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VSU-Schlagzeilen 21.06.2022

Umfassendes Paket für Ford im Saarland / IG Metall will sieben bis acht Prozent höhere Löhne / Wolf: Forderungsempfehlung wird der Lage nicht gerecht / Autoindustrie will mit Datenaustausch nachhaltiger werden

Saarland/Region 

 

Umfassendes Paket für Ford im Saarland 
Saarländische Politik spricht sich für Wiederinbetriebnahme der Kohlekraftwerke aus 
Universität informiert über Juniorstudium 

Tarifpolitik 
IG Metall will sieben bis acht Prozent höhere Löhne 
Wolf: Forderungsempfehlung wird der Lage nicht gerecht  
Geldtransport-Arbeitgeber bieten 8,4 Prozent mehr Lohn über zwei Jahre 
  
Arbeitswelt 
IW-Studie: Handwerkermangel in Deutschland nimmt wieder zu
  
Konjunktur 
EZB-Präsidentin stellt erneut Zinserhöhung in Aussicht
  
Industrie / Handel 
Autoindustrie will mit Datenaustausch nachhaltiger werden 
Bundesregierung streitet über Kaufprämien für Elektroautos
  
Energiepolitik
Netzagentur: Gas-Versorgung im Winter nicht gesichert 
Kohlekraft-Verlängerung: RWE passt Personalplanung an 
Kohleimporteure: Brauchen längerfristige Perspektive 
Niederlande rufen Gaskrise aus: Mehr Energie aus Kohlekraftwerken 
USA verhandeln laut Finanzministerin Yellen mit Verbündeten über Ölpreis-Obergrenze 
  
  

Saarland/Region 

Umfassendes Paket für Ford im Saarland 
Die saarländische Landesregierung hat nach Informationen der Saarbrücker Zeitung ein umfassendes Paket zur Erhaltung des Ford-Werks im Saarland geschnürt. Bis zu einer halben Milliarde Euro sei das Angebot wert, berichtet die Zeitung aus Verhandlungskreisen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hatte zuvor gesagt, dass er davon ausgeht, dass im Wettbewerb der beiden Werke Valencia und Saarlouis das saarländische Werk die Nase vorne habe. In einem fairen Verfahren sei klar, dass das Saarland den Zuschlag bekommen müsse. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 

Saarländische Politik spricht sich für Wiederinbetriebnahme der Kohlekraftwerke aus 
Die Fraktionen im Landtag haben sich für den Vorschlag von Wirtschaftsminister Robert Habeck ausgesprochen, Kohlekraftwerke wieder hochzufahren. Das könnte auch Kraftwerke im Saarland betreffen. Die Standorte Quierschied und Bexbach werden aktuell als Reserve vorgehalten, das Kraftwerk in Fenne sollte ursprünglich Ende des Jahres stillgelegt werden.  Alle drei könnten aber schnell wieder hochgefahren werden, um Energie zu liefern. Die Fraktionen im Saarland sind sich darüber einig, dass dies eine gute Idee wäre. Für den Fraktionsvorsitzenden der Saar-SPD, Ulrich Commerçon, stellt Kohle aber nur eine vorübergehende Lösung dar. Langfristig, so Commerçon, müsse vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Der Fraktionsvorsitzende der Saar-CDU Stephan Toscani hält es für unabdingbar, die vorhandenen Kohlekraftwerke in Betrieb zu nehmen – zumindest für eine Übergangszeit. Für den Fraktionsvorsitzenden der AfD, Josef Dörr, gibt es keinen Grund, die Kraftwerke nicht erneut ans Netz zu nehmen. Ob es dazu kommt, ist allerdings noch unklar. Ein entsprechendes Gesetz soll Anfang Juli in Berlin beschlossen werden. (Quelle: SR) 

