen Schaden für die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen zu begrenzen", mahnte ein Sprecher des American Petroleum Institutes, der größten amerikanischen Organisation für Öl- und Gasbohrer. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
US-Milliardenhilfe für Halbleiterindustrie nimmt Gestalt an 
In den USA zeichnet sich staatliche Hilfe in Milliardenhöhe für die einheimische Halbleiterindustrie und Chipforschung ab, nachdem das Repräsentantenhaus einen Gesetzentwurf vorgelegt hat, der unter anderem 52 Milliarden Dollar für diesen Zweck vorsieht. Das ist die gleiche Summe, die der Senat bereits in einer eigenen Vorlage für ähnliche Aufgaben vorgesehen hat. Das Repräsentantenhaus soll sich kommende Woche mit dem Entwurf befassen, der allgemein die Wettbewerbsfähigkeit des Landes stärken soll. Dabei soll unter anderem Geld zur Verfügung gestellt werden, um Fertigungskapazitäten aus Ländern abzuziehen, die eine "erhebliche Bedrohung der Wirtschaft oder der nationalen Sicherheit der USA" darstellen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Fed kündigt baldige Zinsanhebung an 
Angesichts der hohen Inflationsrate und der guten Lage am US-Arbeitsmarkt hat die Notenbank Fed eine Erhöhung ihres Leitzinses als „bald angemessen“ signalisiert. Damit macht die Fed den Weg frei für die erste Anhebung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Zunächst bleibt der Zins in der extrem niedrigen Spanne von 0 bis 0,25 Prozent. Notenbankchef Powell bestätigte Erwägungen, den Leitzins bereits "bei der Sitzung im März" zu erhöhen, vorausgesetzt, die wirtschaftlichen Bedingungen sprächen weiter dafür. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich bedeutend verbessert und das Wachstum sei robust, weswegen die US-Wirtschaft "keine anhaltend hohe Unterstützung durch die Geldpolitik mehr braucht", sagte Powell. Die Entwicklung der Pandemie sorge weiter für große Unsicherheit, räumte er ein. Aber die jüngste Omikron-Welle scheine schnell wieder nachzulassen, weswegen auch die wirtschaftlichen Folgen begrenzt sein dürften, sagte Powell weiter. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
WTO-Schlichter erlaubt China Strafzölle auf US-Importe 
China darf US-Importe in Millionenhöhe mit Strafzöllen belegen. Ein Schlichter der WTO setzte den Betrag auf 645 Millionen Dollar (rund 572 Mio, Euro) fest, wie aus dem Schiedsspruch hervorgeht. China wollte ursprünglich Strafzölle auf US-Importe im Wert von 2,4 Milliarden Dollar durchsetzen, scheiterte damit aber bei der WTO. Hintergrund ist ein Streitfall aus dem Jahr 2012. Die USA hatten Ausgleichszölle auf chinesische Importe mit der Begründung verhängt, China zahle Staatsunternehmen unerlaubte Subventionen. Dabei ging es unter anderem um Rohre, Rasenmäher und Solarkollektoren. China beschwerte sich dagegen erfolgreich. Gegen das ursprüngliche Urteil von 2014 hatten beide Seiten Berufung eingelegt. Die Berufungskammer entschied 2015 überwiegend zugunsten Chinas. Weil die USA das Urteil nicht fristgerecht umsetzten, erlaubten die Schlichter jetzt die Strafzölle. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

