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VSU-Schlagzeilen 27.01.2023

IG-Metall hofft am Ford-Standort auch zukünftig auf starke industrielle Basis / IG Metall erwägt Doppelspitze - Benner steht bereit / IW: Ältere aktuell wichtigerer Hebel gegen Fachkräftemangel als Zuwanderung / Finanzinvestoren investieren 2022 weniger in deutschen Mittelstand / Stadtwerke: Verdoppelung der Gas- und Stromtarife wird bleiben

Saarland/Region 
IG-Metall hofft am Ford-Standort auch zukünftig auf starke industrielle Basis 
Rund 2000 Beschäftigte von Saarstahl ab Februar in Kurzarbeit  

Tarifpolitik 
IG Metall erwägt Doppelspitze - Benner steht bereit 
  
Arbeitswelt 
Beim Deutschlandticket könnte es Rabatt für Jobtickets geben
IW: Ältere aktuell wichtigerer Hebel gegen Fachkräftemangel als Zuwanderung 
  
Konjunktur 
VDA-Präsidentin: Weltprobleme nur mit China lösbar 
Finanzinvestoren investieren 2022 weniger in deutschen Mittelstand 
  
Industrie/Handel 
Cyber-Angriffe: Alle Firmen unabhängig vom Standort potenziell gefährdet 
  
Energiepolitik  
Energie-Härtefallfonds für Firmen nicht für Öl und Pellets 
Stadtwerke: Verdoppelung der Gas- und Stromtarife wird bleiben 
  
Wirtschaftspolitik 
Bundesregierung ermittelt bürokratische Hemmnisse
  
Veranstaltung 
Mittelstand-Digital-Zentrum lädt zum Digitalforum Saar 

Saarland/Region 

IG-Metall hofft am Ford-Standort auch zukünftig auf starke industrielle Basis 
Die IG-Metall hofft, dass sich auf dem Ford-Gelände in Saarlouis auch künftig wieder ein Großunternehmen ansiedeln werde. Das sei das beste Szenario, sagte der Bezirksleiter von IG Metall Mitte. Jörg Köhlinger der „Saarbrücker Zeitung“. „Ich sag jetzt mal despektierlich, das Ziel ist nicht, dass wir hinterher zwei Dutzend Currywurstbuden auf dem Gelände haben, das Tausende von Quadratmetern groß ist. Ein Sammelsurium von Ansiedlungen unterschiedlicher Provenienz, unterschiedlicher Produkte ist nicht das, was man wollen kann, wenn es um die Absicherung eines Industriestandorts und die Zukunft eines Industrielandes geht“, sagte Köhlinger. Aus Sicht der Gewerkschaft sei es wichtig, die industriepolitische Struktur am Standort zu wahren. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 

Rund 2000 Beschäftigte von Saarstahl ab Februar in Kurzarbeit  
Die angespannte wirtschaftliche Lage sorgt bei Saarstahl für rückläufige Absatzzahlen – und damit auch Beschäftigung. Auf SR-Anfrage teilte das Unternehmen mit, dass ab Februar für rund 2000 Beschäftigte Kurzarbeit geplant ist. Als Gründe nannte das Unternehmen dem Saarländischen Rundfunk unter anderem den Konflikt in der Ukraine, die schwierige Lage am Energiemarkt und die weltweit schwache Konjunktur. Deshalb müssten weitere Stillstände eingeplant werden. Bereits seit Anfang Dezember seien 1000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nun würden 1000 Beschäftigte in Völklingen und in dem Walzwerk Nauweiler hinzukommen. (Quelle: SR) 


