Saarland/Region
Saarländisches Energieeffizienznetzwerk und Purem by Eberspächer ausgezeichnet
Neue Airline am Flughafen Saarbrücken
Tarifpolitik
Bahn will GDL zum Verhandlungsauftakt Tarifangebot vorlegen
BDA wünscht sich echte Anreize für die Tarifbindung
IWF warnt vor einem Inflationsschub durch höhere Löhne
Arbeitswelt
Ifo-Institut: Mehr Erwerbstätige, aber gleiche Arbeitsleistung
Rund 155.000 Ausbildungsverträge in einem Jahr vorzeitig beendet
Wirtschafts- und Finanzpolitik
EU-Kommission empfiehlt Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine
Emissionsintensive Unternehmen nicht von Finanzierung ausschließen
Verbraucher setzen kurzfristige Inflationserwartungen nach oben
Konjunktur
Wirtschaftsweise: Wirtschaft kommt auch 2024 nur langsam in Tritt
Verbraucherstimmung sinkt ins Sechsmonatstief
Industrie / Handel
Autoexperte: Deutsche Hersteller verlieren an Innovationskraft
Saarland/Region
Saarländisches Energieeffizienznetzwerk und Purem by Eberspächer ausgezeichnet
Das Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk E.E.f.I. 2.0 der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) ist gestern von der Arbeitsgemeinschaft der Energieeffizienz-Netzwerke Deutschland (AGEEN) mit einem Gütesiegel ausgezeichnet worden. Außerdem wird Purem by Eberspächer als vorbildliches Unternehmen innerhalb des E.E.f.I. 2.0-Netzwerkes ausgezeichnet. Das Gütesiegel zeichnet Spitzen-Teams des betrieblichen Klimaschutzes aus, die aufgrund ihrer Arbeitsweise einen besonderen Beitrag hinsichtlich Klimaschutz und Energieeffizienz leisten. „Wir freuen uns, dass das Engagement der Unternehmen gewürdigt wird. Das enorme Einsparziel unseres Netzwerkes von -69.747 MWh bedeutet, dass die teilnehmenden Industrieunternehmen durch gezielte Maßnahmen den Verbrauch einer ganzen Mittelstadt einsparen werden“, sagt Antje Otto, die bei der VSU als Geschäftsführerin für den Bereich Klima und Energie zuständig ist. Jörg Schmitt, global HSE-Verantwortlicher bei Purem by Eberspächer, der die Belobigung stellvertretend erhielt, betonte: „Wir haben es als Unternehmen geschafft, unseren betrieblichen Alltag genau unter die Lupe zu nehmen und energetische Verbesserungspotenziale zu ermitteln. Diese nutzen wir systematisch mit unseren Werken weltweit und teilen diese gerne mit den Kollegen im Energieffizienz-Netzwerk. Dadurch können wir einen erheblichen Anteil an Energie einsparen, gleichzeitig unsere CO2-Bilanz verbessern und Impulse weitergeben. Wir freuen uns, dass dieser Einsatz Beachtung findet und belobigt wird.“ Geehrt werden die Netzwerke und Unternehmen, die die Transformation beschleunigen und die Energieeffizienz mithilfe der Netzwerkmoderatoren erheblich ausbauen. Dazu wird die Gruppenintelligenz genutzt. Zudem regt die gegenseitige Anerkennung der Energieverantwortlichen die Motivation weiter an. (Quelle: VSU)
Neue Airline am Flughafen Saarbrücken
Der Flughafen Saarbrücken hat am Mittwoch eine neue Flugverbindung ins ägyptische Hurghada gestartet. Im Auftrag des Reiseveranstalters Tui Deutschland fliegt von dort nun Freebird Airlines. Weil die Airline zum allerersten Mal angekommen ist, hatte der Flughafen eine Begrüßungszeremonie vorbereitet. Vom Flughafen Saarbrücken starten jetzt von November bis März jede Woche Flüge in die Region am Roten Meer. Flughafen-Geschäftsführer Thomas Schuck sagte, sie wollten beobachten, wie gut das Angebot angenommen werde und es zur Sommersaison eventuell weiter anbieten. (Quelle: SR)
Tarifpolitik
Bahn will GDL zum Verhandlungsauftakt Tarifangebot vorlegen
Die Deutsche Bahn will der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gleich zu Beginn der Tarifverhandlungen ein Angebot vorlegen. Details zum Inhalt blieben zunächst offen. Der bundeseigene Konzern und die GDL starten heute in Berlin mit den Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag. Die GDL fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro. Als Knackpunkt gilt bereits jetzt die Forderung nach einer Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt diese Forderung als nicht umsetzbar ab, auch weil dadurch viele Neueinstellungen nötig würden. GDL-Chef Claus Weselsky geht laut früherer Aussagen davon aus, dass es im Rahmen des Tarifkonflikts eine Arbeitsniederlegung geben wird. Ob bereits am Donnerstag zu einem Warnstreik oder einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik ausrufen wird, ist offen. Bahn-Personalchef Martin Seiler bot im Vorfeld der ersten Verhandlungsrunde an, einen Schlichter hinzuziehen – und nicht erst nach Wochen frustrierender Verhandlungen. Die GDL lehnte das ab. (Quelle: dpa, tagesschau.de, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
BDA wünscht sich echte Anreize für die Tarifbindung
„Die Gewerkschaften suchen immer die Schuld und Verantwortung bei anderen. Tarifverträge und Tarifbindung sind aber in erster Linie eine Gemeinschaftsaufgabe der Sozialpartner, für die jeder Verantwortung trägt“, erklärte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter zur DGB-Kampagne für mehr Tarifbindung. Während die Arbeitgeberverbände eine weitgehend stabile Mitgliedschaft hätten, nehme der Organisationsgrad der Gewerkschaften kontinuierlich ab. Mit der Forderung nach gesetzlichen Tarifbindungsvorgaben leite man das Ende der Sozialpartnerschaftsbeziehungen ein. Anstatt echte Anreize für Tarifbindung durch innovative, schlanke Tarifverträge mit Öffnungsklauseln für die Betriebe zu vereinbaren, werde die über viele Jahrzehnte bewährte Tarifpartnerschaft mit dem Ruf nach dem Staat leichtfertig aufs Spiel gesetzt. „Statt Betteln beim Gesetzgeber brauchen wir moderne, flexible und modular anwendbare Tarifverträge, die die unterschiedlichen Bedürfnisse einer sich transformierenden Unternehmenswelt aufgreifen“, so Kampeter. „Sie müssen unkomplizierter und damit weniger abschreckend sein. Sie sollten die positiven Erfahrungen betrieblicher Gestaltungsspielräume damit einem weiteren Bereich eröffnen.“ (Quelle: BDA, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
IWF warnt vor einem Inflationsschub durch höhere Löhne
Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet einen neuen Preisschub in Europa, ausgelöst durch Lohnsteigerungen. „Die Inflation könnte sich verfestigen, was eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich machen und zu einer Stagflation führen könnte“, schreibt der IWF in seinem neuen „Regional Economic Outlook“ für Europa. Zwar habe die EZB Fortschritte im Kampf gegen Inflation erreicht, die Preisdynamik habe sich abgeschwächt. Aber: „Die Forderung der Arbeitnehmer nach höheren Löhnen zur Rückgewinnung der verlorenen Kaufkraft kann Rückkopplungsschleifen zwischen Löhnen und Preisen auslösen“, so der IWF. (Quelle: handelsblatt.com, M+E-Newsletter Gesamtmetall, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Arbeitswelt
Ifo-Institut: Mehr Erwerbstätige, aber gleiche Arbeitsleistung
