Newsletter VSU Schlagzeilen

VSU-Schlagzeilen 18.07.2022

Experten: Personalnot ist Ergebnis fehlender Neueinstellungen / ZEW: Ökonomen halten Rezession in Deutschland für immer wahrscheinlicher / Umfrage: Inflation bleibt größte Sorge / Netzagentur sieht Anzeichen für Stabilisierung der Gaspreise 

Saarland/Region
Lutze ist Kreisvorsitzender der Linken in Saarbrücken
Saarlouis verschenkt Vorgartenbäume

Arbeitswelt 
Experten: Personalnot ist Ergebnis fehlender Neueinstellungen 
 
Konjunktur 
ZEW: Ökonomen halten Rezession in Deutschland für immer wahrscheinlicher 
IWF will globale Wachstumsprognose erneut senken 
Umfrage: Inflation bleibt größte Sorge 
US-Konsumstimmung steigt 
 
Energiepolitik 

Netzagentur sieht Anzeichen für Stabilisierung der Gaspreise 
Habeck: Auch Büros sollen Energie sparen 
Allianz-Studie: Kriegsfolgen können grüne Energiewende beflügeln 

Saarland/Region

Lutze ist neuer Kreisvorsitzender der Linken in Saarbrücken
Thomas Lutze ist am Sonntagabend zum neuen Kreisvorsitzenden der Linken in Saarbrücken gewählt worden. Nachdem der erste Wahlgang noch unentschieden ausgegangen war, setzte sich Lutze im zweiten gegen seinen Herausforderer Manfred Klasen durch. Damit behält Lutze, der nach der krachenden Niederlage bei der Landtagswahl seinen Abschied als Landesvorsitzender angekündigt hatte, weiterhin einen der wichtigsten Posten in der Partei. Lutze hatte den Kreisverband bereits wieder seit März dieses Jahres geführt, nachdem die Bundesschiedskommission die Wahl des Ex-Landtagsabgeordneten Dennis Lander zum Vorsitzenden für ungültig erklärt hatte. Bereits im Vorfeld des Parteitages hatten offenbar mehrere Mitglieder angekündigt, im Falle einer Lutze-Wahl die Partei zu verlassen. (Quelle: SR)

Saarlouis verschenkt Vorgartenbäume
Die Stadt Saarlouis hat ein neues Programm zur Stadtbegrünung aufgelegt: Hausbesitzer können sich kostenlos Bäume in den Vorgarten pflanzen lassen. Das Projekt wird vom Bundesinnenministerium gefördert. Wie die Stadt mitteilt, können interessierte Grundstücksbesitzer bis zum 9. September einen Antrag dafür stellen. Voraussetzung ist, dass sich die Grundstücksbesitzer dazu verpflichten, die Bäume zu pflegen, dauerhaft zu erhalten und wenn nötig zu ersetzen. Die Bäume sollen vor oder neben dem Haus gepflanzt werden und zur Begrünung des straßennahen Bereichs beitragen. Das Projekt „Hausbäume für Saarlouis“ wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zu 90 Prozent gefördert. Die Aktion soll in den kommenden drei Jahren wiederholt werden, bis etwa 200 Bäume in den Vorgärten der Stadt gepflanzt sind. (Quelle: SR)

 
Arbeitswelt 
 
Experten: Personalnot ist Ergebnis fehlender Neueinstellungen 

Nach der Corona-Krise stehen viele Unternehmen jetzt vor einer Personal-Krise. Dafür verantwortlich ist nach Ansicht von Arbeitsmarktforschern aber keine massenhafte Abwanderung von Arbeitskräften in den von der Pandemie besonders betroffenen Branchen. Vielmehr seien über fast alle Branchen hinweg weniger sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse beendet worden als vor Corona, erläuterte der Experte Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Der Personalmangel sei dadurch entstanden, dass manche Unternehmen in der Krise weniger Arbeitskräfte neu eingestellt hätten. „Das ist ein Ergebnis quer durch die Branchen“, sagt Weber. Nach einer Auswertung, die er gemeinsam mit seinem IAB-Kollegen Röttger erstellt hat, sank die Zahl der beendeten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in der Krisenzeit (Mai 2020 bis April 2021) im Vergleich zum Vorkrisenniveau um rund zehn Prozent. Im Frühling und Sommer 2021 stieg die Zahl zwar wieder an, lag bis November 2021 aber weiterhin unter dem Niveau vor der Corona-Krise. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Konjunktur 
 
