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VSU-Schlagzeilen 11.09.2023

Deutsche verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden im Homeoffice / IfW: Deutscher Wirtschaft droht auch mittelfristig maues Wachstum / Start für riesiges Schiffs- und Zugprojekt bei G20 / ​​​​​​​Wirtschaftsverbände besorgt wegen AfD-Umfragehoch / Stromnetz der Zukunft steht ab sofort zur Diskussion

 

Arbeitswelt
Deutsche verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden im Homeoffice
Heil fordert Respekt vor Arbeit und warnt vor Sozialabbau

Konjunktur und Wirtschaftspolitik
IfW: Deutscher Wirtschaft droht auch mittelfristig maues Wachstum
Preise steigen stark: 6,1 Prozent Teuerung im August
Hüther: „Der Deutschland-Pakt bringt nichts Neues“

Industrie / Handel
Start für riesiges Schiffs- und Zugprojekt bei G20
Habeck betont Bedeutung der Autoindustrie für Deutschlands Wohlstand

Wirtschaftspolitik
Wirtschaftsverbände besorgt wegen AfD-Umfragehoch
Handwerkspräsident Dittrich warnt vor Kollaps der Baubranche

Energie
Lindner: Verlängerung des Spitzenausgleichs bei Stromsteuer möglich
Stromnetz der Zukunft steht ab sofort zur Diskussion

Veranstaltungen
VSU lädt zum IT-Sicherheits-Dialog
Staatskanzlei veranstaltet Informationstag „Interreg im Saarland“

 

Arbeitswelt

Deutsche verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden im Homeoffice
Die Deutschen verbringen 17 Prozent ihrer Arbeitsstunden zuhause. Das geht aus einer Unternehmensumfrage des ifo Instituts hervor. „Allerdings sind auch nur knapp die Hälfte aller Stellen überhaupt mit Homeoffice vereinbar“, sagt ifo-Experte Jean-Victor Alipour. „Wo Homeoffice möglich ist, arbeiten die Beschäftigten im Durchschnitt 1,5 Tage pro Woche von zuhause.“ Der Umfang unterscheidet sich sehr stark zwischen den Branchen. In der IT-Branche wird fast zwei Drittel der Arbeitszeit von zuhause gearbeitet, ebenso in der Werbe-Branche. Bei den Unternehmensberatern ist es ein Viertel. In der Telekommunikation und bei den Rundfunkveranstaltern 38 Prozent. Am unteren Ende landen die Gastronomie und die Beherbergungsbranche mit unter einem Prozent. Auf dem Bau sind es nur 3 Prozent, bei den Getränke-Herstellern 2 Prozent. Der Anteil der Beschäftigten, die mindestens teilweise im Homeoffice arbeiten, stieg im August leicht auf 25 Prozent von 24 Prozent im April. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Branchen. „Diese Quote ist seit Aufhebung der Homeofficepflicht im März 2022 nahezu unverändert“, so Alipour. „Homeoffice ist mittlerweile ein integraler Teil der Arbeitskultur in Deutschland und wird es künftig auch bleiben. Hybride Modelle setzen sich durch.“ (Quelle: ifo Institut, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Heil fordert Respekt vor Arbeit und warnt vor Sozialabbau
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat im Bundestag mehr Respekt für die Leistungen arbeitender Menschen gefordert und Forderungen nach sozialen Einschnitten zurückgewiesen. „Es geht um das, was unser Land im Kern zusammenhält“, sagte Heil am Freitag in der Debatte über den Etat für Arbeit und Soziales im Bundestag. Der SPD-Politiker sicherte auch ein stabiles Rentenniveau zu und wies Forderungen nach einem höheren Renteneintrittsalter zurück. Mit Blick auf Forderungen, Arbeit müsse sich wieder mehr lohnen, bekannte sich Heil ausdrücklich zum Lohnabstandsgebot, wonach Arbeitslohn höher sein soll als Sozialleistungen. „Die Regelsätze beim Bürgergeld sichern das Existenzminimum, nicht mehr und nicht weniger“, stellte er aber klar. „Deshalb ist es gesellschaftliches Gift, Beschäftigte gegen bedürftige Menschen auszuspielen“, sagte er an die Adresse von CDU und CSU. Ausdrücklich verteidigte er die Inflationsanpassung beim Bürgergeld. Der Unionsfraktionsvize Gröhe kritisierte, Heil habe eine Selbstbelobigungsrede gehalten. Sein Haushalt sei ein Offenbarungseid für eine falsche Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. (Quellen: AFP, dlf.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Konjunktur / Wirtschaftspolitik

