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VSU-Schlagzeilen 01.03.2023

Ministerium stellt neues Format für Innovationsstrategie vor / Bosch sieht Homburger Werk weiter gut aufgestellt / Bosch sieht Homburger Werk weiter gut aufgestellt / ZVEI macht Druck bei Förderung europäischer Chip-Produktion / Städtetag warnt vor „Flickenteppich“ beim Deutschlandticket

Saarland / Region 
Ministerium stellt neues Format für Innovationsstrategie vor 
Bosch sieht Homburger Werk weiter gut aufgestellt 
Jungforscher stellen ihre Arbeiten in der Saarlandhalle vor  

Tarifpolitik 
Ver.di will Nahverkehr in sechs Bundesländern lahmlegen 
  
Arbeitswelt 
Jeder Fünfte verdient weniger als 2.500 Euro brutto trotz Vollzeitjob
„Gender Digital Gap“: Berufstätige Frauen bei Digitalisierung im Nachteil
 
Konjunktur 
Containerumschlag-Index: Welthandel ist schwach ins neue Jahr gestartet
 
Wirtschaftspolitik 
BDI plädiert für Technologieoffenheit 
Grüne kritisieren Wissing im Streit um Verbrenner-Aus
ZVEI macht Druck bei Förderung europäischer Chip-Produktion
 
Verkehr 
Städtetag warnt vor „Flickenteppich“ beim Deutschlandticket
 


Saarland / Region 

Ministerium stellt neues Format für Innovationsstrategie vor
Innovationen im Saarland sollen noch zügiger umgesetzt werden. „Forschung und Innovation spielen eine herausragende Rolle für den Strukturwandel im Saarland. Aber erst durch den Transfer von Ideen aus der Wissenschaft in die Unternehmen entsteht ein konkreter Nutzen für unseren Standort“, sagte Wirtschaftsminister Jürgen Barke gestern bei der Vorstellung einer neuen Innovationsstrategie für das Saarland. Im Zentrum stehen vier Expertengruppen, die die Bereiche Informatics, Smart Production & Automotive und Life Science & Material Science abdecken, sowie dem Querschnittsbereich Innovationsmanagement und Technologietransfer. In den Gruppen arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Wirtschaft und Politik zusammen. Erste Aktionspläne sollen in diesem Jahr entstehen. Die Koordination übernimmt die Standortagentur saaris. (Quelle: Wirtschaftsministerium) 

Bosch sieht Homburger Werk weiter gut aufgestellt 
Den Vorwürfen des Bosch-Betriebsrats, das Unternehmen lasse das Werk in Homburg ausbluten, hat der Werkleiter Oliver Frei gestern im SR deutlich widersprochen. „Wir haben sechs Linien für den Wasserstoff bereits am Laufen. Wir glauben an das Thema Wasserstoff. Das wird eine große Rolle bei der Mobilität der Zukunft spielen“, sagte Frei im Aktuellen Bericht. Der Betriebsrat hatte bei einer Betriebsversammlung davor gewarnt, dass mit dem Aus des Verbrennungsmotors auch die Zukufnt des Homburger Werks gefährdet sei. Frei sagte, dass das Werk mit der Ausrichtung auf LKW-Technik auch im Verbrenner-Bereich gesichert sei. „Ich verstehe die Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aber ich glaube, wir sind recht gut aufgestellt.“ (Quelle: SR) 

Jungforscher stellen ihre Arbeiten in der Saarlandhalle vor  
Am kommenden Freitag, dem 3. März, stellen über 80 Schülerinnen und Schüler in der Saarlandhalle in Saarbrücken ihre Arbeiten vor, die sie im Rahmen des Wettbewerbs „Schüler experimentieren“ und „Jugend Forscht“ erstellt haben. Die Wettbewerbe animieren Schüler, offenen Fragen nachzugehen, diese allein oder im Team mit Mitschülern zu untersuchen. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto "Mach Ideen groß“. Der Titel sollte Schülerinnen und Schüler ermuntern, die Herausforderung anzunehmen und selbst ein eigenes Forschungsprojekt zu erarbeiten. Die Jungforscher zeigen auch in diesem Jahr wieder eine große Bandbreite spannender und innovativer Projekte. Die Ergebnisse ihrer Arbeit können von interessierten Besuchern in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. (Quelle: VSU) 

  
                                                    
