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VSU-Schlagzeilen 31.05.2023

INM forscht an Verfahren rund um die Energiewende / Bahn sieht keine Basis für weitere Verhandlungen mit EVG – neue Streiks drohen / ifaa: 72 Prozent der Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie zahlen Urlaubsgeld / Durchschnittliches Renteneintrittsalter in Deutschland steigt auf 64,4 Jahre / Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich ein

Saarland / Region 
INM forscht an Verfahren rund um die Energiewende 
IHK fordert schnellen Ausbau der Moselschleusen und eine Rheinvertiefung 
Beschäftigte von Wagner Pizza in Nonnweiler erhalten mehr Geld 

Tarifpolitik 
Bahn sieht keine Basis für weitere Verhandlungen mit EVG – neue Streiks drohen 
  
Arbeitswelt 
ifaa: 72 Prozent der Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie zahlen Urlaubsgeld 
Ifw Kiel zu Reallohnverlusten: Das Schlimmste dürfte überstanden sein 
Studie: Arbeitgeber drohen im Kampf um Junge die Älteren zu verlieren 
Nachfrage nach Arbeitskräften seit einem Jahr rückläufig 
Durchschnittliches Renteneintrittsalter in Deutschland steigt auf 64,4 Jahre 
  
Konjunktur 
Ökonomen erwarten Minusjahr für deutsche Konjunktur 
Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich ein 
  


Saarland / Region 

INM forscht an Verfahren rund um die Energiewende 
Das Saarbrücker Leibniz-Institut für Neue Materialen engagiert sich in Verfahren rund um Energiewende und Klimaschutz. Im Forschungsvorhaben BioMXene geht es um die Entwicklung neuer, umweltfreundlicher, sicherer und skalierbarer Methoden zur Herstellung von MXene als einem Material, welches für die Wasserstofferzeugung und Batterieherstellung genauer untersucht werden soll. Das Projekt eWEWA verfolgt eine innovative Technologie zur effektiven Wasserentsalzung zur Erzeugung von Frischwasser für die Wasserstoffproduktion. Im Projekt eLiRec soll die Wiedergewinnung der seltenen Erden Lithium, Kobalt, Mangan und Nickel aus Lithium-Ionen-Batterien mit Hilfe von elektrochemischen Extraktionsverfahren erreicht werden. Alle drei Vorhaben werden vom Wirtschaftsministerium mit einem Betrag von 800.000 Euro gefördert. Die Mittel stammen aus der REACT-EU Initiative. „Die Forschungsprojekte können einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig wichtige Impulse für die Saarwirtschaft liefern“, sagt Wirtschaftsminister Jürgen Barke. (Quelle: Wirtschaftsministerium) 

IHK fordert schnellen Ausbau der Moselschleusen und eine Rheinvertiefung 
Angesichts einer wieder anziehenden Binnenschifffahrt hat IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé einen zügigen Ausbau der Moselschleusen und eine Vertiefung des Rheins gefordert. „Die erneute Zunahme der transportierten Gütermenge unterstreicht einmal mehr, wie wichtig gut ausgebaute Wasserwege mit ausreichender Wassertiefe für den Transport von Massengütern gerade für die Saarwirtschaft sind. Deshalb halten wir an unserer Forderung fest und appellieren nachdrücklich an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die Fahrrinne am Mittel- und Niederrhein zu vertiefen“, sagte Thomé. Im vergangenen Jahr ist der Umschlag in den saarländischen Häfen an Saar und Mosel um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,185 Millionen Tonnen gestiegen. Wesentliche Gründe für die positive Entwicklung im letzten Jahr waren günstigere Wasserverhältnisse auf dem Rhein im Frühjahr sowie die Wiederaufnahme der Steinkohleverstromung. „Als ebenso wichtig wie die Rheinvertiefung erachten wir den Ausbau der Moselschleusen. Denn die inzwischen weit über 60 Jahre alten und entsprechend störanfälligen Bauwerke stellen einen weiteren Engpass im Binnenschifffahrtsnetz auf dem Weg vom und ins Saarland dar. Deshalb sehen wir auch hier den Bundesverkehrsminister in der Pflicht, den Ausbau der Moselschleusen deutlich zu beschleunigen“, sagt Thomé. (Quelle: IHK) 

