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VSU-Schlagzeilen 27.04.2023

Automobil-Kongress beschäftigt sich mit Verbrenner-Aus / Finanzexperten: Bankenturbulenzen dürften Konjunktur wenig treffen / Handwerk und Bauwirtschaft kritisieren geplantes Einwanderungsgesetz / EU: Öko-Kerosin soll Flugreisen klimafreundlicher machen

Saarland / Region 
Automobil-Kongress beschäftigt sich mit Verbrenner-Aus 
IHK dringt auf Bau von Eventhalle und Erweiterung der Congresshalle  

Konjunktur  
Habeck: Konjunktur auf gutem Weg – Industriestrompreis angekündigt  
Lindner: Reformvorschläge zu EU-Schuldenregeln gehen nicht weit genug 
Finanzexperten: Bankenturbulenzen dürften Konjunktur wenig treffen 
INSM fordert Angebotspolitik von der Bundesregierung
  
Arbeitswelt  
Handwerk und Bauwirtschaft kritisieren geplantes Einwanderungsgesetz
Umfrage: Nicht studierte Eltern sind Karrierenachteil
Digitalverband Bitkom: Frauenanteil in deutscher Tech-Branche gering 

Steuern / Haushalt 
Wieder deutliches Rentenplus ab Juli in Deutschland 

Energie / Nachhaltigkeit 
EU: Öko-Kerosin soll Flugreisen klimafreundlicher machen 

Saarland / Region 

Automobil-Kongress beschäftigt sich mit Verbrenner-Aus 
Das Aus für den Verbrenner ist besiegelt und setzt Autohersteller und Zulieferer gleichsam unter Druck. Mit der Zukunft der Mobilität beschäftigte sich auch der AKJ-Automobilkongress in Saarbrücken. Große Automobilzulieferer, die auch Werke im Saarland haben, müssen sich am Markt neu positionieren. Dazu gehören etwa ZF, Bosch, Schaeffler oder auch Eberspächer. Sie alle stehen vor derselben Herausforderung: Sie müssen neue Produkte, etwa für die E-Mobilität, entwickeln und gleichzeitig immer noch Komponenten für Verbrenner produzieren. Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PWC geht davon aus, dass in Europa 550.000 Arbeitsplätze aufgrund des Verbrenner-Aus auf der Kippe stehen. Dem entgegen stehen 280.000 Arbeitsplätze, die durch die Elektromobilität neu geschaffen werden könnten. Einige Zulieferer können davon profitieren. Der  Vorrichtungsspezialist Fixture Tech berichtet, dass durch die E-Mobilität neue Anwendungen entstanden sind und das Unternehmen sogar Personal aufgebaut hat. (Quelle: SR) 

IHK dringt auf Bau von Eventhalle und Erweiterung der Congresshalle 
Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes drängt auf einen zügigen Bau einer Eventhallte sowie der Erweiterung der Congresshalle zu einem Kongress und Tagungszentrum. „Für eine auch in Zukunft starke Tourismuswirtschaft im Saarland kommt der längst überfälligen Realisierung der öffentlichen Leitinvestitionen in der Landeshauptstadt Saarbrücken eine Schlüsselrolle zu“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. „Gerade die Hotel-Konzerne haben bei ihren Investitionsentscheidungen auf die Aussagen von Landesregierung und Kommunalpolitik im Zuge des Verkaufs der Messe darauf vertraut, dass der Messe- und Kongressstandort Saarbrücken aufgewertet wird. Leider ist seitdem zu wenig Substanzielles passiert“, sagt Thomé. (Quelle: IHK) 

  
Konjunktur 

Habeck: Konjunktur auf gutem Weg – Industriestrompreis angekündigt 
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht eine schrittweise Erholung der Konjunktur. Er habe die Hoffnung, dass Deutschland auf einem guten Weg sei, sich aus der Krise herauszuarbeiten. Die Bundesregierung hob ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr leicht an. Sie erwartet für dieses Jahr nun ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent. Im Januar war sie von 0,2 Prozent ausgegangen. Für das erste Quartal erwartet das Wirtschaftsministerium eine Stagnation. Konjunkturindikatoren wie Industrieproduktion, Auftragseingänge und Geschäftsklima deuteten aber eine konjunkturelle Belebung im weiteren Jahresverlauf an, hieß es. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft laut Prognose um 1,6 Prozent wachsen. Auch die Inflation habe ihren Höhepunkt überschritten. Nach einer Rate von 6,9 Prozent im vergangenen Jahr gehe die Bundesregierung von 5,9 Prozent in diesem und von 2,7 Prozent im kommenden Jahr aus. „Der Scheitelpunkt der Inflation ist erreicht", erklärte Habeck. Der Minister hob den dramatischen Mangel an Fach- und Arbeitskräften hervor. Das geplante Gesetz zur Fachkräfteeinwanderung werde den Arbeitsmarkt deutlich stärken. Die Koalition will die Einwanderung von Arbeitssuchenden erleichtern. Der Wirtschaftsminister versicherte außerdem, die Bundesregierung wolle die Investitionsbedingungen in Deutschland stärken - vor allem, um Unternehmen beim Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Produktion zu stärken. Dazu dienen soll auch ein Industriestrompreis. Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen kündigte für die kommende Woche ein Konzept für einen Industriestrompreis an.  (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Lindner: Reformvorschläge zu EU-Schuldenregeln gehen nicht weit genug
Die von der EU-Kommission vorgelegten Reformvorschläge für die europäischen Schuldenregeln sind aus Sicht der Bundesregierung nicht ausreichend. „Das, was vorgelegt ist, entspricht noch nicht unseren Erwartungen“, sagte Finanzminister Christian Lindner. Es brauche noch deutliche Anpassungen, um zu wirklich verlässlichen, transparenten und verbindlichen Regeln zu kommen. „Aber immerhin sind Ansatzpunkte im Vorschlag der Kommission erkennbar, die eine weitere Debatte lohnenswert erscheinen lassen. Das gilt es nun im Rahmen der Gespräche auszuloten und darauf aufzubauen“, erklärte der Bundesfinanzminister. In Reformvorschlägen für den sogenannten Stabilitäts- und Wachstumspakt hatte die Brüsseler Behörde am Mittwoch vorgeschlagen, hoch verschuldeten europäischen Ländern mehr Flexibilität beim Abbau von regelwidrigen Schulden einzuräumen. Statt einheitlicher Vorgaben für alle Länder setzt die Behörde auf individuelle Wege für jedes Land, um Schulden und Defizite langfristig zu senken. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Finanzexperten: Bankenturbulenzen dürften Konjunktur wenig treffen 
Die jüngsten Bankenturbulenzen dürften nach Einschätzung von Finanzexperten kaum Folgen für die Konjunktur in Deutschland, der Eurozone und den USA haben. Allerdings könnten die großen Zentralbanken wegen der Spannungen in der Finanzbranche bei der Straffung ihrer Geldpolitik behutsamer vorgehen, heißt es in einer neuen Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW. Zuletzt waren die Leitzinsen deutlich erhöht worden, um die Inflation zu bremsen. In der Umfrage des ZEW unter 172 Finanzexperten erwarten rund 54 Prozent, dass sich wegen der Bankenturbulenzen keine Änderungen für das deutsche Bruttoinlandsprodukt in den nächsten sechs Monaten ergeben. 43 Prozent rechnen mit leicht negativen Auswirkungen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

INSM fordert Angebotspolitik von der Bundesregierung 
Der Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), Thorsten Alsleben, bewertet die aktuelle Frühjahrsprojektion der Bundesregierung kritisch. Der Wirtschaftsminister rechne mit mehr Wachstum als die meisten Ökonomen. Er wolle Optimismus verbreiten, wofür es keinen Grund gebe. „Faktisch stagniert die Wirtschaft in Deutschland. Wir sind international in allen wichtigen Bereichen abgehängt: geringes Wachstum, geringe Investitionsquote, hohe Steuern und Abgaben, Fachkräftemangel. Die Politik muss dringend umsteuern: Bürokratie abbauen, Steuern und Abgaben senken, Energieangebot erhöhen“, so Alsleben. Die INSM fordere von der Bundesregierung:  
1. Sofort Bürokratie abschaffen und Planungsverfahren für alle großen Bauvorhaben beschleunigen. Das kostet nichts, bringt aber schnelle Hilfe und erhöht das Angebot an Waren und Dienstleistungen.  
2. Die Steuersätze für Arbeitnehmer und Unternehmen senken. Das lockt Investoren und Fachkräfte nach Deutschland, schafft Wachstum und damit am Ende sogar mehr Einnahmen für den Staat.  
3. Energieangebot ausweiten: Kernkraftwerke müssen wieder ans Netz, solange es noch geht, Fracking-Gas ökologisch sauber in Deutschland fördern und Erneuerbare mit Netzen und Speichern schneller ausbauen. So kommen wir runter von den höchsten Energiepreisen in Europa.  
Alsleben erklärte dazu: „Wir brauchen keine Verbotspolitik, sondern Angebotspolitik.“
(Quelle: INSM, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Arbeitswelt 

Handwerk und Bauwirtschaft kritisieren geplantes Einwanderungsgesetz 
Wirtschaftsverbände haben das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Bundesregierung als unzureichend kritisiert. „Der Weg ist immer noch mit zu vielen Beschwernissen und Schlaglöchern gepflastert, als dass er von Zuwanderern in der erhofften Größenordnung auch genommen wird“, erklärte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich. Die Visaverfahren dauerten nach Dittrichs Einschätzung weiter zu lange, die Ausländerbehörden seien überlastet und noch werde in Deutschland keineswegs eine Willkommenskultur in der Weise gelebt, die Deutschland für Zuwanderer attraktiver erscheinen lasse. Damit die neuen Regelungen in den Betrieben greifen könnten, müsse zunächst das Zuwanderungsrecht entbürokratisiert werden, forderte Dittrich. Auch der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Felix Pakleppa, äußerte Kritik an dem Gesetzentwurf: „Für die Zuwanderung von außereuropäischen Fachkräften wird allein auf das Vorhandensein formaler Qualifikationen abgestellt. Damit springt das Gesetz für die Praxis zu kurz." Es gebe „sehr viele Zuwanderungswillige mit langjähriger Berufserfahrung auf den ausländischen Baustellen". Falls ihnen aber die formale Qualifikation fehlt, bleibe ihnen der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt versperrt, sagte Pakleppa. Der Bundestag debattiert heute erstmals über den Gesetzentwurf der Ampel-Koalition zur erleichterten Zuwanderung für Fachkräfte. (Quellen: AFP, Zeit online, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
Umfrage: Nicht studierte Eltern sind Karrierenachteil 
Für Arbeiterkinder bedeutet das nichtakademische Elternhaus laut einer neuen Studie einen Karrierenachteil. Wer als erste(r) in der Familie eine Hochschule absolviert, habe trotz Studienabschlusses im Vergleich zu Akademikerkindern beruflich schlechtere Startchancen, argumentieren die Fachleute der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Das gelte sowohl für den Einstieg in den Beruf als auch für die weitere Karriere. Studienautor Sebastian Ullrich und seine Kollegen befragten für ihre Untersuchung in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1.125 Berufstätige im Alter von 21 bis über 60. Davon waren 58 Prozent Erstakademiker, deren Eltern nicht studiert hatten. Der größte Nachteil ist demnach ein gesellschaftlicher: Nur ein Drittel der Arbeiterkinder gab an, dass sie beim Berufsstart Zugang zu wichtigen Kontakten hatten. Bei den Teilnehmern aus Akademikerhaushalten sagten das 61 Prozent, fast doppelt so viele. Ein Studium nützt demnach offenbar nicht nur dem eigenen Fortkommen, sondern auch der nächsten Generation. Als einen von mehreren weiteren Nachteilen für Arbeiterkinder identifizierten die Unternehmensberater fehlende Zeit und fehlendes Wissen über die Bedeutung von Praktika, wie sie vor dem Start in einen akademischen Beruf üblich sind. Für Arbeitgeber würde es sich lohnen, die Erstakademiker in der Belegschaft zu fördern, argumentierte Ullrich. „Für viele Unternehmen ist das jedoch ein blinder Fleck. Das Geschlecht sieht man 95 Prozent der Menschen an, die soziale Herkunft jedoch nicht.“ Laut Umfrage sind Erstakademiker sehr loyale Arbeitnehmer. „Die intrinsische Motivation ist oft deutlich höher“, erklärte Ullrich. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Digitalverband Bitkom: Frauenanteil in deutscher Tech-Branche gering 
In der deutschen Tech-Branche ist der Frauenanteil einer Umfrage zufolge extrem gering: Unter den IT-Fachkräften in IT- und Telekommunikationsunternehmen sind nur fünf Prozent Frauen, wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorging. In der Gesamtbelegschaft in diesen Unternehmen lag der Anteil demnach bei 15 Prozent. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgröße: Während Großunternehmen der Branche 26 Prozent Frauen beschäftigen, fand sich in jedem fünften kleinen Unternehmen keine einzige Frau. Gleichzeitig gaben 92 Prozent der Unternehmen an, dass gemischte Teams zu einem besseren Betriebsklima beitragen würden. Drei Viertel gaben an, dass mehr Frauen zu mehr Kreativität und Produktivität führen würden. Ebenfalls rund drei Viertel der Befragten gaben an, ohne Frauen verspiele die Branche ihre Zukunft. Dabei hatte nur jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) Ziele zur Erhöhung von Frauenanteilen verankert. 19 Prozent planen dies demnach konkret, 24 Prozent würden es diskutieren. 22 Prozent gaben auch an, solche internen Zielsetzungen seien kein Thema für sie. (Quelle: ntv, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Steuern / Haushalt
 
Wieder deutliches Rentenplus ab Juli in Deutschland 
Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner im Land bekommen das zweite Jahr in Folge eine kräftige Rentenerhöhung. Das Bundeskabinett beschloss, dass die Altersbezüge zum 1. Juli im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent angehoben werden. Die Zahlen waren bereits bekannt. Nun ist die entsprechende Verordnung auf dem Weg. Sie muss noch vom Bundesrat angenommen werden, was Formsache ist. Der Bundestag muss nicht zustimmen. Die Pläne sehen außerdem eine Angleichung des Rentenwerts Ost an den im Westen vor - ein Jahr früher als geplant.
(Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Energie / Nachhaltigkeit 
 
EU: Öko-Kerosin soll Flugreisen klimafreundlicher machen 
Die EU verpflichtet den Flugverkehr ab 2025 zur Beimischung nachhaltiger Kraftstoffe zu Kerosin. Um weitere Anreize für mehr Klimafreundlichkeit zu setzen, soll auch ein Umweltlabel eingeführt werden. Ab 2025 müssen Flugbenzin nachhaltige Kraftstoffe beigemischt werden. Die Quote soll von zunächst zwei Prozent in den nächsten Jahren schrittweise steigen. 2050 müssen dann 70 Prozent der Treibstoffe im Flugverkehr nachhaltig sein. Darauf haben sich Vertreter des Europaparlaments und der EU-Staaten verständigt. Als klimafreundlich gelten synthetisches Kerosin, das zu den sogenannten E-Fuels zählt, mit Erneuerbaren Energien produzierter Wasserstoff sowie Bio-Kraftstoffe, die etwa aus Algen, Pflanzenresten, tierischen Fetten oder altem Speiseöl hergestellt werden. Pflanzen, die zur Nahrungs- und Futtermittel-Produktion dienen, sind dagegen tabu. Flugzeuge dürfen künftig vor dem Start nur so viel tanken, wie für die anstehende Reise nötig ist, um unnötiges Gewicht und damit zusätzliche Treibhausgasemissionen zu vermeiden. (Quelle: tagesschau.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall)