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Ifo: Industrie erwartet leichte Zunahme ihrer Produktion / Saar-Industrie erholt sich langsam / Verbraucherstimmung steigt auf niedrigem Niveau

Konjunktur und Märkte
Ifo: Industrie erwartet leichte Zunahme ihrer Produktion
Saar-Industrie erholt sich langsam
Verbraucherstimmung steigt auf niedrigem Niveau
Möbelindustrie rechnet mit zehn Prozent weniger Umsatz 2020
 

Wirtschaftspolitik
Altmaier legt 5-Punkte-Plan mit Hilfen für Exportwirtschaft vor
Macron hält mit neuem Regierungsteam an seinem Kurs fest
EU-Kommission stellt neue Konjunkturprognose vor
EU-Kommission erwartet früheren Kohleausstieg in Deutschland
Fortsetzung der Brexit-Verhandlungen
 
Saarland
Saarlandpakt: Alle Kommunen und Gemeindeverbände nehmen teil - Land hat rund 300 Mio. Euro übernommen


Konjunktur und Märkte

Ifo: Industrie erwartet leichte Zunahme ihrer Produktion
Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten eine Zunahme ihrer Produktion. Die Stimmung hat sich im Juni das zweite Mal in Folge verbessert. Der ifo-Produktionsindikator stieg auf plus 4,3 Punkte, nach minus 19,5 im Mai. Das ist der zweitgrößte Anstieg dieses Indikators seit der Wiedervereinigung. Erstmals nach drei Monaten überwiegt also der Anteil an Unternehmen, die ihre Produktion ausweiten wollen. In der Autoindustrie herrscht Aufbruchstimmung. Der Index sprang auf plus 50 Punkte, nach minus 24 Punkten im Mai. Auch bei den Getränkeherstellern hat sich die Stimmung deutlich verbessert. Der Index stieg im Juni auf plus 19 Punkte, nach minus 24 Punkten im Mai. Das ist ein enormer Sprung von 43 Punkten im Vergleich zum Vormonat. Größere Anstiege verzeichneten nur die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren auf plus 9 Punkte, nach minus 36 im Mai, und die Bekleidungsindustrie auf minus 33 Punkte, nach minus 84. Die Nahrungsmittelindustrie erwartet eine Ausweitung der Produktion. Der Indikator stieg auf plus 18 Punkte, nach minus 3. Auch bei den Herstellern von Möbeln und von Pharmazieprodukten erwartete der überwiegende Anteil der Befragten, die Produktion auszuweiten: jeweils plus 11 Punkte im Juni. Bei den Chemieunternehmen stieg der Indikator im Juni auf plus 9 Punkte, nach minus 17 im Mai, bei den Herstellern von Druckerzeugnissen auf plus 8 Punkte und bei den Lederwarenproduzenten auf 0 Punkte, nach minus 29 im Mai. Bei den Maschinenbauern bleibt die Stimmung verhalten. Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet nicht mit einer Ausweitung der Produktion in den nächsten drei Monaten. Der Produktionsindex stieg im Juni auf minus 26 Punkte, nach minus 33 im Mai. In der Metallerzeugung und -bearbeitung stieg der Index auf minus 20 Punkte, nach minus 36 im Mai. Der Index stieg bei den Produzenten von Holz- und Flechtwaren auf minus 16 Punkte im Juni, bei den Herstellern von Computern auf minus 15 und in der Textilindustrie auf minus 13. Bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und elektrischen Ausrüstungen stieg der Index jeweils auf minus 8 Punkte, bei den Herstellern von Glaswaren auf minus 3 und in der Papierindustrie auf minus 2. Das Statistische Bundesamt wird seine Zahlen zur Industrieproduktion im Mai am heutigen Dienstag veröffentlichen. (Quelle: ifo Institut, M+E-Newsletter, Gesamtmetall))

