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VSU-Schlagzeilen 23.01.2023

VSU: Ansiedlung einer Chipfabrik ist ein gutes Signal für das Saarland / Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Bildungszeit / Arbeitgeberpräsident Dulger warnt vor Wohlstandsverlust / Elektrohandwerk begrüßt digitales Netzbetreiber-Portal

Saarland/Region 
VSU: Ansiedlung einer Chipfabrik ist ein gutes Signal für das Saarland 
Saarland ist bei Studenten wenig beliebt

Arbeitswelt  
Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Bildungszeit
DIHK: Industrie verliert zunehmend Vertrauen in den Staat
VDMA zur Fachkräftestrategie: „Es muss mehr gearbeitet werden“ 
  
Konjunktur 
Arbeitgeberpräsident Dulger warnt vor Wohlstandsverlust 
Lindner warnt vor Abkopplung der deutschen Wirtschaft von China
EZB plant Leitzinserhöhungen um je 0,5 Prozentpunkte im Februar und März 

Energie / Nachhaltigkeit 
Wasserstoffleitung H2Med soll nach Deutschland verlängert werden
Elektrohandwerk begrüßt digitales Netzbetreiber-Portal 
  


Saarland/Region 

VSU: Ansiedlung einer Chipfabrik ist ein gutes Signal für das Saarland 
Auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks in Ensdorf soll für mehr als zwei Milliarden Euro eine moderne Chipfabrik entstehen. Gemeinsam mit dem Autozulieferer ZF will der US-Hersteller Wolfspeed dort eine Fabrik für Spezialchips aus Siliziumcarbid bauen. Es sollen 1000 Arbeitsplätze entstehen. ZF hatte im November angekündigt, Saarbrücken zum Leitwerk für E-Mobilität umzubauen. Die Ansiedlung ist allerdings abhängig von einer entsprechenden Föderzusage. Aus Sicht der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) wäre die Ansiedlung einer Chipfabrik im Saarland ein gutes Signal für das Saarland. „In der Transformation der saarländischen Industrie ist es auf der einen Seite wichtig, bestehende Unternehmen zu helfen, neue Geschäftsmodelle zu finden. Ebenso wichtig ist es aber auch, neue Unternehmen und Branchen für ein Engagement im Saarland zu werben“, sagt VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter. „Mit den letzten großen Ansiedlungen sind der Landesregierung bereits wichtige Schritte in diese Richtung gelungen.“ Medienberichten zufolge will der US-Hersteller Wolfspeed in Ensdorf für zwei Milliarden Euro eine moderne Chipfabrik errichten. Die jüngsten Ansiedlungserfolge zeigen auch, dass sich die Strategie, neue Industrieflächen zu schaffen, auszahlt. „Diese Strategie sollte das Land fortführen und den Masterplan Industrieflächen zügig fortschreiben“, sagt Schlechter. (Quelle: SR, VSU) 

Saarland ist bei Studenten wenig beliebt 
Das Saarland hat bei den Absolventen der 422 deutschen Hochschulen offenbar ein massives Image-Problem. Die Studenten gehen bundesweit davon aus, dass die Perspektiven beim Berufsstart im kleinsten Flächenland der Bundesrepublik so schlecht wie nirgendwo sonst in der Republik sind. Dies ist das wenig schmeichelhafte Ergebnis einer repräsentativen bundesweiten Online-Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Über 2000 Studenten aus allen Bundesländern nahmen nach Angaben des Unternehmens daran teil. Die besten Berufsperspektiven sieht der akademische Nachwuchs demnach in Bayern (53 Prozent der Nennungen), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (44) und Baden-Württemberg (39). Das Saarland ist hinter Sachsen-Anhalt (2) und Thüringen (2) Schlusslicht mit nur einem Prozent der Nennungen. Dieser Wert habe sich seit der vergangenen Umfrage (2020) zum selben Thema nicht geändert, erklärt das Unternehmen. Dieses negative Saarland-Bild haben nach der Statistik offenbar Studenten aller Fachrichtungen im Kopf. Bei Vertretern der Wirtschafts- und der Naturwissenschaften steht das Saarland bei der Frage „Welche Bundesländer bieten Ihrer Einschätzung nach derzeit die besten Perspektiven für Berufseinsteiger?“ an letzter Stelle, bei den Juristen an vorletzter. Die Forschungsleistungen saarländischer Informatik-Institute auf und am Campus der Saar-Universität erhalten von IT-Experten regelmäßig höchstes Lob. Der Start-up-Szene rings um die Informatik-Institute trauen Studenten laut EY-Umfrage dagegen offenbar wenig zu. In der Kategorie „Ingenieurwissenschaften/Informatik“ landet das Saarland zusammen mit Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen ebenfalls auf dem vorletzten Rang. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 

