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Letzte Schicht bei Halberg Guss / SR-Dokumentation über Corona im Saarland / Europas Autobranche erwartet 2020 Absatzeinbruch um ein Viertel

Saarland
Letzte Schicht bei Halberg Guss
SR-Dokumentation über Corona im Saarland

Arbeitswelt
Steinmeier und Wirtschaft rufen Betriebe zur Ausbildung auf
Körzell: Einigt sich die Mindestlohnkommission nicht, muss die Politik durchgreifen
Reallöhne im ersten Quartal noch leicht gestiegen
 
Konjunktur
IG-Metall-Umfrage im Maschinenbau: Mehr als 12 Prozent der Betriebe müssen Personal reduzieren
Britische Autoindustrie: Jeder sechste Job in Gefahr
Europas Autobranche erwartet 2020 Absatzeinbruch um ein Viertel
 
Wirtschaftspolitik
Europäische Wirtschaft glaubt nicht mehr an Investitionsabkommen mit China
EU-Innovationsanzeiger 2020: Deutschland europaweit auf Platz 7
 
Digitalisierung
Studie: Drei von vier Unternehmen nutzen Cloud-Computing

 

Saarland

Letzte Schicht bei Halberg Guss
Bei Halberg Guss läuft die letzte Schicht. Damit endet die Geschichte der Gießerei in Saarbrücken. Es sind die letzten Tage eines traditionsreichen Unternehmens. Seit 264 Jahren wird am Saarbrücker Standort von Halberg Guss Gusseisen geschmolzen. Noch vor zehn Jahren produzierten rund 2000 Mitarbeiter für das Unternehmen Motorblöcke. Übrig geblieben sind in Saarbrücken inzwischen nur noch etwas mehr als 200. Die Verantwortung für die Schließung sehen die meisten Vertreter der Landespolitik bei der Prevent-Gruppe. Sie habe als früherer Eigentümer das Unternehmen rücksichtslos geplündert und weit über 100 Millionen Euro aus dem Betrieb gepresst. Aber auch der Wandel der Automobilindustrie hatte dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Im September 2019 hatte das Unternehmen Insolvenzantrag gestellt.  (Quelle: SR)

SR-Dokumentation über Corona im Saarland
Im Frühjahr des Jahres 2020 ist das öffentliche Leben im Saarland durch den Lockdown nahezu abgeschaltet worden. Kitas, Kindergärten, Schulen, Sportvereine und Kultur-Institutionen waren geschlossen, die Menschen arbeiteten weitgehend von zuhause, Treffen waren untersagt. SR-Reporter Mirko Tomic hat in einer umfassenden Dokumentation untersucht, wie die Menschen mit der Situation umgegangen sind: Wie ging es den Menschen, die ein paar Meter hinter der Grenze zu Frankreich leben? Wie reagieren die Unternehmen? Wieso kommt der Bauer nicht mehr auf sein Feld? Wie kommt die Französin zu ihrem deutschen Vollkornbrot ? Wie läuft der Schulunterricht übers Internet? Die Saarländer sind mit erstaunlicher Gelassenheit mit der Situation umgegangen, aber nach einigen Wochen ist dann schon der Wunsch nach Rückkehr zur Normalität zu spüren.
Sendedatum: 2.7.2020, 20.15 Uhr, SR-Fernsehen, (Quelle: SR)


