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VSU-Schlagzeilen 19.05.2023

Arbeitsagentur will frühzeitig qualifizieren / BDA fordert gesetzliche Regelungen für Arbeitskämpfe / Umfrage: Zufriedenheit und Motivation von Arbeitnehmern nimmt ab / BDI fordert Konzept gegen zu hohe Energiepreise in Deutschland / ifw Kiel warnt vor industriepolitischen Irrwegen

Saarland/Region
Arbeitsagentur will frühzeitig qualifizieren
Saarländische Industrie verzeichnet ein Umsatzplus im ersten Quartal 2023

Tarifpolitik
BDA fordert gesetzliche Regelungen für Arbeitskämpfe

Arbeitswelt
Umfrage: Zufriedenheit und Motivation von Arbeitnehmern nimmt ab
Handwerk fehlen fast 40.000 Auszubildende    

Energie
ifo: Energiegesetz gefährdet Wirtschaftswachstum
BDI fordert Konzept gegen zu hohe Energiepreise in Deutschland
Europäischer Gaspreis fällt erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro    

Wirtschaftspolitik
ifw Kiel warnt vor industriepolitischen Irrwegen
G7 verschärfen Wirtschaftssanktionen gegen Russland    

Digitalisierung
Cloudbasierte IT-Lösungen können Produktivität der Unternehmen steigern

Veranstaltungen 
Kick-off-Online-Event Gesamtprojekt TraWeBa


Saarland/Region

Arbeitsagentur will frühzeitig qualifizieren
Der Arbeitsmarkt im Saarland steht durch den Strukturwandel vor großen Herausforderungen. Durch den hohen Anteil von Industrie sowie dem Automotiv-Schwerpunkt im Land, aber auch die immer älter-werdende, schrumpfende Bevölkerung erschweren die Transformation. Madeleine Seidel, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit im Saarland, möchte deshalb durch Beratung und Weiterbildung der Arbeitskräfte, gesteuert durch die Agentur für Arbeit, Unterstützung leisten, um die Herausforderungen zu meistern. Die Kosten für die Weiterbildung werden hierbei je nach Größe der Unternehmen übernommen. Dies gilt sowohl beim alten Arbeitgeber als auch beim Wechsel zu einem neuen. So sei man „mit allen Unternehmen, die derzeit vom Strukturwandel betroffen sind, in einem engen Austausch“, sagt Seidel. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

Saarländische Industrie verzeichnet ein Umsatzplus im ersten Quartal 2023
Nach Auskunft des Statistischen Landesamtes Saarland erhöhte sich der nominale Absatz gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 12,8 Prozent auf 7,7 Mrd. Euro. Dabei zog das Auslandsgeschäft um 18,9 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro an. Der Inlandsabsatz erreichte mit 3,7 Mrd. Euro eine Zunahme um 6,7 Prozent. Die Exportquote beträgt 52,6 Prozent. Die Umsatzzunahme im Verarbeitenden Gewerbe ist dabei maßgeblich auf die guten Geschäftsentwicklungen bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zurückzuführen. Hier wurde mit 2,5 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 34,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt. Die Maschinenbau-Betriebe wiesen mit 1,3 Mrd. Euro ein Quartalsplus von 1,6 Prozent aus. In der Herstellung von Metallerzeugnissen wurden 564 Mio. Euro umgesetzt. Dies entspricht einem Plus von 5,2 Prozent. In der Gummi- und Kunststoffwarenindustrie summierten sich die Umsätze auf 300 Mio. Euro und bedeuten somit eine Zunahme von 16,0 Prozent. Bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen errechnete sich eine Steigerung um 18,4 Prozent auf 150 Mio. Euro. 453 Mio. Euro setzte die Nahrungs- und Futtermittelindustrie in den ersten drei Monaten um, dies sind 10,0 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dagegen blieben die Betriebe der Metallerzeugung und Metallbearbeitung unter den Vergleichswerten. Mit 1,3 Mrd. Euro wurde das Vorjahresergebnis um 4,3 Prozent unterschritten. Wie das Statistische Landesamt weiter berichtet, blieben die von den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes entgegen genommenen Auftragseingänge auf Vorjahresniveau (+0,3 %). Während die Bestellungen aus dem Ausland um 2,5 Prozent rückläufig waren, nahm die Inlandsnachfrage um 3,8 Prozent zu. Im März 2023 beschäftigten die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (mit im Allgemeinen 50 und mehr Beschäftigten) 72.445 Personen. Dies sind 0,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. (Quelle: Saarland Aktuell)


Tarifpolitik

BDA fordert gesetzliche Regelungen für Arbeitskämpfe
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, fordert vor dem Hintergrund des Streikgeschehens der vergangenen Wochen: „Wir brauchen dringend gesetzliche Reglungen für Arbeitskämpfe! Das haben die vergangenen Wochen und Monate gezeigt. Das jüngste Beispiel: Der angekündigte 50-Stunden-Streik. Dieser wurde zwar kurzfristig ausgesetzt, verursachte aber doch viel Chaos auf den Schienen. Dass erst Gerichte bemüht werden mussten, um den sogenannten Warnstreik abzuwenden, zeigt, wie nötig faire Streikregeln sind. Streikmaßnahmen, die auf öffentliche Aufmerksamkeit oder hauptsächlich auf Mitgliederwerbung abzielen, sind kein Warnen mehr. Wenn Arbeitskämpfe die Erzielung eines Tarifvertrages aus den Augen verlieren, verlieren sie ihre Legitimation. Auch die Gesellschaft trägt das nicht lange mit. Tarifkonflikte werden partnerschaftlich gelöst – und nicht mit völlig überzogenen Streikabsichten. Das gehört zum Kern der Sozialen Marktwirtschaft. Gleichzeitig schadet es der Tarifautonomie, wenn Gerichte in einen Tarifkonflikt einschreiten müssen. Die aktuellen Streikgeschehen zeigen eindrücklich, dass wir endlich Regeln für faire Arbeitskämpfe brauchen. Das dient der Tariffindung und Tarifbindung, schützt die Bürger vor dem Lahmlegen des Landes und verhindert eine Politisierung der Tarifverhandlungen.“ (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)


Arbeitswelt 

Umfrage: Zufriedenheit und Motivation von Arbeitnehmern nimmt ab    
Die Zufriedenheit und Motivation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland ist einer Studie zufolge zurückgegangen. Insgesamt zufrieden waren laut der Umfrage aus dem März, die im Auftrag der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) durchgeführt wurde, 83 Prozent der Befragten. 2021 hatten das noch 90 Prozent der befragten Arbeitnehmer angegeben. Der Anteil derer, die uneingeschränkt zufrieden mit ihrem Job sind, nahm demnach deutlich ab. Von einer knappen Hälfte (49 Prozent) im Jahr 2021 auf 31 Prozent in diesem Jahr. Einen Anstieg von zehn auf 17 Prozent verzeichnete hingegen der Anteil derer, die mit ihrem Job eher oder komplett unzufrieden sind. Motiviert bei der Arbeit waren laut der Umfrage 71 Prozent der Beschäftigten. Vor zwei Jahren hatte der Anteil noch bei 78 Prozent gelegen. Der Anteil der hoch motivierten Arbeitnehmer sank von 28  Prozent auf 17 Prozent. Auf die Frage, was die Beschäftigten bei der Arbeit am meisten motiviere, nannten die Befragten mit jeweils 58 Prozent am häufigsten ein gutes Verhältnis zu den Kollegen sowie ein gutes Arbeitsklima. Ein hohes Gehalt stand nur bei jedem Dritten hoch in Kurs, Erfolgsprämien wurden nur von zwölf Prozent der Befragten angegeben. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)

Handwerk fehlen fast 40.000 Auszubildende    
Das Handwerk in Deutschland hat mit einem erheblichen Mangel an Lehrlingen zu kämpfen. „Ende April waren bei unseren Handwerkskammern noch knapp 40 000 offene Ausbildungsplätze gemeldet“, sagte Handwerkspräsident Jörg Dittrich. Es sei schwierig für die Betriebe, genügend Bewerberinnen und Bewerber zu finden. „Besonders groß ist der Bedarf bei den Klimaberufen, also etwa bei Heizung-Sanitär-Klima, bei Elektroinstallateuren, generell am Bau, aber auch in den Lebensmittel- oder in den handwerklichen Gesundheitsberufen.“ Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz könne nur einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten, sagte Dittrich. „Wir müssen uns viel stärker darauf konzentrieren, die inländischen Fachkräfte-Potenziale zu heben. Mehr Frauen müssen die Möglichkeit der Arbeit in Vollzeit bekommen. Dafür müssen wir mehr tun für die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern.“ (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)


Energie

ifo: Energiegesetz gefährdet Wirtschaftswachstum    
Das Energie-Effizienzgesetz könnte laut ifo-Präsident Clemens Fuest zu einem „Wachstumskiller“ werden. Das schreibt er in einem neuen ifo-Standpunkt. „Anders als sein Name es nahelegt, regelt es nicht die Energieeffizienz, es deckelt den gesamten Energieverbrauch des Landes.“ Der Endenergieverbrauch solle bis 2030 gegenüber heute um rund 22 Prozent sinken. Wenn die Energieeffizienz künftig so schnell wachse wie bisher, erfordere dieses Ziel, dass die Wirtschaft um 14 Prozent schrumpfe. Wenn die Wirtschaft künftig wie bisher erwartet wachsen soll, müsse die Energieeffizienz künftig dramatisch steigen, dreimal so schnell wie in den letzten Jahren. „Dabei wird nicht berücksichtigt, ob es sich um Energie aus klimaneutralen Quellen wie Wind oder Sonne handelt oder aus fossilen Brennstoffen“, bedauert Fuest. Von 2008 bis 2021 sei die Effizienz beim Energieverbrauch jedes Jahr um 1,4 Prozent gestiegen. Unter der maßvollen Annahme, dass die Wirtschaft bis 2030 um 1,2 Prozent im Jahr wachse, werde der Gesamtverbrauch aber nur um 2,5 Prozent sinken, nicht um 22 Prozent. Der Fortschritt bei der Effizienz müsste sich schlagartig mehr als verdreifachen auf 4 Prozent pro Jahr. „Das scheint kaum zu erreichen“, schreibt Fuest. Gleichzeitig will die Bundesregierung mit Subventionen einen niedrigen Industriestrompreis einrichten, der den Verbrauch steigern wird, kritisiert er. „All dies wirkt, als hätte die Energiepolitik die Orientierung verloren.“ (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)

BDI fordert Konzept gegen zu hohe Energiepreise in Deutschland    
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert von der Ampel-Koalition eine dauerhafte Absicherung gegen zu hohe Energiepreise und mehr Hilfen für besonders betroffene Unternehmen. „Der BDI erwartet von der Bundesregierung rasch ein abgestimmtes Konzept, das dauerhaft eine sichere Versorgung mit Energie zu international wettbewerbsfähigen Kosten gewährleistet“, teilte der Verband mit. Neben dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und der entsprechenden Infrastruktur seien langfristige Lösungen nötig, „mit denen Strom für die Zwecke der Transformation für Unternehmen und private Verbraucher attraktiver wird“. Für Firmen, die derzeit oder künftig durch stark erhöhte Strompreise „in ihrer Wettbewerbs- und Existenzfähigkeit bedroht sind“, sei zudem Unterstützung mittels kurzfristiger Instrumente nötig. Existierende Förderinstrumente für Zukunftstechnologien müssten ausgebaut sowie effektiver, schneller, flexibler und einfacher gestaltet werden. Die Finanzierung dürfe nicht über Umlagelösungen zu einer Quersubventionierung zwischen Industrien führen. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)

Europäischer Gaspreis fällt erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro    
Der Preis für europäisches Erdgas ist erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro je Megawattstunde (MWh) gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat sank gestern bis auf 29,75 Euro je MWh. Die Gaspreise setzen so ihren seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort. In der Spitze wurden im August 2022 Preise von mehr als 300 Euro gezahlt. Seither sind die Preise aber deutlich gefallen. Nach einem milden Winter sind die Erdgasspeicher gut gefüllt. Zudem konnte ausreichend Flüssigerdgas (LNG) aus anderen Ländern importiert werden. Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung dämpft zudem die Nachfrage. Der Gaspreis liegt derzeit auch deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Krieges im Februar 2022 hatte. Allerdings hatte er vor dem Jahr 2021 durchgehend merklich weniger als 30 Euro gekostet. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)


Wirtschaftspolitik

ifw Kiel warnt vor industriepolitischen Irrwegen    
Zur Industriepolitik der Bundesregierung schreibt Stefan Kooths, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (ifw Kiel): „Nach dem Willen der Bundesregierung soll 2023 zum Jahr der Industriepolitik werden. Anders als Maßnahmen der Ordnungs- und Standortpolitik zielen industriepolitische Eingriffe darauf ab, über Technologievorgaben und Subventionen die Wirtschaftsstruktur aktiv zu beeinflussen. Das ist selten gut gegangen. Nichts spricht dafür, dass es diesmal anders sein wird. Industriepolitik erfordert den Nachweis, dass staatliche Stellen die Marktfähigkeit von Gütern und Produktionsverfahren besser einzuschätzen vermögen als private Akteure. Dies ist im Regelfall nicht zu erwarten, weil das relevante Wissen dezentral verteilt ist. Zudem haben private Akteure durch den Einsatz eigener Mittel stärkere Anreize, Marktchancen sorgfältig auszuloten. Die Beweislast liegt damit klar im Spielfeld der intervenierenden Wirtschaftspolitik. Je anwendungsnäher eine ökonomische Aktivität, desto schwerer fällt dieser Nachweis. Lediglich in der Grundlagenforschung – also gerade dort, wo es nicht um industriell unmittelbar verwertbares Wissen geht – sind staatliche Hilfen aus Kollektivgutüberlegungen heraus am ehesten vertretbar. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)

G7 verschärfen Wirtschaftssanktionen gegen Russland    
Die G7-Staaten wollen Russlands milliardenschweren Rohstoffhandel weiter einschränken. Aus dem Kreis der führenden demokratischen Industrienationen kündigten die USA und Großbritannien kurz vor Beginn des Gipfeltreffens der Staatengruppe in Japan neue Strafmaßnahmen an. London will ein Importverbot für russische Diamanten sowie Kupfer, Aluminium und Nickel aus Russland verhängen. Die USA planen unter anderem, etwa 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, wie ein Regierungsvertreter in Hiroshima sagte. Mehr als 300 Personen, Unternehmen und Organisationen, Schiffe und Flugzeuge wollen die USA demnach mit anderen Strafen belegen. Auch Großbritannien will 86 Personen und Unternehmen bestrafen. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)


Digitalisierung

Cloudbasierte IT-Lösungen können Produktivität der Unternehmen steigern    
Immer mehr Unternehmen in Deutschland verlegen ihre IT-Aktivitäten in die Cloud, statt auf eigene Lösungen zu setzen. Sie versprechen sich davon in der Regel Einsparungen und Effizienzgewinne. Eine aktuelle DIW-Studie kommt zu dem Schluss, dass Cloud-Lösungen zwar die IT-Investitionen nicht senken, aber – zumindest bei Industrieunternehmen – die Produktivität steigern. Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) haben für die Studie Daten von Eurostat und deutsche Unternehmensdaten ausgewertet. Der Anteil der europäischen Unternehmen, die Cloud- Lösungen nutzen, ist demnach von 2014 bis 2021 von 18 auf 41 Prozent gestiegen. Deutschland hinkte dieser Entwicklung lange hinterher: Nutzten 2014 elf Prozent der deutschen Unternehmen Cloud-Lösungen, waren es 32 Prozent im Jahr 2020. Im folgenden Jahr legte Deutschland aber um zehn Prozentpunkte zu und toppte damit den europäischen Durchschnitt. (Quelle: M&E Newsletter Gesamtmetall)


Veranstaltungen

Kick-off-Online-Event Gesamtprojekt TraWeBa
Der Kick-off zum deutschlandweiten Technologietransferprojekt der Wertschöpfungskette Batterie (TraWeBa) findet am 13. Juni 2023 um 16:30 Uhr statt. Ziel des Events ist es Innovationsträger zu vernetzten und den Wissen- und Technologietransfer zu initiieren. Zur Anmeldung zur Veranstaltung gelangt man über folgendem Link:  https://my.traweba.de/nextevent#msdynttrid=6U9teISU5CFXjCA5uB0E1eo-B9iZUGokioqFW2Tm3ao
(Quelle: TraWeBa - https://my.traweba.de/nextevent#msdynttrid=6U9teISU5CFXjCA5uB0E1eo-B9iZUGokioqFW2Tm3ao)