IfW: Deutscher Wirtschaft droht auch mittelfristig maues Wachstum
Die Wachstumsaussichten für Deutschland bleiben nach Prognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) auch auf mittlere Sicht mau. Die Produktionsmöglichkeiten der heimischen Wirtschaft könnten in den nächsten Jahren spürbar sinken und im Mittel dann nur noch Steigerungsraten von jährlich 0,4 Prozent zulassen, wie das IfW am Freitag zu seiner Mittelfristprognose mitteilte. Das wäre weniger als ein Drittel des langjährigen Durchschnitts von 1,3 Prozent. Eine alternde Gesellschaft und damit der Verlust von Arbeitskräften hemmten ebenso wie die Folgen der Corona-Pandemie und der Energiekrise. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Preise steigen stark: 6,1 Prozent Teuerung im August
Die hartnäckig hohe Inflation wird zur Geduldsprobe für Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher: Trotz eines erneuten Rückgangs sind die Preise in Deutschland auch im August deutlich angestiegen. Die allgemeine Teuerungsrate fiel mit 6,1 Prozent nur minimal geringer aus als im Juli mit 6,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Freitag ihre Ende August veröffentlichte Schätzung zur Inflation. Immerhin: Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg auf 6,4 Prozent im Juni des laufenden Jahres ist die jährliche Teuerungsrate nun zwei Monate in Folge auf dem Rückzug. Allerdings hatte die Rate im Mai 2023 schon einmal bei 6,1 Prozent gelegen. Von Juli auf August des laufenden Jahres erhöhten sich die Verbraucherpreise insgesamt um 0,3 Prozent - auch hierbei bestätigte das Bundesamt seine Schätzung. „Die Inflationsrate bleibt damit weiterhin auf einem hohen Niveau“, ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. „Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und Energie liegen oberhalb der Gesamtteuerung und halten die Inflationsrate hoch.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Hüther: „Der Deutschland-Pakt bringt nichts Neues“
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat den von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeschlagenen Deutschland-Pakt kritisiert und eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags ins Spiel gebracht. „Der Scholz-Vorschlag zum Deutschland-Pakt bringt nichts Neues, nichts Überraschendes“, sagte IW-Chef Michael Hüther der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Verfahrensbeschleunigung und Bürokratieabbau seien „Evergreens“, betonte er. „Alles irgendwie richtig, alles bekannt, aber kein Trigger für mehr Investitionen.“ Und um Investitionen müsse es jetzt gehen, betonte er. Hüther forderte dazu konkret die Abschaffung des Solidaritätszuschlags: „Überraschend wäre gewesen: eine breiter gefasste Investitionsprämie – nicht auf Dekarbonisierung begrenzt, sondern auch für digitale Investitionen – und eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags.“ Dieser sei faktisch eine Unternehmens-Sondersteuer.