Tarifpolitik

Ver.di will Nahverkehr in sechs Bundesländern lahmlegen
In weiten Teilen Deutschlands dürften Busse und Bahnen am Freitag in den Depots bleiben. Die Gewerkschaft Ver.di will den öffentlichen Nahverkehr in sechs Bundesländern und einigen Städten für 24 Stunden nahezu flächendeckend lahmlegen. Die Aktion soll gemeinsam mit den Klimaaktivisten von Fridays for Future stattfinden, die für Freitag zu einem globalen Klimastreik aufrufen. Ver.di will damit den Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöhen, wie Vizechefin Christine Behle ankündigte. (Quelle: spiegel.de) 

  
Arbeitswelt 

Jeder Fünfte verdient weniger als 2.500 Euro brutto trotz Vollzeitjob
Jeder fünfte vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland muss mit einem Bruttogehalt von 2.500 Euro oder weniger auskommen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hervor, die der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vorliegt. 2021 lagen 4,7 Millionen Vollzeitbeschäftigte in Deutschland unter dieser Lohngrenze von 2.500 Euro brutto. Das entspricht 21,9 Prozent. Der Verdienst fällt von West nach Ost steil ab. Während in den westlichen Bundesländern 2021 nur 19,6 Prozent der Beschäftigten weniger als 2.500 Euro brutto bekamen, war es im Osten fast jeder Dritte (31,9 Prozent), wie aus der Tabelle des Ministeriums hervorgeht. (Quelle: zeit-online.de, noz.de)

„Gender Digital Gap“: Berufstätige Frauen bei Digitalisierung im Nachteil
Weibliche Beschäftigte sind mit Blick auf die digitale Zukunft bei ihrer beruflichen Tätigkeit gegenüber männlichen spürbar im Nachteil. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Frauen und Männer arbeiten demnach heute zwar ähnlich oft am Computer. Bei der Verwendung von fortgeschrittener Software sowie bei der Nutzung vernetzter digitaler Technologien wie Cloud-Diensten zeigen sich aber große Unterschiede. Besonders deutlich ist der Rückstand bei Frauen, die Teilzeitstellen haben. Dementsprechend schätzen weibliche Beschäftigte im Durchschnitt ihre Berufschancen auf einem zunehmend digitalisierten Arbeitsmarkt als schlechter ein: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich berufstätige Frauen gut auf den Umgang mit vernetzten digitalen Technologien vorbereitet fühlen, liegt bei 34 Prozent. Dagegen sind es unter männlichen Beschäftigten immerhin 49 Prozent. Frauen erwarten auch nur mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 10 Prozent, dass sich durch Digitalisierung ihre Arbeitsmarktaussichten verbessern, gegenüber 18 Prozent bei Männern. Die Studie basiert auf Befragungsdaten des repräsentativen Nationalen Bildungspanels unter rund 4.000 Beschäftigten. „Die digitale Transformation kann die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verstärken – und zwar aufgrund des bestehenden Gender Digital Gap“, analysiert Studienautorin Yvonne Lott die Befunde. (Quelle: Böckler-Stiftung)


Konjunktur 

Containerumschlag-Index: Welthandel ist schwach ins Jahr gestartet
Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Januar gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigt 120,2 Punkte gesunken. Der Rückgang war in den europäischen Häfen besonders kräftig. In den chinesischen Häfen stagnierte der Containerumschlag in etwa auf dem Niveau des Vormonats. „Der starke Rückgang des Containerumschlags in den europäischen Häfen zu Jahresbeginn ist ein weiterer Hinweis, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal insbesondere in Deutschland weiter zurückgehen dürfte“, kommentierte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt. (Quelle: RWI) 


Wirtschaftspolitik 

BDI plädiert für Technologieoffenheit 
In der Diskussion um das ab 2035 in der EU geplante Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor lobt der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) den Beitrag von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). „Wir begrüßen den Vorstoß des Bundesverkehrsministers gegenüber der EU-Kommission für eine echte Technologieoffenheit. Es ist wichtig, strombasierte Kraftstoffe für die Neuzulassung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in der CO2-Flottenregulierung zu berücksichtigen“, sagte der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch. Ein faktisches Aus für den Verbrenner lehnt der BDI ab. „Um die Klimaziele im Verkehr im Jahr 2030 zu erreichen, ist eine Beimischungsquote grüner Kraftstoffe von mindestens 22 Prozent notwendig.“ Die hohe Bedeutung der Beimischung von grünen Kraftstoffen in der Bestandsflotte habe der BDI auch in seiner Klimapfadestudie berechnet. „Viele europäische Nachbarländer bieten diese kostengünstige Klimaschutzoption bereits heute an“, so Lösch. Ziel der Klimaschutzpolitik müsse sein, pragmatische Maßnahmen auch im Verkehr zu ermöglichen. Die Bestandsflotten müssten ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, auch sollte der maximale Hochlauf der Elektromobilität einschließlich Ladeinfrastruktur vorangetrieben werden. Den Anlauf der Bundesregierung für die Zulassung paraffinischen Diesels als Reinkraftstoff lobt Lösch als „richtig und überfällig“. (Quelle: BDI)

Grüne kritisieren Wissing im Streit um Verbrenner-Aus
Von Grünen-Seite kommt Kritik am Vorstoß von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) sagte, Wissing habe kein Mandat für die Ankündigung, dass Deutschland einem Verbrenner-Aus nicht zustimmen könnte. Der verkehrspolitische Sprecher der Grünenbundestagsfraktion, Stefan Gelbhaar, warf dem Bundesverkehrsminister einen Bruch des Klimaschutzgesetzes vor. Wissing hatte gedroht, dem geplanten Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor in der EU nicht zuzustimmen. Wissing sagte am Dienstag, die EU-Kommission müsse liefern und Zusagen einhalten. Es gehe um eine Zulassung von Verbrennern nach 2035, wenn sie nachweislich mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) betankt werden. Die Kommission solle einen entsprechenden Regulierungsvorschlag machen. Ansonsten werde Deutschland nicht zustimmen. (Quelle: dpa)

ZVEI macht Druck bei Förderung europäischer Chip-Produktion
Im internationalen Wettlauf um die Ansiedlung neuer Chipwerke droht Europa nach Einschätzung des ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie zurückzufallen. Der „European Chips Act“, der diese Industrie fördern solle, komme zu spät, warnte ZVEI-Chef Wolfgang Weber. „Fakt ist, dass sich Europa als Halbleiter-Region nicht wird halten können, wenn nicht umgehend die notwendigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Europa installiert werden.“ Die EU wird aus Sicht des ZVEI das Ziel, den europäischen Marktanteil der weltweiten Chip-Produktion bis 2030 auf 20 Prozent in etwa zu verdoppeln, mit den bisher vorgestellten Maßnahmen verfehlen. Die finanzielle Ausstattung sei vor allem im Vergleich zu den Förderprogrammen der USA zu gering. „Die Kommission setzt fast ausschließlich auf Unterstützung durch die Mitgliedsstaaten. Ohne erhebliche zusätzliche Investitionen der öffentlichen Seite und ohne Investitionsanreize für die private Seite wird es trotz des Chips Acts zu einer weiteren Schwächung Europas als Produktionsstandort kommen.“ Gleichzeitig blieben Computerchips unabhängig von konjunkturellen Schwankungen ein knappes und begehrtes Gut, erläuterte Robert Kraus, Vorsitzender der ZVEI-Fachgruppe Halbleiter. „Sowohl die weitere Digitalisierung als auch die grüne Transformation mit ihrer großen Nachfrage nach CO2-mindernden Technologien treiben dieses hohe Wachstum langfristig.“ Er rechne mit einer Verdoppelung des Bedarfs. Da Europa seinen relativen Marktanteil ebenfalls verdoppeln wolle, bedeute dies, dass die heimischen Produktionskapazitäten vervierfacht werden müssen, rechnete ZVEI-Chef Weber vor. (Quelle: Reuters)


Verkehr 

Städtetag warnt vor „Flickenteppich“ beim Deutschlandticket
Der Deutsche Städtetag dringt auf bundesweit verbindliche Regelungen für das Deutschlandticket, das ab 1. Mai gelten soll. Der Zusammenschluss von kreisfreien und kreisangehörigen Städten warnte vor einem Flickenteppich, falls die Bundesländer den geplanten 49-Euro-Tarif nicht verbindlich vorschrieben. „Die Länder müssen sich klar zum Deutschlandticket bekennen und den Deutschlandtarif von 49 Euro auch wirklich flächendeckend einführen“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“. Unter anderem müssten die Bundesländer den Tarif etwa über Landesgesetze anordnen, sagte Dedy. Hintergrund für die Forderung nach einer verbindlichen Anordnung ist demnach, dass die Länder auf eine Änderung des Gesetzentwurfs von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) dringen, um eine Festschreibung zu vermeiden. Die Länder versuchten, ihre Verantwortung für das 49-Euro-Ticket an die Verkehrsverbünde weiterzureichen, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags. „Dann kann es passieren, dass einzelne Verkehrsunternehmen das Deutschlandticket in ihrem Gebiet nicht einführen“, warnte er. „Wenn das Ticket im einen Bundesland gültig ist, im Nachbarland aber nur teilweise, ist es kein Deutschlandticket mehr.“ (Quelle: dpa)