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VSU-Schlagzeilen

Hotels im Saarland rechnen mit weniger Buchungen / HTW und Uni planen mehr Präsenzveranstaltungen / Kurzarbeit ist im Landkreis Saarlouis saarlandweit am höchsten

Saarland
Hotels im Saarland rechnen mit weniger Buchungen
HTW und Uni planen mehr Präsenzveranstaltungen

Tarifpolitik
Verdi fordert wirksamen Beschäftigungsschutz für Lufthansa-Personal

Arbeitswelt
Kurzarbeit ist im Landkreis Saarlouis saarlandweit am höchsten
Anteil der Frauen in Top-Positionen leicht gestiegen
Zahl der Jobs mit gesetzlichem Mindestlohn steigt wieder

Konjunktur
Verbandsumfrage gibt pessimistischen Ausblick auf 2021
Preise steigen im Juni
Handel: Gesunkene Mehrwertsteuer kann Wirtschaft ankurbeln

Energie und Umwelt
Forscher erhalten 26 Millionen Euro für Batterieforschung
Deutschland und Frankreich wollen CO2-Grenzsteuer

 

Saarland

Hotels im Saarland rechnen mit weniger Buchungen
Die Hotels im Saarland sehen ihre Lage weiter kritisch. Nach einer aktuellen Umfrage rechnen sie von Juni bis Dezember mit einem Buchungsrückgang von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie der Branchenverband Dehoga im Saarland mitteilte, hängt die Lage der Hotels sehr von Geschäftsreisenden ab. Sie seien besonders in der Landeshauptstadt Saarbrücken eine wichtige Säule. Zurzeit verzichten aber viele Firmen auf Geschäftsreisen und setzen stattdessen auf Videokonferenzen. "Ich glaube, dass viele Betriebe noch kämpfen", sagte der Hauptgeschäftsführer des saarländischen Branchenverbandes Dehoga, Frank C. Hohrath. Wesentlich sei, wie sich der derzeit noch "sehr schleppende" Geschäftstourismus weiter entwickele. (Quelle: SR)

HTW und Uni planen mehr Präsenzveranstaltungen
HTW und Uni planen zum kommenden Wintersemester wieder mehr Präsenzveranstaltungen. Unter anderem sollen Seminare, Übungen und Praktika in kleinen Gruppen wieder vor Ort stattfinden. Die digitale Lehre bleibe jedoch "elementarer Bestandteil". Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und die Universtät des Saarlandes planen für das kommende Wintersemester nach eigenen Angaben "eine schrittweise Öffnung der Hochschule für den Präsenzbetrieb". Die Universität des Saarlandes plant ein "Hybridsemester", in dem virtuelle Lehre und Präsenzveranstaltungen sollten gleichzeitig nebeneinander stattfinden sollen. Vorlesungen in großen Hörsäalen soll es noch nicht geben. (Quelle: SR)


Tarifpolitik

Verdi fordert wirksamen Beschäftigungsschutz für Lufthansa-Personal
Vor der nächsten Verhandlung mit der Lufthansa über ein Sparpaket fordert Verdi einen „wirksamen Beschäftigungsschutz”. Die Lufthansa-Belegschaft sei zwar sehr loyal und bereit, „für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens einzustehen”, sagte Verdi-Vize-Chefin Behle. „Die Beschäftigten können es sich jedoch nicht leisten, dem Unternehmen dabei einen Blankoscheck auf ihre eigene Zukunft auszustellen.” Die Gespräche werden am Dienstag fortgesetzt. Auch die Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft gehen weiter. Die Airline fährt ihren Flugbetrieb derweil hoch und will konzernweit bis Ende Oktober wieder die Hälfte der Flotte in der Luft haben. Die vom Staat mit bis zu neun Milliarden Euro gerettete Lufthansa will all ihren Beschäftigten in der Corona-Krise Kostensenkungen abringen. Bisher gelang dies nur mit dem Kabinenpersonal. Das mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO ausgehandelte Paket umfasst einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Verdi verhandelt derzeit für 35.000 Beschäftigte des Konzerns tarifvertragliche Lösungen in der Corona-Krise. Die Menschen erwarteten Sicherheit von der Lufthansa, monierte Behle. „Sie sollen erst vollumfänglich über Jahre ihren Arbeitsplatz subventionieren und erhalten dafür noch nicht einmal ausreichenden Schutz vor Arbeitslosigkeit.” Das sei nicht akzeptabel. Die Lufthansa erklärte, man sei „weiter in konstruktiven Gesprächen mit der Vereinigung Cockpit (VC) und mit Verdi”. Man setze alles daran, möglichst rasch eine Einigung mit den Vertretern der Piloten und des Bodenpersonals sowie der Verwaltung zu erzielen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Arbeitswelt