Saar-Industrie erholt sich langsam
Nach dem Ende des Corona-Lockdowns verzeichnen die Industriebetriebe wieder mehr Arbeit. Laut Statistischem Bundesamt gingen bundesweit 10,4 Prozent mehr Aufträge ein als im April. Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Metall- und Elektroindustrie Saarland (ME Saar) betonte im SR,die aktuelle Auftragslage sei ein positives Signal für die saarländische Industrie. „Es zeigt, dass wir die Talsohle durchschritten haben. Aber wenn wir uns mal zum Vergleich das Niveau vor der Krise anschauen, sehen wir, dass der Einbruch enorm war und auch der Weg zur Erholung noch sehr weit ist. Da liegen wir doch immerhin noch 30 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.“ Tatsächlich gingen die Aufträge laut Statistischem Bundesamt bundesweit im Jahresvergleich um 29,3 Prozent zurück. Viele saarländische Unternehmen waren besonders stark von der Corona-Krise betroffen. Diese spürten aber jetzt auch eine leichte Erholung, so Schlechter. „Allerdings spiegelt sich hier auch die Wirtschaftsstruktur des Saarlandes wider.“ Die sehr exportabhängige saarländische Industrie sei ein Stück weit stärker von der Krise betroffen als der bundesdeutsche Durchschnitt.
Die Ursache dafür sieht Schlechter auch im weltweiten Infektionsgeschehen. „In Europa scheint es zunehmend unter Kontrolle zu geraten, sodass wir hier auch eine gute Erholung feststellen. Allerdings: Die anderen großen Weltregionen, in die ja auch die saarländischen Zulieferer geliefert haben, machen uns schon noch sorgen, insbesondere die USA.“
www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/industrie_saarland_nach_corona_100.html
Auch bei den Beschäftigungszahlen fürchtet der ME Saar noch tiefe Einschnitte. Selbst das größte Konjunkturprogramm könne die wirtschaftlichen Folgen der Krise nicht wettmachen. Dauere die schlechte Auftragslage noch bis zum Herbst an, würden auch Unternehmen im Saarland trotz Kurzarbeit nicht um Entlassungen herumkommen. Ein Faktor dürfte auch die ausgebliebene Kaufprämie für Autos sein. „Ich glaube, die Enttäuschung über die ausgebliebene Kfz-Prämie ist noch groß, insbesondere weil wir sehr stark vom Automobilbau und vom Verbrennungsmotor abhängig sind und hier eine starke Wertschöpfung haben“, so Schlechter. Aber auch die Senkung der Mehrwertsteuer sei ein „gutes und richtiges Signal“ gewesen, auch wenn davon erst einmal vor allem Branchen wie Handel, Hotels und Gaststätten profitierten. „Inwieweit das letztendlich auf die Industrie durchschlägt, muss man mal abwarten.“
Von einem Aufschwung jedenfalls könne für die saarländische Industrie noch keine Rede sein, sagte der Hauptgeschäftsführer des ME Saar. Davon sei sie noch weit entfernt. Die meisten Unternehmen könnten auch noch nicht sagen, bis wann sie wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Nur wenige rechneten damit bis Jahresende. „Viele wagen gar keine Prognose, und wenn wir uns die bundesdeutschen Zahlen und Umfragen anschauen, gehen die Experten doch eher davon aus, dass wir frühestens Ende nächsten Jahres wieder Vorkrisenniveau erreichen.“ Nichtsdestotrotz seien die Zeichen im Moment positiv, so Schlechter. „Die Lockerungen der Lockdown-Maßnahmen haben enorm geholfen, und jetzt hoffen wir, dass auch die weltweite Konjunktur wieder anzieht. Denn davon ist dann insbesondere auch die saarländische Industrie betroffen.“ (Quelle: SR-Online)