Universität informiert über Juniorstudium 
Das Juniorstudium an der Universität des Saarlandes ermöglicht es, schon vor dem Abitur ins Studium einzusteigen. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 11 und 12 können im Juniorstudium bereits ein Studienfach testen, Vorlesungen besuchen und sogar Prüfungen ablegen. Der nächste Starttermin ist das Wintersemester im Oktober. Für alle Interessierten bietet die Universität des Saarlandes am Mittwoch, 29. Juni um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung zum Juniorstudium in der Aula der Universität (Gebäude A3 3). Eine Anmeldung hierzu ist nicht erforderlich. Die Informationsveranstaltung richtet sich an interessierte Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie betreuende Lehrer. In einem Kurzvortrag werden alle grundlegenden Fragen zum Juniorstudium beantwortet, dazu zählen die Bewerbung und der Ablauf des Juniorstudiums, die Vereinbarkeit mit schulischen Verpflichtungen sowie wählbare Studienfächer. 
Auf dem sich anschließenden Infobasar gibt es die Gelegenheit, mit Vertreterinnen und Vertretern der einzelnen Studienfächer individuelle Beratungsgespräche zu führen. Dieser persönliche Austausch hat sich über die Jahre bewährt, um die richtige Studienfachwahl treffen zu können. Darüber hinaus bietet der Infobasar die Möglichkeit, auch bisher unbekanntere Studiengänge und Fächer zu entdecken. Auch das Team des Schulbüros wird für alle Fragen zur Verfügung stehen. Infos unter: juniorstudium@uni-saarland.de   
(Quelle: Universität des Saarlandes)

  
Tarifpolitik 
  
IG Metall will sieben bis acht Prozent höhere Löhne 
Die IG Metall will für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Lohnerhöhungen zwischen sieben und acht Prozent durchsetzen. Diese Forderung habe der Gewerkschaftsvorstand am Montag den Tarifbezirken für die voraussichtlich im September beginnenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern empfohlen, sagte IG Metall-Chef Hofmann am Montag. Aus Sicht der Gewerkschaft ist es nach den zurückliegenden Corona-Abschlüssen angesichts der guten Auftragslage vieler Unternehmen und hoher Gewinne an der Zeit, dass die Löhne und Gehälter dauerhaft erhöht würden. Die hohe Inflation und rasant steigende Preise für Gas und Strom könne die Tarifpolitik aber nicht ausgleichen. Dazu sei ein weiteres Entlastungspaket der Bundesregierung nötig. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
Wolf: Forderungsempfehlung wird der Lage nicht gerecht  
„Die Lage in der Metall- und Elektroindustrie schönzureden, ist verantwortungslos“, erklärte Gesamtmetall-Präsident Wolf zur Forderungsempfehlung des IG-Metall-Vorstands für die Tarifrunde 2022. „Im Moment müssen 94 Prozent aller Mitgliedsunternehmen unserer Verbände massive Kostensteigerungen verkraften, und gerade einmal ein Prozent aller M+E-Firmen ist in der Lage, die Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen vollständig an die Kunden weiterzugeben.“ Ein Fünftel sehe angesichts der Entwicklungen sogar eine wirtschaftliche Gefährdung des eigenen Unternehmens. Die wirtschaftliche Lage zeichne sich durch große Unsicherheiten und große Heterogenität aus – was die IG Metall an anderer Stelle auch anerkenne. „Zur Metall- und Elektro-Industrie in Deutschland gehören rund 26.000 Unternehmen. Sich an vielleicht Hundert Unternehmen zu orientieren, denen es besonders gut geht, wird der komplizierten Lage nicht gerecht“, sagte Wolf. Die Unternehmen der M+E-Industrie produzieren heute 15 Prozent weniger als noch 2018. Die Beschäftigung ist aber nahezu stabil geblieben – die Zahl der Arbeitsplätze ist lediglich um 3 Prozent gesunken. „Das zeigt, dass die Unternehmen trotz Corona und Teilemangel an Beschäftigung festhalten. Klar ist aber, dass dies trotz aller Unterstützung durch Kurzarbeitregelungen viele Betriebe ausgelaugt hat. Dabei ist noch gar nicht berücksichtigt, dass die Investitionen in den Strukturwandel erst einmal verdient werden müssen“, sagte Wolf. Die Metall- und Elektro-Industrie stehe vor großen Herausforderungen. „Diese können wir nur zusammen bewältigen. Dazu muss man aber erst einmal die tatsächliche Lage zur Kenntnis nehmen, statt sie sich schön zu reden.“ (Quelle: Gesamtmetall, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  

