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VSU-Schlagzeilen 01.06.2022

Arbeitslosigkeit im Saarland fällt auf niedrigsten Stand seit 1981 / Kabinett stimmt für Strobel als Saartoto-Geschäftsführer / IG Metall fordert zusätzliche Kostenentlastung für Arbeitnehmer / Deutsche Industrie: Ölembargo wird Russland hart treffen

Saarland/Region 
Arbeitslosigkeit im Saarland fällt auf niedrigsten Stand seit 1981 
Grundwasser-Experte rät zu genaueren Untersuchungen von SVolt-Ansiedlung 
Ex-CDU-Fraktionschef Alexander Funk wechselt zu Klinikbetreiber cts 
Kabinett stimmt für Strobel als Saartoto-Geschäftsführer  
Forscher der Uni untersuchen gesundheitliche Vorteile von Biertreber 

Arbeitswelt
IG Metall fordert zusätzliche Kostenentlastung für Arbeitnehmer 
  
Konjunktur 
Aktivitäten in Chinas Fabriken rückläufig – aber weniger schnell 
US-Finanzministerin Yellen: Habe Inflation unterschätzt
  
Steuern / Haushalt
Finanzminister Lindner für Abbau staatlicher Subventionen 
Grüne halten Senkung der Spritsteuer für falsches Instrument 
  
Energiepolitik 
Deutsche Industrie: Ölembargo wird Russland hart treffen 
Gazprom stellt auch Gaslieferungen zu dänischem Konzern und Shell ein 
 
Veranstaltung
Seminar zur Entwicklung des Sektors Wasserstoff in der Großregion 

Saarland/Region 

Arbeitslosigkeit im Saarland fällt auf niedrigsten Stand seit 1981 
Die Arbeitslosigkeit im Saarland ist erneut gesunken. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Mai 31.400 Frauen und Männer arbeitslos. Das waren 500 oder 1,4 Prozent weniger als im April und 5600 oder 15,0 Prozent weniger als im Mai 2021. Die Arbeitslosenquote* - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen - lag im Mai unverändert bei 6,0 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,0 Prozent. „Der Arbeitsmarkt im Saarland zeigt sich weiter robust“, sagt Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzte sich weiter fort. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges schlagen sich nicht in den Kennzahlen am Arbeitsmarkt nieder. Wir verzeichnen die niedrigste Mai-Arbeitslosigkeit seit dem Jahr 1981.“ Die Nachfrage nach Arbeitskräften, vor allem nach Fachkräften, steige stetig. „Gerade jetzt zeigt sich, dass die berufliche Ausbildung ein Garant für eine zukunftsweisende Beschäftigung ist.“ (Quelle: Bundesagentur für Arbeit) 

Grundwasser-Experte rät zu genaueren Untersuchungen von SVolt-Ansiedlung 
Bei der möglichen Ansiedlung der SVolt-Batteriefabrik in Überherrn sieht ein unabhängiger Experte noch offene Fragen beim Thema Grundwasser. Professor Traugott Scheytt von der TU Freiberg bescheinigt dem vorliegenden Gutachten zwar grundsätzlich eine solide Arbeit. Allerdings gelte es, die aktuellen Entwicklungen auf Basis des Klimawandels noch einmal zusätzlich unter die Lupe zu nehmen sowie die Bedingungen auf französischer Seite. Angesichts der vorliegenden Daten geht Scheytt ebenso wie die von der Strukturholding Saar beauftragten Gutachter davon aus, dass die Grundwasser-Rahmenbedingungen rund um das Linslerfeld für eine Ansiedlung geeignet sind. Auch die Tatsache, dass das verwendete Grundwassermodell auf Daten aus dem Jahr 1995 stammt, sei nicht per se falsch, da sich Grundwasser langsam bildet. Es sei trotzdem sinnvoll, aktuelle Veränderungen durch den Klimawandel wie trockenere Sommer und Starkregenereignisse zu berücksichtigen. Das Umweltministerium teilte dem Saarländischen Rundfunk auf Anfrage mit, dass die Situation jenseits der Grenze nach dem Auslaufen des Bergbaus unkritisch sei, da dort deutlich weniger Grundwasser abgepumpt werde. Und auch die Grundwasserneubildung werde ständig überwacht. Absinkende Pegelstände seien nicht zu erkennen. Deshalb sei auch das Modell von 1995 noch belastbar. (Quelle: Saarländischer Rundfunk)  

