Newsletter VSU Schlagzeilen

VSU-Schlagzeilen 23.12.2022

Land fördert Fahrzeugautomatisierung mit 2,1 Millionen Euro / Studie: Bis zu 20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten an Festtagen / Gasspeicher: 87,2 Prozent Füllstand und deutlich weniger Nachfrage

 

Liebe Bezieher der VSU-Schlagzeilen, 

mit dem heutigen Newsletter verabschieden wir uns in den Weihnachtsurlaub. 
Die nächsten Schlagzeilen erhalten Sie wie gewohnt am 2. Januar 2023. 

Das gesamte Team der VSU wünscht Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr. 

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Saarland/Region 
Land fördert Fahrzeugautomatisierung mit 2,1 Millionen Euro
Streik in Frankreichs Zugverkehr über die Weihnachtsfeiertage 
  
Arbeitswelt / Arbeitspolitik 
Studie: Bis zu 20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten an Festtagen 

Konjunktur
Schufa: Viele Menschen haben nur noch begrenzt Rücklagen 
US-Wirtschaft wächst stärker als angenommen 
IW-Studie: Attraktivität der Standort-Verlagerung ins Ausland steigt 
  
Haushalt / Steuern 
Steuereinnahmen klettern im November um zwei Prozent

Energiepolitik / Nachhaltigkeit 
Gasspeicher: 87,2 Prozent Füllstand und deutlich weniger Nachfrage 
BDI: Gefahr der Gasmangellage nicht gebannt 

Saarland/Region 

Land fördert Fahrzeugautomatisierung mit 2,1 Millionen Euro 
Das saarländische Wirtschaftsministerium fördert die Entwicklung autonomer Fahrzeuge im Forschungsvorhaben FASTer (FahrzeugAutomatisierung mit Saarländischer Technologie – erweiterte Forschungsgemeinschaft) von htw saar und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Saarbrücken (DFKI) mit 2,1 Millionen Euro. „Forschung und Innovation haben eine besondere Bedeutung für den Strukturwandel im Saarland und die damit verbundene Transformation“, sagt Wirtschaftsminister Jürgen Barke. „Wir können im Saarland stolz sein auf unsere exzellente Forschungslandschaft, die uns zuverlässig wertvolle Impulse für den technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt liefert. Insbesondere ein lebendiger Technologie-Transfer kann dazu führen, dass aus dem Forschungswissen neue Produkte, neue Geschäftsmodelle und neue Arbeitsplätze im Saarland entstehen.“ Der Fokus des Projekts liegt auf der Verbesserung der Sensorik, mit der das Fahrzeug ungeschützte Verkehrsteilnehmer wahrnehmen und deren Bewegungsbahnen vorhersagen kann, sowie auf der Entwicklung automatisierter Fahr- und Sicherheitsfunktionen. Dies soll die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich erhöhen. Die Ergebnisse sollen anschließend auf einer offenen Plattform Forschung und Wirtschaft zur Verfügung gestellt werden. FASTer ist der Nachfolger des Projekts FAST, das sich mit einfachen Fahrmanövern beschäftigt hat. Das neue Vorhaben soll nun die im Vorgängerprojekt geschaffenen Grundlagen zur kooperativen, vernetzten und automatisierten Mobilität ausbauen und erweitern. Das Forschungsprojekt ist auf eine Laufzeit von 36 Monaten angelegt und wird aus Mitteln des Programmes EFRE Saarland „Investition in Beschäftigung und Wachstum“ gefördert. (Quelle: Wirtschaftsministerium) 

Streik in Frankreichs Zugverkehr über die Weihnachtsfeiertage 
Mit einem dreitägigen Streik legen die Zug-Kontrolleure in Frankreich zahlreiche Verbindungen im Weihnachtsverkehr lahm. Der Streik beginnt heute und soll bis zum ersten Weihnachtstag andauern. Im Pendel- und Fernverkehr vom Saarland nach Frankreich sind ebenfalls einige Züge betroffen. Heute Morgen ist bereits der Zubringerzug von Saarbrücken nach Forbach um 6.16 Uhr ausgefallen. Um 9.21 Uhr fällt der Regionalzug nach Metz aus. Für Fahrten die von Forbach nach Metz oder von Saargemünd nach Straßburg ausfallen, versucht die SNCF Ersatzbusse zu stellen. Die meisten Regionalzüge sollen aber fahren. Nach derzeitigen Stand sollen auch alle TGV-ICE-Züge über Saarbrücken planmäßig starten. Dennoch empfiehlt die SNCF allen Reisenden vor Reiseantritt zu überprüfen, ob die Verbindungen tatsächlich bedient werden. Für das Silvester-Wochenende ist ein weiterer Streik geplant: Vom 30. Dezember bis zum 2. Januar müssen Reisende dann wieder mit Problemen rechnen. (Quelle: SR) 


Arbeitswelt / Arbeitspolitik 

Studie: Bis zu 20 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten an Festtagen 
Auch an Weihnachten, Silvester und Neujahr müssen Millionen Menschen arbeiten. Je nach Tag und Uhrzeit sind an den kommenden Festtagen zwischen 8 und 20 Prozent aller Erwerbstätigen „im Dienst", wie aus Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Besonders hoch ist der Anteil der Betroffenen im Gastgewerbe, dem Handel, in Verkehr und Logistik sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Am Vormittag des 24. Dezember müssen der Umfrage zufolge noch 20 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten. Dabei dürfte die Quote 2022 etwas niedriger sein als in anderen Jahren, weil der 24. auf einen Samstag fällt, betonen die Verfasser der Studie. Am Vormittag des Silvestertages müssen 19 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Konjunktur 

Schufa: Viele Menschen haben nur noch begrenzt Rücklagen 
Die hohe Inflation nagt der Auskunftei Schufa zufolge am Finanzpolster vieler Deutscher. 
„Viele Menschen haben nur noch begrenzt Rücklagen, auch jene aus der Mittelschicht", sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz. „Wir registrieren daher rund 30 Prozent mehr negative Schufa-Einträge im Vergleich zum Vorjahr." Mit einer raschen Besserung rechnet sie nicht. Es dürfte eher noch schlimmer werden. „Aber wie sehr, das ist abhängig von Umfang und Wirkung der staatlichen Maßnahmen", sagte die Schufa-Chefin. Menschen sollten nicht wegen der hohen Energiepreise in Zahlungsschwierigkeiten kommen und dann negative Einträge bei der Schufa kassieren. „Deshalb schlagen wir einen Härtefallfonds vor", so Birkholz. Aus dem könnte der Staat an Menschen oberhalb der Transfergrenze zinslose Kredite vergeben, vergleichbar mit dem Studentenkredit Bafög. Das wäre gedacht für Menschen, die keinen Anspruch auf Bürgergeld haben, aber höhere Energiekosten nicht wegstecken könnten. (Quelle: reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

US-Wirtschaft wächst stärker als angenommen  
Die US-Wirtschaft ist im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Das Bruttoinlandsprodukt legte auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington nach einer dritten Schätzung mitteilte. Bisher war ein Wachstum von 2,9 Prozent ermittelt worden. Im ersten Halbjahr war die Wirtschaftsleistung noch geschrumpft. Laut Ministerium basiert das Wachstum vor allem auf den Ausfuhren und den Konsumausgaben. Demnach erhöhten die Verbraucher ihre Ausgaben um 2,3 Prozent, nachdem bisher ein Anstieg von 1,7 Prozent ermittelt worden war. Die Bauausgaben entwickelten sich hingegen schwach und belasteten das Wachstum. Ausschlaggebend dafür sind in erster Linie die kräftig gestiegenen Hypothekenzinsen. Unterdessen ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA weniger als erwartet gestiegen. Ihre Zahl legte um 2.000 auf 216.000 zu, teilte das Arbeitsministerium mit. Analysten hatten mit 222.000 gerechnet. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

IW-Studie: Attraktivität der Standort-Verlagerung ins Ausland steigt
Die hohen Energiepreise in Deutschland machen laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ die Verlagerung von Standorten ins Ausland für Unternehmen attraktiver. Für das wirtschaftliche Schlüsselland Bayern benennt demnach das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Consult) eine womöglich verhängnisvolle Kombination von Entwicklungen: Einerseits hat die Bedeutung des Auslands für die Unternehmen zugenommen, sei es als Beschaffungs- und Absatzmarkt oder Standort, heißt es in einer bislang unveröffentlichten Studie über Standortfaktoren und Verlagerungstendenzen in Bayern. Und je mehr Unternehmen bereits ausländische Standorte haben, desto mehr sind sie versucht, diese Internationalisierung voranzutreiben. Dass kleinere und mittlere Unternehmen die Möglichkeit nicht haben und deshalb weiter auf Deutschland setzen, kann laut „Süddeutscher Zeitung“ nicht beruhigen: Viele dieser Betriebe werden womöglich nicht überleben. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft nennt die Zahl von 40 Prozent der Unternehmen, die angesichts der stark steigenden Energiekosten um ihre Existenz fürchteten. Für Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, die die IW-Studie in Auftrag gegeben hat, ist es „höchste Zeit, dass mit der Gas-, Wärme- und Strompreisbremse weitere wichtige und wirksame Entlastungsmaßnahmen starten“. Brossardt fordert dringend „finanzielle Entlastung und konkrete Masterpläne für die Rahmenbedingungen". Genannt werden in diesem Zusammenhang meist Steuervorteile, finanzielle Hilfen und weniger Bürokratie. (Quelle: Süddeutsche Zeitung, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
  
Haushalt / Steuern 

Steuereinnahmen klettern im November um zwei Prozent 
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im November leicht gestiegen. Sie kletterten um zwei Prozent auf 55,95 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel das Plus bei der Umsatzsteuer mit knapp 23 Prozent besonders deutlich aus. Die Einnahmen aus der Energiesteuer gingen dagegen um gut elf Prozent zurück. In den ersten elf Monaten zusammen erhöhten sich die Steuereinnahmen von Bund und Ländern um 8,7 Prozent auf 706 Milliarden Euro - trotz Energiekrise und schwächerer Konjunktur als noch zu Jahresbeginn erwartet. Konjunkturell rechnet das Finanzministerium im Winterhalbjahr mit einer gedämpften Entwicklung, nachdem das dritte Quartal 2022 besser als erwartet lief. (Quelle: reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik / Nachhaltigkeit

Gasspeicher: 87,2 Prozent Füllstand und deutlich weniger Nachfrage 
Das mildere Wetter sorgt für eine deutlich gesunkene Nachfrage nach Gas. Am Dienstag ging der Füllstand der deutschen Gasspeicher laut europäischem Gasspeicherverband GIE insgesamt nur noch um 0,1 Prozentpunkte auf 87,2 Prozent zurück. In der vergangenen Woche war er vor allem wegen der kalten Temperaturen an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils über einen Prozentpunkt gesunken. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

BDI: Gefahr der Gasmangellage nicht gebannt
Industriepräsident Siegfried Russwurm sieht die Gefahr einer Gasmangellage in Deutschland noch nicht gebannt. „Für eine Entwarnung gibt es keinen Anlass», sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) „Niemand kann ausschließen, dass wir vor einem harten Winter stehen. Deshalb ist es unerlässlich, dass Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger, aber auch die öffentliche Hand Energie sparen – wann und wo immer möglich.“ Es sei immer klar gewesen, dass es zwei große Unwägbarkeiten gebe: „das Wetter und wie viel Energie wir an unsere europäischen Nachbarn exportieren müssen, gegenwärtig vor allem nach Frankreich.“ Der ultimative Stresstest dieser und der kommende Winters. „Wir müssen durch diesen Winter kommen, dann die Speicher wieder füllen und auch den nächsten Winter überstehen. Die Sache ist noch nicht erledigt.“ Eine Gasmangellage wäre mehr als nur unangenehm, sagte Russwurm. „Zwangsweise Abschaltungen für Unternehmen wären hochgradig schädlich. Das heißt, Sparanstrengungen aller müssen unbedingt weitergehen.“ Die Industrie habe Gas eingespart, zum einen durch Effizienzanstrengungen und den Ersatz von Gas etwa durch Öl. „Zum anderen gab es erhebliche Produktionsrückgänge. Das spart zwar Gas, ist aber das Letzte, was das Industrieland Deutschland als Perspektive braucht.“ Russwurm forderte außerdem mehr Tempo bei der Energiewende. „Die Politik muss vor allem angemessene Randbedingungen für die notwendigen Investitionen schaffen. Bei der Energiewende hakt es in Deutschland nicht am Willen, sondern an der Umsetzung – und an vielfältigen lokalen Befindlichkeiten.“ Notwendige politische und regulatorische Veränderungen dauerten zu lang. „Der Ausbau muss das bisherige Tempo bei Weitem übertreffen.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)