Verbraucherstimmung steigt auf niedrigem Niveau
Mit dem Abbau der massiven Corona-Einschränkungen wächst auch die Konsumlaune der Verbraucher: Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag veröffentlichte Konsumbarometer stieg im Juli von 93,5 Punkten im Vormonat auf nun 96,3 Punkte. Damit erreichte der Index wieder das Niveau von April, in dem es zum ersten größeren Einbruch im Zuge der Corona-Pandemie gekommen war. Vom Vor-Corona-Niveau ist die Konsumlaune laut HDE aber weit entfernt. Im Zuge der verbesserten Konjunkturerwartungen zeigten sich die Verbraucher sowohl bei ihren Einkommenserwartungen als auch bei ihrer Anschaffungsneigung deutlich optimistischer als zuletzt, erklärte der HDE. „Dazu trägt sicher auch ein gewisser Gewöhnungseffekt an die aktuelle Einkaufssituation mit potenziellem Ansteckungsrisiko und besonderen Hygienestandards bei.“ (Quelle: AFP, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)

Möbelindustrie rechnet mit zehn Prozent weniger Umsatz 2020
Aufgrund der Corona-Pandemie erwarten die deutschen Möbel- und Küchenhersteller in diesem Jahr rund ein Zehntel weniger Umsatz als 2019. „In normalen Zeiten wäre das eine Vollkatastrophe“, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), Kurth, am Montag in Bad Honnef. Im Vergleich zu früheren Prognosen sei man jedoch bislang „mit einem blauen Auge“ davongekommen. (Quelle: handelsblatt.com, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)

 
Wirtschaftspolitik

Altmaier legt 5-Punkte-Plan mit Hilfen für Exportwirtschaft vor
Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) will die finanziellen Bedingungen für exportorientierte Firmen in Deutschland deutlich verbessern. Die Exportwirtschaft spüre die Auswirkungen der Corona-Pandemie sehr deutlich, heißt es in einem Fünf-Punkte-Plan des Wirtschaftsministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Umso wichtiger seien gut funktionierende staatliche Exportkreditgarantien, die sogenannten Hermes-Bürgschaften. Mit ihnen sichert der Staat Auslandsgeschäfte der Firmen gegen politische und wirtschaftliche Risiken ab, die Kunden in Zahlungsschwierigkeiten bringen könnten. Nach Altmaiers Plan sollen diese Bürgschaften künftig auch für riskantere Geschäfte möglich sein. So sollen unter bestimmten Bedingungen auch Exporte abgesichert werden, bei denen ausländische Kunden einen Kredit nicht in Raten, sondern in einem Rutsch erst am Ende der Laufzeit zahlen. Außerdem sollen Unternehmen, die ihren Kunden vom Staat abgesichert Ratenzahlung ermöglichen, nachträglich noch eine Bank in das Geschäft einschalten dürfen. Diese Bank zahlt der deutschen Firma den ausstehenden Gesamtbetrag aus und holt sich das Geld in Raten vom ausländischen Kunden zurück. Beide Regelungen sollen bis Sommer 2021 befristet werden. Zugleich soll der Bund den Unternehmen vorübergehend bei den Kosten für die Exportkreditgarantien entgegenkommen und Zahlungsfristen verschieben. Banken, die Exporte finanzieren, sollen das Geld etwa über die staatliche KfW besser refinanzieren können. Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung Exporte deutscher Unternehmen in Höhe von rund 21 Milliarden Euro abgesichert. Vor allem ging es dabei um Geschäfte in Schwellen- und Entwicklungsländern. (Quelle: dpa/AFX, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
Macron hält mit neuem Regierungsteam an seinem Kurs fest
Mit einem neuen Team fast ohne große neue Namen will Präsident Macron Frankreich aus der Corona-Krise führen. Wie von vielen erwartet, musste der immer wieder kritisierte Innenminister Castaner seinen Hut nehmen. Wichtige Ressorts wie das Umwelt- und Arbeitsministerium wurden neu besetzt. Die einzig echte Überraschung ist der neue Justizminister Dupond-Moretti. Der bekannte Starverteidiger gilt eher als Unterstützer der Linken und ist nicht unumstritten. Heute will das neue Kabinett zur ersten Sitzung zusammenkommen. Macron hatte angekündigt, das Land nach der Coronakrise vor allem mit Blick auf Wirtschaft, Kultur und Ökologie wiederaufbauen zu wollen. Dafür hat er nun die Weichen gestellt – ohne seinen politischen Kurs deutlich zu verändern. Das hatte sich bereits mit der Entscheidung für seinen neuen Premier Castex angedeutet, der von der bürgerlich Rechten kommt. Der Präsident setzt auf die Mitte und schlägt keinen radikalen Kurs nach links ein. Das Gleichgewicht zwischen rechts und links bleibt im neuen Team bestehen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)

