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VSU-Schlagzeilen 05.12.2022

Positive Resonanz auf Investitionspläne der saarländischen Stahlindustrie / Ifo: Kurzarbeit steigt wegen Energiesorgen / Handelsverband: Etwas mehr Schwung im Weihnachtsgeschäft / Neue Öl-Sanktionen gegen Russland gelten

Saarland/Region 
Positive Resonanz auf Investitionspläne der saarländischen Stahlindustrie 

Arbeitswelt 
Kofa: Bundesweiter Fachkräftemangel geht leicht zurück 
Ifo: Kurzarbeit steigt wegen Energiesorgen 
  
Konjunktur 
Handelsverband: Etwas mehr Schwung im Weihnachtsgeschäft 
Lagarde warnt vor zu starker Konjunkturförderung durch Haushaltspolitik 
 
Industrie / Handel 
Start von Klimaschutz-Förderprogramm für Industrie 2023 geplant 
Lindner warnt vor Handelskrieg mit USA 
Von der Leyen will EU-Handelspolitik an neues Umfeld anpassen 
US-Gesetz: EU-Handelsausschuss-Chef für Klage bei WTO 
Großbritannien fällt aus Top Ten der deutschen Handelspartner 
  
Energie 
Neue Öl-Sanktionen gegen Russland gelten 
Habeck will mit Namibia Zusammenarbeit bei Wasserstoff vertiefen 

  

Saarland/Region 

Positive Resonanz auf Investitionspläne der saarländischen Stahlindustrie 
Die Ankündigung von Dillinger Hütte und Saarstahl, 3,5 Milliarden Euro in die Produktion grünen Stahls zu investieren, zieht vor allem positive Reaktionen nach sich. Auch die Bundesregierung unterstützte neben der Landesregierung das Vorhaben, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Wochenende der „Saarbrücker Zeitung“. „Damit sichern wir Arbeitsplätze, schützen das Klima und fördern den ökologischen Umbau der Industrie.“ Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger hatte zuvor von einem „Meilenstein“ für den Umbau der Industrie im Saarland gesprochen. Ab 2027 sollen im Saarland jährlich bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2-armer Stahl produziert und damit 4,9 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Neben den klassischen Hochöfen soll in Völklingen eine Produktion mit einem Elektro-Lichtbogenofen entstehen. Die Investitionen stehen allerdings unter Vorbehalt öffentlicher Förderungen von Bund, Land und EU. Dem SR sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der SHS, Karl-Ulrich Köhler, man brauche mindestens eine Förderung in Höhe von 60 Prozent der Gesamtsumme. (Quelle: SR) 


Arbeitswelt 
  
Kofa: Bundesweiter Fachkräftemangel geht leicht zurück 
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist im dritten Quartal leicht zurückgegangen. Im September sei die Zahl der offenen Stellen, für die es rechnerisch bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab, auf 573.0000 gesunken, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zum Vergleich: Im Juni betraf die Fachkräftelücke noch knapp 600.000 Stellen. Der Fachkräftemangel verharre aber weiter auf hohem Niveau, betonten die Experten. Für fast die Hälfte (45,4 Prozent) der offenen Stellen fehle es an passend qualifizierten Arbeitslosen. Je höher das gesuchte Qualifikationsniveau für eine Stelle sei, desto schwerer seien passende Fachkräfte zu finden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
Ifo: Kurzarbeit steigt wegen Energiesorgen
Mit steigenden Energiepreisen hat sich die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland in diesem Herbst wieder mehr als verdoppelt. Das trifft vor allem die Industrie, wie das Münchner Ifo-Institut berichtete. Demnach stieg die Gesamtzahl der Beschäftigten in Kurzarbeit von August bis November von 76.000 auf 187.000. Zum großen Teil waren es Industrieunternehmen, die Kurzarbeit beantragten: Dort stieg die Zahl der Kurzarbeiter laut Ifo von 59.000 auf 151.000. „Insbesondere die energieintensiven Industrien und die Automobilindustrie greifen wieder vermehrt zur Kurzarbeit“, sagte Ifo-Forscher Link. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur 
  
Handelsverband: Etwas mehr Schwung im Weihnachtsgeschäft 
Das Weihnachtsgeschäft beim Einzelhandel hat in der Woche vor dem zweiten Advent etwas zugelegt, läuft aber nach wie vor nicht wie erhofft. Laut einer Umfrage des Handelsverbands Deutschland sind 40 Prozent der Händlerinnen und Händler unzufrieden mit der Umsatzentwicklung. In der Woche vor dem ersten Advent galt das für gut die Hälfte. Es sei etwas mehr Schwung im Weihnachtsgeschäft erkennbar, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth laut einer Mitteilung. Die Zahl der Kunden sei aber meist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Überdurchschnittlich gut lief es demnach im Vergleich zum Rest der Branche vor allem bei größeren Handelsunternehmen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Lagarde warnt vor zu starker Konjunkturförderung durch Haushaltspolitik 
EZB-Präsidentin Lagarde hat vor einer zu starken Ankurbelung der Nachfrage durch die Haushaltspolitik einiger europäischer Regierungen gewarnt. Der dadurch geschaffene Überhang an Nachfrage könnte die Geldpolitik zu einer stärkeren Straffung zwingen als sonst notwendig wäre, sagte Lagarde auf einer Konferenz der thailändischen Notenbank und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). „Bedauerlicherweise deuten derzeit zumindest manche der fiskalischen Maßnahmen, die wir bei vielen Regierungen in Europa und vor allem im Euro-Raum analysieren, in Richtung der letzteren Kategorie“, sagte sie. Geldpolitik und Fiskalpolitik müssten für nachhaltiges ausbalanciertes Wachstum Hand in Hand arbeiten. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Industrie / Handel 
  
Start von Klimaschutz-Förderprogramm für Industrie 2023 geplant 
Die Bundesregierung will eine milliardenschwere Förderung für den Umstieg auf klimafreundlichere Produktionsprozesse in der deutschen Industrie im neuen Jahr an den Start bringen. Wirtschaftsminister Habeck sagte vor dem Abflug zu einer Afrika-Reise: „Die Industrie wird dabei unterstützt, auf erneuerbare Energien oder vor allem auf Wasserstoff umzustellen.“ Die „Differenzkosten“ gleiche dann der Staat aus. Die entsprechenden Verträge sollen eine Laufzeit von 15 Jahren haben. Das geht aus einem Richtlinienentwurf hervor, zu dem nun Abstimmungen beginnen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Lindner warnt vor Handelskrieg mit USA 
Bundesfinanzminister Lindner hat mit Blick auf das US-Inflationsbekämpfungsgesetz die Wirtschaftspolitik der USA kritisiert – und gleichzeitig vor einem Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten gewarnt. „Die USA sind unser Wertepartner, aber zugleich gibt es eine enorm protektionistische Wirtschaftspolitik“, sagte Lindner der „Welt am Sonntag“. Deshalb müsse die Bundesregierung in Washington deutsche Interessen vertreten und auf die negativen Konsequenzen für die Bundesrepublik hinweisen. Anders aber als die französische Wirtschaft sei die deutsche mit dem amerikanischen Markt eng verbunden. „Deshalb kann Deutschland kein Interesse an einem Handelskrieg haben, sondern muss auf Wirtschaftsdiplomatie setzen“, sagte Lindner weiter. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Von der Leyen will EU-Handelspolitik an neues Umfeld anpassen 
Das milliardenschwere US-Programm zur Förderung klimafreundlicher Technologien in Amerika erfordert nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen einen Kurswechsel bei der Investitionspolitik in Europa. Um Wettbewerbsnachteile abzufedern, müssten die EU-Vorschriften für öffentliche Investitionen gelockert werden, erklärte von der Leyen bei einer Rede an der Hochschule College of Europe in Brügge. Zudem brauche es zusätzliche europäische Finanzmitteln zur Förderung sauberer Technologien und eine Kooperation mit den USA beispielsweise bei der Festlegung von Industriestandards und beim Einkauf kritischer Rohstoffe. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
US-Gesetz: EU-Handelsausschuss-Chef für Klage bei WTO 
Im Streit zwischen der EU und den USA mit Blick auf das US-Inflationsbekämpfungsgesetz rechnet der Chef des Handelsausschusses im EU-Parlament, Lange, nicht mehr mit einer Verhandlungslösung. Die EU müsse daher zügig in den nächsten Monaten eine Klage bei der Welthandelsorganisation WTO anstrengen, sagte Lange den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Damit werden wir Klarheit bekommen, dass das Vorgehen der USA eindeutig nicht kompatibel mit den WTO-Vorschriften ist“, fügte Lange hinzu. Am Montag trifft sich der europäisch-amerikanische Handels- und Technologierat. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Großbritannien fällt aus Top Ten der deutschen Handelspartner 
Großbritannien verliert als Handelspartner für Deutschland nach dem Brexit zunehmend an Bedeutung. In diesem Jahr wird das Vereinigte Königreich erstmals in der jüngeren Geschichte aus den Top Ten der deutschen Handelspartner fallen. Das geht aus einer Analyse der bundeseigenen Gesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI) hervor. Zwar wuchs der kalender- und saisonbereinigte Warenaustausch zwischen Januar und Oktober vor allem inflationsbedingt um 13,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der gesamte deutsche Außenhandel mit Waren legte allerdings im gleichen Zeitraum um 20,7 Prozent zu. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energie 
  
Neue Öl-Sanktionen gegen Russland gelten 
Rohöl aus Russland darf von diesem Montag an nur noch in Ausnahmefällen in die Europäische Union importiert werden. Grundlage der Einfuhrbeschränkung ist eine im Juni von den 27 Mitgliedstaaten beschlossene Sanktionsverordnung wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Sie trat bereits kurz nach dem Beschluss in Kraft, sah aber für das Öl-Embargo Übergangsfristen vor. Ebenfalls ab diesem Montag gilt eine Regelung, die Russland dazu zwingen soll, Erdöl künftig für höchstens 60 US-Dollar pro Barrel an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Der Preis von umgerechnet etwa 57 Euro pro 159 Liter wird dann um bis zu 9 Euro unter dem jüngsten Marktpreis für russisches Rohöl der Sorte Urals liegen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Habeck will mit Namibia Zusammenarbeit bei Wasserstoff vertiefen 
Um eine vertiefte Zusammenarbeit bei Wasserstoff geht es am Montag bei einem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Habeckin Namibia. Der Grünen-Politiker trifft mit Präsident Geingob und dem Energieminister Alweendo zusammen. „Grüner“ Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Sonnenkraft hergestellt wird, soll eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und beim klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft sein. Namibia soll ein wichtiger Lieferant werden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)