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VSU-Schlagzeilen 13.02.2023

Uni und htw saar forschen zu nachhaltigen Produkt- und Kreislaufsystemen / Schwarzarbeit wächst in diesem Jahr um 60 Milliarden Euro / Ministerium: Euro-7-Kosten höher als von EU-Kommission veranschlagt / Handwerkspräsident dringt auf schnelle Härtefallhilfen

Saarland/Region 
Uni und htw saar forschen zu nachhaltigen Produkt- und Kreislaufsystemen  

Tarifpolitik 
Keine Tarif-Einigung bei der Post 
  
Arbeitswelt 
Schwarzarbeit wächst in diesem Jahr um 60 Milliarden Euro 
  
Konjunktur 
Wirtschaftsweise: Mache mir „große Sorgen“ über die hohe Inflation 
Deutsche-Bank-Chef: Hohe Inflation erfordert weitere Zinserhöhungen 
  
Industrie / Handel
Industrie kritisiert EU-Beschlüsse zu Standortwettbewerb 
Ministerium: Euro-7-Kosten höher als von EU-Kommission veranschlagt 
  
Wirtschaftspolitik 
DIHK-Chef fordert „maßvollen“ Naturschutz bei Genehmigungsverfahren 
  
Energie 
Handwerkspräsident dringt auf schnelle Härtefallhilfen 
Habeck sieht viel Rückhalt für Onshore-Windkraft in den Ländern 
  


Saarland/Region 

Uni und htw saar forschen zu nachhaltigen Produkt- und Kreislaufsystemen  
Die Universität des Saarlandes (UdS) und die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) legen ein Forschungsprogramm zu nachhaltigen Kreislaufsystemen auf. Dafür erhalten sie Fördermittel in Höhe von 1,4 Millionen Euro vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie (MWIDE). „ Vor der sich derzeit abzeichnenden weltweiten Verknappung und Verteuerung von Energie gilt es auch unser Verhältnis zum Abfall neu zu überdenken“, so Wirtschaftsminister Barke. „Deshalb müssen unsere Produkte und Produktionen künftig wesentlich nachhaltiger gestaltet werden. Das Forschungsprogramm Projekt „Nachhaltige Produkt-Service-Systeme für eine Circular Economy im Saarland –PSS4CE“ soll den bisherigen Ablauf von Produktion-Gebrauch-Entsorgung durchbrechen und mehr Rohstoffe in die Rückgewinnung bringen. Das Projekt basiert auf Kooperationen der Professoren Christian Köhler und Jürgen Griebsch von der htw saar sowie Michael Vielhaber und Dirk Bähre von der UdS. Über diese Kooperationen hinausgehende Kompetenzen der Partner sollen im Rahmen des dreijährigen Projektes so miteinander verknüpft werden, dass ein Kompetenzcluster zur Planung, Entwicklung, Herstellung und Kreislaufführung nachhaltiger Produkt-Service-Systeme entsteht. Insbesondere der Knowhow-Transfer für das Schließen des Produktkreislaufes und die damit verbundene Nutzbarmachung der drei Strategien Umnutzung, Aufbereitung oder Refabrikation in nachhaltigen Geschäftsmodellen stellen ein beachtliches ökonomisches, ökologisches und soziales Potential für das Saarland und die Region dar, um auch bei Energieknappheit leistungsfähig zu bleiben. (Quelle: Wirtschaftsministerium) 


Tarifpolitik 
  
Keine Tarif-Einigung bei der Post 
Die Deutsche Post und die Gewerkschaft Verdi haben ihren Tarifkonflikt auch in der dritten Verhandlungsrunde nicht beilegen können. Beide Seiten hätten sich in der am Mittwoch begonnenen dritten Verhandlungsrunde in Düsseldorf nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen können, teilten Verdi und der Konzern am Freitag mit. Nun stehen dem Bonner Konzern weitere massive Proteste der Gewerkschaft Verdi ins Haus. Verdi kündigte bereits eine Urabstimmung unter den Mitgliedern über einen Arbeitskampf an. Verdi fordert mit Hinweis auf die hohe Inflation 15 Prozent mehr Lohn für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns bei einer Laufzeit von einem Jahr. „Verdi hat eine historische Chance verspielt, die Zukunft der Deutsche Post in Deutschland zu sichern“, sagte Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Arbeitswelt 

Schwarzarbeit wächst in diesem Jahr um 60 Milliarden Euro 
Die Schwarzarbeit in Deutschland wird nach Prognose von Experten in diesem Jahr deutlich zunehmen. Die Schattenwirtschaft werde um voraussichtlich 60 Milliarden Euro wachsen, geht aus der Analyse des Ökonomen Friedrich Schneider von der Universität Linz und dem Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hervor. „Dies ist vor allem auf die prognostizierte ungünstige wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen“, heißt es in der Reuters am Freitag vorliegenden Analyse. Die meisten Experten rechnen mit einer Winterrezession, die aber milder und kürzer ausfallen dürfte als noch vor wenigen Monaten befürchtet. Die Bundesregierung sagt für das Gesamtjahr ein Wachstum von 0,2 Prozent voraus. Auch die hohe Inflation befeuere die Schwarzarbeit, betonen die Experten. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
 
Konjunktur 
  
Wirtschaftsweise: Mache mir „große Sorgen“ über die hohe Inflation 
Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier macht sich nach eigenen Worten „große Sorgen“ über die hohe Inflation in Deutschland. „Die Krise ist noch nicht ausgestanden, die Kerninflation ist nach wie vor zu hoch“, sagte die Ökonomin der „Welt am Sonntag“. Sie forderte die Bundesregierung auf, ihre Krisenhilfen für die Bevölkerung genauer zuzuschneiden. „Entlastungen sind im Prinzip nicht schlecht, sie müssen nur zielgenau sein und nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Sonst kurbeln sie wiederum die Preise an.“ Der Tankrabatt für alle sei „eben nicht zielgenau“ gewesen, kritisierte die Professorin, die an der University of California in Berkeley lehrt. „Wir sollten genau definieren, welche Haushalte wir mit welcher Maßnahme erreichen wollen.“ (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Deutsche-Bank-Chef: Hohe Inflation erfordert weitere Zinserhöhungen
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hält weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Teuerungsrate für „absolut“ notwendig. „Die inflationären Risiken sind weiter groß. Die Kosten für Energie können leicht wieder steigen, und auch die Öffnung Chinas kann den Preisen vorübergehend einen Schub geben“, sagte Sewing der „Welt am Sonntag“. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Anfang Februar zum fünften Mal in Folge die Zinsen im Euroraum angehoben und eine weitere Erhöhung um erneut 0,5 Prozentpunkte für die Sitzung am 16. März in Aussicht gestellt. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Industrie / Handel 
  
Industrie kritisiert EU-Beschlüsse zu Standortwettbewerb 
Die deutsche Industrie hat die Beschlüsse der EU-Staats- und Regierungschefs zu Beihilferegeln für grüne Technologien als unzureichend kritisiert. Der EU-Staaten hatten sich darauf geeinigt, flexiblere Subventionen für Unternehmen zu ermöglichen, um im Wettbewerb mit den USA und China um klimafreundliche Technologien zu bestehen. „Konkrete Maßnahmen für stärkere Wettbewerbsfähigkeit lassen leider weiter auf sich warten“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Tanja Gönner, am Freitag. Es sei nun an der EU-Kommission, Tempo zu machen im weltweiten Wettbewerb um Industriearbeitsplätze. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Ministerium: Euro-7-Kosten höher als von EU-Kommission veranschlagt 
Die Kosten für die neue Abgasnorm Euro 7 sind nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums weit höher als von der EU-Kommission angegeben. Experten des Ministeriums ermittelten den Mehraufwand für einen Wagen der Mittel- oder Oberklasse auf bis zu 400 Euro und leichte, mit Diesel betriebene Nutzfahrzeuge kosteten pro Stück bis zu 900 Euro mehr, wie ein Ministeriumssprecher auf Anfrage in Berlin bestätigte. Zuvor hatte die „Neue Berliner Redaktionsgesellschaft“ darüber berichtet. „Der Preis für den Kunden ist höher, da je nach Gesamtstückzahl entsprechend Entwicklungskosten und Händlerrabatte aufgeschlagen werden“, heißt es nach Angaben der Redaktionsgesellschaft in einem Vermerk des Ministeriums. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Wirtschaftspolitik 
  
DIHK-Chef fordert „maßvollen“ Naturschutz bei Genehmigungsverfahren 
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, plädiert für mehr Zurückhaltung beim Thema Naturschutz und für ein höheres Tempo bei der Genehmigung von Bauprojekten. „Wir haben uns in Deutschland einen Verfahrensluxus zugelegt. Die Genehmigungsprozesse sind häufig überladen“, sagte Adrian der „Bild am Sonntag“. „Allein die Verfahren zum Schutz der Flora und Fauna ziehen sich teilweise über Jahre.“ In Deutschland würden bereits jährlich viele Millionen Euro für die Umsiedelung seltener Vögel und für Eidechsen-Schutzzäune an Autobahnen ausgegeben. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Energie 
  
Handwerkspräsident dringt auf schnelle Härtefallhilfen 
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, fordert die sofortige Auszahlung von Härtefallhilfen für besonders energieintensive Betriebe. „Die Abschlagsrechnungen liegen längst in den Briefkästen. Und die Liquiditätsreserven bei vielen energieintensiven Betrieben – wie Bäckereien, Konditoreien, Metzgereien, Brauereien, aber auch den Textilreinigern und Karosserie- und Fahrzeugbauern – sind inzwischen stark angegriffen oder sogar aufgezehrt“, sagte Dittrich der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Da müssen die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern jetzt endlich schnell Klarheit schaffen. Die Härtefallhilfen müssen jetzt endlich kommen.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Habeck sieht viel Rückhalt für Onshore-Windkraft in den Ländern 
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht großen Rückhalt bei den Ländern für den Bau von Windkraftanlagen an Land. „Diese Konferenz heute hat mir die Hoffnung und die Zuversicht gegeben, dass wir in diesem Jahr dort wirklich vorankommen, und zwar nicht in Trippelschritten, sondern in Sieben-Meilen-Stiefeln“, sagte Habeck am Freitag in Berlin nach einer Schalte mit den Energieministern und -ministerinnen der Länder. Die Runde sollte nach seinen Angaben dem Austausch dienen, Beschlüsse waren nicht vorgesehen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)