Beschäftigte von Wagner Pizza in Nonnweiler erhalten mehr Geld
Im Tarifkonflikt für Nährmittelbetriebe in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland gibt es eine Einigung. Das teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gestern mit. Demnach sollen die Beschäftigten ab dem 1. Juli 250 Euro mehr Lohn bekommen. Ab Mai 2024 ist eine weitere Erhöhung um fünf Prozent geplant. Auszubildende erhalten rückwirkend zum 1. April 2023 150 Euro mehr sowie weitere 100 Euro zum 1. April 2024. Die Beschäftigen sollen zudem im Juni 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von netto 1400 Euro ausgezahlt bekommen. Teilzeitkräfte erhalten diese anteilig, Auszubildende 50 Prozent. Eine weitere Ausgleichsprämie in Höhe von 1250 Euro netto soll es im April 2024 geben. Die rund 1500 Beschäftigten von Nestlé Wagner in Nonnweiler erhalten die jeweiligen Erhöhungen 2023 um zwei Monate, ab 2024 um einen Monat versetzt. (Quelle: SR)

  
Tarifpolitik 
  
Bahn sieht keine Basis für weitere Verhandlungen mit EVG – neue Streiks drohen 
Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hat der Konzern mit Unverständnis auf die Ablehnung seines jüngsten Angebots durch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) reagiert. „Die Gewerkschaft zeigt kein Entgegenkommen und macht keine Lösungsvorschläge. Sie beharrt einfach stur auf ihren Ausgangsforderungen“, kritisierte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Weiteren Verhandlungen erteilte die Bahn in ihrer Stellungnahme in der Nacht zu heute eine Absage. „Das ist im Moment sinnlos, weil die EVG sich keinen Millimeter bewegt“, wurde Seiler darin zitiert. Das Unternehmen wolle nun „die Gesamtsituation umfassend bewerten“ und in den zuständigen Gremien über weitere Schritte beraten. Die EVG hatte das jüngst nachgebesserte Angebot des Konzerns am späten Dienstagabend als unzureichend zurückgewiesen und die Arbeitgeberseite für heute zu weiteren Verhandlungen aufgerufen. „Wesentliche Punkte unserer Forderungen sind weiterhin nicht erfüllt“, teilte Verhandlungsführer Kristian Loroch mit. Weitere Verhandlungen seien im Interesse des Konzerns, „denn so lange wir am Verhandlungstisch sitzen, wird nicht gestreikt“. Ob es nun zu weiteren Warnstreiks kommt, hängt von den nächsten Tagen ab. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
  
  
Arbeitswelt
  
ifaa: 72 Prozent der Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie zahlen Urlaubsgeld 
Die zusätzliche Urlaubsvergütung, eine häufig freiwillige Zusatzleistung des Arbeitgebers, ist in großen Teilen der Metall- und Elektro-Industrie tarifvertraglich geregelt. Die Anreiz- und Vergütungsstudie des ifaa (Institut für angewandte Arbeitswissenschaft) zeigt, dass rund drei Viertel der Unternehmen der M+E-Industrie ihren Beschäftigten ohne Führungsverantwortung ein zusätzliches Urlaubsentgelt zahlen. „Diese Ergebnisse liegen deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt. Dieser liegt Erhebungen zufolge bei rund der Hälfte der Beschäftigten“, so Amelia Gahmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin des ifaa. „Wer keine Führungsverantwortung trägt, erhält besonders häufig ein Urlaubsgeld – aber auch bei Führungskräften ist diese Zusatzleistung verbreitet.“ Vor allem große Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten zahlen ein Urlaubsgeld. Eine wesentliche Rolle spielt, ob das Unternehmen tarifgebunden ist oder nicht. Die Branchenauswertung zeigt zudem, dass in der Automobilindustrie sogar rund 85 Prozent der Unternehmen Urlaubsgeld zahlen. Die Verbreitung von Urlaubsgeld sowie anderen monetären und nicht monetären Zusatzleistungen wird aktuell in der ifaa-Studie „Anreiz- und Vergütungssysteme“ erhoben. Die Teilnahme ist hier möglich. Die Ergebnisse der letzten Erhebungswelle können hier abgerufen werden. (Quelle: ifaa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Ifw Kiel zu Reallohnverlusten: Das Schlimmste dürfte überstanden sein 
Dominik Groll, Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen zur Lohnentwicklung im 1. Quartal 2023: „Auch wenn die Reallöhne abermals zurückgegangen sind, dürften die stärksten Verluste nun überstanden sein. Möglicherweise steigt die Kaufkraft der Arbeitnehmer bereits im laufenden Jahr wieder, spätestens aber im nächsten Jahr dürfte es soweit sein. Im ersten Quartal 2023 war der Rückgang der Reallöhne mit 2,3 Prozent bereits geringer als in den beiden Quartalen zuvor. Grund ist, dass die Inflationsrate auf hohem Niveau leicht nachgab und zugleich die Bruttomonatsverdienste verstärkt zulegten. Die allgemeine Teuerung wird im Laufe dieses Jahres weiter nachlassen. Die Nominallöhne werden zudem weiter kräftig steigen. Ein starkes Indiz hierfür sind die jüngsten Tarifabschlüsse, wie in der Metall- und Elektro-Industrie, im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden und bei der Deutschen Post, bei denen kräftige Tarifverdienstzuwächse sowie hohe Einmalzahlungen vereinbart wurden. Ob die Reallöhne im Durchschnitt des laufenden Jahres bereits wieder höher ausfallen werden als im vergangenen Jahr, die Arbeitnehmer also erstmals seit dem Jahr 2019 Kaufkraft hinzugewinnen, ist noch nicht ausgemacht. Spätestens im kommenden Jahr dürften die Nominallöhne dann aber deutlich stärker steigen als die Verbraucherpreise. Mit etwas Glück könnten die Reallohnverluste, die sich zwischen 2020 und 2022 auf rund 5 Prozent aufsummiert haben, dann sogar wettgemacht sein. Vom Vorkrisentrend wäre man allerdings immer noch weit entfernt.” (ifw-kiel.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Studie: Arbeitgeber drohen im Kampf um Junge die Älteren zu verlieren 
Arbeitgeber drohen beim Werben um Junge laut einer Studie des Job-Netzwerks Xing ihre erfahrensten Kräfte zu verlieren. So sei jeder Fünfte der Generation 50+ (19 Prozent) offen für einen neuen Job. Hauptgründe seien neben zu niedrigen Gehältern (45 Prozent) und zu hohem Stress (37 Prozent) die Unzufriedenheit mit Führungskräften oder mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens (jeweils 35 Prozent). Basis der Auswertung ist den Angaben zufolge eine Forsa-Umfrage vom Januar unter 3216 sozialversicherungspflichtigen Angestellten in Deutschland. Die Job-Wechselbereitschaft der Ü-50-Beschäftigten sei im Vergleich zu den jüngeren Generationen zwar geringer, doch mit rund 12,2 Millionen sind sie nach den 30- bis 49-Jährigen die zweitgrößte Arbeitnehmergruppe. „Gerade in Zeiten, in denen in fast allen Bereichen Arbeitskräfte fehlen, ist es für Unternehmen fatal, ausgerechnet ihre erfahrensten und oft auch langjährigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verlieren“, warnte die Chefin der Xing-Mutter New Work, Petra von Strombeck. Der Umfrage zufolge wünschen sich 71 Prozent der Älteren – wie auch alle anderen Altersklassen – bei einem neuen Job besonders guten Zusammenhalt unter Kollegen. Mehr im Fokus der Älteren als bei den Jüngeren stünden ein sinnerfüllender Job (64 Prozent), nachhaltiges Handeln des Unternehmens (26 Prozent) sowie eine psychische wie physische Gesundheitsvorsorge. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Nachfrage nach Arbeitskräften seit einem Jahr rückläufig 
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland geht weiter zurück – und damit stetig seit einem Jahr. Im Mai sank der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit um 2 auf 122 Punkte. Das seien 17 Punkte weniger als vor einem Jahr, als der Index ein Allzeithoch erreicht hatte, teilte die Behörde mit. Heute wird sie ihre Arbeitsmarktstatistik für Mai veröffentlichen. Der Stellenindex beruht auf den Stellengesuchen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind. Als Referenzwert dient der Durchschnitt des Jahres 2015, der mit 100 festgelegt wurde. Mit aktuell 122 Punkten liegt der Stellenindex trotz der wirtschaftlichen Probleme aber weiter auf hohem Niveau. Von April auf Mai 2023 ist der Bestand an gemeldeten Stellen nach Angaben der Bundesagentur in nur noch wenigen Wirtschaftszweigen leicht gewachsen. In den meisten Branchen sei er zumeist im zweistelligen Prozentbereich gesunken, besonders stark in den Information- und Kommunikationsberufen, gefolgt von dem Gastgewerbe sowie der Land- und Forstwirtschaft. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Durchschnittliches Renteneintrittsalter in Deutschland steigt auf 64,4 Jahre 
In Deutschland gehen die Menschen im Schnitt im Alter von 64,4 Jahren in Rente. Das durchschnittliche Alter stieg nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Rentenversicherung im vergangenen Jahr auf diesen Wert. 2021 waren es noch 64,1 Jahre. Grund für den Anstieg sei vor allem eine Anhebung der Altersgrenze bei der ursprünglichen „Rente mit 63“, sagte er. Die Grenze habe im vergangenen Jahr bei 64 Jahren gelegen. Sie wird schrittweise auf 65 angehoben, ähnlich wie die Regelaltersgrenze, die schrittweise auf 67 steigt. Langfristig ist das sogenannte tatsächliche Renteneintrittsalter nach Angaben der Rentenversicherung deutlich gestiegen. Es lag demnach im Jahr 2000 noch bei 62,3 Jahren. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Konjunktur 
  
Ökonomen erwarten Minusjahr für deutsche Konjunktur 
Banken-Ökonomen rechnen im Gesamtjahr 2023 mit einer schrumpfenden deutschen Wirtschaft. Die Volkswirte der Deutschen Bank sagen einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent voraus, nachdem sie bislang von einer Stagnation ausgegangen waren. Die Berenberg Bank ist mit ihrer Prognose von 0,0 auf minus 0,4 Prozent nach unten gegangen. Auch die Analysten der Förderbank KfW und der Commerzbank erwarten für 2023 ein leichtes Schrumpfen. Damit sind die Banken-Volkswirte deutlich pessimistischer als die Bundesregierung, die im Frühjahr ihre Prognose auf plus 0,4 Prozent angehoben hatte. Man erwarte immer noch einen gewissen Nachholbedarf beim privaten Konsum, da die Gesamtinflation zurückgeht und Lohnerhöhungen durchschlagen, sagte Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Stefan Schneider. „Aber der Einbruch im März und die insgesamt enttäuschenden Stimmungsumfragen im April und Mai deuten auf ein bestenfalls mäßiges Wachstum im zweiten Quartal hin.“ So brachen die Industrieaufträge im März mit 10,7 Prozent zum Vormonat so stark ein wie seit Beginn der Pandemie im April 2020 nicht mehr. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämersagte, die Auswirkungen der globalen Zinswende dürften im zweiten Halbjahr spürbar werden. Da die USA als Abnehmerland in die Rezession abzugleiten drohen, dürfte die deutsche Konjunktur zum Jahresende und Anfang 2024 belastet werden, erwarten die Volkswirte der Deutschen Bank. Sie halbierten deshalb ihre Wachstumsprognose für 2024 von 1,0 auf 0,5 Prozent. Krämer prophezeit lediglich eine Stagnation. Die Berenberg Bank rechnet mit einem Wachstum vom 1,3 Prozent. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Eurozone: Wirtschaftsstimmung trübt sich ein
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Mai stärker als erwartet eingetrübt. Der Economic Sentiment Indicator fiel im Vergleich zum April um 2,5 Punkte auf 96,5 Punkte. Es ist der niedrigste Stand seit November 2022. Der Aprilwert wurde leicht um 0,3 Punkte auf 99,0 Zähler nach unten revidiert. In der Industrie, im Dienstleistungssektor, im Einzelhandel und der Bauwirtschaft trübte sich die Stimmung ein. Besonders stark war der Rückgang im Einzelhandel. Geringfügig verbessert hat sich das Verbrauchervertrauen. In Spanien, Deutschland, Italien und den Niederlanden trübe sich die Wirtschaftsstimmung ein. In Frankreich verbesserte sich der Indikator gegen den Trend. (Quelle: dpa – AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)