ZEW: Ökonomen halten Rezession in Deutschland für immer wahrscheinlicher 

Ökonomen sorgen sich immer mehr um eine konjunkturelle Talfahrt in Deutschland. Für das zweite, dritte und vierte Quartal 2022 erwarten 179 vom ZEW-Institut befragte Finanzmarktexperten im Mittel zwar ein Wirtschaftswachstum von je 0,2 Prozent, wie die Mannheimer Forscher am Freitag mitteilten. Mit 30 Prozent Wahrscheinlichkeit rechneten die Fachleute allerdings damit, dass das Bruttoinlandsprodukt im abgelaufenen zweiten Quartal gesunken sein dürfte. Das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft im aktuellen Sommer-Quartal schrumpft, taxieren die Experten demnach sogar auf 50 Prozent. „Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Deutschland klar zunimmt, ist diese zumindest aktuell nicht das Hauptszenario, mit dem die Befragten rechnen“, sagte ZEW-Wissenschaftler Cézanne. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
IWF will globale Wachstumsprognose erneut senken 
Der Internationalen Währungsfonds (IWF) will die globale Wachstumsprognose erneut senken. „Ich wünschte, die Aussichten für die Weltwirtschaft wären so rosig wie der Himmel auf Bali, aber leider ist das nicht der Fall“, sagte IWF-Chefin Georgiewa am Samstag angesichts des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) auf Bali. Die neue Prognose soll Ende Juli vorgestellt werde und ein langsameres Wachstum für die Jahre 2022 und 2023 prognostizieren. Der Krieg in der Ukraine habe sich verschärft und übe zusätzlichen Druck auf die Rohstoff- und Lebensmittelpreise aus, führte Georgiewa aus. Gleichzeitig verschärften sich globalen Finanzbedingungen stärker als bisher angenommen. Die anhaltenden pandemiebedingten Unterbrechungen und erneuten Engpässe in den globalen Lieferketten belasteten die Wirtschaftstätigkeit. Wichtig sei es, dass die Länder alles in ihrer Macht Stehende täten, um die Inflation zu senken, betonte die IWF-Chefin. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Umfrage: Inflation bleibt größte Sorge 
Die schnell steigenden Preise in fast allen Lebensbereichen machen den Menschen in Deutschland zurzeit größere Sorgen als alles andere. Selbst der Krieg in der Ukraine kann da nicht mithalten, erst recht nicht die Corona-Pandemie. Das geht aus einer am Montag veröffentlichen repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey hervor. Rund 48 Prozent der gut 1000 Befragten gaben bei der Umfrage Mitte Juni an, ihre größte Sorge sei aktuell die Inflation – ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem April. Damals hatten 40 Prozent der Befragten die Preissteigerungen als Hauptsorge genannt. „Die Sorge der Konsumenten vor weiteren Preissteigerungen verfestigt sich“, sagte der McKinsey-Experte Jacob. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
US-Industrie fährt Produktion im Juni zurück 
Die US-Industrie hat ihre Produktion im Juni überraschend deutlich zurückgefahren. Diese schrumpfte um 0,5 Prozent zum Vormonat, wie die Notenbank (Fed) am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Minus von 0,1 Prozent gerechnet. Zugleich wurde der Wert für Mai auf minus 0,5 Prozent nach unten revidiert. Die gesamte Produktion – neben der Industrie werden hier auch Versorger und Bergbau erfasst – schrumpfte im Juni um 0,2 Prozent. Experten hatten mit plus 0,1 Prozent gerechnet. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Energiepolitik 
 
Netzagentur sieht Anzeichen für Stabilisierung der Gaspreise 

Die Bundesnetzagentur hält es für möglich, dass sich die Gaspreise auf hohem Niveau erst einmal stabilisieren. „Es hat in dieser Woche keinen signifikanten Preissprung mehr gegeben, obwohl Nord Stream 1 abgeschaltet wurde“, sagte der Präsident der Behörde, Müller, der „Bild am Sonntag“. „Das könnte bedeuten, dass die Märkte den Ausfall russischer Gas-Lieferungen bereits eingepreist und wir ein Gaspreis-Plateau erreicht haben.“ Seit Montag, 11. Juli, fließt kein Gas mehr durch Nord Stream 1, die wichtigste Pipeline für Erdgas aus Russland. Der Gastransport wurde für jährliche Wartungsarbeiten an den Verdichterstationen der Ostsee-Leitung unterbrochen. Die Arbeiten sollen nach Angaben der Betreibergesellschaft bis 21. Juli dauern. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Habeck: Auch Büros sollen Energie sparen 
Angesichts eines drohenden Gasmangels im kommenden Winter hat Bundeswirtschaftsminister Habeck Unternehmen mit Büroräumen aufgefordert, sich am Energiesparen zu beteiligen. Auch öffentliche Gebäude müssten in Randzeiten nicht voll beheizt werden, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Samstag. Nach Angaben des Deutschen Städtetages versuchen die Städte jetzt schon alles, um ihren Gasverbrauch zu senken. Die Krisenstäbe der Städte arbeiteten an einem Stufenverfahren für den Zeitpunkt, zu dem man wisse, wie es um die Gasversorgung stehe, sagte Hauptgeschäftsführer Dedy im Deutschlandfunk. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Allianz-Studie: Kriegsfolgen können grüne Energiewende beflügeln 

Die Folgen des Kriegs in der Ukraine können einer Studie zufolge die Energiewende in Deutschland beschleunigen. Die grüne Wende könne mitunter erfolgreicher gelingen als bislang erwartet, obwohl die Bundesregierung im Streben nach mehr Energieunabhängigkeit zunächst mehr auf Kohle setzen müsse, heißt es am Sonntag in einer Analyse des Kreditversicherers Allianz Trade. „Mittelfristig dürften die ehrgeizigen Ziele Deutschlands den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix sogar über das Maß hinaus steigern, das für die Erfüllung der Pariser Klimaziele bis 2035 erforderlich wäre“, erklärte der Chef von Allianz Trade in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz, Bogaerts. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)