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VSU-Schlagzeilen 21.11.2022

IHK warnt vor zunehmendem Nachwuchsmangel / Gesamtmetall: Steuerfreie Einmalzahlungen standen nie infrage / Bundesbank-Präsident: Bei Zinserhöhungen nicht zu früh nachlassen / Deutsche Industrie: Ergebnis der Klimakonferenz „kein gutes Zeichen“

Saarland/Region 
IHK warnt vor zunehmendem Nachwuchsmangel 

Tarifpolitik
Scholz begrüßt 3.000 Euro-Vereinbarung bei Metall-Abschluss 
Gesamtmetall: Steuerfreie Einmalzahlungen standen nie infrage
 
Arbeitswelt 
FDP für Ende der Corona-Isolationspflicht
Deutschlands Chefs sind etwas jünger und bleiben kürzer
Mehr Senioren als erwartet gehen abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente 
  
Konjunktur 
Bundesbank-Präsident: Bei Zinserhöhungen nicht zu früh nachlassen 
US-Notenbanker erwägt Abkehr von XXL-Zinsschritt im Dezember 
  
Wirtschafts- und Sozialpolitik 
CDU-Vize: Ampel muss Richtung beim Bürgergeld ändern 
  
Energiepolitik / Nachhaltigkeit 
Bundesregierung sagt nach COP27 entschiedene Klimapolitik zu 
Deutsche Industrie: Ergebnis der Klimakonferenz „kein gutes Zeichen“ 
  

  
Saarland/Region 

IHK warnt vor zunehmendem Nachwuchsmangel 
Die Zahl unbesetzter Lehrstellen im Saarland nimmt nach Angaben der IHK zu. Im vergangenen Jahr hätten die zur IHK gehörigen Unternehmen 3.487 Ausbildungsverträge neu eingetragen. Das sind 32 Verträge (0,9 Prozent) weniger als im Vorjahr, teilte die Kammer mit. Wir haben uns ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé. „Der Rückgang an Ausbildungsverträgen scheint moderat zu sein, spiegelt den tatsächlichen Bedarf an Nachwuchskräften in der saarländischen Wirtschaft aber nur sehr bedingt wider. Der Mangel an jungen Fachkräften kostet unsere Wirtschaft bereits jetzt erhebliche Entwicklungschancen.“  Belegt wird dies durch die Zahlen der Bildungsstatistik. So blieben von den bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Ausbildungsstellen 1.100   Stellen unbesetzt. Das sind knapp 36 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Gegenüber 2019, dem letzten Jahr vor der Coronakrise, beträgt das Plus sogar mehr als 71 Prozent. „Wir müssen von tatsächlich noch höheren Zahlen ausgehen. Denn viele Unternehmen melden ihre Ausbildungsstellen mangels Erfolgsaussichten gar nicht mehr an die Arbeitsagenturen“, so Thomé. Angesichts der zugespitzten Lage ruft die IHK erneut alle gesellschaftlichen Gruppen dazu auf, für die berufliche Ausbildung einzutreten. (Quelle: IHK) 

  
Tarifpolitik 

Scholz begrüßt 3.000 Euro-Vereinbarung bei Metall-Abschluss 
Bundeskanzler Scholz hat ausdrücklich begrüßt, dass der Tarifabschluss in der Metallindustrie eine steuer- und abgabenfreie Zahlung von 3.000 Euro vorsieht. Normalerweise kommentiere die Regierung keine Tarifabschlüsse, sagte Regierungssprecher Hebestreit auf Nachfrage. Der Kanzler bewerte aber sehr positiv, dass der Tarifabschluss von der möglichen Einmalzahlung Gebrauch mache, fügte er hinzu. Dass diese von der Regierung geschaffene Möglichkeit nun genutzt werde, ziehe sich nun durch mehrere Tarifabschlüsse hindurch. „Das ist eine gute Entwicklung“, sagte Hebestreit. Auf die Frage, ob der erste Teil der steuerfreien Zahlung im März 2023 nicht sehr spät komme, betonte er: „Der Kanzler kann damit gut leben.“
(Quelle: reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Gesamtmetall: Steuerfreie Einmalzahlungen standen nie infrage 
Bei den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie stand nach Angaben der Arbeitgeber nie infrage, den staatlich eingeräumten Gestaltungsspielraum für steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen zu nutzen. „Wir sind eigentlich immer davon ausgegangen, wir machen das, weil es sinnvoll ist für die Menschen, die in unseren Betrieben arbeiten“, sagte Gesamtmetall-Chef Wolf. Neben Tabellenerhöhungen von zusammen 8,5 Prozent schöpft der in Baden-Württemberg vereinbarte Tarifvertrag den vollen Betrag von 3.000 Euro für die kommenden zwei Jahre aus. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  

