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VSU-Schlagzeilen 10.03.2023

Conradt will in Saarbrücken Sommerstraßen einrichten / Trotz Streikvotums: Post und Verdi verhandeln wieder / Gemeinsam #könnenlernen – IHKs starten bundesweite Ausbildungskampagne / BDEW fordert Vereinfachungen für Bau von Solaranlagen / Handwerk und Industrie lehnen Habecks Entwurf zur Gebäudewärme ab

 

Saarland / Region 
Conradt will in Saarbrücken Sommerstraßen einrichten 
Block 3 in Cattenom geht vorerst nicht ans Netz 
Torpedo-Gruppe punktet mit Vier-Tage-Woche und Wechselprämie 

Tarifpolitik 
Trotz Streikvotums: Post und Verdi verhandeln wieder 
Sozialverband fordert Mindestlohn von 14,13 Euro  
  
Arbeitswelt 
Gemeinsam #könnenlernen – IHKs starten bundesweite Ausbildungskampagne 
Neue Ausgabe WERKWANDEL widmet sich der Fachkräftesicherung  
IAB: Rekord bei offenen Stellen 
  
Konjunktur
Scholz rechnet mit Wachstum wie zu Zeiten des Wirtschaftswunders 
  
Energie 
Weil: Hohe Strompreise für Industrie bedrohen Arbeitsplätze  
BDEW fordert Vereinfachungen für Bau von Solaranlagen 
  
Wirtschaftspolitik 
Handwerk und Industrie lehnen Habecks Entwurf zur Gebäudewärme ab 
Europäische Autohersteller gegen pauschales Verbrenner-Verbot
  
  

Saarland / Region 

Conradt will in Saarbrücken Sommerstraßen einrichten 
Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt will im Nauwieser Viertel in Saarbrücken zwei Straßen über den Sommer zu verkehrsberuhigten Zonen machen. Im Rahmen des Pilotprojekts will die Landeshauptstadt die Cecilienstraße und die Försterstraße über einen gewissen Zeitraum für den motorisierten Straßenverkehr sperren beziehungsweise den Verkehr einschränken. Der Straßenraum und die Parkflächen können dann für das städtische Leben genutzt werden. „Spielende Kinder, grüne Oasen, Menschen, die vor einem Buchladen lesen, Straßenkünstler neben Menschen, die schlendern und verweilen – all das ist vorstellbar. Natürlich soll auch die Gastronomie mehr Raum erhalten, denn sie leistet einen wichtigen Beitrag für Belebung und Kommunikation", sagte Conradt. Am 27. März will Conradt das Projekt bei einer Dialogveranstaltung im Nauwieser Viertel vorstellen. Sollte das Pilotprojekt positiv verlaufen, sei die Einrichtung weitere Sommerstraßen in den kommenden Jahren denkbar. (Quelle: SR) 

Block 3 in Cattenom geht vorerst nicht ans Netz 
Block 3 im Atomkraftwerk Cattenom bleibt voraussichtlich länger vom Netz als geplant. Grund dafür sind Korrosionsrisse in mehreren Atomkraftwerken. Die Atomaufsicht hat den Betreiber EDF aufgefordert, Kontrollen zu verschärfen. Im Atomkraftwerk Penly in der Normandie war ein größerer Riss aufgetreten, der so auch bei anderen Atomkraftwerken möglich wäre, unter anderem in Cattenom. Vor dem Hintergrund der Korrosionsrisse in anderen AKW sollen auch in Block 2 in Cattenom die Rohre des Einspritzkreislaufs vorbeugend komplett ausgetauscht werden. Der Block war am Wochenende planmäßig für Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. (Quelle: SR) 

Torpedo-Gruppe punktet mit Vier-Tage-Woche und Wechselprämie 
Mit einer Vier-Tage-Woche und einer Wechselprämie von bis zu 10.000 Euro wirbt die Torpedo-Gruppe aktuell auf Plakaten um neue Mitarbeiter. Gesucht werden Kfz-Mechatroniker, Diagnosetechniker, Service- und Verkaufsberater. Geschäftsführer Jörg Eißfeld berichtet der „Saarbrücker Zeitung“ von einem durchschlagenden Erfolg der Aktion. „Wir haben einen rund 20-fachen Bewerberzugang und schon mehrere Kfz-Mechatroniker seither eingestellt“, sagt er. Insgesamt seien im Februar rund 700 Bewerbungen bei dem Autohändler mit Sitz in Kaiserslautern eingegangen. Doch auch der Wandel der Branche hin zur E-Mobilität, herrschendem Fachkräftemangel und drohendem Stellenabbau bei Zuliefern wie ZF oder Ford im Saarland haben die Torpedo-Gruppe bestärkt, die Vier-Tage-Woche für all ihre Angestellten einzuführen, erklärt Eißfeld. Das Vier-Tage-Modell sei bei 40 Stunden oder bei 36,5 Stunden pro Woche möglich. Aktuell hätten sich rund 50 Prozent der Belegschaft für den Wechsel in eine Vier-Tage-Woche entschieden, sagt der Torpedo-Geschäftsführer. (Quelle: Saarbrücker Zeitung) 