Der Arbeitskräftemangel in Deutschland wird laut ifo-Institut durch sinkende individuelle Arbeitszeiten verstärkt. Die Zahl der Erwerbstätigen sei seit 1991 von rund 40 auf 45 Millionen gestiegen, aber die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden seien gleich geblieben, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest gestern in München: „Die 45 Millionen arbeiten so viel wie die 40 Millionen früher.“ Der Anteil der Frauen in Vollzeit sei gesunken, der Anteil der Männer in Teilzeit steige. Quer durch alle Branchen beklagten Unternehmen den Arbeitskräftemangel, sagte Fuest. Zwischen 2025 und 2035 kämen 13,5 Millionen Menschen ins Rentenalter, sagte die Professorin und Bereichsleiterin beim ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Tabea Bucher-Koenen. Um das Arbeitskräfteangebot zu erhöhen, würden steigende Erwerbsquoten und hohe Zuwanderung helfen, eine Vier-Tage-Woche dagegen nicht. Viele Bewerber auf offene Stellen kämen heute mit schlechteren Voraussetzungen, sagte der Leiter der Volkswagen Academy, Ralph Linde. Der Autobauer beschäftige mehr als 600.000 Mitarbeiter, aber viele von ihnen könnten noch nicht das, was das Unternehmen künftig brauche: 40 Prozent der Beschäftigten müssten in den nächsten Jahren für Elektrifizierung und Digitalisierung neu qualifiziert werden. Die heutigen Alten seien gesünder und hätten sechs Jahre mehr Lebenserwartung als ihre Elterngeneration, sagte Karin Haist, Demografie-Expertin der Körber-Stiftung. Wenn die Ampelregierung das Rentenniveau bei 48 Prozent eines durchschnittlichen Einkommens halten wolle, müssten die Erwerbstätigen länger arbeiten oder höhere Beiträge zahlen, sagte Bucher-Koenen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Rund 155.000 Ausbildungsverträge in einem Jahr vorzeitig beendet
Gut 155.000 Ausbildungsverträge wurden 2022 vorzeitig aufgelöst. Die Lösungsquote stieg auf 29,5 Prozent, wie Berechnungen des BIBB ergaben, die der dpa vorliegen. Es handele sich um einen Höchststand. Im Jahr davor lag sie bei knapp 27 Prozent. Die Quote gibt den Anteil der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge an allen begonnenen Ausbildungsverträgen wieder. Das BIBB wies darauf hin, dass es sich dabei nicht nur um Ausbildungsabbrüche handele. Viele Azubis wechselten lediglich Betrieb und Beruf, mindestens die Hälfte schlössen erneut einen Ausbildungsvertrag ab. Grund für die hohe Quote könnte nach Ansicht des BIBB die aus Sicht der Jugendlichen positive Lage am Ausbildungsmarkt sein. Bei auftretenden Problemen im Ausbildungsverhältnis würden Azubis eher einen Wechsel vornehmen, wenn sie wegen der günstigen Marktlage relativ einfach einen anderen Ausbildungsplatz finden könnten. Zudem seien Betriebe aufgrund des Nachwuchsmangels möglicherweise eher bereit, Azubis einzustellen, die sie für weniger geeignet halten. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Wirtschafts- und Finanzpolitik
EU-Kommission empfiehlt Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine
Die EU-Kommission empfiehlt die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine. Vor der ersten Gesprächsrunde soll das Land allerdings begonnene Reformen abschließen müssen. Das geht aus einem am Mittwoch vorgelegten Bericht der Brüsseler Behörde für die EU-Mitgliedstaaten hervor. Neben der Ukraine wurden an diesem Mittwoch auch Moldau und Georgien sowie die Westbalkanstaaten Montenegro, Albanien, Serbien, Bosnien-Hercegovina, Nordmazedonien und Kosovo als EU-Beitrittsanwärter von der EU-Kommission bewertet. Zur Türkei war ebenfalls ein Bericht geplant, der Beitrittsprozess liegt allerdings bereits seit Jahren wegen rechtsstaatlicher Defizite auf Eis. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Emissionsintensive Unternehmen nicht von Finanzierung ausschließen
Bis zu acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts müssen in Deutschland jährlich investiert werden, um die Wirtschaft klimaneutral umzubauen. Der allergrößte Teil davon kommt von Unternehmen. Das geht nur, wenn Banken das nötige Geld bereitstellen. Doch sie müssen immer komplexere Regulierungen erfüllen – mit gravierenden Folgen, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt.
