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VSU-Schlagzeilen, 29.01.2024

Kraftwerks-Förderung auch nach neuer Scholz-Runde in der Schwebe / Wasserstoffrunde zieht positive Bilanz / Bahnstreik beendet – Friedenspflicht bis März / Studie: Bereitschaft zum Jobwechsel bleibt hoch / Unternehmen fordern mehr Rückhalt für grünen Umbau / Weniger Windenergie aus der Nordsee wegen überlasteter Netze

 

Saarland-Region
Kraftwerks-Förderung auch nach neuer Scholz-Runde in der Schwebe
SPD stellt Christian Petry für Europawahl auf
Wasserstoffrunde zieht positive Bilanz
 
Tarifpolitik
Bahnstreik beendet – Friedenspflicht bis März 
Im ÖPNV drohen Warnstreiks
 
Arbeitswelt
Studie: Bereitschaft zum Jobwechsel bleibt hoch

Konjunktur
EZB-Ratsmitglied: Vor Zinssenkung muss Lohnwachstum nachlassen
 
Industrie / Handel
Studie: Chinas Bedeutung als Handelspartner dürfte weiter abnehmen
 
Wirtschaftspolitik
Unternehmen fordern mehr Rückhalt für grünen Umbau
Hüther: AfD-Pläne bedrohen Millionen Arbeitsplätze
 
Energie
Verzögerungen verteuern Energiewende um Milliarden
Weniger Windenergie aus der Nordsee wegen überlasteter Netze 
 
 
 
Saarland/Region
Landesverwaltung führt Stipendien für MINT-Studiengänge ein

Die saarländische Landesregierung schreibt künftig 22 Stipendien aus, mit denen Studenten in den MINT-Fächern unterstützt werden sollen. Die Ausschreibungen starten im Februar. Mit den Stipendien soll die Fachkräftelücke in der Landesverwaltung geschlossen werden. Wer ein solches „BerufsSaarländer“-Stipendium erhält, bekommt während des gesamten Studiums 850 Euro pro Monat. Im Gegenzug absolvieren die Stipendiaten Praktika in den jeweiligen Ministerien und verpflichten sich, nach Studienabschluss mindestens fünf Jahre in der saarländischen Landesverwaltung zu arbeiten. (Quelle: Wirtschaftsministerium)
 
SPD stellt Christian Petry für Europawahl auf
Die Delegierten einer Europakonferenz der Sozialdemokraten haben den saarländischen Abgeordneten in Berlin auf Platz 18 der Bundesliste gewählt für die Europawahl gewählt. Damit Petry, europapolitischer Sprecher seiner Fraktion, ins Parlament in Brüssel und Straßburg einziehen kann, müsste die SPD bei der Wahl rund 18 Prozent der Stimmen bekommen. Aktuell liegt die Partei in bundesweiten Umfragen bei 13 bis 16 Prozent. Derzeit stellt die SPD 16 Vertreter im EU-Parlament. Die CDU kritisierte die Platzierung und sprach von einem „Armutszeugnis für die Saar-SPD“, dass Petry als europapolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion keinen besseren Platz bekam (Quelle: Saarbrücker Zeitung)


Wasserstoff-Runde zieht positive Bilanz
Die Wasserstoff-Runde Südwest – ins Leben gerufen vom Verein Autoregion und dem Bosch-Werk in Homburg – zieht eine positive Zwischenbilanz. „Es ist viel geschehen, seitdem wir uns im März vergangenen Jahres zusammengeschlossen haben“, sagt Oliver Frei, kaufmännischer Direktor bei Bosch in Homburg. „Wir sind dabei, eine Wertschöpfungskette rund um den Wasserstoff aufzubauen, der als Energieträger der Zukunft gilt.“ Bosch hat bereits umfassende Aktionen rund um das Thema Wasserstoff aufgebaut. So produziert das Unternehmen bereits einige Komponenten, die in Autos oder Lkws mit Brennstoffzellen eingebaut werden. Auf dem Werksgelände betreibt Bosch zudem eine eigene Wasserstoff-Tankstelle. Den Wasserstoff produziert Bosch selbst. Dieser wird in einem Elektrolyseur erzeugt, in dem Wasser durch Elektrolyse in seine Grundbestandteile Wasser- und Sauerstoff geteilt wird. Der Strom darf kommt von einem eigenen Photovoltaikfeld. Im Rahmen der Gruppe gibt es noch weitere Aktivitäten. Die Dillinger Aluminium-Gießerei Nemak plant, ihre Schmelzöfen auf Wasserstoff umzustellen. Der Sulzbacher Hydraulik-Konzern Hydac produziert einen Filter für Wasserstoff-Tankstellen, die Saarbrücker Firma Hörmann Automotive baut Leitungs-Systeme für Wasserstoff-Busse. Am Ende soll aus der Wasserstoffrunde „ein Technologie- und Innovationszentrum Südwest rund um den Wasserstoff entstehen“, schwebt Lennard Margies vor. Er forscht am Universitäts-Lehrstuhl für Montagesysteme an Verfahren, wie Brennstoffzellen für Autos oder Nutzfahrzeuge im industriellen Maßstab hergestellt werden können. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)
 
