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VSU-Schlagzeilen 19.01.2024

VSU wirbt angesichts der Lohnlücke für mehr Frauen in MINT-Berufen / Anstieg der Ausbildungsvergütung um 3,7 Prozent / IMK: Ärmere Haushalte im Gesamtjahr 2023 besonders stark von Inflation belastet / Verschärfung der Bürgergeld-Sanktionen soll befristet werden

 

Saarland/Region
VSU wirbt angesichts der Lohnlücke für mehr Frauen in MINT-Berufen
Kommission stellt SR-Orchester infrage

Arbeitswelt
Anstieg der Ausbildungsvergütung um 3,7 Prozent

Konjunktur
IMK: Ärmere Haushalte im Gesamtjahr 2023 besonders stark von Inflation belastet
EU-Lieferkettengesetzt: Brief an Bundeskanzler Scholz
ifo: Firmen kommen etwas leichter an Kredite
ZVEI meldet auch für 2023 Exportwachstum

Haushalt / Steuern
Verschärfung der Bürgergeld-Sanktionen soll befristet werden
IWH: Ablehnung der Subventionen für Solarbranche        
Beschluss im Haushaltsausschuss: Etat für 2024 steht

 

Saarland/Region

VSU wirbt angesichts der Lohnlücke für mehr Frauen in MINT-Berufen
Alljährlich bilanzieren die Statistischen Ämter in Deutschland eine Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Angesichts dieser Entgeltunterschiede ruft Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände, Mädchen dazu auf, sich häufiger für technische Berufe, die sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu entscheiden. „Wir beobachten ein noch immer traditionelles Berufsverhalten. Männer sind eher in technischen Berufen unterwegs, die deutlich bessere Verdienstchancen haben. Frauen wählen eher Tätigkeiten im Care-Bereich. Als Arbeitgeber sind wir hier seit vielen Jahren im Bereich der Schulen aktiv, indem wir Mädchen ermuntern, ihre Begeisterung für technische Fächer zu entdecken und auch MINT-Berufe bei ihrer Zukunftsplanung ins Auge zu fassen.“ Die Arbeitgeberverbände unterstützen zahlreiche Initiativen im Land wie die „Wissenswerkstatt“, den „Girls´Day“, den „Aktionstag Für Technik begeistern“, die „M+E-Info-Trucks“, „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ sowie das „Netzwerk SchuleWirtschaft“. All diese Initiativen haben das Ziel, junge Menschen an technische Berufe heranzuführen. Gleichzeitig fordert Schlechter eine bessere Kinderbetreuung, so dass Eltern frei entscheiden können, wieder früher in den Beruf zurückzukehren. Den unbereinigten Zahlen des Statistischen Landesamtes zufolge verdienten Frauen 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Diese Zahlen lassen Faktoren wie Berufswahl, Auszeiten oder Teilzeit jedoch unberücksichtigt, weswegen sie die Situation nur verzerrt abbilden. Der Trend ist jedoch positiv. 2006 lag die Lücke noch bei 23 Prozent. Und in der Altersgruppe der 25- bis 29-jährigen hat sich der Trend bereits umgekehrt. Dort verdienen Frauen im Durchschnitt mit 22,34 Euro 17,0 Prozent mehr als Männer. (Quellen: VSU, Statistisches Amt)

 

Kommission stellt SR-Orchester infrage
Ein länder- und parteiübergreifender „Zukunftsrat“ schlägt Reformen für die ARD-Sender vor. Das Gremium empfiehlt, die neun Landesrundfunkanstalten künftig als Dachorganisation eine neue ARD-Anstalt mit zentraler Leitung zu überführen. Diese soll die bundesweiten Angebote und alle zentralen Aufgaben steuern – etwa Verwaltung, Personal, Immobilien-Management, Justiziariat, Einkauf oder Finanzen. Die Gutachter erhoffen sich, dass durch die Verschlankung weniger Personal benötigt wird und die freigesetzten Mittel in regionale Inhalte und Digitalisierung investiert werden. Das Experten-Gremium stellt die Existenz der Klangkörper der ARD-Anstalten infrage – also auch die von SR und Südwestrundfunk (SWR) getragene Deutsche Radio Philharmonie (DRP) Saarbrücken-Kaiserslautern: Es solle geprüft werden, heißt es in dem Abschlussbericht, ob und in welchem Umfang die Öffentlich-Rechtlichen auch in Zukunft Klangkörper unterhalten und finanzieren könnten. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