Festbeträge und Inflationsausgleich für Papier-Beschäftigte 
Die rund 40.000 Beschäftigten der deutschen Papierindustrie erhalten mehr Geld. Bei den Verhandlungen in dritter Runde in Sulzbach bei Frankfurt einigten sich die Tarifpartner auf eine einheitliche Erhöhung in allen Gehaltsstufen von 200 Euro, die ab 2023 in zwei Schritten umgesetzt wird. Festbeträge kommen besonders den unteren Gehaltsstufen zugute. Wie die IG BCE am Samstag weiter mitteilte, wird zudem eine Schichtzulage um 50 Prozent erhöht und in drei Einmalzahlungen ein Inflationsausgleichsgeld in Höhe von 3.000 Euro gezahlt. Dieser Betrag ist nach den Vorgaben der Bundesregierung steuer- und abgabenfrei. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Arbeitswelt 

FDP für Ende der Corona-Isolationspflicht 
Nach dem Wegfall der Isolationspflicht für Corona-Infizierte in mehreren Bundesländern fordert die FDP ein bundesweites Ende entsprechender Vorgaben. „Wir brauchen keine staatlich fixierte Isolationspflicht", sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Ullmann. Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein hatten die Isolationspflicht kürzlich bereits aufgehoben, Hessen folgt voraussichtlich am Mittwoch. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte das Vorgehen. „Die Abschaffung dieser klaren Regel von einer Minderheit der Länder ist brandgefährlich für Leib und Leben der verletzlichen Menschen", sagte Vorstandsmitglied Brysch. „Monat für Monat sterben 4.000 Menschen an dem Virus.“ Ullmann sagte dagegen: „Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig Holstein machen es richtig." Das heiße nicht, dass es ein Verbot zur Isolation oder Krankschreibung gebe. Erkrankte Menschen sollten sich krankschreiben lassen und zu Hause bleiben. Habe ein Beschäftigter eines Krankenhauses, der mit immungeschwächten Personen arbeite, einen positiven Test, so habe er dort nichts zu suchen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Deutschlands Chefs sind etwas jünger und bleiben kürzer 
Die Chefs der großen börsennotierten Unternehmen in Deutschland sind im internationalen Vergleich eher jung. Zu diesem Ergebnis kommt die Personalberatung Heidrick & Struggles in einem Vergleich der jeweils größten börsennotierten Unternehmen in 25 Ländern. Für Deutschland wurden dabei die 90 Unternehmen in Dax und MDax ausgewertet, insgesamt waren es 1169 Firmen. Im Schnitt waren die Chefs aus Deutschland der Erhebung zufolge 55,4 Jahre alt und damit 1,1 Jahre jünger als der Durchschnitt. Das höchste Alter fanden die Berater in den USA mit im Schnitt 60 Jahren, das niedrigste in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 53,1. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Mehr Senioren als erwartet gehen abschlagsfrei mit 63 Jahren in Rente 
Die Kosten für die abschlagsfreie Rente nach 45 Versicherungsjahren sind nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung vom Montag deutlich höher als geplant. Wie das Blatt unter Berufung auf neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet, gab es Ende Juli bereits 1,99 Millionen Nutzer der sogenannten „Rente mit 63“. Das sind demnach bisher etwa 400.000 mehr Senioren, als bei der Einführung 2014 erwartet worden war. Allein im vergangenen Jahr haben dem Bericht der „Bild“ zufolge 268.957 Neurentner den abschlagsfreien Weg in den Ruhestand genutzt. Das waren 26,3 Prozent aller neuen Renten und der höchste Anteil seit 2015. (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 

Bundesbank-Präsident: Bei Zinserhöhungen nicht zu früh nachlassen 
Bundesbank-Präsident Nagel dringt auf weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die nach wie vor extrem hohe Inflation. „Das Eurosystem ist auf dem richtigen Weg. Mit drei großen Leitzinserhöhungen in Folge haben wir wichtige Schritte auf dem Weg der geldpolitischen Normalisierung gemacht“, sagte Nagel am Freitag bei einem Bankenkongress in Frankfurt. „Aber wir können hier nicht stehen bleiben. Weitere entscheidende Schritte sind notwendig.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
US-Notenbanker erwägt Abkehr von XXL-Zinsschritt im Dezember
In den USA mehren sich die Stimmen, die Zinsen bei der Dezember-Sitzung der Notenbank Fed nicht mehr so stark wie in den Monaten davor anzuheben. Der Fed-Präsident von Atlanta, Bostic, sagte am Samstag, er sei bereit, im Dezember von einer Erhebung von 0,75 Prozentpunkten abzurücken. Um diesen Satz hatte die US-Notenbank den Zins auf den vergangenen vier Sitzungen angehoben, um die hohe Inflation zu bremsen. Bostic sagte laut Redetext zudem, er meine, dass der Leitzins insgesamt nicht um mehr als einen weiteren Prozentpunkt steigen müsse. (Quelle: reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 

Wirtschafts- und Sozialpolitik 
  
CDU-Vize: Ampel muss Richtung beim Bürgergeld ändern 
CDU-Vizechef Linnemann fordert von der Bundesregierung eine grundlegende Änderung ihrer Pläne für das Bürgergeld. „Es geht beim Bürgergeld um eine Richtungsentscheidung. Wenn sich die Richtung der Ampelkoalition nicht ändert, wird ein Kompromiss nicht gelingen“, sagte Linnemann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das Prinzip Fördern und Fordern müsse auch beim Bürgergeld erhalten bleiben. Ansonsten werde es keine Einigung geben können. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat soll am kommenden Mittwoch einen Kompromiss im Streit um die Sozialreform finden.
(Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik / Nachhaltigkeit 
  
Bundesregierung sagt nach COP27 entschiedene Klimapolitik zu 
Nach der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich hat die Bundesregierung zugesagt, mit entschlossenen Maßnahmen zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze beizutragen. „Der Auftrag aus dem Pariser Klimaabkommen gilt jetzt umso mehr: In konkreten Projekten beharrlich daran zu arbeiten, die Erderhitzung tatsächlich zu dämpfen“, betonte Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit den anderen für Klimapolitik zuständigen Ministern. Im Vordergrund stehe dabei, „die gemeinsame Abkehr von Kohle, Öl und Gas voranzutreiben“. Habeck warb für eine „nachhaltige, sozial gerechte, globale Energiewende und die Dekarbonisierung der Industrie“. (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Deutsche Industrie: Ergebnis der Klimakonferenz „kein gutes Zeichen“ 
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sieht in den Ergebnissen der Weltklimakonferenz „kein gutes Zeichen“. Der Verband kritisierte am Sonntag in Berlin, dass verglichen mit der Vorgängerkonferenz „keine nennenswerte Fortschritte erzielt“ worden seien. Es sei „dringend erforderlich, dass viele Staaten ihre nationalen Minderungsbeiträge bis zur Klimakonferenz im kommenden Jahr nachschärfen“, erklärte der BDI am Sonntag. Nur so ließen sich die Klimaziele überhaupt noch erreichen. Der Verband nannte es „besorgniserregend, dass wieder einmal die Rolle der Unternehmen auf den Klimakonferenzen in Frage gestellt wurde“. Der BDI betonte in seiner Erklärung: „Unternehmen sind wichtiger Teil der Lösung.“ (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall)