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VSU-Schlagzeilen 30.01.2023

Bahn setzt Direktverbindung nach Berlin ab April aus / Beamtenbund droht in Tarifstreit mit „Lockdown“ des Öffentlichen Dienstes / Handwerk kritisiert geplante Bildungszeit / Deutsche Wirtschaft vor langer Schwächephase / Maschinenbau sieht keine Verlagerungswelle von Unternehmen

Saarland/Region 
524 100 Erwerbstätige im Saarland 2022  
Bahn setzt Direktverbindung nach Berlin ab April aus 
Bauen ist im Saarland teurer geworden 

Tarifpolitik 
Beamtenbund droht in Tarifstreit mit „Lockdown“ des Öffentlichen Dienstes 
Warnstreiks bei der Post: Jedes fünfte Paket bleibt liegen 
  
Arbeitswelt 
Handwerk kritisiert geplante Bildungszeit 
Mehr Aufgaben: Bundesagentur für Arbeit mit mehr Mitarbeitern 
Gesetzliche Unfallversicherung startet digitales Serviceportal 
  
Konjunktur
Deutsche Wirtschaft vor langer Schwächephase 
  
Industrie / Handel
Maschinenbau sieht keine Verlagerungswelle von Unternehmen 
Studie: Große Mengen Seltene Erden unter norwegischem Meeresboden 
 
Energie 
„Wirtschaftsweise“ warnt vor Gasknappheit durch steigenden Verbrauch 
Mehr Windenergie aus der Nordsee 
  


Saarland/Region

524 100 Erwerbstätige im Saarland 2022 
Im Jahr 2022 waren in der saarländischen Wirtschaft durchschnittlich 524 100 Personen erwerbstätig. Damit erhöhte sich die Zahl der Arbeitskräfte gegenüber dem vorjährigen Niveau um 0,4 Prozent oder 2100 Personen, teilte das Statistische Landesamt Saarland am Freitag mit. Nach ersten Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ stieg die Zahl der Erwerbstätigen deutschlandweit um 1,3 Prozent auf 45,6 Mio. Die Entwicklung der Erwerbstätigenzahlen zeigt, dass die durch die Corona-Pandemie verursachte wirtschaftliche Eintrübung im Saarland überwunden scheint. Die Vor-Corona-Werte sind jedoch deutlich unterschritten. In der Gliederung nach Wirtschaftsbereichen büßte das Produzierende Gewerbe mit 128.300 Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr 1,1 Prozent an Stellen ein. Dagegen konnten die Dienstleistungsbereiche insgesamt ein Plus ausweisen. Mit 393.600 erwerbstätigen Personen betrug der Stellenzuwachs 0,9 Prozent gegenüber 2021. (Quelle: Statistisches Amt) 

Bahn setzt Direktverbindung nach Berlin ab April aus 
Wegen einer Großbaustelle bei Würzburg wird die Direktverbindung der Bahn von Saarbrücken nach Berlin vorläufig ausgesetzt. Zwar ist die Verbindung nicht direkt von den Bauarbeiten  betroffen, weil aber zahlreiche Züge umgeleitet werden müssen, ist nach Angaben der Bahn auch hier eine Anpassung nötig. Reisende nach Berlin müssen künftig in Mannheim umsteigen und eine deutlich längere Reisezeit einkalkulieren. Im Dezember soll nach bisherigen Planungen dann wieder eine direkte Verbindung nach Berlin verfügbar sein. (Quellen: SR, Saarbrücker Zeitung) 

Bauen ist im Saarland teurer geworden
Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden sind im Saarland erneut rasant gestiegen. Das geht aus einem Bericht des Statistischen Landesamts hervor. Im Jahr 2022 sind die Preise demnach im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 18,27 Prozent gestiegen. Bereits vom Jahr 2020 auf 2021 war ein Zuwachs von neun Prozent zu verzeichnen. Insgesamt ergibt sich so ein Preisanstieg um 28,9 Prozent in den vergangenen zwei Jahren. Im Vergleich dazu waren Preisschwankungen in den letzten Jahren vor der Corona-Krise deutlich moderater. „Der rasante Anstieg für den Neubau von Wohngebäuden ist grundsätzlich der Inflation und den gestiegenen Energie- und Materialpreisen infolge der gestörten Lieferketten durch Corona und den Krieg in der Ukraine geschuldet“, sagt Christian Ullrich, der neue Hauptgeschäftsführer der AGV Bau Saar. Die Bauunternehmer müssten die gestiegenen Preise bei neuen Projekten berücksichtigen. „Dies ist natürlich ein Bumerang für den Wohnungsneubau“, sagt Ullrich. „Stornierungen von bis zu zwölf Prozent sind die Konsequenzen, ein Rückgang der Auftragseingänge um rund 22 Prozent ist allein im Hochbau zu verkraften.“ (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 