 

Arbeitswelt

Anstieg der Ausbildungsvergütung um 3,7 Prozent
Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 3,7 Prozent gestiegen. Der gesamtdeutsche Durchschnitt liegt bei 1.066 Euro brutto im Monat. Das sind Ergebnisse des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), dass jährlich die tariflichen Ausbildungsvergütungen auswertet. Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe je nach Ausbildungsberuf. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchste tarifliche Ausbildungsvergütung wurde im Beruf Milchtechnologe/-technologin mit monatlich 1.307 Euro gezahlt. Insgesamt erhielten etwa zwei Drittel der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, im Jahr 2023 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro, fast ein Drittel sogar mehr als 1.150 Euro. Bei rund zehn Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2023 unterhalb von 850 Euro. (Quelle: BIBB, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Konjunktur

IMK: Ärmere Haushalte im Gesamtjahr 2023 besonders stark von Inflation belastet
Alleinlebende mit niedrigen Einkommen waren im Jahr 2023 am stärksten durch die Inflation betroffen. Die Inflationsrate für diesen Haushaltstyp betrug im Jahresdurchschnitt 6,3 Prozent. Ab dem Spätsommer hat sich die soziale Spreizung bei der Teuerung, parallel zur insgesamt sinkenden Inflationsrate, immerhin stark verkleinert. Zuletzt waren die haushaltsspezifischen Unterschiede gering: Im Dezember 2023 verzeichneten Alleinlebende mit niedrigen Einkommen eine haushaltsspezifische Inflation von 3,7 Prozent. Das war die höchste Rate, während Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen den im Haushaltsvergleich geringsten Wert von 3,4 Prozent aufwiesen. Das ergibt der neue IMK Inflationsmonitor, des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Für den IMK Inflationsmonitor werden jeden Monat spezifische Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen, die sich nach Zahl und Alter der Mitglieder sowie nach dem Einkommen unterscheiden und daher unterschiedliche Konsummuster und Warenkörbe aufweisen, berechnet. (Quelle: Hans-Böckler-Stiftung, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

EU-Lieferkettengesetzt: Brief an Bundeskanzler Scholz
Die deutsche Wirtschaft macht Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz, dem geplanten EU-Lieferkettengesetz nicht zuzustimmen. In einem Brief an den SPD-Politiker warnten mehrere Verbände davor, dass sich Unternehmen aus Europa zurückziehen und Firmen mit unbegründeten Klagen konfrontiert sowie überzogenen Strafen sanktioniert werden könnten. „Die geplante Richtlinie wird Unternehmen mit erheblicher Rechtsunsicherheit, Bürokratie und unkalkulierbaren Risiken konfrontieren“, heißt es. Die Bundesregierung dürfe dem Vorhaben nicht zustimmen. Unterschrieben wurde der Brief von den Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

ifo: Firmen kommen etwas leichter an Kredite
Für Unternehmen ist es dem ifo-Institut zufolge etwas leichter geworden, neue Kredite zu bekommen. 26 Prozent der Unternehmen in Kreditverhandlungen berichteten im Dezember von Zurückhaltung bei den Banken. Im September waren es 29 Prozent. „Die Banken bleiben bei der Kreditvergabe aber weiterhin vorsichtig“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Befragungen. In der Industrie und bei den Dienstleistern sahen 26 Prozent schwierige Kreditbedingungen, bei den Bauunternehmen 20 Prozent. Im Einzelhandel dagegen blieb der Anteil bei 28 Prozent. Generell ist es für größere Unternehmen leichter, an Kredite zu kommen. Für Selbstständige und Kleinstunternehmen liegt die Kredithürde bei 46 Prozent. (Quelle: ifo-Institut, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