Tarifpolitik
Bahnstreik beendet – Friedenspflicht bis März 

Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren mehrtägigen Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn vorzeitig beendet. Das teilte ein DB-Sprecher mit. Ab Betriebsstart will die Bahn nun wieder den normalen Fahrplan anwenden. Dennoch werde es im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr kommen, warnte der Konzern. Eigentlich sollte der Ausstand sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr bis Montagabend andauern. Die Bahn und die GDL verständigten sich aber in der Nacht auf Samstag auf ein vorzeitiges Ende und neue Verhandlungen ab dem 5. Februar. Diese sollen unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten werden. Beide Seiten gaben an, dass das Ziel ein Tarifabschluss Anfang März sei. Bis einschließlich 3. März gilt eine Friedenspflicht - Streiks sind damit aktuell kein Thema. (Quelle: dpa)

Im ÖPNV drohen Warnstreiks
Nach dem Ende des Warnstreiks bei der Bahn drohen Arbeitsniederlegungen bei Bussen und Bahnen in weiten Teilen Deutschlands. Die Gewerkschaft Verdi will heute über mögliche Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr in mehreren Bundesländern informieren. Die Gewerkschaft verhandelt seit einigen Tagen parallel in allen Ländern außer Bayern über Tarifverträge im öffentlichen Nahverkehr. Dabei geht es in manchen Ländern um höhere Entgelte, andernorts werden die Manteltarifverträge neu verhandelt. Die Tarifrunde wirkt sich laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in Städten und Landkreisen aus. (Quelle: dpa)


Arbeitswelt

Studie: Bereitschaft zum Jobwechsel bleibt hoch
Die Bereitschaft zum Jobwechsel unter den Beschäftigten in Deutschland ist 2024 weiterhin hoch. Das ergab eine Studie von Forsa im Auftrag des Job-Netzwerks Xing. Mit 37 Prozent sei sie auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2023. 94 Prozent der Befragten machen sich aktuell keine Sorgen, ihren Job zu verlieren. Trotz allem wünschen sich mehr als zwei Drittel der Befragten einen langfristig sicheren Job. Die Studie zeige zudem, dass sich jüngere Menschen mehr Sorgen machen, gekündigt zu werden, aber auch offener sind für eine neue Beschäftigung, wie Xing weiter mitteilte. Im Vergleich zum Jahr 2023 habe sich die Lage bei den Geschlechtern geändert, teilte Xing weiter mit. Während die Umfragewerte für Männer und Frauen im Vorjahr noch deutlich auseinander lagen, hätten sie sich 2024 deutlich angenähert. 36 Prozent der Männer (2023: 40 Prozent) und 37 Prozent der Frauen (2023: 35 Prozent) sind in diesem Jahr jobwechselbereit. „Die Zahlen zeigen, dass Unternehmen sich kontinuierlich um ihre Mitarbeiter kümmern müssen, wenn sie sie erfolgreich binden wollen", sagte Xings Managing Director Thomas Kindler. Dabei komme es nicht nur auf ein angemessenes Gehalt an, Unternehmen müssten auch eine „Kultur der Wertschätzung“ leben, so Kindler weiter. Für diejenigen, die zumindest offen für einen Wechsel sind, sind das Gehalt (73 Prozent), ein attraktiver Standort (65 Prozent) und eine flexible Arbeitszeiteinteilung (64 Prozent) die wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines potenziellen neuen Arbeitgebers. (Quelle: dpa)
 
Konjunktur
EZB-Ratsmitglied: Vor Zinssenkung muss Lohnwachstum nachlassen

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach den Worten ihres Ratsmitglieds Klaas Knot erst Beweise für ein verlangsamtes Lohnwachstum in der Währungsunion sehen, bevor sie ihre Zinsen senken kann. „Wir haben jetzt die glaubwürdige Aussicht, dass die Inflation im Jahr 2025 auf zwei Prozent zurückkehren wird“, sagte der niederländische Notenbankchef. „Der einzige Teil, der noch fehlt, ist die Überzeugung, dass sich das Lohnwachstum an die niedrigere Inflation anpassen wird.“ Sobald dieses Puzzleteil an seinem Platz angekommen sei, „können wir die Zinssätze ein wenig senken“. (Quelle: Reuters)
  
 
Industrie / Handel
Studie: Chinas Bedeutung als Handelspartner dürfte weiter abnehmen

China könnte Berechnungen zufolge noch in diesem Jahr seine Stellung als wichtigster deutscher Handelspartner einbüßen. „Die dominante Stellung Chinas im Außenhandel mit Deutschland bröckelt“, schreibt die bundeseigene deutsche Außenhandelsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI) in einer Studie. Sowohl die Aus- als auch die Einfuhren verzeichneten demnach im vergangenen Jahr ein deutliches Minus. Der schwache deutsch-chinesische Handel rühre vor allem von der schleppenden Konjunktur Chinas. „Dazu tragen die Immobilienkrise, geopolitische Risiken im Verhältnis zu den USA und schwächelnde Industrieinvestitionen bei“, hieß es.  (Quelle: dpa)
                                                                                                    
 
Wirtschaftspolitik
Unternehmen fordern mehr Rückhalt für grünen Umbau

Mehr als 50 Unternehmen verlangen von der Politik einen klaren politischen Rahmen für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. „Andere Staaten wie China und die USA investieren gewaltige Summen in die Transformation. Bei uns dagegen herrschen Unsicherheit und Skepsis“, heißt es in einem Appell namhafter Firmen. „Was wir jetzt benötigen, ist ein übergreifender Schulterschluss der demokratischen Parteien sowie ein politischer Rahmen, der über mehrere Legislaturperioden hinweg Bestand hat.“ Die Unterzeichner bekennen sich zum Klimaschutz und zu den Möglichkeiten des Standorts Deutschland, warnen aber: „Weder Regierung noch Opposition gelingt es derzeit, diese Chance für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz, gute Jobs und Wohlstand zu vermitteln.“ (Quelle: dpa)
 
Hüther: Pläne der AfD bedrohen Millionen Arbeitsplätze 
Eine Umsetzung der wirtschaftspolitischen Pläne der AfD kämen Deutschland den Berechnungen von Ökonomen zufolge teuer zu stehen. Ein Austritt aus der Europäischen Union etwa würde die exportorientierte deutsche Wirtschaft innerhalb weniger Jahre um geschätzte sechs Prozent weniger wachsen lassen, sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther. Er verwies dabei auf Erfahrungen mit dem britischen EU-Austritt. In zehn bis 15 Jahren würde das Minus dann sogar bei zehn Prozent liegen. „Wir sprechen von 400 bis 500 Milliarden Euro Verlust“, sagte Hüther. Keine andere Nation habe durch den EU-Binnenmarkt so stark im Export gewonnen wie Deutschland. „Wenn wir von einem Wachstumsverlust in Deutschland von 5 Prozent ausgehen, so wären dies 2,2 Millionen Arbeitsplätze weniger.“ (Quellen: Reuters, Focus)
 
  
Energie
Verzögerungen verteuern Energiewende um Milliarden

Die deutsche Energiebranche rechnet für die nächsten Jahre mit weiteren Milliardenkosten für die Stabilisierung des deutschen Stromnetzes. Zu den Hauptursachen zählt die Verzögerung des Netzausbaus und der gemessen am hohen Bedarf unzureichende Ausbau der erneuerbaren Energien im Süden. Diese Faktoren machen nach Einschätzung von Verbänden, Unternehmen und Ökonomen auch in den nächsten Jahren ein aufwendiges „Netzengpassmanagement“ notwendig. Zahlen zu den Kosten des Engpassmanagements für das ganze Jahr 2023 gibt es noch nicht. Im ersten Halbjahr 2023 waren es laut Bundesnetzagentur über 1,6 Milliarden Euro, im Gesamtjahr 2022 4,2 Milliarden, in Teilen bedingt durch den Anstieg der Gaspreise. (Quelle: dpa)
 
 
Weniger Windenergie aus der Nordsee wegen überlasteter Netze 
Die für die Energiewende wichtigen Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee haben im vergangenen Jahr wegen Engpässen im Netz an Land weniger Strom geliefert als im Jahr zuvor. Insgesamt seien 19,24 Terawattstunden (TWh) Windenergie an Land übertragen worden, teilte der Netzbetreiber Tennet der Deutschen Presse-Agentur mit. Das seien rund neun Prozent weniger als 2022. Rein rechnerisch könnte mit den 19,24 TWh der Jahresbedarf von rund sechs Millionen Haushalten gedeckt werden. „Aufgrund der immer noch zahlreichen Engpässe im Stromnetz an Land müssen immer öfter die großen Windparks in der Nordsee abgeregelt werden“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Ein weiterer Grund: Es gebe im Norden kaum noch konventionelle Großkraftwerke, die stattdessen gedrosselt werden könnten. (Quelle: dpa)