Kritik an dem Deutschland-Pakt kam auch von den Landkreisen. „Die jetzigen Vorschläge reichen inhaltlich bei Weitem nicht aus“, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). Sager monierte vor allem fehlende Vorschläge zum Thema Migration. Ein strukturiertes Vorgehen des Bundes sei nicht erkennbar, kritisierte er. „Vielmehr werden zahlreiche ohnehin bereits in der Umsetzung befindliche oder beschlossene Vorhaben zusammengefasst und mit einer neuen Überschrift versehen.“ (Quelle: faz.net, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Industrie / Handel

Start für riesiges Schiffs- und Zugprojekt bei G20
Die Europäische Union, die USA und weitere Partner haben ein riesiges Schienen- und Schifffahrtsprojekt angekündigt. Das Vorhaben soll Europa, den Nahen Osten und Indien besser miteinander verbinden und gilt als eine Antwort auf Chinas Initiative für eine „Neue Seidenstraße“. Die Beteiligten gaben die als „historisch“ bezeichneten Pläne am Wochenende beim G20-Gipfel in Neu Delhi bekannt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von der bisher direktesten Verbindung zwischen Indien, dem Persischen Golf und Europa – mit einer Eisenbahnverbindung, die den Handel zwischen Indien und Europa um 40 Prozent beschleunigen werde. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Habeck betont Bedeutung der Autoindustrie für Deutschlands Wohlstand Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat auf der IAA in München die Bedeutung der Autoindustrie für Deutschland hervorgehoben. Sie sei die Leitbranche der Industrie und „ein Schlüssel für unseren Wohlstand“, sagte der Grünen-Politiker am Freitag bei einer Podiumsdiskussion mit Besuchern auf dem Marienplatz. Er wolle, dass die Branche klimafreundliche Autos „Made in Germany“ baue. Mobilität sei gelebte Freiheit, und Technik mache sie möglich. Das Angebot an E-Autos sei inzwischen breiter geworden, die Zulassungszahlen stiegen. Es gehe voran, aber noch nicht schnell genug, sagte Habeck. Die Bundesregierung kürze die Kaufprämien für E-Autos jetzt schrittweise, weil dauerhafte Subventionen teuer seien und den Markt behinderten. Sie fördere die Transformation aber weiter. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Wirtschaftspolitik

Wirtschaftsverbände besorgt wegen AfD-Umfragehoch
Wirtschaftsverbände sehen das Erstarken der AfD mit Sorge. Die akuten betrieblichen Auswirkungen wurden von den Hauptgeschäftsführern der großen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände zwar als relativ gering angesehen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft am Sonntag zu seiner Umfrage mitteilte. Eine Ausnahme stellten aber die zunehmenden „Schwierigkeiten, in AfD-Hochburgen Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen“ dar. Diese werden von rund der Hälfte der Befragten wahrgenommen. Deutlich größer schätzen die Verbände jedoch die langfristigen Risiken ein. Dabei stehen besonders die Herausforderungen hinsichtlich einer konstruktiven politischen Kultur im Vordergrund: Mehr als 80 Prozent sehen hier die Gefahr negativer Auswirkungen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Handwerkspräsident Dittrich warnt vor Kollaps der Baubranche
Handwerkspräsident Jörg Dittrich hat vor einem Kollaps der Baubranche gewarnt. „Wir fahren beim Bau mit hohem Tempo auf eine Mauer zu, und die Bundesregierung schafft es einfach nicht, auf die Bremse zu treten“, sagte Dittrich der „Bild am Sonntag“. „Das Baugewerbe mit seinen 2,33 Millionen Beschäftigten ist eine Schlüsselbranche für das Handwerk. Und dieser Sektor droht gerade komplett einzubrechen.“ Noch würden Projekte abgearbeitet, die vor mehreren Jahren beschlossen und finanziert worden seien. Die Baufinanzierungen für künftige Projekte seien eingebrochen. „Wenn die Politik nicht gegensteuert, wird sich das im Abbau von Kapazitäten niederschlagen“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Energie

