Newsletter VSU Schlagzeilen

VSU-Schlagzeilen

BIBB-Auswertung: Anhaltender Aufwärtstrend beim dualen Studium / BaFin sieht mehrere Wellen an Kreditausfällen auf Banken zukommen / Kauf-Interessent für Hambacher Smart-Werk

Arbeitswelt
BIBB-Auswertung: Anhaltender Aufwärtstrend beim dualen Studium
 
Konjunktur
BaFin sieht mehrere Wellen an Kreditausfällen auf Banken zukommen
 
Wirtschaftspolitik
Müller mahnt zu Eile bei europäischem Wiederaufbauplan
Bundesregierung will EU-einheitliche Aufsicht von Zahlungsdienstleistern
 
Digitalisierung
EU-Kommission startet Konsultation zu Cybersicherheitsrichtlinie
 
Politik
Kompromiss bei CDU-Verhandlungen über Frauenquote
UN: Corona-Krise vernichtet weltweit jahrzehntelangen Fortschritt
USA erklären offiziell WHO-Austritt für Juli 2021
 
Saarland
Kauf-Interessent für Hambacher Smart-Werk

 
 
Arbeitswelt
 
BIBB-Auswertung: Anhaltender Aufwärtstrend beim dualen Studium

Das BIBB meldet für 2019 einen anhaltenden Aufwärtstrend beim dualen Studium, wenn auch mit geringeren Zuwachsraten als in den Jahren zuvor. Die BIBB-Datenbank „AusbildungPlus“ registrierte zum Stichtag 30. November 2019 insgesamt 1.662 duale Studiengänge von deutschen Hochschulen, in denen mehr als 108.000 dual Studierende erfasst sind. Auch bieten immer mehr Betriebe Ausbildungsplätze für ein duales Studium an: Während sich im Jahr 2004 insgesamt 18.168 Unternehmen beteiligten, wurden 2019 rund 51.000 kooperierende Unternehmen beziehungsweise Standorte gemeldet. Insgesamt hat sich die Anzahl dualer Studiengänge seit 2004 von seinerzeit 512 auf jetzt 1.662 mehr als verdreifacht, und die Zahl der Studierenden ist von 40.982 auf jetzt über 108.000 um mehr als das Zweieinhalbfache gestiegen. In den Fachrichtungen des Ingenieurwesens mit 595 und der Wirtschaftswissenschaften mit 580 Studiengängen gibt es die größte Zahl der angebotenen Studiengänge – am stärksten nachgefragt ist dabei die Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften, für die 48.868 Studierende gemeldet sind und das Ingenieurwesen mit 26.625 dual Studierenden. Auf der Ebene der Berufsabschlüsse überwiegen Berufe aus der Elektro- und Informationstechnik, aus Büro und Verwaltung sowie aus der Installations- und Metallbautechnik. So sind 2019 die Berufe Industriemechaniker/-in und Mechatroniker/-in diejenigen Ausbildungsberufe, die am häufigsten mit einem dualen Studiengang kombinierbar sind. Dahinter folgen die Berufe Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker/-in/, Elektroniker/-in, Kaufmann/-frau für Büromanagement sowie Bankkaufmann/-frau.
(Quelle: BIBB, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur
 
BaFin sieht mehrere Wellen an Kreditausfällen auf Banken zukommen

Die Finanzaufsicht BaFin warnt in der Corona-Krise vor Belastungen für die Banken. „Größere Kreditausfälle“ könnten „durchaus“ noch auftreten, sagte BaFin-Präsident Hufeld: „Ich rechne damit, dass dies in diesem und den kommenden Jahren in mehreren Wellen geschehen wird.“ Das gelte insbesondere dann, wenn eine zweite Infektionswelle die gerade einsetzende wirtschaftliche Erholung wieder zum Erliegen bringe. Auch die Aufseher seien in der Corona-Krise an vorderster Front gefordert, sagte Hufeld. So waren sie den Banken mit einer Reihe von Erleichterungen entgegen gekommen, damit die Geldhäuser die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte aufrechterhalten.
(Quelle: Reuters, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
 