Ex-CDU-Fraktionschef Alexander Funk wechselt zu Klinikbetreiber cts 
Der bisherige Vorsitzende der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag, Alexander Funk, wird ab 1. Juli Geschäftsführer beim Klinikträger cts. Das teilte die cts mit. Die Entscheidung hätten Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat demnach einstimmig getroffen. Der 47-Jährige Alexander Funk löst mit dem Wechsel Rafael Lunkenheimer ab, der den Verbund acht Jahre lang geführt hat und aus familiären Gründen die cts Mitte des Jahres verlassen wird. Bisher war Funk Vorsitzender des cts-Aufsichtsrates. Er wird die cts-Geschäfte in einer Doppelspitze gemeinsam mit Heinz Palzer führen, der seit 2019 Geschäftsführer ist. Nach Informationen der Saarbrücker Zeitung wird Funk sein Landtagsmandat abgeben, Nachrücker soll Jonas Reiter sein. (Quelle: SR) 

Kabinett stimmt für Strobel als Saartoto-Geschäftsführer  
Der frühere saarländische Finanzminister Peter Strobel wird neuer Saartoto-Geschäftsführer. Am Vormittag hat der saarländische Ministerrat zugestimmt. Anfang Juli soll Strobel das Amt von Peter Jacoby übernehmen, der in den Ruhestand gehen wird. Strobel wird die Saarland Sporttoto GmbH gemeinsam mit dem früheren SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn führen. Der 59-Jährige ist bereits seit einem Jahr auf dem Posten. Sein Landtagsmandat wird Strobel nach eigenen Angaben zum 30. Juni abgeben. Nachrückerin ist Petra Fretter aus Großrosseln. (Quelle: SR) 

Forscher der Uni untersuchen gesundheitliche Vorteile von Biertreber 
Beim Bierbrauen fällt als Nebenprodukt in großen Mengen der sogenannte Biertreber an. Die faserigen Getreiderückstände werden meist als Tierfutter verwendet oder wandern in den Müll. Forscher der Universität des Saarlandes untersuchen nun, ob Treber bei der Brotherstellung als Mehlersatz genutzt werden kann – und welche gesundheitlichen Vorteile damit möglicherweise verbunden sind. Das Projekt liegt in der Hand der Pharmazeuten um Professor Claus Jacob. Beim Herstellen des Brotteigs wurde in dem Projekt der Treber als Mehlersatz in unterschiedlichen Anteilen beigemengt. Im Ergebnis zeigte sich, dass Brot bis zu einem Anteil von fünf bis zehn Prozent Treber sehr gut essbar waren. Höhere Anteile seien in Bratlingen oder Burgern möglich. Gleichzeitig gibt es positive Effekte, da die zusätzlichen Ballaststoffe gesundheitsförderlich sind. Die Studie ist Teil des mit 1,8 Millionen Euro geförderten, grenzüberschreitenden EU-Projekts „Bioval“, das im Rahmen des Interreg-Programms der EU vier Jahre lang die Umwandlung von Biertreber in neue Produkte erforscht: beispielsweise in biologisch abbaubares Geschirr, Treber-Mehl oder Essig. (Quelle: Universität des Saarlandes) 

