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VSU-Schlagzeilen 19.07.2022

Ford-Betriebsrat will sich nicht an "Task Force" beteiligen / PwC-Experten sehen Tendenzen zur Umkehr der Globalisierung / BDI fordert neue Verteilungsregelungen bei Gasmangellage / IEA-Chef pocht in Energiekrise auf enge Zusammenarbeit in Europa

Saarland/Region
Ford-Betriebsrat will sich nicht an "Task Force" beteiligen
Rundfunkrat und Landesmedienrat setzen sich für mehr Medienkompetenz ein

Arbeitswelt
Ifo: Gute Chancen für Fachkräfte aus der Ukraine
Sieben von zehn Erwerbstätigen sind im Sommerurlaub beruflich erreichbar

Konjunktur
KfW: Banken bei Kreditvergabe an Mittelstand restriktiver
PwC-Experten sehen Tendenzen zur Umkehr der Globalisierung
 
Wirtschaftspolitik
EU-Sanktionen gegen Russland sorgen erneut für Diskussion
 
Energiepolitik
BDI fordert neue Verteilungsregelungen bei Gasmangellage
EU will Gasimporte aus Aserbaidschan verdoppeln
IEA-Chef pocht in Energiekrise auf enge Zusammenarbeit in Europa
Umweltbundesamt: Deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne im ersten Halbjahr
Klimaforscher Latif: Nehmen Kurs auf Erderwärmung von 3 Grad

Saarland/Region

Ford-Betriebsrat will sich nicht an "Task Force" beteiligen
Die Ford-Geschäftsleitung hat eine "Task Force" zur Zukunft des Werks in Saarlouis gebildet - der Betriebsrat will sich daran aber nicht beteiligen. Denn es sei unklar, welche Pläne das Management nach 2025 verfolge, wenn die Beschäftigungsgarantie ausläuft. Ford hatte vor wenigen Wochen bekannt gegeben, dass die nächsten E-Auto-Modelle nicht in Saarlouis, sondern im spanischen Valencia gebaut werden sollen. Er erwarte keine schnellen Ergebnisse durch die von der Geschäftsführung gebildete Arbeitsgruppe zur Zukunft des Werkes, sagte der Betriebsratsvorsitzende, Markus Thal. Er berichtet zudem von großer Verunsicherung in der Belegschaft. Die Stimmung im Werk würde sich immer weiter verschlechtern, sei teils explosiv, so Thal. Für neue Spekulationen sorge der Bestellstopp für den Ford Focus. Wegen mangelnder Produktionskapazitäten werden keine neuen Bestellungen mehr angenommen. Hier gebe es Ängste bei den Mitarbeitern, dass die Produktion bereits vor 2025 enden und der Standort dicht gemacht werden könnte. (Quelle: SR)

Rundfunkrat und Landesmedienrat setzen sich für mehr Medienkompetenz ein
Der Rundfunkrat des Saarlandes hat sich in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Landesmedienrat dafür ausgesprochen, die Medienkompetenz von Schülern und Bürgern stärker zu fördern. Fake News seien eine Bedrohung für die Demokratie – und all zu oft mangele es an der Fähigkeit, wahre von gefälschten Informationen zu unterscheiden. Die Gremien wollen sich dafür einsetzen, das Bewusstsein für die Mechanismen der Beeinflussung im Internet zu schärfen und Medienkompetenz zu schulen. Qualitätsjournalismus, wie ihn die etablierten Medien böten, sei eine zentrale Säule unserer Demokratie, sagten SR-Intendant Martin Grasmück und die Direktorin der Landesmedienanstalt, Ruth Meyer. (Quelle: ME Saar)

 
Arbeitswelt
 
Ifo: Gute Chancen für Fachkräfte aus der Ukraine

Unter den Geflüchteten aus der Ukraine dürften qualifizierte Fachkräfte nach Einschätzung des ifo Instituts die größten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. 40 Prozent der Personalleiter in Deutschland glauben, dass diese Menschen Jobs in deutschen Unternehmen finden können. Das geht aus der jüngsten Befragung durch das ifo Institut in Kooperation mit Randstad hervor. „Die Unternehmen sehen hier auch eine Chance, den Fachkräftemangel abzumildern“, sagt ifo-Expertin Freuding. „Vor allem Industrie-Unternehmen sehen gute Möglichkeiten, qualifizierte Kräfte einzustellen.“. Schwieriger dürfte eine Integration von ungelernten Hilfskräften und Auszubildenden in den Arbeitsmarkt werden. Das Potenzial liegt hier der Umfrage zufolge lediglich bei 30 und 27 Prozent. 56 Prozent der Unternehmen rechnen mit Hürden bei der Einstellung. „Mangelnde Deutschkenntnisse werden am häufigsten als problematisch angesehen, das gilt insbesondere für den Handel“, ergänzt Freuding. Während 86 Prozent der Handelsbetriebe die Sprache als Schwierigkeit einstufen, tun dies in der Industrie und bei den Dienstleistern nur 79 Prozent. Weitere Probleme sind in 5 und 6 Prozent der Antworten fehlende Qualifikationen sowie bürokratische Hürden. (Quelle: ifo.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Sieben von zehn Erwerbstätigen sind im Sommerurlaub beruflich erreichbar
Sieben von zehn Erwerbstätigen (71 Prozent) sind in diesem Sommer während ihres Urlaubs beruflich erreichbar. Lediglich ein Viertel (27 Prozent) will nicht mit dienstlichen Anfragen behelligt werden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Sieben von zehn Erwerbstätigen, die einen Sommerurlaub planen (70 Prozent), sind per SMS oder Messenger erreichbar. Zwei von drei (64 Prozent) sind zu Telefonaten bereit. Ein gutes Viertel liest und beantwortet E-Mails (27 Prozent) und würde an Videokonferenzen, etwa via Zoom, Skype oder FaceTime, teilnehmen (27 Prozent). Ein Sechstel (16 Prozent) ist über Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack ansprechbar. Hauptgrund ist die Erwartungshaltung des beruflichen Umfeldes: Zwei von drei Erwerbstätigen (63 Prozent) sind im Sommerurlaub beruflich erreichbar, weil sie davon ausgehen, dass Kolleginnen und Kollegen dies erwarten. Bei der Hälfte (50 Prozent) erwarten es nach Meinung der Befragten die Vorgesetzten. Lediglich 15 Prozent möchten von sich aus erreichbar sein. Die große Mehrheit derer, die im Sommerurlaub erreichbar sind, ist dennoch überzeugt, im Urlaub gut abschalten zu können (86 Prozent). Zugleich wollen acht von zehn (82 Prozent) insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie im Urlaub auch mal gezielt abschalten. Zwei Drittel (67 Prozent) setzen sich im Urlaub feste Zeiten, zu denen sie beruflich erreichbar sind beziehungsweise Nachrichten lesen. Gut die Hälfte (52 Prozent) ist nur im Notfall erreichbar, etwa über eine spezielle Telefonnummer oder E-Mail-Adresse. Zugleich fühlt sich jede und jeder Zweite (49 Prozent) unter Druck gesetzt, im Urlaub ständig erreichbar sein zu müssen. (Quelle: bitkom.org, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur
 
KfW: Banken bei Kreditvergabe an Mittelstand restriktiver
Kleine und mittelständische Unternehmen haben zuletzt mehr Kredite bei Banken nachgefragt, müssen dabei aber oft größere Hürden überwinden. Im zweiten Quartal gaben 21,1 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn an, in Verhandlungen mit den Banken zu stehen, berichtet die KfW. Die sogenannte Kredithürde steigt für diese Größenklasse laut der Förderbank deutlich um 3,1 Prozentpunkte auf 20,8 Prozent. Die Kredithürde gibt den Prozentanteil der Unternehmen an, die das Bankverhalten in Darlehensverhandlungen als „restriktiv“ einordnen. Fast alle Wirtschaftsbereiche seien betroffen, heißt es weiter: Gegenüber dem Bauhauptgewerbe (plus 7,3 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent, die von schwierigerem Kreditzugang berichten), dem Verarbeitenden Gewerbe (plus 6,0 auf 17,7 Prozent) und dem Großhandel (plus 4,5 auf 18,8 Prozent) zeigten sich Banken deutlich zurückhaltender bei der Vergabe neuer Ausleihungen als noch im Vorquartal. Bei den Großunternehmen habe der Anteil der in Kreditverhandlungen stehenden Firmen mit 28,5 Prozent (plus 2,2 Prozentpunkte) ebenfalls deutlich zugenommen, wobei sich für die großen Unternehmen im zweiten Quartal aggregiert eine Lockerung der Kredithürde (minus 0,7 auf 13,5 Prozent) gezeigt habe. Der vergleichsweise starke Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe (minus 6,8 auf 15,8 Prozent) könne Ausdruck einer sich abzeichnenden Entspannung bei den Material- und Lieferengpässen der Großunternehmen sein, analysiert die KfW. (Quelle: KfW, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
PwC-Experten sehen Tendenzen zur Umkehr der Globalisierung
Die Logistikexperten des Beratungsunternehmens PwC sehen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erste Anzeichen zur Umkehr der wirtschaftlichen Globalisierung. Als ein Indiz werten sie, dass im ersten Halbjahr 2022 chinesische Logistikunternehmen nur an 15 Prozent aller weltweiten Übernahmen und Zusammenschlüsse beteiligt gewesen seien. Das sei der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Dieser Trend könnte sich weiter fortsetzen, so die PwC-Prognose. Der Rückgang der Transaktionsaktivitäten mit chinesischer Beteiligung sei zwar sicherlich auch auf die anhaltende Covid-19-Krise in China zurückzuführen, allerdings gebe es auch eine „Besorgnis über eine mögliche Ostblockbildung unter chinesischer und russischer Führung“. Basierend auf Interviews mit „Experten und führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik“ werde vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ein beschleunigter Trend zur Deglobalisierung als derzeit wahrscheinlichstes Szenario gesehen. Dieses beruhe auf der Annahme eines lang anhaltenden Krieges, der zu anhaltenden Sanktionen gegen Russland, anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und eingeschränkten Handelsaktivitäten führen dürfte. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Wirtschaftspolitik
 
EU-Sanktionen gegen Russland sorgen erneut für Diskussion

Die Sanktionspolitik der EU gegen Russland sorgt erneut für Diskussionen innerhalb der Staatengemeinschaft. EU-Chefdiplomat Borrell kritisierte beim EU-Außenministertreffen mit deutlichen Worten öffentlich geäußerte Zweifel am Kurs der EU. Zugleich machte er deutlich, dass die EU aus seiner Sicht an ihrer Politik festhalten wird. Bereits in dieser Woche soll eigentlich ein siebtes Sanktionspaket beschlossen werden, das unter anderem ein Gold-Embargo gegen Russland umfasst. Ob das wie geplant klappt, wird sich allerdings erst in den nächsten Tagen zeigen. Die Beratungen über die Details des Pakets sollten erst am Montagabend beginnen. Borrell warf Kritikern vor, mit Falschinformationen zu arbeiten. Es gebe beispielsweise Leute, die behaupteten, dass das Öl-Embargo zu einem Anstieg des Öl-Preises geführt habe, sagte der EU-Chefdiplomat. Dabei sei der Ölpreis nach der Verabschiedung des Embargos gesunken und derzeit auf dem gleichen Niveau wie vor dem Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Zugleich räumte Borrell ein, dass offensichtlich nicht jeder von den Strafmaßnahmen überzeugt ist, verwies aber darauf, dass zum Beispiel die russischen Wirtschaftsdaten zeigten, wie die Sanktionen wirkten. Das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland soll nach Vorschlägen der EU-Kommission neben einem Einfuhrverbot für russisches Gold strengere Exportkontrollen für Spitzentechnologie sowie militärisch nutzbare zivile Güter umfassen. Weitere Personen und Organisationen, die den russischen Krieg gegen die Ukraine unterstützen, müssen damit rechnen, dass von ihnen Vermögenswerte eingefroren werden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Energiepolitik
 
BDI fordert neue Verteilungsregelungen bei Gasmangellage

Die deutsche Industrie geht nach der Ankündigung Russlands, das Hochfahren von Gaslieferungen an die Aufhebung von Sanktionen zu knüpfen, von einem langfristig andauernden Gasmangel aus. Es müssten daher neue Regelungen zur Verteilung von Gas geschaffen werden, forderte BDI-Präsident Russwurm. Auch müsse das geplante Auktionsmodell, das industriellen Gasverbrauchern finanzielle Anreize zum Gassparen setzt, bereits im Sommer starten. "Die aktuellen Priorisierungsregeln in einer Gasmangellage wurden für eine kurzfristige Unterbrechung einzelner Leitungen geschaffen. Für die harte neue Energie-Realität muss die Politik in Berlin und Brüssel eine neue Regelung schaffen", erklärte Russwurm: "Diese hat alle Teile der Gesellschaft entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit in die Pflicht zu nehmen." Die Industrie erwarte zudem noch im Sommer ein klares Startsignal für Auktionen für den Ausstieg aus der Gasnutzung dort, wo die Kosten dafür am geringsten sind. "Ein Beginn im Herbst wäre zu spät. Die Behörden sollten Brennstoffwechsel mit schnellen und einfachen Genehmigungen für Unternehmen kurzfristig ermöglichen. Bestehende rechtliche Ausnahmeregelungen gilt es zu nutzen", sagte Russwurm. Neben der Industrie und der staatlichen Hand müssten zudem auch Privatverbraucher Teil der massiven Energiesparkampagne werden. Dabei reiche konsequentes Sparen von Gas und Strom allein nicht aus. Fundamental bleibe die Einhaltung der versprochenen Turbogeschwindigkeit von Bund und Ländern im Ausbau erneuerbarer Energien, so der BDI: "Ein schneller Erneuerbaren-Ausbau einschließlich der dafür notwendigen Infrastruktur ist mittelfristig einer der zentralen Hebel für das Stopfen des Gaslochs." (Quelle: BDI, Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
EU will Gasimporte aus Aserbaidschan verdoppeln
Die EU will ihre Erdgasimporte aus Aserbaidschan nach den Worten von Kommissionspräsidentin von der Leyen bis 2027 auf mindestens 20 Milliarden Kubikmeter pro Jahr verdoppeln. "Mit dieser Absichtserklärung schlagen wir heute ein neues Kapitel in unserer Energiezusammenarbeit mit Aserbaidschan auf", sagte von der Leyen und betonte, das Land sei ein wichtiger Partner in den Bemühungen der EU, sich von russischen Energielieferungen zu lösen. Die Gasimporte aus Aserbaidschan würden bereits erhöht. So werden in diesem Jahr voraussichtlich zwölf Milliarden Kubikmeter Erdgas in die EU geliefert im Vergleich zu 8,1 Milliarden Kubikmeter 2021. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
IEA-Chef pocht in Energiekrise auf enge Zusammenarbeit in Europa
Die Internationale Energieagentur (IEA) hält eine starke europäische Zusammenarbeit für notwendig, um sich gegen Energieknappheit zu wappnen. "Um durch die aktuelle Krise zu kommen, braucht die EU einheitliches Handeln", erklärte IEA-Direktor Birol. Die Notfallplanung müsste EU-weit miteinander abgestimmt werden. Dabei solle es um Solidaritätsmechanismen und Versorgungseinschränkungen gehen. Birol zufolge muss der Gasverbrauch in Europa weiter deutlich sinken. Laut IEA-Analysen müssten in den kommenden drei Monaten etwa 12 Milliarden Kubikmeter Gas zusätzlich eingespart werden. Dies sei genug, um circa 130 Flüssigerdgas-Tanker zu füllen. Es sei „entschieden nicht genug, sich nur auf Gas aus nicht-russischen Quellen zu verlassen", betonte Birol. Diese Vorräte seien einfach nicht in dem Maße verfügbar, um die fehlenden Lieferungen aus Russland zu ersetzen. Birol schlug neben einer verstärkten Zusammenarbeit konkret vor, die Gasnutzung im Strombereich herunterzufahren. Für die Erzeugung könnten übergangsweise Kohle oder Öl zum Einsatz kommen. Auch den Einsatz von Kernenergie brachte Birol ins Spiel. Außerdem könnten konkrete Standards für das Runterkühlen privater Haushalte gesetzt werden. Öffentliche Gebäude sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Auch für Auktionsplattformen, auf denen Unternehmen nicht genutzte Gasmengen zur Verfügung stellen können, sprach Birol sich aus. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Umweltbundesamt: Deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2022 ist aufgrund der vorteilhaften Witterungsbedingungen deutlich mehr Strom aus Wind und Sonne produziert worden als in den ersten Monaten des Vorjahrs. Nach ersten Schätzungen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) lag laut Umweltbundesamt der Anteil der erneuerbaren Energien am Brutto-Stromverbrauch damit bei etwa 49 Prozent. Im Gesamtjahr 2021 waren es 41 Prozent. „Dank der im Vergleich zum Vorjahr deutlich wärmeren ⁠Witterung⁠ wurde insgesamt weniger geheizt. Gleichzeitig wurden aufgrund ihrer hohen Einkaufspreise Gas und Öl zunehmend durch erneuerbare Energieträger ersetzt“, erklärte das Umweltbundesamt. In Summe sei damit voraussichtlich der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmeverbrauch angestiegen, obwohl absolut weniger Erneuerbare eingesetzt wurden als im Vorjahr. So sei im Verkehr 11 Prozent mehr Biokraftstoffe und 14 Prozent mehr erneuerbarer Strom genutzt worden. Allerdings stieg im ersten Halbjahr auch die Nutzung fossiler Kraftstoffe im Verkehr deutlich, weil insgesamt wieder mehr Menschen verreisten. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Klimaforscher Latif: Nehmen Kurs auf Erderwärmung von 3 Grad
Der Klimaforscher Latif hat vor dem Treffen des Petersberger Klimadialogs vor einer Erderwärmung um 3 Grad gewarnt. „Die 1,5 Grad werden wir nicht mehr erreichen. Das muss man klar sagen“, sagte Latif im Interview der Mediengruppe Bayern. „Mit dem heutigen Ausstoß an Treibhausgasen werden wir diese Marke schon in knapp zehn Jahren reißen.“ Vermutlich werde man nicht einmal 2 Grad schaffen. „Nimmt man das, was die Politik weltweit derzeit macht, sind wir eher auf dem Kurs 3 Grad....3 Grad wären eine Katastrophe“, so Latif. Die internationale Politik habe auf der ganzen Linie versagt, trotz Paris und anderer Konferenzen. „Wir nähern uns dem Punkt, an dem man sich eingestehen muss: Die Zeit ist abgelaufen“, so Latif. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)