Eine Krise zur Unzeit: Nicht nur, dass sich die deutsche Wirtschaft mit Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel und Deglobalisierung gleich mehreren beispiellosen Herausforderungen stellen muss. Der derzeitige Krisenmodus macht Investitionen immer teurer, gleichzeitig sind die Unternehmen hoch verschuldet. Umso wichtiger, dass die Politik die Investitionsbedingungen nicht weiter verschlechtert. Doch gerade das ist zu befürchten. Der Grund: die Bankenregulierung. Sie sieht etwa vor, dass die Eigenkapitalquoten erhöht und Risikoaktiva reduziert werden müssen. Zudem macht die EU bei den Banken Druck, ihre finanzierten CO2-Emissionen zu senken. In der Praxis bedeutet das: Unternehmen mit hohem CO2-Fußabdruck werden für die Banken als Kunden unattraktiv – auch wenn sie bereits an klimaneutralen Technologien tüfteln, die erst in Zukunft zur Marktreife kommen. Die Folge ist, dass gute Ideen keine Finanzierung mehr bekommen. Die Banken werden so schon vor der Industrie dekarbonisiert – eine widersinnige Idee, denn gerade Unternehmen, die besonders viel CO2 ausstoßen, brauchen Geld für die Transformation. Zwar hat die EU-Kommission auf den Investitionsbedarf in Nachhaltigkeit mit einem Standard für grüne Anleihen reagiert. Doch dieser richtet sich nur an Unternehmen, die am Kapitalmarkt aktiv sind – 99,9 Prozent der Betriebe in Deutschland sind das nicht. Für sie ist nicht nur der Aufwand für eine Kapitalbeschaffung über Anleihen zu hoch, sondern auch die Emissionsvolumina. Diese liegen im Durchschnitt bei 450 Millionen Euro, was einem Vielfachen der Bilanzsumme eines kleinen und mittelständischen Unternehmens entspricht. Gerade diese mittelständischen Unternehmen sind auf ihre Hausbanken angewiesen. Rund 60 Prozent des in Deutschland vergebenen Kreditvolumens besteht aus sehr kleinen Krediten, die von den zahlreichen regional tätigen Banken vergeben werden. Anstatt zu versuchen, die kleinen und mittelgroßen Unternehmen an den Kapitalmarkt zu bringen, sollte sich die die Politik wieder auf die Kernfunktionen des beziehungsbasierten Finanzsystems fokussieren: Banken beurteilen die Kreditrisiken ihrer Kunden und vergeben Kredite. Die Verbriefung dieser Kredite verbindet wiederum die Unternehmensfinanzierung mit dem Kapitalmarkt und hilft so, Eigenkapital für die Neukreditvergabe freizusetzen und Risiken im Finanzsystem zu verteilen. „Damit Unternehmen und Finanzwirtschaft den Strukturwandel meistern, muss die Politik Zukunftsinvestitionen erleichtern“, so Studienautor Markus Demary. „Dazu gehört auch, den Wandel nicht durch überbordende Bankenregulierung abzuwürgen. Gerade die energieintensive Industrie braucht Investitionen, die EU darf sie nicht von der Finanzierung ausschließen.“ (Quelle: IW, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Verbraucher setzen kurzfristige Inflationserwartungen nach oben
Die Verbraucher in der Euro-Zone haben einer EZB-Umfrage zufolge ihre kurzfristigen Inflationserwartungen nach oben geschraubt. Im Mittel gingen sie im September davon aus, dass die Teuerung binnen zwölf Monaten bei 4,0 Prozent liegen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. In der August-Umfrage hatten sie lediglich 3,5 Prozent veranschlagt. Binnen drei Jahren erwarten die Konsumentinnen und Konsumenten eine Teuerung von 2,5 Prozent. Dieser Wert hatte sich auch in der August-Erhebung ergeben. Die EZB strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an, die als ideal für die Wirtschaft gilt. (Quelle: handelsblatt.com, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Konjunktur