Tarifpolitik 
  
IG Metall erwägt Doppelspitze - Benner steht bereit 
Die IG Metall diskutiert nach einem erneuten Mitgliederschwund im vergangenen Jahr eine neue Führungsstruktur. Angestrebt wird eine Doppelspitze mit zwei gleichberechtigten Vorsitzenden. Die bisherige Zweite Vorsitzende Christiane Benner zeigte sich bereit, auch in einem Duo weiterhin Führungsverantwortung zu übernehmen. „Wenn ich mir das nicht vorstellen könnte, würde ich nicht dafür werben“, sagte die 54-Jährige auf eine entsprechende Frage. Nach Lage der Dinge könnte so im Herbst der Stuttgarter Bezirkschef Roman Zitzelsberger zu Benners Co-Vorsitzendem gewählt werden. Der 67 Jahre alte Erste Vorsitzende Jörg Hofmann tritt beim Gewerkschaftag im Oktober nicht wieder an und kündigte ein Personal-Tableau bis zum Sommer an. Auch zum möglichen Vorstandsumbau diskutiere man derzeit intensiv in den Gremien. Um die Doppelspitze einführen zu können, müssten die Delegierten des Gewerkschaftstags mit Zweidrittelmehrheit eine Satzungsänderung beschließen. Ob diese zustande kommt, ist unklar. Kritiker fragen, warum ausgerechnet jetzt die Satzung geändert werden soll, wenn erstmals eine Frau die Chance hat, an die Spitze zu rücken. (Quelle: dpa-AFX, Handelsblatt.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  


Arbeitswelt 
  
Beim Deutschlandticket könnte es Rabatt für Jobtickets geben 
Beim geplanten 49-Euro-Monatsticket im Nahverkehr könnte es einen Rabatt auf Jobtickets geben. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder sagte der dpa, Bund und Länder diskutierten für Jobtickets derzeit eine eigene Regelung. Firmen könnten ihren Mitarbeitern das Ticket dann vergünstigt anbieten, wenn sie sich an den Kosten beteiligen. „Über weitere Rabatte etwa für Studierende und Azubis beim Deutschlandticket entscheiden allein die Länder, die die Kosten dann auch selbst übernehmen müssen“, sagte Krischer. Das Deutschlandticket startet laut Krischer wahrscheinlich am 1. Mai. Konkret könnte es einen Rabatt je nach Anzahl der bestellten Jobtickets für Arbeitgeber geben. Diese könnten den Rabatt dann an ihre Beschäftigten weitergeben. Die Hoffnung ist, dass durch die Vergünstigung die Nachfrage steigt und die Einnahmeausfälle dadurch zumindest zum Teil kompensiert werden. Offen ist, wer das finanziert. Bund und Länder wollen darüber heute in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe beraten. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  
 
IW: Ältere aktuell wichtigerer Hebel gegen Fachkräftemangel als Zuwanderung 
Der Fachkräftemangel wird sich in vielen Bereichen weiter verschärfen - vor allem im Verkauf, in Kitas, der Sozialarbeit und Krankenhäusern. Das geht aus einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Das IW schlüsselt in der Studie auf, wie sich der Mangel an Arbeitskräften in einzelnen Berufsgattungen bis 2026 entwickelt. Ein wesentlicher Grund für den Fachkräftemangel sei, dass die Babyboomer, also die besonders geburtenstarken Jahrgänge, Schritt für Schritt in Rente gingen, sagt Studienautor Alexander Burstedde. „Wenn wir es schaffen, die Babyboomer nur etwas länger arbeiten zu lassen, wäre uns bereits enorm geholfen.“ Zugewanderte Arbeitskräfte allein könnten diese Lücke nicht schließen, zumindest nicht beim aktuellen Tempo der Zuwanderung. Deshalb sei es wichtig, die Menschen länger in Arbeit zu halten. „Heute gehen Beschäftigte im Schnitt mit gut 64 Jahren in den Ruhestand“, sagte er. „Wenn wir da nur etwas mehr rausholen, haben wir schon viel geschafft.“ Ältere in Arbeit zu lassen, sei der mit Abstand wichtigste Hebel gegen den Fachkräftemangel. „Grob gesagt etwa dreimal so wichtig wie die Zuwanderung.“ (Quelle: dpa-AFX, Handelsblatt.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 
  