  
Arbeitswelt 
  
IG Metall fordert zusätzliche Kostenentlastung für Arbeitnehmer 
IG-Metall-Chef Hofmann hält die bisherige Entlastung von Arbeitnehmern bei den Energiekosten für nicht ausreichend. „Die Energiepreise steigen gerade so drastisch, dass die Politik hier Entlastung für die Arbeitnehmerhaushalte schaffen muss“, so Hofmann. „Wir fordern unter anderem eine Deckelung der Gaspreise und ein sozial ausgewogenes Mobilitätsgeld“, führte der Gewerkschafter aus. „Es kann nicht jede Preissteigerung durch Tarifpolitik ausgeglichen werden.“ Der IG-Metall-Chef bekräftigte, die Gewerkschaft werde keine Abstriche bei ihren Lohnforderungen machen. „Klar ist, dass die Beschäftigten zu Recht ein kräftiges Lohnplus erwarten“, sagte Hofmann. „Gerade angesichts der steigenden Kosten ist das mehr als berechtigt“, fügte er hinzu. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 
  
Aktivitäten in Chinas Fabriken rückläufig – aber weniger schnell 
Die Aktivitäten in Chinas herstellendem Gewerbe sind einem wichtigen Konjunkturbarometer zufolge im Mai den dritten Monat nacheinander geschrumpft – wenn auch nicht mehr ganz so schnell. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ stieg nach Angaben vom Mittwoch leicht von 46 im Vormonat auf 48,1 Punkte. Unter der kritischen Marke von 50 Punkten ist allerdings von einem Rückgang der industriellen Tätigkeit auszugehen. „Die Covid-Ausbrüche in verschiedenen Regionen belasten die Wirtschaft weiter“, kommentierte der Caixin-Ökonom Wang. „Sowohl das Angebot der Produktion als auch die Nachfrage haben weiter nachgelassen.“ Seit März kämpft China, das eine rigorose Null-Covid-Strategie verfolgt, gegen die größte Corona-Welle seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
US-Finanzministerin Yellen: Habe Inflation unterschätzt 
US-Finanzministerin Yellen hat angesichts der steigenden Inflation in den USA Fehler in ihrer Einschätzung eingeräumt. „Ich glaube, ich habe mich damals geirrt, was die Entwicklung der Inflation angeht“, erklärte Yellen am Dienstag dem US-Sender CNN. Sie habe die unvorhergesehenen und großen Erschütterungen für die Wirtschaft, die die Energie- und Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hätten, und die weltweiten Lieferkettenengpässe unterschätzt. Die US-Wirtschaft kämpfe mit den Folgen von Russlands Einmarsch in der Ukraine bis hin zu den jüngsten Corona-Ausbrüchen in China. US-Präsident Biden hat den Kampf gegen die hohe Inflation zu seiner innenpolitischen Top-Priorität erklärt. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Steuern / Haushalt
 
Finanzminister Lindner für Abbau staatlicher Subventionen 
Bundesfinanzminister Lindner hat sich auch mit Blick auf die Inflation in Deutschland für einen Abbau staatlicher Subventionen ausgesprochen. Der FDP-Politiker sagte beim „Wirtschaftstag“ des Wirtschaftsrats der CDU in Berlin, der Staat müsse sich nicht nur die „Sucht nach neuen Schulden“ abgewöhnen. „Wir müssen uns auch die Sucht nach immer neuen Subventionen abgewöhnen“, sagte Lindner. Automobilhersteller machten Milliardengewinne, Elektroautos seien nicht lieferbar. „Trotzdem gibt es obendrauf noch Kaufprämien.“ Lindner nannte auch staatliche Förderungen für den Neubau von Gebäuden. Der Staat werde nicht auf Dauer alles subventionieren können, dies treibe die Preise. Die geplante Rückkehr zur Schuldenbremse im kommenden Jahr im Bundeshaushalt erfordere eine Priorisierung. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Grüne halten Senkung der Spritsteuer für falsches Instrument 
Die Grünen im Bundestag sind unzufrieden mit der Steuersenkung auf Kraftstoffe, die zum 1. Juni für drei Monate wirksam wird. Man habe Finanzminister Lindner gewarnt, „dass eine Preissubvention für Benzin zu einem relevanten Anteil bei den Mineralölkonzernen landen kann“, sagte Fraktionschefin Dröge. „Der Ruf nach dem Kartellrecht hilft in diesem Fall nicht, sondern nur die Wahl eines anderen Instrumentes.“ Dröge reagierte auf Warnungen, von der Senkung der Spritsteuer würden Autofahrer kaum profitieren, weil die Mineralölkonzerne die Preise möglicherweise nicht nennenswert senken. Lindner hatte am Dienstag im Bundestag das Kartellamt aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Entlastung wirklich an den Tankstellen ankomme. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik
  
Deutsche Industrie: Ölembargo wird Russland hart treffen 
Das Ölembargo der EU wird Russland aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie hart treffen. Für den russischen Staat sei der Verkauf von Öl die wichtigste Einnahmequelle, erklärte Industriepräsident Russwurm am Dienstag in Berlin. „Ein europäisches Ölembargo ist ein außerordentlich drastischer Schritt, auch wenn sich die deutschen Unternehmen seit Wochen auf diese Sanktionsmaßnahme vorbereiten.“ Die deutsche Industrie unterstütze die Entscheidung der Bundesregierung und der EU für ein Embargo. „Angesichts des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine braucht es unmissverständliche, zielgenaue und langfristig durchhaltbare Sanktionen, die den Aggressor stärker bestrafen als uns Europäer“, so Russwurm. Zentral sei nun, in der Ausgestaltung des Ölembargos innerhalb der EU Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Gazprom stellt auch Gaslieferungen zu dänischem Konzern und Shell ein 
Der russische Staatskonzern Gazprom wird den dänischen Versorger Ørsted sowie Shell Energy Europe von diesem Mittwoch an nicht mehr mit Gas beliefern. Ørsted und Shell hätten Gazprom Export darüber informiert, die Rechnungen nicht – wie von Moskau gefordert – in Rubel zu bezahlen, teilte das russische Unternehmen am Dienstag mit. Weil für den Monat April kein Geld geflossen sei, würden nun die Lieferungen eingestellt. Wie Ørsted mitteilte, hat Gazprom den dänischen Konzern darüber informiert, die Gaslieferungen am Mittwochmorgen um 6.00 Uhr einzustellen. Gazprom habe seine Forderung aufrechterhalten, dass in Rubel für das Gas bezahlt werden müsse – Ørsted sei dazu vertraglich aber nicht verpflichtet und werde weiter in Euro zahlen. Die Situation unterstreiche die Notwendigkeit, dass die EU durch den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien unabhängig vom russischen Gas werde, erklärte Konzernchef Nipper. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Veranstaltung 

Seminar zur Entwicklung des Sektors Wasserstoff in der Großregion 
Die Partner des Netzwerks EURES-T Großregion laden zu einem Seminar zur Entwicklung des Wasserstoffsektors in der Großregion ein. Experten aus den verschiedenen Teilregionen halten Vorträge und tauschen sich aus über Fragen der Entwicklung der Wasserstoffbranche in der Großregion aus und diskutieren den sich daraus ergebenden Bedarf an Arbeitskräften und Kompetenzen. Das Seminar wird in französischer Sprache mit Simultanübersetzung ins Deutsche abgehalten. Behandelt werden unter anderem der Stand der Entwicklung in der Branche, die Strategie der Länder in der Großregion und mögliche Spezialisierungen, die Frage einer grenzüberschreitenden Wasserstoffstrategie und der Ausbildungsbedarf bei den Unternehmen. 
Die Veranstaltung findet statt am:  
FREITAG, 17. JUNI 2022 von 9.30 bis 17.00 Uhr 
in Metz Congrès Robert Schuman (Auditorium), direkt am Bahnhof 
100 Rue aux Arènes, 57000 Metz 
Link zur Anmeldung  
(Quelle: Eures)