Wirtschaftsweise: Wirtschaft kommt auch 2024 nur langsam in Tritt
Die deutsche Wirtschaft kommt nach Ansicht der Wirtschaftsweiten in diesem und auch im kommenden Jahr nicht richtig in Gang. Die Gründe: die Folgen der Energiepreiskrise, ein Rückgang der Nachfrage im Inland sowie geopolitische Konfliktherde. Noch größere Sorgen machen dem Sachverständigenrat Probleme wie fehlende Arbeitskräfte und zu wenig Modernisierung in den Betrieben. Für dieses Jahr erwarten sie, dass die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent schrumpft. Deutschland komme langsamer aus der Krise heraus als gedacht, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er sieht aber eine Talsohle erreicht. 2024 soll die Wirtschaft nach übereinstimmender Erwartung der Bundesregierung und der Institute zumindest wieder um 1,3 Prozent wachsen. Der Sachverständigenrat zeigte sich hier nicht ganz so optimistisch: Er prognostizierte nur ein Plus von 0,7 Prozent für 2024. Zwar erholten sich die privaten Konsumausgaben und die durchschnittliche Inflationsrate werde auf 2,6 Prozent sinken. Jedoch erhole sich die Weltwirtschaft, besonders in China, nur schleppend. Die Wirtschaftsweisen rieten überdies zu mehr Anreizen für Erwerbstätigkeit, einer Reform der Zuwanderungspolitik, mehr Investitionen und KI. Zur Entlastung der gesetzlichen Rentenversicherung schlugen sie vor, den Renteneinstieg an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, kommentierte den Bericht der Wirtschaftsweisen so: „Für Investitionen hierzulande müssen die Energiekosten sinken.“ Die Stromsteuer solle auf das europäische Mindestniveau reduziert werden. Aus Sicht vieler Betriebe sollten auch Abgaben, Umlagen und Netzentgelte sinken. Gleichzeitig bräuchten Unternehmen jetzt Anreize, um direkt und langfristig selbst oder mit Partnern in erneuerbare Energien zu investieren, um so das Stromangebot zu erhöhen. (Quelle: dpa, DIHK, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
Industrie / Handel
Autoexperte: Deutsche Hersteller verlieren an Innovationskraft
Deutsche Autohersteller geraten nach Einschätzung des Branchenexperten Stefan Bratzel bei Innovationen gegenüber der chinesischen Konkurrenz ins Hintertreffen. Die Innovationskraft der Autobauer in China übertreffe die deutscher Produzenten, warnte er auf einem Autokongress in Zwickau. Die Herstellung von Autos wird sich nach Einschätzung Bratzels immer mehr zum Softwaregeschäft wandeln. Damit täten sich Hersteller und Zulieferer in Deutschland sehr schwer. Er prognostizierte zudem einen stärkeren Preiskampf bei E-Autos. Das Ziel der Ampel-Koalition von mindestens 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 werde nach jetzigem Stand klar verfehlt. Mit Blick auf die bisherige Entwicklung bei Neuzulassungen seien nur 7 bis 8 Millionen batterieelektrische Autos 2030 realistisch. Kernfaktoren, um Elektromobilität voranzubringen, seien Reichweite, Ladeinfrastruktur und Preis der Fahrzeuge. Mit einem dichten und verlässlichen Schnellladenetz bräuchten die Fahrzeuge selbst weniger Batteriekapazität und könnten entsprechend preiswerter werden: „Hier haben wir aber nach wie vor ein Riesenproblem.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)