Arbeitswelt
 
Steinmeier und Wirtschaft rufen Betriebe zur Ausbildung auf
Bundespräsident Steinmeier hat gemeinsam mit Spitzenvertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften die Unternehmen in Deutschland aufgerufen, auch in der Corona-Krise weiter auszubilden. „Setzen Sie wo immer möglich und trotz schwieriger Rahmenbedingungen Ihr Engagement für die Ausbildung fort“, heißt es in einem gemeinsamen Appell: „Schaffen Sie Ausbildungsplätze, und nutzen Sie dafür auch die von Bund und Ländern in historischen Dimensionen bereitgestellten Hilfsprogramme.“ Denn: „Es geht um die Zukunftschancen der jungen Generation und Ihre Fachkräfte von morgen.“ Der Bundespräsident hatte sich zuvor mit BDA-Präsident Kramer, DIHK-Präsident Schweitzer, BDI-Vizepräsidentin Neumann, ZDH-Präsident Wollseifer und DGB-Vorstand Hoffmann beraten. Steinmeier sagte: „Unser deutsches Modell der dualen Ausbildung ist eine große Stärke. Es ist ein großer Schatz. Besinnen wir uns gerade jetzt, in der Krise, auf diesen Schatz.“ An die jungen Leute appellierte er, sich trotz aller Widrigkeiten in der Corona-Krise um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. „Unsere Wirtschaft braucht Sie. Aber nicht nur die: Unser Land braucht Sie“, sagte Steinmeier. Kramer rief die Betriebe auf, an ihre eigene Zukunft zu denken: „Wir sind zwar in einer Situation im Moment, wo die Betriebe mit Auftragsmangel, mit Kurzarbeit, mit Liquiditätsengpässen zu tun haben.“ Sie brauchten aber auch in Zukunft Fachkräfte. „Der Auszubildende, den Sie heute einstellen, der ist gerade fertig, wenn Sie in drei Jahren wieder kräftig am Markt sind, so wie es die allermeisten Unternehmen sein werden“, sagte Kramer und betonte: „Ausbilden ist die Maßgabe für Unternehmen. Und einen Ausbildungsplatz anstreben ist die Maßgabe für junge Menschen.“ Hoffmann rief die Betriebe auf, auch Hauptschülern eine Chance zu geben: „Hauptschüler haben einen Ausbildungsplatz verdient, damit wir die soziale Ungleichheit in unserem Land nicht weiter auseinanderdriften lassen.“ Die Erfahrung zeige, dass junge Menschen, die sich in der Schule schwertun, später oftmals die besten Mitarbeiter würden. Schweitzer erklärte, die in der Allianz für Aus- und Weiterbildung und im Konjunkturpaket beschlossenen Maßnahmen zur Ausbildung seien für von Corona betroffene Betriebe „eine wichtige Unterstützung zur rechten Zeit“. Das gelte außer für die Ausbildungsprämie auch für den Zuschuss während der Kurzarbeit und die finanzielle Anerkennung bei der Übernahme von Azubis aus insolventen Betrieben. Neumann erklärte, trotz des Wirtschaftseinbruchs durch die Corona-Pandemie habe die Industrie dem Bundespräsidenten zugesagt, alle Kräfte zu mobilisieren, um den jungen Menschen auch in diesem Jahr einen Start in die Ausbildung zu ermöglichen: „Sie dürfen nicht die Leidtragenden der schwerwiegenden Folgen der Corona-Pandemie sein. Ausbildung heißt Zukunft und für diese Zukunft wollen wir als Industriearbeitgeber auch in diesem Jahr sorgen.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Körzell: Einigt sich die Mindestlohnkommission nicht, muss die Politik durchgreifen
In der Diskussion um eine Anpassung des gesetzlichen Mindestlohns setzt der DGB weiter fest auf eine außerordentliche Anhebung auf zwölf Euro, gegebenenfalls mithilfe der Bundesregierung. DGB-Vorstand Körzell sagte: "Die Mindestlohnkommission selbst muss beschreiben, wie wir in Richtung zwölf Euro gehen. Wenn die Kommission das aus eigener Kraft nicht hinbekommt, ist die Politik gefordert." Die Mindestlohnkommission tritt am 30. Juni zusammen, um eine Empfehlung zu finden. Aktuell beträgt der Mindestlohn 9,35 Euro in der Stunde. Körzell betonte, der Bundesarbeitsminister müsse das Mindestlohngesetz ohnehin in diesem Jahr evaluieren: "Ergebnis könnte sein, dass wir einen Zwischenschritt brauchen, um den Mindestlohn auf das richtige Maß anzuheben." In Großbritannien, so der Gewerkschafter weiter, habe die Politik schon zweimal eingegriffen, obwohl es auch dort eine Mindestlohnkommission gebe: "Dort wird der Mindestlohn nach der Intervention der Regierung nun bis zum Jahr 2024 auf umgerechnet zwölf Euro steigen." Forderungen nach einer Nullrunde beim Mindestlohn wies Körzell zurück. Er sagte, der Mindestlohn solle sich an der Tarifentwicklung der vergangenen zwei Jahre orientieren. Diese Entwicklung sei gut gewesen: "Und da kann man nun nicht sagen: Jetzt ist Corona-Krise, jetzt darf da gar nichts passieren. Das wäre für diejenigen, die jetzt als Heldinnen und Helden des Alltags gefeiert worden sind, sehr enttäuschend. Denn viele von ihnen arbeiten am unteren Ende der Lohnskala." (Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Reallöhne im ersten Quartal noch leicht gestiegen
Die Reallöhne sind im ersten Quartal 2020 nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Der Nominallohnindex stieg im ersten Quartal 2020 um knapp 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, die Verbraucherpreise im selben Zeitraum um gut 1,6 Prozent. Die Nominallöhne sind seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2007 insgesamt um 33,0 Prozent gestiegen. Eine besonders hohe Verdienststeigerung gab es in den neuen Ländern mit 41,0 Prozent; im früheren Bundesgebiet waren es 32,1 Prozent. Gemessen am Nominallohnindex stiegen die Verdienste von Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigten seit 2007 im Durchschnitt jedes Jahr um 2,4 Prozent. Die Verbraucherpreise erhöhten sich in diesem Zeitraum jährlich um knapp 1,4 Prozent, was einen realen Zuwachs von durchschnittlich 1 Prozent pro Jahr für die Verdienste von Arbeitnehmern bedeutet. (Quelle: destatis, Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur
 
IG-Metall-Umfrage im Maschinenbau: Mehr als zwölf Prozent der Betriebe müssen Personal reduzieren
Für einen wachsenden Anteil der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbaus wird einer IG-Metall-Umfrage unter Betriebsräten von mehr als 800 Unternehmen der Branche Personalabbau wahrscheinlicher. Danach wollen mehr als zwölf Prozent der Betriebe das Personal reduzieren. In über 40 Prozent der Betriebe wurden Zeitarbeiter abgemeldet und in 37 Prozent liefen die Befristungen aus. Mehr als fünf Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Zahl der neuen Ausbildungsplätze in ihrem Unternehmen abnehmen wird. Gleichzeitig berichten Betriebsräte zunehmend davon, dass Auszubildende nicht übernommen würden. (Quelle: IG Metall, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Britische Autoindustrie: Jeder sechste Job in Gefahr
Jeder sechste Job in der britischen Autoindustrie ist einer Umfrage des Verbands der britischen Autobauer und -händler (SMMT) zufolge wegen der Corona-Krise in Gefahr. Eine Mitgliederbefragung hatte ergeben, dass zahlreiche Arbeitnehmer in der Branche in Kurzarbeit seien. Allein im Juni sei die Streichung von mehr als 6.000 Stellen angekündigt worden. Zusätzliche Einbußen fürchtet der SMMT im Falle eines harten Bruchs mit der EU nach der Brexit-Übergangsphase. Die Corona-Krise habe alle Kapazitäten verbraucht, sagte SMMT-Chef Hawes auf einer Konferenz der Autoindustrie: "Die Branche verfügt weder über die Ressourcen, die Zeit noch die Klarheit, um sich auf einen weiteren Schock eines harten Brexits vorzubereiten." (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Europas Autobranche erwartet 2020 Absatzeinbruch um ein Viertel
Europas Autobranche rechnet wegen der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem nie gekannten Absatzeinbruch. Die Zahl der Neuzulassungen in der EU dürfte 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Viertel auf etwa 9,6 Millionen Pkw sinken, teilte der europäische Branchenverband ACEA mit. Damit würden die Verkaufszahlen auf das niedrigste Niveau seit 2013 zurückfallen. Zwar dürfte sich die Entwicklung nach dem schweren Einbruch zwischen Mitte März und Mai im Rest des Jahres dem Verband zufolge entspannen, hieß es. Den Einbruch der Neuzulassungen um 41,5 Prozent in den ersten fünf Monaten dürfte die Branche aber nicht mehr aufholen können. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Wirtschaftspolitik
 
Europäische Wirtschaft glaubt nicht mehr an Investitionsabkommen mit China
Die europäische Industrie rechnet nicht mehr mit einem Investitionsschutzabkommen mit China in diesem Jahr. Es habe in der jüngsten Verhandlungsrunde wenig Fortschritte gegeben, sagte der Präsident der EU-Handelskammer in China, Wuttke. Die Gemeinsamkeiten seien nicht schriftlich fixiert worden, was für geringe Übereinstimmungen spreche: “Ich sehe dieses Jahr keine Verständigung.” China drohe sich zunehmend zu isolieren. BDI-Hauptgeschäftsführer Lang hatte sich zuvor ebenfalls skeptisch geäußert: “Es fehlen auf chinesischer Seite der politische Wille und ein deutliches inhaltliches Entgegenkommen. Sollte Peking den Verhandlungen mit seinem größten Handelspartner, der EU, nicht endlich die nötige politische Priorität einräumen, scheint eine Einigung in diesem Jahr nicht mehr möglich.” Unterschiede gebe es vor allem beim Marktzugang, beim Umgang mit Staatsunternehmen und staatlichen Subventionen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
EU-Innovationsanzeiger 2020: Deutschland europaweit auf Platz 7
Deutschland gehört zur Gruppe der Länder mit starker Innovationsleistung über oder nahe dem EU-Durchschnitt, allerdings nicht zur Gruppe der bei Innovation führenden Ländern Schweden, Finnland, Dänemark, Niederlande und Luxemburg, berichtet die EU-Kommission aus ihrem Innovationsanzeiger 2020. Spitzenreiter ist Deutschland demnach bei Unternehmensinvestitionen, schwach schneidet es u.a. beim lebenslangen Lernen und Ausgaben für Risikokapital ab. Insgesamt habe sich die Innovationsleistung Europas in der gesamten EU weiter verbessert und übertreffe diejenige der Vereinigten Staaten bereits im zweiten Jahr, hieß es weiter. Es müsse jedoch noch mehr getan werden, um zu globalen Innovationsführern wie Südkorea aufzuschließen. Australien, China, Japan und die Vereinigten Staaten seien starke Innovatoren, Brasilien ein moderater Innovator und Russland, Indien und Südafrika mäßige Innovatoren. Für die EU insgesamt ist die Innovationsleistung zwischen 2012 und 2019 um 8,9 Prozentpunkte gestiegen. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich die Leistung in 24 Mitgliedstaaten, insbesondere in Litauen, Malta, Lettland, Portugal und Griechenland, hier nahm die Innovationsleistung um mehr als 20 Prozentpunkte zu. Der Europäische Innovationsanzeiger zeigt das Engagement der EU und der Mitgliedstaaten für Forschung und Innovation und unterstützt die Entwicklung von Politiken zur Förderung der Innovation in Europa und zur Information der politischen Entscheidungsträger. (Quelle: EU-Kommission, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Digitalisierung
 
Studie: Drei von vier Unternehmen nutzen Cloud-Computing
Im Jahr 2019 haben bereits 76 Prozent der Unternehmen Cloud-Computing genutzt, wie aus einer Bitkom-Umfrage unter 555 Unternehmen im Auftrag von KPMG hervorgeht. Weitere 19 Prozent planen oder diskutieren den Cloud-Einsatz. Nur sechs Prozent wollen auch künftig auf die Cloud verzichten. Im Vorjahr hätten 73 und 2017 erst 66 Prozent der Unternehmen Cloud-Anwendungen genutzt, hieß es weiter. Für die meisten Unternehmen bedeute Cloud-Computing dabei mehr, als nur skalierbare Rechenleistungen abrufen zu können: Mehr als drei Viertel der Cloud-Nutzer (77 Prozent) sehen im Cloud-Einsatz einen großen Beitrag zur Digitalisierung des Unternehmens insgesamt. Für die Digitalisierung interner Prozesse sagen dies 69 Prozent und zwei von fünf (38 Prozent) geben an, dass Cloud-Computing einen großen Beitrag für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle leistet. Der Studie zufolge schauen Unternehmen bei der Entscheidung für einen Cloud-Dienstleister vor allem auf die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung sowie eine transparente Sicherheitsarchitektur und die Möglichkeit, Cloud-Daten zu verschlüsseln. (Quelle: Bitkom, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)