  
Tarifpolitik 
  
Trotz Streikvotums: Post und Verdi verhandeln wieder  
Ein unbefristeter Streik bei der Deutschen Post ist vorerst abgewendet. Zwar sprachen sich in einer Urabstimmung bei dem Logistikkonzern 85,9 Prozent der Befragten gegen das Tarifangebot der Post und für einen längeren Streik aus. Zugleich beschloss die Gewerkschaft Verdi aber, der Forderung des Unternehmens nachzukommen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Daher wird es zunächst keinen Arbeitskampf geben. Verdi fordert 15 Prozent höhere Entgelte, was die Post als wirtschaftlich nicht tragfähig ablehnt. Schon heute sollen die Tarifgespräche, die Verdi im Februar für gescheitert erklärt hatte, weitergehen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

Sozialverband fordert Mindestlohn von 14,13 Euro  
Gut fünf Monate nach Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) eine weitere Erhöhung um mehr als 2 Euro zum nächsten Jahreswechsel gefordert. „Nach einem Jahr Krieg mit den überall spürbaren Folgen und einem Dreivierteljahr, das bis dahin noch vor uns liegt, muss aus unserer Sicht hier die Inflation stärker ausgeglichen werden“, sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Dafür müsste der Mindestlohn nach unseren Berechnungen auf 14,13 Euro steigen.“ (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  


Arbeitswelt 

Gemeinsam #könnenlernen – IHKs starten bundesweite Ausbildungskampagne 
Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland haben gestern eine bundesweite Ausbildungskampagne gestartet, mit der sie junge Menschen für die duale Ausbildung begeistern wollen. Denn obwohl eine Ausbildung unzählige Karrierechancen bietet, ist das Image – vor allem im Vergleich zum Studium – ausbaufähig. Zugleich suchen viele Unternehmen derzeit nach qualifiziertem Nachwuchs. Unter dem Motto „Jetzt #könnenlernen" lädt die Kampagne alle Schülerinnen und Schüler ein, in das Lebensgefühl Ausbildung einzutauchen.  Aber auch junge Menschen, die beruflich umsteigen wollen oder ein Studium abgebrochen haben, sollen angesprochen werden. Die Kampagne ist auf mehrere Jahre angelegt und soll in Zukunft mit weiteren Schwerpunkten fortgeführt werden. Betriebe sind aufgefordert, sich an der Kampagne zu beteiligen. Dafür wird ein eigenes Werbemittelpaket angeboten. Das Paket kann ohne großen Aufwand individuell auf das teilnehmende Unternehmen angepasst werden. Die IHK-Initiative bietet so die Chance, ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen und zugleich dabei zu helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen. (Quelle: IHK Saarland 

Neue Ausgabe WERKWANDEL widmet sich der Fachkräftesicherung 
Die aktuelle Diskussion um den Arbeits- und Fachkräftemangel nimmt angesichts des demografischen Wandels Fahrt auf. In vielen Unternehmen fehlt es an qualifiziertem Personal. Die neueste Ausgabe des ifaa-E-Papers „Werkwandel“ beschäftigt sich mit diesem wichtigen Thema. Werkwandel ist ein Magazin des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft, das von den Arbeitgeberverbänden der M+E-Industrie getragen wird. In der aktuellen Diskussion um den Fachkräftemangel ist oft die Rede von den Babyboomern der 50er- und 60er-Jahre. Jetzt erreicht diese Generation das Renteneintrittsalter und geht dem Arbeitsmarkt damit verloren. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird sich infolgedessen weiter verschärfen. Der Arbeitsmarktforscher Ulrich Walwei, Vizepräsident des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, beziffert die Lücke bis 2035 im Vordenker-Gespräch ab Seite 11 auf sieben Millionen fehlende Erwerbspersonen.  
Sie finden die aktuelle Ausgabe auf der Internetseite von ME Saar.  Ein regelmäßiger Bezug ist per Registrierung unter www.werkwandel.de kostenlos möglich. (Quelle: ME Saar) 

IAB: Rekord bei offenen Stellen 
Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind so viele offene Stellen zu besetzen wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Im vierten Quartal habe es bundesweit 1,98 Millionen nicht besetzte Arbeitsplätze gegeben, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Grundlage seiner aktuellen Stellenerhebung mit. Das sind rund 160.000 oder 8,8 Prozent mehr als im Vorquartal und 17,5 Prozent mehr als im Schlussquartal des Jahres 2021. „Der Personalbedarf in Deutschland hat mit rund zwei Millionen offenen Stellen ein neues Allzeithoch erreicht. Die große Mehrheit der offenen Stellen ist sofort zu besetzen und der betriebliche Konkurrenzdruck um passendes Personal vielfach hoch“, sagte IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Bei der viermal pro Jahr durchgeführten Stellenerhebung werden in einer Umfrage unter Tausenden Betrieben nicht nur die Stellen erfasst, die den Arbeitsagenturen gemeldet werden, sondern alle offenen Jobs. (Quelle: iab.de, dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  
  