EU-Kommission stellt neue Konjunkturprognose vor
Zum Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise legt die EU-Kommission heute ihre neueste Konjunkturprognose vor. Schon Anfang Mai hatte die Brüsseler Behörde die schwerste Rezession in der Geschichte der Europäischen Union vorhergesagt. Nun hat sie die Daten nach den Monaten der coronabedingten Einschränkungen angepasst. Es geht auch um die Frage, wie schnell sich die europäische Wirtschaft erholen kann. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)

EU-Kommission erwartet früheren Kohleausstieg in Deutschland
Die EU-Kommission erwartet, dass Deutschland schneller aus der Kohle aussteigt als angekündigt. „2038 ist das Datum, aber ich glaube, wir können einen beschleunigten Wandel sehen“, sagte Vizekommissionspräsident Timmermans am Montag. Europa verabschiede sich definitiv von der Kohle. Für einige EU-Staaten werde der Wandel schwierig, sagte Timmermans. Dafür würden EU-Hilfen geplant. Klar sei aber auch, dass dramatisch sinkende Kosten für erneuerbare Energien wie Sonne oder Wind die Stromgewinnung aus Kohle so schnell aus dem Markt treibe, wie es noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre. (Quelle: handelsblatt.com, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)

Fortsetzung der Brexit-Verhandlungen
Die EU und Großbritannien haben die für gestern geplante Wiederaufnahme ihrer Verhandlungen über die künftigen Beziehungen auf den heutigen Dienstag verschoben. Nach wochenlangen Verhandlungen per Video-Konferenz hatte es zuletzt erstmals wieder persönliche Treffen in Brüssel gegeben. In dieser Woche sollen die Gespräche in London stattfinden. EU-Chefunterhändler Barnier äußerte sich erneut enttäuscht über fehlende Fortschritte. Auch sein britischer Verhandlungspartner Frost erklärte, es bestünden weiterhin erhebliche Meinungsverschiedenheiten. Einer der Streitpunkte ist der von den Briten gewünschte weitgehend ungehinderte Zugang britischer Unternehmen zum europäischen Binnenmarkt. Die EU verlangt dafür im Gegenzug, dass die Regierung in London weiterhin die Sozial-, Umwelt- und Verbraucherstandards der Union akzeptiert. (Quelle: DLF, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)


Saarland

Saarlandpakt: Alle Kommunen und Gemeindeverbände nehmen teil – Land hat rund 300 Mio. Euro übernommen
Mit dem Stichtag 30.06.2020 haben alle 52 berechtigten Kommunen ihre Teilnahme am Saarlandpakt erklärt.Bis zum 30. Juni hat das Land bereits von 16 Kommunen die Kassenkredite vollständig und von 22 Kommunen bereits teilweise übernommen.  
„Der Saarlandpakt verfolgt das Ziel, die saarländischen Kommunen von ihren Kassenkrediten zu befreien, die Verschuldung zu reduzieren und Investitionen zu ermöglichen. Damit die Zielsetzung des Saarlandpakts durch die finanziellen Lasten der Corona-Pandemie nicht konterkariert wird, haben wir im Nachtragshaushalt den Schutzschirm für die saarländischen Kommunen aufgelegt. Damit können wir den Saarlandpakt konsequent absichern und wie geplant fortführen“, erklärte Peter Strobel.(Quelle: Pressemitteilung des Ministerium für Finanzen und Europa, Saarland)