Wirtschaftspolitik
 
Müller mahnt zu Eile bei europäischem Wiederaufbauplan

VDA-Präsidentin Müller hat zu mehr Eile bei der Umsetzung des europäischen Wiederaufbauplans in der Corona-Krise aufgerufen. "Noch hat der Europäische Rat ja nicht einmal die Grundlage für den Recovery Plan gelegt. Unsere Sorge ist daher, dass die Hilfe aus dem Recovery Plan für viele Unternehmen und Branchen zu spät kommen könnte. Aktuell sieht es so aus, dass die Mittel frühestens im Jahr 2021 zur Verfügung stehen", sagte Müller: "Bis sie ihre volle Wirkung entfalten, gehen damit zu viele weitere Monate ins Land. Viele Unternehmen können so lange nicht durchhalten." Die VDA-Präsidentin appellierte an die EU-Kommission sowie an die Entscheider im Europäischen Rat: "Bringen Sie die Hilfen schneller als geplant auf den Weg." Für Mitte Juli ist ein Sondergipfel zur Verhandlung über den Vorschlag der EU-Kommission geplant, 750 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufzunehmen und das Geld dann in ein Konjunktur- und Investitionsprogramm zu stecken. 500 Milliarden Euro könnten demnach als Zuschüsse an die EU-Staaten fließen, der Rest als Kredite. Müller kritisierte indes nicht nur den Zeitplan, sondern auch Inhalte: Der Plan stelle die ökologische und digitale Transformation in den Fokus, während die Sicherung der industriellen Basis „eine nachgelagerte Bedeutung“ zu haben scheine. Diese sei aber von grundlegender Bedeutung auch für mehr Klimaschutz, betonte die VDA-Präsidentin. Um die Absatzkrise in Europa zu beenden, verlangt der VDA von Brüssel, Freihandelsabkommen wie mit den lateinamerikanischen Mercosur-Ländern zu forcieren. „Freihandel und internationale Kooperation sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die europäische Automobilindustrie“, sagte Müller. Diese Krise lehre, dass die EU noch stärker grenzübergreifend denken müsse, auch außerhalb des Kontinents. Müller erwartet sich von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, dass sie das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Mercosur auf den Weg bringt, bevor Portugal zu Jahresbeginn den Vorsitz übernimmt.
(Quelle: dpa, Handelsblatt, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
Bundesregierung will EU-einheitliche Aufsicht von Zahlungsdienstleistern
Die Bundesregierung will diese Woche beim Treffen der europäischen Finanzminister eine stärkere Regulierung von Zahlungsdienstleistern vorantreiben. "Es ist dringend erforderlich, da europäische Regeln zu haben", sagte ein Regierungsvertreter. Das Thema bekomme durch den Bilanzskandal beim Finanzdienstleister Wirecard eine ganz neue Brisanz. Deutschland hat zum 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen und kann damit Themen im zweiten Halbjahr 2020 besser setzen. Über eine einheitliche Aufsicht der Zahlungsdienstleister gibt es bereits seit längerem Abstimmungen mit der EU-Kommission. Bundesfinanzminister Scholz hatte zuletzt gesagt, große Unternehmen aus diesem Bereich sollten generell der Finanzaufsicht unterliegen. Aktuell würden sie teilweise als Technologiefirmen behandelt und damit anders kontrolliert, sagte Scholz: "Ich habe mir für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft vorgenommen, dieses Thema voranzutreiben. Rechtliche Hürden, die eine umfassende Aufsicht verhindern, müssen weg."
(Quelle: Reuters, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
 