Geldtransport-Arbeitgeber bieten 8,4 Prozent mehr Lohn über zwei Jahre 
In der ersten Tarif-Verhandlungsrunde für die etwa 11.000 Beschäftigten der Geld- und Wertdienstleister haben die Arbeitgeber insgesamt 8,4 Prozent mehr Lohn über zwei Jahre angeboten. Das sei das historisch höchste Eröffnungsangebot, sagte der stellvertretende Verhandlungsführer Linen von den Berg laut Mitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) am Montag. So wolle man den Beschäftigten zeigen, dass man „trotz der für unsere Branche extrem schwierigen wirtschaftlichen Lage“ auf ihre Sorgen eingehe und einen schnellen Verhandlungsabschluss wolle. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Arbeitswelt 
  
IW-Studie: Handwerkermangel in Deutschland nimmt wieder zu 
Der Handwerkermangel in Deutschland nimmt einer Studie zufolge wieder zu. Nachdem in den vergangenen Jahren die Zahl der offenen Stellen im Handwerk leicht zurückgegangen und jene der Arbeitslosen leicht gestiegen war, hat sich die Entwicklung im vergangenen Jahr umgedreht. Im Durchschnitt kamen auf 201.411 offene Stellen nur 139.256 arbeitslose Handwerker und Handwerkerinnen, wie die Funke Mediengruppe am Dienstag aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln berichtet, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt wurde. Gesucht werden vor allem Handwerker mit abgeschlossener Berufsausbildung. Hier lag die Fachkraftlücke im vergangenen Jahr bei 75.452 Gesellen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

  
Konjunktur 
  
EZB-Präsidentin stellt erneut Zinserhöhung in Aussicht 
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Lagarde hat erneut baldige Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. „Wir beabsichtigen, die Leitzinsen der EZB auf unserer geldpolitischen Sitzung im Juli um 25 Basispunkte anzuheben“, sagte Lagarde am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments. Im September dürfte dann eine weitere Zinserhöhung kommen. Die Geldpolitik dürfte danach schrittweise normalisiert werden. Die Notenbank will so die zuletzt sehr hohe Inflation eindämmen. Im Mai war die Jahresinflationsrate auf 8,1 Prozent gestiegen. Die Notenbank strebt auf mittlere Sicht zwei Prozent an. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

  
Industrie / Handel 
  
Autoindustrie will mit Datenaustausch nachhaltiger werden 
Die deutsche Autoindustrie will mit dem Start ihres gemeinsamen Datennetzwerks Catena-X bald einen viel besseren Überblick über ihre Lieferketten und ihren CO2-Fußabdruck haben. Mit rund 1000 beteiligten Unternehmen soll es ab Ende dieses Jahres losgehen, sagte BMW-Chef Zipse am Montag in München. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte, schon ein Kabelstrang in einem Auto bestehe aus 5000 Bauteilen. Da sei es schwer, den Überblick über Rohstoffe und globale Lieferketten zu bekommen. Deshalb sei Catena-X ein „Leuchtturmprojekt“ von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Bundesregierung streitet über Kaufprämien für Elektroautos
In der Bundesregierung gibt es Streit um die Zukunft der staatlichen Kaufprämien für Elektroautos. Nach einem Vorstoß von Finanzminister Lindner für eine Abschaffung erklärte das Wirtschaftsministerium am Montag, die Kaufförderung sei relevant für die Verkehrswende. Dies sei ein ganz wichtiger Baustein, sagte ein Sprecher von Minister Habeck am Montag in Berlin. Er verwies auf Vorschläge des Ressorts zur weiteren E-Auto-Förderung ab 2023 und eine hierzu noch laufende regierungsinterne Abstimmung. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  