  
Arbeitswelt

Wirtschaftsverbände kritisieren geplante Bildungszeit
Bei Wirtschaftsverbänden stößt die von Arbeitsminister Hubertus Heil geplante bezahlte Bildungszeit für Arbeitnehmer auf große Kritik. Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, erklärte: „Im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel brauchen wir gute und unbürokratische Weiterbildung. Doch die Bildungszeit von Bundesminister Heil liefert nur noch mehr teure Bildungsbürokratie.“ Kritik kam auch von der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks sagte, für die Transformation der Wirtschaft in Richtung Digitalisierung und Klimaneutralität sei berufliche Weiterbildung ein zentraler Hebel. Schon heute nähmen die Betriebe jährlich über 41 Milliarden Euro für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten in die Hand. „Die geplante Bildungszeit dürfte den Praxischeck indes kaum bestehen“, so Dercks. In einer aktuellen DIHK-Umfrage gebe fast jedes dritte Unternehmen die Auftragslage als eine zentrale Herausforderung bei der beruflichen Weiterbildung seiner Beschäftigten an. Mit Blick auf die geplante Bildungszeit sei daher fraglich, ob Betriebe angesichts der oft dünnen Personaldecken Mitarbeitende insbesondere für zeitlich umfänglichere Weiterbildungen freistellen können. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
DIHK: Industrie verliert zunehmend Vertrauen in den Staat 
Weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungen, Erleichterungen bei der Einwanderung: Mit einem Zehn-Punkte-Programm fordert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Politik auf, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiver zu machen. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass der Staat „nicht hinreichend handlungsfähig, in jedem Fall aber nicht schnell genug ist“. Dadurch verliere Deutschland Stück für Stück seine bewährten Standortvorteile – verlässliche und transparente Behörden, eine sichere Energieversorgung, gute Bildung, ausreichende Fachkräfte und eine gute Verkehrsinfrastruktur, beklagte der Verband. Die aktuellen Krisen wirkten nun „wie ein Brennglas“. Politik und Verwaltung sollten einmal einen persönlichen Eindruck von der praktischen Wirkung ihres eigenen Handelns gewinnen. „Warum nicht einmal Verwaltungsmitarbeiter oder -chefs in die Rolle eines Existenzgründers schlüpfen lassen?“ schlägt die DIHK vor. (Quelle: Spiegel, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

VDMA zur Fachkräftestrategie: „Es muss mehr gearbeitet werden“ 
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sieht in der Fachkräftestrategie der Bundesregierung viele gute Ansätze. „Der MINT-Aktionsplan zum Beispiel wird hoffentlich dazu beitragen, dass sich künftig mehr junge Frauen und Männer für eine Ausbildung im Maschinen- und Anlagenbau begeistern“, erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Leider fänden sich aber auch Fehlanreize in der aktuellen Fachkräftestrategie der Bundesregierung. So könne die Ausbildungsgarantie - so verlockend sie sich auch anhöre - durchaus dazu führen, dass am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei ausgebildet werde. Ähnliches gelte für die berufliche Weiterbildung. Auch sie sollte nicht nur auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtet sein, solange sie von der Allgemeinheit finanziert werde. Brodtmann ist überzeugt: „Es muss künftig mehr gearbeitet werden, nicht weniger. Denn anders sind der gesellschaftliche Wohlstand und die Sozialsysteme nicht aufrecht zu erhalten.“ (Quelle: VDMA) , M+E-Newsletter Gesamtmetall  