Digitalisierung
 
EU-Kommission startet Konsultation zu Cybersicherheitsrichtlinie

Die EU-Kommission hat angesichts „veränderter Bedrohungen“ eine öffentliche Konsultation zur Aktualisierung der seit 2016 geltenden Richtlinie über die Sicherheit von Netz- und Informationssystemen (NIS-Richtlinie) eingeleitet. Ziel ist es, Meinungen zu Umsetzung und möglichen Änderungen der NIS-Richtlinie zu sammeln. Binnenmarkt-Kommissar Breton sagte zum Start der Überarbeitung der EU-Regeln zur Cybersicherheit: „Die technologischen Autonomie der EU beginnt mit der Cybersicherheit, neben dem Klimawandel eines der wichtigsten Themen dieses Jahrzehnts weltweit. Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, die Widerstandsfähigkeit unserer Netzinfrastruktur aufrechtzuerhalten, insbesondere in sensiblen Bereichen wie der Gesundheit. Diese Konsultation bietet den Interessenträgern die Möglichkeit, die Kommission über den Stand der Cybersicherheitsvorsorge in Unternehmen und Organisationen zu informieren und weitere Verbesserungsmöglichkeiten vorzuschlagen.“ Die geltende NIS-Richtlinie verpflichtet Unternehmen, die wesentliche Dienstleistungen in lebenswichtigen Bereichen wie Energie, Verkehr und Bankwesen erbringen, sowie Anbieter digitaler Dienste wie Suchmaschinen, Cloud-Computing-Dienste oder Online-Marktplätze, ihre informationstechnologischen Systeme zu schützen und größere Vorfälle im Bereich der Cybersicherheit den nationalen Behörden zu melden.
(Quelle: EU-Kommission, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
 
Politik
 
Kompromiss bei CDU-Verhandlungen über Frauenquote

Die CDU-Spitze hat sich am frühen Morgen darauf verständigt, vom Jahr 2025 an eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent einzuführen. Der vereinbarte Kompromiss zum Frauenanteil in Parteiämtern und Mandaten sieht vor, dass es eine schrittweise Anhebung der Quote für Vorstandswahlen ab der Kreisebene gibt. So soll am 1. Januar 2021 eine Frauenquote von 30 Prozent gelten und zum 1. Januar 2023 eine Quote von 40 Prozent. Zum Jahresanfang 2025 gilt demnach eine Frauenquote von 50 Prozent. Die Regelung soll demnach für Gruppenwahlen von Vorständen etwa für stellvertretende Vorsitzende und Beisitzer gelten. Für Einzelwahlen von Vorsitzenden, Mitgliederbeauftragten oder Schatzmeistern auf Bundesebene soll die Regelung nicht gelten. Von der Frauenquote soll nur dann abgewichen werden können, wenn nicht genügend weibliche Bewerber kandidieren. Wird die Quote in diesem Fall in einem ersten Wahlgang nicht erfüllt, ist dieser ungültig. Erst nach einem dritten Wahlgang darf dann ein eigentlich von einer Frau zu besetzender Platz leer bleiben. Bei der Wahl von Delegierten für Parteitage auf Landes- und Bundesebene soll es nach diesen Informationen eine dynamische Frauenquote geben. So soll hier vom 1. Januar 2021 eine Quote von 30 Prozent gelten. Von einem weiblichen Mitgliederanteil ab 30 Prozent soll in Landesverbänden eine Quote von 40 Prozent gelten. Ab einem Mitgliederanteil von 40 Prozent Frauen soll es eine Quote von 50 Prozent geben. Hintergrund ist, dass Parteitage künftig realistischer als bisher die Mitgliedschaft abbilden sollen. Bei Listenaufstellungen soll es von Anfang 2021 an bezogen auf die ersten zehn Plätze eine Quote von 30 Prozent Frauen geben. Ab 2023 ist demnach eine Quote von 40 Prozent vorgesehen, von 2025 an dann 50 Prozent. Mindestens auf jedem dritten Platz soll dann eine weibliche Kandidatin stehen. Der CDU-Wirtschaftsrat sieht die Pläne für eine verbindliche Frauenquote kritisch. "Bei der CDU frage ich mich, ob sie angesichts einer Bundeskanzlerin, einer EU-Kommissionspräsidentin und derzeit noch einer Parteivorsitzenden sowie drei von fünf Spitzen ihrer Bundesministerien in weiblicher Hand überhaupt diese Frauendebatte braucht", sagte die Präsidentin des Wirtschaftsrats, Hamker, und erklärte mit Verweis auf Kanzlerin Merkel und Parteichefin Kramp-Karrenbauer: "Mir kommen Vorstöße wie der von Frau Merkel für die Wirtschaft oder der von Frau Kramp-Karrenbauer für die CDU ziemlich übermotiviert und unrealistisch vor." So wie keine Führungspositionen in den Betrieben von oben angeordnet werden könnten, so verhalte es sich auch mit Kandidatinnen in einer Partei.
(Quelle: dpa, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
UN: Corona-Krise vernichtet weltweit jahrzehntelangen Fortschritt
Die weltweite Corona-Pandemie wirft die Menschheit in Armutsbekämpfung, Gesundheitswesen und Bildung nach einem neuen UN-Bericht um Jahrzehnte zurück. Bereits Ende des vergangenen Jahres habe die Menschheit beim Erreichen der bis 2030 definierten UN-Nachhaltigkeitsziele hinterhergehangen, erklärte UN-Generalsekretär Guterres und fügte hinzu: "Wegen Covid-19 bedroht nun eine nie gesehene Gesundheits-, Wirtschafts- und Gesellschaftskrise Leben und Existenzgrundlagen, was das Erreichen der Ziele noch mehr zur Herausforderung macht." Unter anderem würden voraussichtlich 71 Millionen Menschen in diesem Jahr wieder in Armut zurückfallen, heißt es in der neuesten Ausgabe des jährlichen UN-Berichts zu den 17 Nachhaltigkeitszielen, die sich die Weltgemeinschaft 2015 gegeben hatte. Es wäre der erste Anstieg seit 1998. Auch bei der Kinderarbeit könnte es erstmals seit Jahrzehnten wieder einen Anstieg geben. Die UN sagen zudem weltweit Hunderttausende Tote durch Probleme bei Gesundheits- und Impfversorgung voraus. Überproportional oft seien weltweit Arme, Menschen mit Behinderungen und häufig auch Frauen von der Corona-Krise betroffen.
(Quelle: dpa, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)
 