  
Digitalisierung 
  
Deutsche Unternehmen bei Internet der Dinge im europäischen Vergleich über Durchschnitt 
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Unternehmen in Deutschland mit mindestens zehn Beschäftigten haben im Jahr 2021 Geräte oder Systeme genutzt, die über das Internet ferngesteuert werden können, berichtet das Statistische Bundesamt. Damit wurden IoT-Technologien in Deutschland im europäischen Vergleich 2021 überdurchschnittlich häufig eingesetzt. Im Durchschnitt aller EU-Staaten waren es 29 Prozent; Spitzenreiter sind Österreich (51 Prozent), Slowenien (49), Finnland (40) und Schweden (40) genutzt. Besonders häufig setzen Unternehmen in Deutschland über das Internet vernetzte Sicherheitstechnologien ein, etwa intelligente Alarmsysteme, Rauchmelder, Türschlösser und Sicherheitskameras. Diese kommen bei 21 Prozent der Unternehmen zum Einsatz und entspricht dem EU-Durchschnitt. Relativ häufig werden über das Internet vernetzte Geräte auch zum Energiemanagement (Deutschland 11 Prozent, EU 9) und zur Erfassung des Wartungsbedarfs von Maschinen (Deutschland 9 Prozent, EU 7) genutzt. Weitere Einsatzgebiete sind zum Beispiel das Logistikmanagement (Deutschland und EU 6 Prozent), die Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen (Deutschland und EU 5 Prozent) und die Nachverfolgung von Kundenaktivitäten (Deutschland 3 Prozent, EU 4). (Quelle: destatis, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Nachhaltigkeit 

DIW-Studie: Preise für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten Energiewende ausbremsen 
In einer Szenario-Analyse analysiert das DIW die Auswirkungen der Energiewende auf die Preise bestimmter Metalle. Steigende Preise benötigter Metalle wie Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt könnten sich demnach auch als Bremsfaktor für die Transformation des Energiesektors erweisen. Das entsprechende Szenario basiert auf einem hohen Einsatz erneuerbarer Energien und Emissionsneutralität bis zum Jahr 2050. „Wenn wir davon ausgehen, dass die Nachfrage weiter stark zunimmt, dürften die Preise für Kupfer, Lithium, Nickel und Kobalt um das Jahr 2030 herum auf einen Höchststand steigen und dort auch über Jahre verharren“, erläuterte Studienautor Boer: „Damit würden sie ein Hindernis für die Energiewende darstellen.“ Das Szenario unterstellt, dass die Nachfrage nach diesen Rohstoffen in den kommenden Jahrzehnten steil nach oben gehen und damit bedeutend schneller wachsen werde als die anderer für die Energiewende notwendiger Metalle. Historische Erfahrungen zeigten jedoch, dass das Angebot kurzfristig nur begrenzt auf Preisanreize reagiere. In der Folge steigen die Preise: Kupferpreise könnten dem Szenario zufolge im Jahr 2030 im Vergleich zu 2020 um knapp 70 Prozent ansteigen, Lithiumpreise um knapp 180 Prozent. „Wenn diese Entwicklung tatsächlich eintritt, würden die untersuchten Metalle künftig maßgeblich Inflation, Handel und die globale Wirtschaftsleistung beeinflussen“, so Boer: „In dem Szenario könnte die Energiewende im Zeitraum von 2021 bis 2040 zu einem vierfachen Anstieg des Produktionswertes der vier Metalle führen und damit den Ausbau der erneuerbaren Energien verteuern.“ (Quelle: DIW, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Personalie 
  
DGB-Bundesvorstand nominiert Jasmin Fahimi als neue Spitze 
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Yasmin Fahimi ist vom DGB-Bundesvorstand als Nachfolgerin von DGB-Chef Reiner Hoffmann nominiert worden. Elke Hannack wurde in ihrer Position als stellvertretende Vorsitzende erneut nominiert; Anja Piel und Stefan Körzell wurden als Mitglieder im geschäftsführenden Bundesvorstand ebenfalls für eine weitere Amtszeit nominiert. Der Bundesvorstand empfiehlt Fahimi als „ausgesprochene Arbeitsmarkt- und Ausbildungsexpertin, die über langjährige Erfahrungen in den Gewerkschaften verfügt“. Von 2000 bis 2013 war sie Gewerkschaftssekretärin der IG BCE, zuletzt als Leiterin der Grundsatzabteilung. Sie verfüge über „umfassende politische Erfahrung“ als SPD-Generalsekretärin und beamtete Staatssekretärin im Arbeits- und Sozialministerium, bevor sie im Oktober 2017 als direkt gewähltes Mitglied in den deutschen Bundestag einzog. Die Wahl von Yasmin Fahimi und der Mitglieder des geschäftsführenden Bundesvorstands erfolgt auf dem 22. Ordentlichen Bundeskongress des DGB im Mai. (Quelle: DGB, M+E-Newsletter Gesamtmetall)