Kurzarbeit ist im Landkreis Saarlouis saarlandweit am höchsten
Der Landkreis Saarlouis ist saarlandweit am stärksten von Kurzarbeit betroffen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Demnach meldeten die Betriebe dort für 38,7 Prozent ihrer Mitarbeiter Kurzarbeit an. Im Saarpfalz-Kreis waren es 37,2 Prozent. Am schwächsten betroffen ist der Landkreis Sankt Wendel. Dort wurde für 28,1 Prozent der Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt. Bundesweit hat der Kreis Emden mit 56 Prozent den höchsten Wert, Ludwigshafen den niedrigsten Wert (11,6 Prozent). (Quelle: SR)

Anteil der Frauen in Top-Positionen leicht gestiegen
Der Frauenanteil in den Führungsgremien großer deutscher Unternehmen ist leicht gestiegen. Nach einer aktuellen Auswertung der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) planen viele Firmen aber weiter mit „frauenfreien" Vorständen. Demnach war Ende April fast jeder dritte Aufsichtsratsposten in den 188 größten börsennotierten deutschen Unternehmen mit einer Frau besetzt. In den Vorständen dominierten die Männer mit fast 90 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr legte der Frauenanteil in beiden Kategorien nur um maximal 1,5 Prozentpunkte zu. Zugleich planen 75 Konzerne weiter auch perspektivisch mit Führungsetagen ganz ohne Frauen. Frauenministerin Giffey drohte mit spürbaren Sanktionen. Sie plädiert für eine Frauenquote auch für Vorstände mit vier oder mehr Mitgliedern, eine Verständigung mit der Union steht allerdings noch aus. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Zahl der Jobs mit gesetzlichem Mindestlohn steigt wieder
Am deutschen Arbeitsmarkt ist im vergangenen Jahr die Zahl der Jobs gestiegen, in denen der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wurde. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamtes galt er im April 2019 für gut 1,4 Millionen Beschäftigte – eine deutliche Steigerung nach nur 383.000 ein Jahr zuvor. Weiterhin wurden im April 2019 aber auch noch fast 530.000 Arbeitsverhältnisse registriert, in denen weniger als der Mindestlohn gezahlt wurde. Darin sind sowohl Verstöße gegen das Gesetz als auch statistische Unschärfen enthalten, wie eine Sprecherin erläuterte. So können Vorschriften über die Anrechenbarkeit von Zulagen und das Alter der Mindestlohnberechtigten nicht komplett abgebildet werden. Unter dem Strich erhielten 3,5 Prozent aller Beschäftigten im April 2019 den gesetzlichen Mindestlohn und 1,3 Prozent weniger als diesen. Im laufenden Jahr schätzt das Amt den durchschnittlichen Bruttomonatslohn auf 4.026 Euro. Der Mindestlohn entspricht bei Vollzeit einem Monatsgehalt von 1.621 Euro. (Quellen: Statistisches Bundesamt, dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur

Verbandsumfrage gibt pessimistischen Ausblick auf 2021
Ein Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) unter 31 Wirtschaftsverbänden zeichnet ein düsteres Bild. Demnach durchlebt die Mehrheit der deutschen Unternehmen tiefe Einschnitte. Fünf Verbände berichten von einem besonders schlechten zweiten Quartal, in dem die Produktion mindestens 50 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lag, darunter die Automobilbranche und das Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch Branchen wie der Einzelhandel, die schon zuvor unter strukturellen Schwierigkeiten gelitten haben, sind stark betroffen. Lediglich die Finanzbranche schaut der Umfrage zufolge positiv in die kommenden Monate. Ihre Hilfe ist in der aktuellen Situation stark gefragt. Auf das Jahr 2021 schauen immerhin 20 der 31 befragten Verbände vorsichtig optimistisch – zumindest im Vergleich zum laufenden Jahr. Eine Normalisierung sei allerdings noch nicht zu erwarten, heißt es. (Quelle: IW Köln, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Preise steigen im Juni
Die deutsche Inflation ist trotz der Corona-Krise im Juni überraschend gestiegen. Die Teuerungsrate kletterte auf 0,9 von 0,6 Prozent im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Mai lag sie noch auf dem niedrigsten Stand seit September 2016. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Niveau gerechnet. Ökonom Wagner von der Commerzbank spricht von einem „letzten Sprung” nach oben: ““m zweiten Halbjahr dürfte die Inflationsrate angesichts der temporären Mehrwertsteuersenkung deutlich geringer ausfallen.” Die Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008/09 zeigten zwar, dass die Firmen die niedrigere Umsatzsteuer nur zum Teil an die Verbraucher weitergäben. Dies dürfte aus Sicht des Commerzbank-Experten allerdings ausreichen, die Teuerungsrate im Juli nahe an die Null-Linie zu drücken. Die Bundesregierung hat beschlossen, zur Stärkung der Binnennachfrage in der Coronakrise die Mehrwertsteuer ab Mittwoch für ein halbes Jahr von 19 auf 16 Prozent beziehungsweise von sieben auf fünf Prozent zu senken. Das Statistische Bundesamt hatte jüngst die Effekte der anstehenden Steuersenkung auf die Inflation durchgespielt: Bei vollständiger Weitergabe an die Kunden könne dies „rein rechnerisch” einen Rückgang der Verbraucherpreise um 1,6 Prozent verursachen. Inwieweit die Senkung an Verbraucher weitergereicht werde, sei jedoch noch unklar, da eine vollständige Weitergabe nicht gesetzlich verordnet sei. (Quelle. Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Handel: Gesunkene Mehrwertsteuer kann Konjunktur ankurbeln
Die beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer kann aus Sicht des Handels ein wichtiger Baustein zur Belebung der Wirtschaft sein. Im Zusammenspiel mit anderen Teilen des Konjunkturpakets, wie dem Familienbonus, seien konjunkturelle Impulse möglich, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen Krack. Es bleibe aber abzuwarten, wie die Verbraucher nun reagieren und ob es gelingt, der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Bundestag und Bundesrat hatten am Montag der Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent bis Jahresende zugestimmt. Da die Betriebe von den Einschränkungen in der Corona-Krise unterschiedlich stark betroffen waren, geht Krack davon aus, dass sie auch unterschiedlich reagieren. „Am Ende wird es für alle Einzelhandelsbetriebe darauf ankommen, genau zu kalkulieren, bei welchen Produkten und in welcher Höhe eine Weitergabe der Mehrwertsteuerreduzierung an die Kundschaft möglich ist", sagte Krack. Das hänge auch von Beschaffungskosten und Lieferketten ab. Der Handelsverband geht davon aus, dass die Senkung nicht zwangsläufig bei den Einzelprodukten zu beobachten sein wird. Die Preise seien in allen Branchen von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Energie

Forscher erhalten 26 Millionen Euro für Batterieforschung
Mehrere Forschungsinstitutionen in Baden-Württemberg erhalten im Rahmen des Programms „Forschungsfabrik Batteriezelle" 26 Millionen Euro vom Bund. Das teilte das baden-württembergische Wirtschaftsministerium am Montag mit. Vorhergegangen war im vergangenen Jahr ein Wettbewerb zwischen den Standorten Ulm und Münster (NRW) als die zentrale „Forschungsfabrik Batterie" in Deutschland, den Münster für sich entschied. Dort sollen die ersten Zellen ab 2023 produziert werden. Sie bedauere diese Standortentscheidung des Bundesforschungsministeriums (BMBF) gegen Ulm nach wie vor, sagte Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (CDU). Gleichzeitig freue sie sich aber über die zugesagten Mittel - sie gelten quasi als Ausgleich für jene Bundesländer, die sich beworben hatten, aber leer ausgingen. „Wir dürfen nun keine Zeit verlieren und brauchen jetzt schnell sichtbare Erfolge", sagte Hoffmeister-Kraut. Zu den 13 Forschungseinrichtungen im Land, die von dem Geld profitieren sollen, gehören mehre Fraunhofer-Institute, die Universität Stuttgart sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Ulm. Baden-Württemberg erhält mit den 26 Millionen Euro mehr als ein Viertel der Gesamtsumme, die das BMBF bundesweit vergibt. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Deutschland und Frankreich wollen CO2-Grenzsteuer
Bundeskanzlerin Merkel hat sich zur Einführung einer CO2-Grenzsteuer für klimaschädlichere Produkte in die EU bekannt. „Das ist eine gemeinsame Position, dass wir eine solche Steuer brauchen”, sagte Merkel nach einem gemeinsamen Treffen mit Frankreichs Präsident Macron. Diese Einfuhrsteuer (carbon border tax) müsse WTO-kompatibel sein, was „nicht ganz trivial sei”, sagte sie mit Blick auf Protektionismus-Vorwürfe. „Aber wenn wir ganz ambitionierte Klimaschutzziele haben, dann müssen wir uns vor denen schützen, die Produkte klimaschädlicher oder unter viel mehr Ausstoß von CO2 zu uns importieren”, sagte Merkel. Diese Beschlüsse müssten in der EU zusammen mit der Festlegung ehrgeizigerer Klimaschutzziele bis 2030 getroffen werden. Die Steuer soll auf Importprodukte erhoben werden, die in Ländern mit niedrigeren Klimaschutzstandards produziert werden. Es gebe neben der Klimaschutzsteuer aber noch die Möglichkeit, der eigenen energieintensiven Industrie durch eine Strompreiskompensation zu helfen, sagte Merkel. „Diese beiden Instrumente brauchen wir.” (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)