USA erklären offiziell WHO-Austritt für Juli 2021
Die USA haben ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation WHO bei UN-Generalsekretär Guterres offiziell für den 6. Juli 2021 eingereicht, erklärte ein US-Regierungsbeamter. Der Kongress sei darüber informiert worden, teilte der führende Demokrat im Auswärtigen Ausschuss des Senats, Menendez, mit.
(Quelle: dpa, M+E-Newsletter, Gesamtmetall)


Saarland

Kauf-Interessent für Hambacher Smart-Werk
Der Daimler-Konzern hat offenbar einen Interessenten für sein Smart-Werk in Hambach. Der britische Petrochemiekonzern Ineos teilte mit, er prüfe einen Kauf der Fabrik in Lothringen. Ineos will einen Geländewagen auf den Markt bringen. Eigentlich wollte der Konzern den Wagen in Wales bauen und dort bis zu 500 Arbeitsplätze schaffen. Nun wolle man sich in den nächsten Wochen eingehend mit der Möglichkeit befassen, das Werk in Hambach zu übernehmen. "Als Ergebnis der Covid-19-Pandemie haben sich neue Optionen wie diese ergeben, die uns vorher einfach nicht zur Verfügung standen", sagte Ineos-Automotive-Chef Dirk Heilmann. Die wegen der Pandemie unterbrochenen Arbeiten in Wales will das Unternehmen zunächst nicht wieder aufnehmen.
Mehrere Politiker des Départements Moselle wollen den Verkauf des Smart-Werkes in Hambach verhindern. Wie die Zeitung "Républicain Lorrain" berichtet, haben unter anderem die Abgeordneten Christophe Arend, Nicole Trisse und Hélène Zannier einen Brief an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron geschrieben. Auch Lokalpolitiker aus Hambach und Saargemünd schlossen sich der Initiative an. Die Unterzeichner sprechen dem Bericht zufolge wörtlich von katastrophalen Konsequenzen, die eine Schließung des Smart-Werkes für den Arbeitsmarkt in Moselle haben könnte. In Hambach bauen derzeit 1600 Beschäftigte den Smart. Mehr als zwei Millionen Zweisitzer liefen dort seit der Werkseröffnung 1997 vom Band. In Zukunft soll der Smart aber nur noch als Elektroauto und ausschließlich in China gebaut werden. Daimler hat derzeit, wie alle Autohersteller, mit den drastischen Folgen der Corona-Krise zu kämpfen. Der Absatz brach ein, wochenlang standen Teile der Produktion still, der Gewinn stürzte ab. Der Konzern muss außerdem wegen der Kosten für die Digitalisierung und den Wandel der Branche zur Elektromobilität kräftig sparen.(Quelle: SR-Online)