Energiepolitik 
  
Netzagentur: Gas-Versorgung im Winter nicht gesichert 
Die Bundesnetzagentur sieht Fortschritte bei der Befüllung der Gasspeicher in Deutschland, fordert aber weitere Anstrengungen, um eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden. „Wir sind bei der Befüllung jetzt bei über 57 Prozent“, sagte der Präsident der Bonner Behörde, Müller, am Montag anlässlich einer Energiekonferenz in Essen. „Wir haben etwas aufgeholt.“ In zwölf Wochen beginne aber bereits die Heizsaison. Wichtig seien die Gasflüsse. Diese seien nicht garantiert. „Im Kern führt Russland einen Wirtschaftskrieg gegen Europa, insbesondere gegen Deutschland.“ Es gebe viele Unbekannte, die eine Rolle spielten. So habe der russische Präsident Putin in der vergangenen Woche die Regeln geändert, sagte Müller mit Blick auf die Reduzierung der Liefermengen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Kohlekraft-Verlängerung: RWE passt Personalplanung an 
Für den vom Bundeswirtschaftsministerium geplanten Mehr-Einsatz von Kohlekraft will der Energiekonzern RWE die Frühverrentung von bestimmten Mitarbeitern verzögern. „Der absehbar höhere Personalbedarf wird dadurch gedeckt, dass Mitarbeiter stellenweise erst später als bisher geplant über das sogenannte Anpassungsgeld in den vorgezogenen Ruhestand gehen können“, sagte eine RWE-Sprecherin der „Rheinischen Post“ vom Dienstag. „Des Weiteren soll der Personalbedarf über Einstellung von Ausgebildeten und vom externen Arbeitsmarkt gedeckt werden.“ Diese geänderte Personalplanung in Kraftwerken und Tagebauen umfasse mehrere Hundert Stellen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Kohleimporteure: Brauchen längerfristige Perspektive 
Die deutschen Kohleimporteure fordern für eine Erhöhung der Einfuhren eine langfristige Perspektive. „Es braucht eine Perspektive über ein bis zwei Jahre hinaus“, sagte der Vorstandsvorsitzender des Vereins der Kohlenimporteure (VDKi), Bethe, der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. „Fünf Jahre wären ein Horizont, um jemand einzustellen oder hier und da zu investieren.“ (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Niederlande rufen Gaskrise aus: Mehr Energie aus Kohlekraftwerken 
Angesichts des Gaslieferstopps aus Russland kurbeln die Niederlande die Produktion der Kohlekraftwerke erneut an. Das Land befinde sich in der ersten Phase einer Gaskrise, warnte Energieminister Jetten am Montag in Den Haag. Es gebe zwar noch keinerlei Engpässe. Doch durch Russlands Entscheidung, die Gaslieferungen in europäische Länder zu stoppen oder stark zu reduzieren, könne sich die Lage schnell verschlechtern. Der Minister rief Bürger und Betriebe dringend auf, so viel Energie wie möglich zu sparen. Angesichts der Klimakrise war die Produktion der Kohlekraftwerke auf 35 Prozent reduziert worden. Ab sofort sollen die Kraftwerke bis 2024 erneut auf voller Kraft laufen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
USA verhandeln laut Finanzministerin Yellen mit Verbündeten über Ölpreis-Obergrenze 
Die USA verhandeln nach Angaben von US-Finanzministerin Yellen derzeit mit befreundeten Staaten über eine Preisobergrenze für Erdöl, um Russlands Einnahmen aus dem Ölexport zu beschränken. Washington sei in Gesprächen mit „Partnern und Verbündeten weltweit“ darüber, wie sie „Russlands Energie-Einnahmen weiter beschränken“ und „negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verhindern“ könnten, sagte Yellen am Montag bei einem Besuch in Kanada. Yellen ergänzte, dabei gehe es um „Preisobergrenzen“, die mehrere Auswirkungen hätten: Sie würden westliche Sanktionen auf russische Energieträger verstärken, den Preis für russisches Öl nach unten drücken und somit die Einnahmen für die russische Regierung senken – während sie es gleichzeitig ermöglichten, dass mehr Öl auf den internationalen Markt gelange. (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall)