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VSU-Schlagzeilen 25.07.2022

Verdi besteht auf Reallohnsicherung für alle Hafenarbeiter / Fachkräftemangel: Arbeitgeberpräsident befürchtet Wohlstandsverlust / EZB-Präsidentin Lagarde verspricht Kampf gegen Inflation / Wirtschaft fordert für Energiesparen andere Arbeitsschutzregeln

Tarifpolitik 
Verdi besteht auf Reallohnsicherung für alle Hafenarbeiter 
  
Arbeitswelt 
Fachkräftemangel: Arbeitgeberpräsident befürchtet Wohlstandsverlust 
IG Metall: Hygienekonzepte beibehalten oder reaktivieren 
  
Konjunktur 
EZB-Präsidentin Lagarde verspricht Kampf gegen Inflation 
Yellen dämpft Sorgen vor Rezession in USA 
                                    
Industrie / Handel 
DIHK: Viele Industriefirmen produzieren wegen teurer Energie weniger
  
Steuern / Haushalt 
SPD-Generalsekretär Kühnert: Schuldenbremse im Herbst überprüfen 
  
Energiepolitik 
Wirtschaft fordert für Energiesparen andere Arbeitsschutzregeln 
Atomlaufzeiten: Deutschland will Lage in Frankreich berücksichtigen 
Unionsfraktion fordert Festpreis für Gasgrundbedarf
Ramelow verlangt Nothilfe für kommunale Energieversorger 

Veranstaltung 
VSU-Reihe stellt Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen vor 

   
  
Arbeitswelt 
  
Fachkräftemangel: Arbeitgeberpräsident befürchtet Wohlstandsverlust 

Arbeitgeberpräsident Dulger hat vor massiven Folgen des Fachkräftemangels in Deutschland gewarnt. Dulger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Fachkräftemangel ist so bedrohlich, dass wir wahrscheinlich in den nächsten zehn Jahren einen Wohlstandsverlust hinnehmen müssen.“ Der richtige Weg wäre, die Zuwanderungspolitik sofort hoch flexibel anzugehen und schnelle und unkomplizierte Zuwanderung für Qualifizierte zu ermöglichen. Dulger hält mindestens 500.000 Fachkräfte mehr pro Jahr für nötig. „Ab 2025 kommt die demografische Wende“, sagte Dulger mit Blick auf die sogenannten Babyboomer-Jahrgänge, die zunehmend in Rente gehen. „Wir haben zurzeit eine Rekordzahl von rund 45 Millionen Erwerbstätigen in der deutschen Wirtschaft. Davon werden wir in den nächsten 10 Jahren rund 5 Millionen Menschen verlieren, die in den wohlverdienten Ruhestand gehen.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
IG Metall: Hygienekonzepte beibehalten oder reaktivieren 
Angesichts weiter hoher Corona-Zahlen fordert die IG Metall die Arbeitgeber dazu auf, betriebliche Hygienekonzepte beizubehalten oder zu reaktivieren. „Auch wenn klare Vorgaben hierzu durch die Politik derzeit fehlen“, sagte Vorstandsmitglied Urban der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf den Herbst und einer erwarteten Steigerung der Infektionszahlen sei jetzt zudem die Zeit, um notwendige Vorkehrungen zu treffen, etwa durch Einbau oder Umrüstung von Lüftungsanlagen. „Die Zahl der Corona-Infektionen ist hoch und entsprechend auch die Krankenstände in den Betrieben“, sagte Urban. Doch wer mit dem Virus infiziert sei, habe am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Das könne in einzelnen Betrieben zu Schwierigkeiten führen, aber: „Gesundheit muss Vorrang vor den Produktivitäts- und Gewinnerwartungen haben“. Betroffene müssten sich in Ruhe auskurieren können und zugleich ihre Kolleginnen und Kollegen vor einer Ansteckung schützen. Das gelte auch für anderweitig Erkrankte. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 
  
EZB-Präsidentin Lagarde verspricht Kampf gegen Inflation 

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Lagarde, hat die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt, die Inflation unter Kontrolle zu bringen. „Wir werden die Leitzinsen so lange anheben, wie es erforderlich ist, um die Inflation auf unseren Zielwert zurückzuführen“, schrieb Lagarde in einem am Freitag veröffentlichten Gastbeitrag für die Funke-Mediengruppe. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation von 2 Prozent an. Im Euroraum liegt sie im Moment auf einem Rekordhoch von 8,6 Prozent. In Deutschland beträgt sie 7,6 Prozent. „Die Inflation ist zu hoch“, schrieb Lagarde. Die hohe Teuerung sei zwar zu einem großen Teil auf Faktoren zurückzuführen, die Zentralbanken nicht kontrollieren könnten. „Wir können jedoch dafür sorgen, dass die Inflation nicht dauerhaft hoch bleibt.“ Im Herbst soll die Entscheidung über weitere Zinsschritte fallen, sagte EZB-Ratsmitglied Holzmann.  (Quelle: dpa, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Yellen dämpft Sorgen vor Rezession in USA 
US-Finanzministerin Yellen sieht trotz einer Wachstumsschwäche der US-Wirtschaft und eines Rezessionsrisikos einen Abschwung nicht als unvermeidlich an. „Ich sage nicht, dass wir eine Rezession mit Sicherheit abwenden können“, sagte Yellen am Sonntag dem TV-Sender NBC. „Aber ich denke, es gibt einen Pfad, der den Arbeitsmarkt robust hält und die Inflation senkt“, erläuterte sie. „Eine Rezession ist eine Wirtschaftsschwäche auf breiter Grundlage. Das sehen wir momentan nicht.“ Die US-Wirtschaft war im ersten Quartal auf Jahressicht um 1,6 Prozent geschrumpft. Für das zweite Quartal erwarten Ökonomen einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um lediglich 0,4 Prozent. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Industrie / Handel 
  
DIHK: Viele Industriefirmen produzieren wegen teurer Energie weniger 

Wegen der gestiegenen Energiepreise schränken einer Umfrage zufolge viele Firmen in Deutschland ihre Produktion ein. 16 Prozent der Industriebetriebe seien gezwungen, mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer zumindest teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren, ergab eine am Sonntag veröffentlichte Erhebung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 3500 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen. Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben bereits umgesetzt. Ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte dieser Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte zu planen, wie aus der DIHK-Vorabauswertung des jährlichen Energiewendebarometers hervorgeht, über die auch das „Handelsblatt“ berichtete. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Steuern / Haushalt 
 
SPD-Generalsekretär Kühnert: Schuldenbremse im Herbst überprüfen 

Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Kühnert muss die Ampel-Koalition im Herbst abhängig von der Haushaltslage über die Rückkehr zur Schuldenbremse entscheiden. Zwar stehe im Koalitionsvertrag, dass die Schuldenbremse ab 2023 wieder gelte, sagte Kühnert der „Augsburger Allgemeinen“. Trotzdem müsse jede Regierung andauernd prüfen, ob die Grundlagen, die sie mal geschaffen habe, noch zur Wirklichkeit passten. „Wir werden uns im Herbst, was den Haushalt angeht, tief in die Augen gucken und dann entscheiden müssen. Kann man eine Gesellschaft zusammenhalten mit den haushaltspolitischen Rahmensetzungen von vor dem Krieg oder müssen wir neue Spielräume erschließen?“, sagte Kühnert der Zeitung. Er persönlich habe zu dem Thema eine klare Meinung, aber die SPD regiere nun einmal nicht alleine. „Ich verspreche Ihnen jedoch, dass wir in der Ampel gemeinsam eine Lösung finden werden.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik 
  
Wirtschaft fordert für Energiesparen andere Arbeitsschutzregeln

Die Wirtschaft hat ihre Bereitschaft für weitere Energiesparmaßnahmen signalisiert, fordert dafür aber von der Bundesregierung die Rahmenbedingungen dafür. Verordnungen und Regeln zum Arbeitsschutz müssten der neuen Situation umgehend angepasst werden, sagte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Kampeter, der Deutschen Presse-Agentur. „Das betrifft besonders Fragen zu Raumtemperaturen - im Winter, aber auch bei der Kühlung im Sommer. Hier lässt sich viel Energie einsparen – was natürlich nicht heißt, dass unsere Beschäftigten bald im Kalten arbeiten.“ Er forderte zudem, dass Genehmigungen für Umrüstungen vereinfacht und beschleunigt werden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Atomlaufzeiten: Deutschland will Lage in Frankreich berücksichtigen 

Bei der Prüfung, ob die Laufzeit der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland verlängert werden soll, will Deutschland die Lage in Frankreich mitberücksichtigen. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Brantner (Grüne), sagte am Sonntagabend in der ARD-„Tagesschau“: "Wir werden bei dem jetzt ja stattfindenden Stresstest auch natürlich berücksichtigen, in welcher schwierigen Lage Frankreich gerade ist, weil eben dort sehr, sehr viele Atomkraftwerke nicht laufen. Das werden wir bei uns mit einbeziehen, damit wir im Zweifel auch solidarisch sein können." (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Unionsfraktion fordert Festpreis für Gasgrundbedarf 
Der stellvertretende Chef der Unionsfraktion, Spahn, hat angesichts der gestiegenen Energiepreise weitergehende Entlastungen für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen gefordert. „Diese Haushalte sollten als Gasbasisbedarf mindestens die ersten 5000 Kilowattstunden für einen gesetzlichen Fixpreis von 6,5 Cent pro Kilowattstunde erhalten“, sagte der CDU-Politiker am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Ausweitung des Wohngeldes reiche nicht, da davon zu wenige profitierten. „Olaf Scholz kündigt Entlastungen an, aber es wird jetzt monatelang nichts entschieden werden. Die Bundesregierung macht Sommerpause.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Ramelow verlangt Nothilfe für kommunale Energieversorger 
Thüringens Ministerpräsident Ramelow hat den Bund aufgefordert, einen Schutzschirm über kommunale Energieversorger zu spannen. Die finanzielle Lage vieler Stadtwerke und anderer Energieversorger im kommunalen Besitz sei angesichts der hohen Einkaufspreise für Energie extrem angespannt, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Sie seien schließlich gesetzlich verpflichtet, jeden Haushalt in die Grundversorgung mit Strom und Gas aufzunehmen. „Es reicht nicht, wenn der Bund mit einem milliardenschweren Rettungspakets beim angeschlagenen Energiekonzern Uniper einsteigt.“ Nach Ramelows Ansicht könnten die Probleme der regionalen Versorger nicht allein den Kommunen und Bundesländern überlassen werden. „Es muss einen Schutzschirm geben.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 

Veranstaltung 

VSU-Reihe stellt Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen vor 
Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e.V. (VSU) startet die Veranstaltungsreihe WIR.SIND.NACHHALTIG. In mehreren Terminen werden die Nachhaltigkeitsstrategien saarländischer Unternehmen vorgestellt. Die Auftaktveranstaltung am 19. September 2022 ab 16 Uhr beschäftigt sich mit den Branchen Auto und Stahl sowie Finanzen und Versicherungen.  
Weitere Infos bei: klein@vds-stahl.de 
(Quelle: VSU)