Lindner: Verlängerung des Spitzenausgleichs bei Stromsteuer möglich
Bundesfinanzminister Christian Lindner hält an seinem Widerstand gegen einen Industriestrompreis fest und schlägt als Alternative eine Verlängerung des Spitzenausgleichs bei der Stromsteuer vor. „Ich bin nicht davon überzeugt, für einige wenige Konzerne den Strompreis auf Kosten von allen Steuerzahlern zu subventionieren“, sagte Lindner der „Welt am Sonntag“. „Eine Lösung, die Schulden auf die Gemeinheit abwälzt und den Wettbewerb zu Lasten des Mittelstands verzerrt, ist keine.“ Bestimmte Verbraucher könnten dann weiter günstig Energie nutzen und würden damit das knappe Angebot für andere potenziell verteuern, sagte der FDP-Politiker. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Stromnetz der Zukunft steht ab sofort zur Diskussion
Die Planungen für den milliardenschweren Ausbau des Stromübertragungsnetzes gehen voran. Die Bundesnetzagentur stellte am Freitag den zweiten Entwurf des Netzentwicklungsplans bis 2037 und 2045 (NEP 2037/2045) öffentlich zur Diskussion. Beim Ausbau des sogenannten Höchstspannungsnetzes geht es darum, dass neue Leitungen klimaneutral erzeugten Strom dorthin bringen, wo er gebraucht wird – vor allem vom Norden in den Süden. Der Plan beschreibt, welches Übertragungsnetz für eine vollständige Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare Energien bis 2045 nötig ist. In den Regionen übernehmen dann Strom-Verteilnetze mit niedrigerer Spannung die von den „Stromautobahnen“ angelieferte Energie und leiten sie an die Verbrauchsstellen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Veranstaltungen

VSU lädt zum IT-Sicherheits-Dialog
Angesichts der zunehmenden Zahl an Cyberattacken in Deutschland lädt die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände zu einem IT-Sicherheits-Dialog nach Saarbrücken ein. Experten aus der Wissenschaft, Beratung und aus betroffenen Unternehmen diskutieren bei der Veranstaltung im VHS-Zentrum Saarbrücken über die aktuellen Bedrohungen und wie Sie sich am besten dagegen schützen können. Das Risiko ist immens, der Branchenverband Bitkom schätzt den Schaden, der Unternehmen durch Cyber-Angriffe entsteht, auf über 200 Milliarden Euro pro Jahr.

Die Veranstaltung findet am

27. September von 14 Uhr bis 18 Uhr im VHS-Zentrum Saarbrücken statt.

Infos zur Veranstaltung finden Sie unter www.vsu.de

Anmeldung: www.anmeldung-saar.de/it-sicherheit

(Quelle: VSU)

Staatskanzlei veranstaltet Informationstag „Interreg im Saarland“
Die saarländische Staatskanzlei informiert Unternehmen im Saarland über die Möglichkeiten, die sich durch Interreg-Programme bieten. Interessierte können sich bei einem Aktionstag informieren, welche Fördermöglichkeiten für ihr jeweiliges grenzüberschreitendes Projekt existieren. Interreg-Programme sind Förderprogramme, mit denen die europäische Union grenzübergreifende Kooperationsprojekte in Regionen unterstützt, um ihr Zusammenwachsen und eine gemeinsame Entwicklung voranzutreiben. Die Themenfelder für Kooperationen sind vielfältig und bedienen unter anderem die Zielsetzungen eines intelligenteren Europas (Forschungs- und Innovationskapazitäten), eines grüneren Europas (Klimafolgeanpassungen, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität & Energiewende) bis hin zu Fragen eines sozialeren Europas (Arbeitsmarkt, Gesundheitsversorgung, Aus- und Weiterbildung, Kultur & Tourismus). Der Informationstag soll relevante Informationen zu den drei Interreg-Programmen Großregion, Nordwesteuropa und Europa vermitteln. Auch die neuen Förderkonzepte des Programms Interreg Großregion (Kleinprojekte & funktionale Räume) werden vorgestellt.

Der Informationstag findet statt am:

Mittwoch, 27.09.2023

von 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr

im Saarrondo

(Europaallee 4A, 66113 Saarbrücken)

Anmeldung bis 22.09.2023 per Mail an c.oswaldthou-shalt-not-spameuropa.saarland.de.

(Quelle: Staatskanzlei)