  
Konjunktur 

Arbeitgeberpräsident Dulger warnt vor Wohlstandsverlust
Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Rainer Dulger, hat erneut vor einem Wohlstandsverlust in Deutschland gewarnt. „Neben der akuten Krise befinden wir uns mitten in einem Strukturwandel", erklärte Dulger in der „Welt am Sonntag". Deutschland sei im Standortwettbewerb weit zurückgefallen. „Wir werden den Wohlstand, an den wir uns in Deutschland gewöhnt haben, nicht halten können“, so Dulger. Er verwies darauf, dass bis 2030 die Zahl der Erwerbstätigen um fünf Millionen zurückgehen werde. Weil der Staat entsprechend weniger Steuern und Beitragseinnahmen zur Verfügung haben werde, müssten die Sozialsysteme angepasst werden.Zu aktuellen Krise erklärte Dulger „Wir sind noch nicht über den Berg". Die hohen Energiekosten gefährdeten die Existenz vieler Unternehmen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Lindner warnt vor Abkopplung der deutschen Wirtschaft von China
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich gegen einen abrupten Kurswechsel der deutschen Wirtschaft im Umgang mit China ausgesprochen. „Ein Abkoppeln unserer Wirtschaft vom chinesischen Markt wäre nicht im Interesse der Arbeitsplätze in Deutschland. Andere würden unseren Platz einnehmen“. Allerdings will Lindner auch nicht stetig an China festhalten. Über die kommenden Jahre und Jahrzehnte müssten andere Weltregionen und Märkte nach und nach wichtiger werden. „Dafür müssen die politischen Voraussetzungen verbessert werden“, so Lindner. Die deutsche Regierung plant, sich aus der starken Abhängigkeit von China zu lösen und den enormen Einfluss der chinesischen Wirtschaft auf hiesige Unternehmen einzuhegen. Nun wird für die neue Chinastrategie um die richtige Balance aus Kooperation und Abgrenzung gerungen. (Quelle: Spiegel, Welt am Sonntag, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

EZB plant Leitzinserhöhungen um je 0,5 Prozentpunkte im Februar und März 
Die Europäische Zentralbank will nach Angaben des niederländischen Ratsmitglieds Klaas Knot sowohl im Februar als auch im März die Zinsen und jeweils 0,5 Prozentpunkte anheben. „Wir rechnen jedenfalls damit, im Februar und März einen halben Prozentpunkt an Zinsen zu gewinnen«, sagte Knot in einem Interview. Auch danach werde es laut Knot weitere Zinsschritte geben müssen.  (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Energie / Nachhaltigkeit 

Wasserstoffleitung H2Med soll nach Deutschland verlängert werden 
Frankreich und Deutschland wollen die geplante Wasserstoffleitung namens H2Med zwischen Barcelona und Marseille bis nach Deutschland verlängern. Ziel sei es, den Transport von Wasserstoff durch ganz Europa zu erleichtern, heißt es in der am Sonntag in Paris verabschiedeten deutsch-französischen Erklärung zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags. Beide Länder wollen außerdem eine „hochrangige Arbeitsgruppe“ zum Thema Wasserstoff auf Ministeriumsebene einsetzen, um bis Ende April „strategische Entscheidungen“ zu entwickeln. „Wir werden außerdem sicherstellen, dass sowohl erneuerbarer als auch kohlenstoffarmer Wasserstoff bei den europäischen Dekarbonisierungszielen berücksichtigt werden kann“, heißt es in der Erklärung.  (Quelle: Spiegel, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Elektrohandwerk begrüßt digitales Netzbetreiber-Portal 
Mit VNBdigital.de hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) eine zentrale Internetplattform für den Austausch zwischen Kunden und Stromverteilnetzbetreibern.geschaffen. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) hat diesen richtigen und wichtigen ersten Schritt begrüßt. „Nun geht es darum, diese Plattform schnellstmöglich auszubauen, damit Prozesse, die aktuell noch viel Zeit benötigen, automatisiert abgewickelt werden können", erklärte Andreas Habermehl, ZVEH-Geschäftsführer Technik und Berufsbildung. Eine Voraussetzung dafür sei, dass der derzeit noch bei den rund 800 Netzbetreibern herrschende Wildwuchs an Verfahrensregeln beseitigt werde. Nur dann könne mithilfe der Digitalisierung die gewünschte Effizienzsteigerung erreicht werden. (Quelle: ZVEH, M+E-Newsletter Gesamtmetall)