VDA-Präsidentin: Weltprobleme nur mit China lösbar 
Deutschland muss nach Einschätzung der Autoindustrie Wirtschafts- und Geopolitik stärker zusammen denken. Das sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bei der Eröffnung des Verkehrsgerichtstages in Goslar. Nur als führende Wirtschaftsnation könne Deutschland bei globalen Themen wie der Bekämpfung des Klimawandels vorangehen. Auch künftig müsse auf globalen Handel gesetzt werden. Ein Abkoppeln von China etwa wäre fatal. „Globale Probleme können wir nur mit China lösen“, sagte Müller. Das bisherige Wirtschaftsmodell sei kein Wohlstandsgarant mehr. Um sich für die Zukunft aufzustellen, sieht sie fünf Punkte als zentral an: neben Globalisierung seien dies E-Mobilität, sogenannte E-Fuels, Straßengüterverkehr und CO2-Handel. Es brauche etwa mehr Investitionen in die Lade- und Wasserstoff-Infrastruktur sowie das Stromnetz, aber auch in Straßen und Schienen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Finanzinvestoren investieren 2022 weniger in deutschen Mittelstand 
Nach Rekordzahlen 2021 haben Finanzinvestoren im vergangenen Jahr deutlich weniger Geschäfte im deutschen Mittelstand gemacht. 43 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 4,1 Milliarden Euro finanzierten Private-Equity-Gesellschaften im Jahr 2022. Das geht aus Zahlen der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) hervor. In 27 der 43 Fälle veräußerten Gründer oder Familien ihre Unternehmen demnach an einen Finanzinvestor. Ein Jahr zuvor hatte es nach DBAG-Zählung 62 solche sogenannten Management-Buy-outs mit einem Gesamtvolumen von 6,6 Milliarden Euro gegeben. In der Auswertung berücksichtigt die DBAG, die selbst seit mehr als 50 Jahren am Markt aktiv ist, Transaktionen mit einem Wert von 50 Millionen bis 250 Millionen Euro, bei denen Finanzinvestoren Unternehmen mehrheitlich unter Beteiligung des Managements erworben haben. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Industrie/Handel
  
Cyber-Angriffe: Alle Firmen unabhängig vom Standort potenziell gefährdet 
Nach dem erfolgreichen Schlag gegen ein international agierendes Netzwerk von Cyberkriminellen und Erpressern warnen Ermittler vor Hacker-Angriffen auf ungeschützte Firmensoftware. „Für so eine Gruppe ist der Standort unerheblich“, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Reutlingen, Udo Vogel. „Da geht es nur darum, wo kann ich angreifen, wo kann ich Schaden hervorrufen, wo kann ich Geld erpressen. Da ist jede Firma und letztlich auch jede Sparte recht.“ Allein bei der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime beim Landeskriminalamt in Baden-Württemberg gehen jährlich Hunderte Hinweise auf mögliche Cyberattacken auf Unternehmen und Behörden ein. Die Dunkelziffer ist riesig. Ermittler aus Deutschland und den USA hatten eine Hacker-Gruppe zerschlagen, die in den vergangenen anderthalb Jahren weltweit für mehr als 1500 schwere Cyberangriffe verantwortlich gewesen sein soll. Der verursachte Schaden bei den betroffenen Unternehmen und öffentlichen Institutionen soll „in die Milliarden gehen“. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energiepolitik  
  
Energie-Härtefallfonds für Firmen nicht für Öl und Pellets  
Die finanzielle Unterstützung des Bundes zu Energiekosten-Härtefallregelungen für kleine und mittlere Unternehmen umfasst keine Hilfen für Heizöl und Pellets. Das geht aus einem Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestags hervor. Der Ausschuss hatte am Mittwoch eine erste Tranche an Geldern freigegeben. Im Beschluss heißt es, die Härtefallregelungen seien auf die Entlastung von Strom und leitungsgebundenen Energieträgern (Gas, Wärme) zu begrenzen und nicht auf leitungsungebundene Energieträger wie Heizöl und Pellets auszuweiten. Aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es zur Anpassung der Förderbedingungen, diese Entscheidung überrasche. Sie sei von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidenten der Länder im Anschluss an eine Konferenz am 8. Dezember 2022 öffentlich anders kommuniziert worden. Die Entscheidung für die erste Tranche sei aber gefallen. Die mit dem den Ländern bereits abgestimmte Verwaltungsvereinbarung müsse nun angepasst werden. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  
  
Stadtwerke: Verdoppelung der Gas- und Stromtarife wird bleiben 
Deutschlands Stadtwerke erwarten anhaltend hohe Gas- und Stromtarife für Endkunden und eine Verdopplung des Niveaus vor der Energiekrise. Angesichts gesunkener Großhandelspreise „wollen natürlich auch die Stadtwerke die Tarife senken, und machen das, sobald Spielraum da ist“, sagte Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der kommunalen Unternehmen (VKU), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er warne aber vor falschen Hoffnungen: „Es wird nach unserer Einschätzung absehbar auf eine Verdoppelung der Gas- und Stromtarife hinauslaufen.“ Einen Zeitraum dazu nannte er nicht. Die Krise sei nicht mehr ganz so dramatisch, aber nicht vorüber. Den Vorwurf von Verbraucherschützern, Stadtwerke verlangten „Mondpreise“, wies Liebing zurück. „Die aktuellen Spotmarkt- und Terminpreise sind noch nicht so günstig, dass sich das bereits nachhaltig preissenkend auswirkt. Dafür müssten sie noch weiter und vor allem dauerhaft sinken“, sagte er. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Wirtschaftspolitik 

Bundesregierung ermittelt bürokratische Hemmnisse 
Mit einer breit angelegten Befragung will die Bundesregierung herausfinden, unter welchen bürokratischen Anforderungen Firmen und ehrenamtlich engagierte Menschen in Deutschland am meisten leiden. Wie das Bundesjustizministerium mitteilte, wurden dafür jetzt 70 Verbände aufgefordert, bis Mitte Februar über ein Online-Tool ihre Probleme sowie konkrete Verbesserungsvorschläge zu benennen. Die Abfrage ist ein Projekt des Staatssekretär-Ausschusses „Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau“, in dem alle Ministerien vertreten sind. Koordiniert wird seine Arbeit vom Parlamentarischen Staatssekretär im Justizministerium, Benjamin Strasser (FDP). In dem Schreiben, das er unter anderem an den Bundesverband Erneuerbare Energien, die Umweltschutzorganisation Greenpeace, den Zentralverband des Deutschen Handwerks und den Bundesverband der Deutschen Industrie verschickte, heißt es: „Die Befragung soll Ihnen nicht nur ermöglichen, unnötige Bürokratie zu benennen, sondern zielt zugleich darauf ab, konkrete Vorschläge zu erschließen, wie der Zweck bestehender Regelungen einfacher erreicht werden kann - ohne hierbei Schutzstandards zu senken.“ Unterbreitet werden sollten dabei möglichst Vorschläge, deren Umsetzung in den Verantwortungsbereich der Bundesregierung fällt. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Veranstaltung 

Mittelstand-Digital-Zentrum lädt zum Digitalforum Saar 
Am 10. Februar lädt das Mittelstand-Digitalzentrum Saarbrücken zum Digitalforum Saar 2023 ein. Auf dem Programm stehen Themen, Trends und Möglichkeiten der Digitalisierung, die saarländische Unternehmen voranbringen sollen. Im Rahmen der Veranstaltung informiert Markus Münter, Professor für Volkswirtschaftslehre an der htw über die Entwicklung der Digitalisierung, Unternehmen zeigen Beispiele aus der Praxis und auf einem Marktplatz der Möglichkeiten präsentieren Anbieter ihre spezifischen Lösungen. Schwerpunkte sind Energie- und Ressourceneffizienz, wandlungsfähige Montage, digitale Unternehmenskultur und Künstliche Intelligenz. Die Veranstaltung findet von 9:30 bis 13 Uhr am Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) in Saarbrücken statt 
Informationen und Anmeldung unter diesem Link  (Quelle: Saaris)