Tarifpolitik 
  
Beamtenbund droht in Tarifstreit mit „Lockdown“ des Öffentlichen Dienstes 
Der Deutsche Beamtenbund (DBB) droht im Tarifstreit des Öffentlichen Dienst mit einem „Lockdown“ durch flächendeckende Streiks. Er rechne in den kommenden Wochen mit einer besonders harten Auseinandersetzung bis hin zu Flächen-Streiks, sagte der DBB-Vorsitzende Ulrich Silberbach der „Augsburger Allgemeinen“ am Montag. „Die Arbeitgeber sollen wissen: Das ist kein Spaß, eben nicht das übliche Ritual.“ Silberbach fügte hinzu: „Ein solcher harter Arbeitskampf droht, wenn die Arbeitgeber nach drei Verhandlungsrunden kein Angebot vorlegen. Dann droht ein Arbeitskampf, also ein Lockdown für den Öffentlichen Dienst“, betonte er. „Dann bleiben Straßenbahnen stehen, Kitas zu und der Müll bleibt liegen. Dann wird es ungemütlich in diesem Land.“ (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Warnstreiks bei der Post: Jedes fünfte Paket bleibt liegen 
Weil viele Post-Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt haben, ist am Samstag Firmenangaben zufolge jedes fünfte Paket und jeder elfte Brief liegengeblieben. Rund 13.500 Beschäftigte hätten an den Warnstreiks in verschiedenen Regionen Deutschlands teilgenommen, sagte ein Post-Sprecher am Samstag in Bonn. Das sei etwas mehr als ein Drittel der Belegschaft in den betroffenen Standorten. Die Ausfallquote von 20 Prozent bei Paketen und 9 Prozent bei Briefen bezieht sich auf das tägliche Volumen in ganz Deutschland. Allerdings wurde nicht überall gestreikt. In Regionen, wo es Arbeitsausstände gab, war die Ausfallquote höher als im Bundesschnitt. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Arbeitswelt 
  
Handwerk kritisiert geplante Bildungszeit 
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat die von Arbeitsminister Hubertus Heil geplante bezahlte Bildungszeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer scharf kritisiert. „In Zeiten des Fachkräftemangels staatlich zu verordnen, dass sich noch viel mehr Menschen zeitweise aus dem Arbeitsprozess verabschieden, halte ich nicht für zielführend“, sagte Handwerkspräsident Jörg Dittrich den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Heil hatte Mitte Januar ein Weiterbildungsgesetz angekündigt, wonach sich Beschäftigte künftig ein Jahr bezahlt weiterbilden können. Voraussetzung soll eine Verständigung von Arbeitgeber und -nehmer sein. Derzeit stocken die Pläne nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur allerdings noch in der Ressortabstimmung. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
Mehr Aufgaben: Bundesagentur für Arbeit mit mehr Mitarbeitern 
Weniger Arbeitslosigkeit, dafür immer mehr Aufgaben: Die Zahl der Beschäftigten bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist in den vergangenen Jahren auf 113.000 (Stand Dezember 2022) gestiegen, obwohl sich die Arbeitslosigkeit seit 2005 halbiert hat. Es gebe immer mehr Aufträge des Gesetzgebers an die Bundesagentur, teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Im Vergleich zu 94.000 Beschäftigten 2005 ergab sich der Zuwachs von gut 20 Prozent auch unter Einbeziehung von Teilzeitbeschäftigung, hieß es. „Die ständig neuen gesetzgeberischen Vorgaben treiben die BA an die Belastungsgrenze. Die Mitarbeiter erhalten über ein ehrgeiziges Bundesministerium für Arbeit immer mehr Aufgaben“, sagte Verwaltungsratsvorsitzende Christina Ramb der „Welt am Sonntag“. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Gesetzliche Unfallversicherung startet digitales Serviceportal 
Seit dem Jahreswechsel stehen mehr als 30 Serviceleistungen der gesetzlichen Unfallversicherung auch online zur Verfügung. Darüber informiert die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Unter www.serviceportal-unfallversicherung.dguv.de können Unternehmen und Versicherte Anliegen zeit- und ortsunabhängig erledigen. Dazu zählen u.a. die Möglichkeit Arbeitsunfälle oder den Verdacht auf eine Berufskrankheit anzuzeigen. Präventionsleistungen (z. B. Beratung auf Anfrage) sind noch nicht an das digitale System angebunden. Die DGUV hat angekündigt, dass zeitnah ein Fragen-Antwort-Katalog zum Serviceportal bereitgestellt wird. Je nach Serviceleistung und gewähltem Kommunikationsweg müssen sich die Nutzerinnen und Nutzer identifizieren oder elektronisch ausweisen. Mit der Digitalisierung ihrer Leistungen setzt die gesetzliche Unfallversicherung Anforderungen aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG) um. (Quelle: DGUV) 
  
  
Konjunktur 
  
Deutsche Wirtschaft vor langer Schwächephase  
Der deutschen Wirtschaft steht nach Einschätzung prominenter Ökonomen eine jahrelange Phase schwachen Wachstums bevor. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen und das Ifo-Institut in München gehen übereinstimmend davon aus, dass die jährlichen Wachstumsraten mittelfristig unter einem Prozent liegen werden – und damit sehr viel niedriger als im Schnitt der vergangenen dreißig Jahre. „Das Potenzialwachstum für die deutsche Wirtschaft dürfte in diesem Jahrzehnt auf unter 1,0 Prozent sinken“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher auf Anfrage. Das sei vor allem dem Rückgang der Beschäftigung durch Demographie und Fachkräftemangel geschuldet. Fratzscher kritisierte aber auch große wirtschaftspolitische Fehler. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Industrie / Handel 
  
Maschinenbau sieht keine Verlagerungswelle von Unternehmen 
Der Maschinenbauverband VDMA erwartet keine Welle von Produktionsverlagerungen ins Ausland. Präsident Karl Haeusgen sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf Regionen mit einem starken Maschinenbau-Anteil: „Ich glaube nicht, dass Ostwestfalen-Lippe oder die Schwäbische Alb vom Maschinenbau entvölkert wird. Eine Deindustrialisierung wird nicht stattfinden. Verlagerungseffekte sehen wir immer.“ Natürlich müsse die Branche und insbesondere die Politik darauf schauen, wie Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland ermöglicht oder verbessert werden könnte. „Aber der deutsche Mittelstand zieht nicht mal eben um, weil die Energiekosten für eine Weile deutlich höher sind“, sagte Haeusgen. Zuletzt hatten Wirtschaftsverbände mit Blick auf die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise und eine hohe Steuerlast vor Produktionsverlagerungen gewarnt. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Studie: Große Mengen Seltene Erden unter norwegischem Meeresboden
Vor der Küste Norwegens lagern einer Studie zufolge größere Mengen Rohstoffe wie Seltene Erden, Kupfer oder Kobalt. „Unter den Metallen sind im von der Untersuchung erfassten Gebiet Magnesium, Niobium, Kobalt und Seltene Erden gefunden worden, die auf der Liste der EU-Kommission für knappe Mineralien stehen“, teilte die Norwegische Erdöl-Direktion (NPD) am Freitag mit, die die Studie verantwortet hat. Den Schätzungen zufolge könnten unterm Meeresboden beispielsweise 38 Millionen Tonnen Kupfer lagern, etwa die doppelte Menge, die derzeit jährlich abgebaut wird. Zudem werden 45 Millionen Tonnen Zink vermutet. Außerdem wird von 1,7 Millionen Tonnen Cer ausgegangen, das zu den Seltenen Erden gehört und unter anderem in der Aluminium-Verarbeitung eingesetzt wird. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Energie 
  
„Wirtschaftsweise“ warnt vor Gasknappheit durch steigenden Verbrauch 
Die „Wirtschaftsweise“ Veronika Grimm warnt vor Gasknappheit durch steigende Verbräuche. Es sei „gut vorstellbar“, dass wegen der gesunkenen Großhandelspreise vor allem die Industrie wieder deutlich mehr Gas verbrauche – und „das wäre mit Gefahren verbunden in der aktuellen Situation“, sagte Grimm der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Bis zum kommenden Winter muss es oberste Priorität haben, einen Puffer zu behalten, um auf eine angespanntere Versorgungslage reagieren zu können. Da muss unter Umständen auch die Bundesregierung Anreize setzen, damit weiterhin Gas gespart wird.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Mehr Windenergie aus der Nordsee 
Die für die Energiewende wichtigen Windkraftwerke in der Nordsee haben im vergangenen Jahr wieder mehr Strom geliefert als im flautenreichen Jahr 2021. Insgesamt seien 21,13 Terawattstunden (TWh) Windenergie an Land übertragen worden, teilte der Netzbetreiber Tennet der Deutschen Presse-Agentur mit. Das seien vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rein rechnerisch könnte damit der Jahresbedarf von mehr als 6,5 Millionen Haushalten gedeckt werden. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)