  
Konjunktur
  
Scholz rechnet mit Wachstum wie zu Zeiten des Wirtschaftswunders 
Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet mit Wachstum wie zu Zeiten des „Wirtschaftswunders“. „Wegen der hohen Investitionen in den Klimaschutz wird Deutschland für einige Zeit Wachstumsraten erzielen können, wie zuletzt in den 1950er und 1960er Jahren geschehen“, sagte der SPD-Politiker den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Dafür müsse schneller geplant, entschieden und genehmigt werden. In den 1950er-Jahren und noch Anfang der 1960er-Jahre lagen die jährlichen Wachstumsraten bei Vollbeschäftigung bei um die 8 Prozent. Spätestens 1966 drehte sich die Entwicklung, im Folgejahr 1967 sank das Bruttoinlandsprodukt und die Arbeitslosigkeit verdreifachte sich fast auf 2,1 Prozent. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energie 
  
Weil: Hohe Strompreise für Industrie bedrohen Arbeitsplätze  
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat angesichts hoher Strompreise für Unternehmen vor der Verlagerung von Jobs ins Ausland gewarnt. „Wir benötigen dringend einen günstigeren Industriestrompreis“, sagte der SPD-Politiker. Energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie, aber auch die chemische Industrie brauchen Weil zufolge für die Transformation zur CO2-Neutralität bei gleichzeitig hohen Strompreisen im internationalen Wettbewerb Unterstützung. „In etlichen Fällen drohen Verlagerungen in attraktivere Länder, ein Verlust von Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätzen“, sagte Weil anlässlich eines bundesweiten Aktionstages, zu dem Industriegewerkschaften wegen der Strompreise aufgerufen hatten. Deutschland und die EU müssten schnell handeln. Es bestehe die Gefahr, als Industriestandort auch für Zukunftstechnologien und die damit verbundene Wertschöpfung den Anschluss zu verlieren. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)  
  
BDEW fordert Vereinfachungen für Bau von Solaranlagen 
Vor einem „Photovoltaik-Gipfel“ mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) heute fordert die Energiebranche weitere Vereinfachungen für den Bau von Solaranlagen. „Wir werden rund ein Prozent der Landesfläche für PV-Freiflächenanlagen brauchen“, sagte die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae. PV steht für Photovoltaik, also Solaranlagen. Bei dem Treffen im Wirtschaftsministerium soll ein Entwurf für eine Solarstrategie vorgestellt werden. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Wirtschaftspolitik  
  
Handwerk und Industrie lehnen Habecks Entwurf zur Gebäudewärme ab
Handwerk und Heizungsindustrie haben sich gegen ein Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 ausgesprochen. Die Politik müsse sich bei der Heizwende an den Realitäten des Marktes orientieren und von den Endkunden ausgehen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima, Helmut Bramann in Frankfurt, wo am Montag die Weltleitmesse ISH beginnt. Hintergrund ist die Diskussion über einen Gesetzentwurf, der für den Einbau neuer Heizungen ab 2024 verschärfte Regeln vorsieht. Er vermisse die Gleichbehandlung anderer erneuerbarer Energieträger wie Holz oder Bio-Gas, sagte Hauptgeschäftsführer Markus Staudt vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Man brauche auch ein Angebot für die vielen Millionen Bestandsheizungen, die noch über Jahre hinweg betrieben würden. Zudem stelle der Entwurf viel zu detaillierte Regelungen vor, statt die Dinge zu vereinfachen. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Europäische Autohersteller gegen pauschales Verbrenner-Verbot 
Europäische Autohersteller haben sich gegen ein pauschales Verbot von Autos mit Verbrennungsmotor ausgesprochen. Der Branchenverband Acea teilte in einer Mitteilung mit, Technologieoffenheit sei unerlässlich, um die europäischen Klimaziele zu erreichen. „Der Feind ist fossile Energie, nicht eine bestimmte Technologie“, sagte Acea-Präsident Luca de Meo. Zudem hieß es in der Mitteilung des Verbands, der unter anderem auch VW, Mercedes-Benz und BWM vertritt: „"Der grundlegende Wandel in der europäischen Automobilindustrie braucht Planungssicherheit.“ Man stelle fest, dass Europa der einzige geografische Raum sei, der die Technologieneutralität per Gesetz aufgeben wolle. (Quelle: acea.auto, dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)