ZVEI meldet auch für 2023 Exportwachstum
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im vergangenen Jahr ihre Exporte gesteigert. Nach elf Monaten summierten sich die Lieferungen ins Ausland auf 234,9 Milliarden Euro und übertrafen den Vergleichswert aus dem Vorjahr damit um 3,8 Prozent, wie der Branchenverband ZVEI mitteilte. Die Steigerung ist nominal betrachtet, also ohne Berücksichtigung der vergleichsweise hohen Inflation. „Trotz der Rückgänge der letzten Monate und vorbehaltlich der noch ausstehenden Dezemberdaten dürften die deutschen Elektroexporte damit auch das vergangene Jahr insgesamt mit einem nominellen Zuwachs abgeschlossen haben“, erklärte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Auch die Importe legten in den elf Monaten zu, um 3,5 Prozent auf 249,3 Milliarden Euro. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 

Haushalt / Steuern

Verschärfung der Bürgergeld-Sanktionen soll befristet werden
Die Bundesregierung will die geplanten strengeren Sanktionen beim Bürgergeld zunächst auf zwei Jahre befristen. Die geplante Neuregelung sieht vor, dass Jobcenter Arbeitslosen das Bürgergeld in Zukunft für bis zu zwei Monate komplett streichen dürfen – wenn die Betroffenen sich nachhaltig weigern, eine Arbeit aufzunehmen. Eine Neufassung eines Änderungsantrags für das Haushaltsfinanzierungsgesetz sieht nun die zeitliche Begrenzung der Sanktionsmöglichkeiten vor. „Die Regelungen zum Entzug des Regelbedarfs bei Arbeitsverweigerung sind auf zwei Jahre nach Inkrafttreten befristet“, heißt es in dem Änderungsantrag. Innerhalb der Koalition hatte es vorrangig Kritik von den Grünen gegeben: „Wir haben dafür gesorgt, dass die Regelung automatisch wieder aus dem Gesetz verschwinden wird“, sagt Fraktionsvize Andreas Audretsch. Niemandem in Deutschland dürfe „das nötige Geld für Essen und Trinken genommen werden“, so Audretsch weiter. (Quelle: Zeit Online, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

IWH: Ablehnung der Subventionen für Solarbranche
Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) lehnt die geforderten Subventionen für die Solarbranche in Deutschland ab. „Die Massenproduktion von Solarpaneelen zu subventionieren ist keine sinnvolle Verwendung von Steuergeldern“, sagt IWH-Präsident Reint Gropp. Statt allein in Deutschland zu subventionieren, sollte eher auf europäischer Ebene überlegt werden, wie Lieferketten breiter aufgestellt werden könnten. Ein Subventionswettlauf innerhalb Europas müsse unbedingt vermieden werden. Es sei nicht überraschend, dass die Produktion von Solarpaneelen in Deutschland im Vergleich zu China nicht rentabel sei, sagt Groop. Dennoch sei dies kein Grund für Subventionen. Deutschland solle sich stattdessen auf die Forschung konzentrieren und hier auch alternative Energiequellen einbeziehen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Beschluss im Haushaltsausschuss: Etat für 2024 steht
Nach wochenlangem politischem Ringen und harten Sparbeschlüssen steht der Bundeshaushalt für das laufende Jahr. Der Haushaltsausschuss des Bundestags beschloss einen Etat mit Ausgaben von rund 476,8 Milliarden Euro und neuen Krediten in Höhe von rund 39 Milliarden. Die Schuldenbremse soll damit nach jahrelangen Ausnahmen wieder voll greifen. Bundestag und Bundesrat sollen Anfang Februar endgültig über den Haushalt 2024 entscheiden. Die sogenannte Bereinigungssitzung des mächtigen Haushaltsausschusses gilt jedoch schon als entscheidende Etappe auf dem Weg zur Verabschiedung im Parlament. Die wichtigsten Fragen sind nun geklärt. Die Union blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Beschluss, wie Chefhaushälter Christian Haase sagte. „Die Themen innere und äußere Sicherheit, die für uns wichtig sind, sind wenig adressiert worden“, bemängelte er nach der Sitzung. Auch zur Stimulierung der Wirtschaft werde wenig getan. Gut sei aber, dass es keinen Notlagenbeschluss und damit keine Ausnahmen von der Schuldenbremse gebe. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)