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VSU-Schlagzeilen, 01.02.2024

Inflationsrate im Saarland liegt im Januar bei 2,9 Prozent / Arbeitslosigkeit im Januar ist angestiegen / Nach dem Bahnstreik kommt der Busstreik / DGB fordert „Tarifwende“ und neue Mindestlohn-Verhandlungen / Verdi-Streik an elf Flughäfen - 1100 Flugausfälle erwartet / UFO bricht Tarifgespräche bei Lufthansa ab / OECD: Zugezogene Fachkräfte berichten von Alltagsdiskriminierung / USA: Arbeitskosten steigen etwas weniger als erwartet / Human Rights Watch kritisiert Autobauer

Netzagentur nimmt Tausende Elektroartikel vom Markt / Bertelsmann Stiftung: Viele Unternehmen kennen ihren CO2-Fußabdruck / Bund sichert mehr Geschäfte von Firmen im Ausland ab /

Saarland/Region
Inflationsrate im Saarland liegt im Januar bei 2,9 Prozent
Arbeitslosigkeit im Januar ist angestiegen
Nach dem Bahnstreik kommt der Busstreik
 
Tarifpolitik
DGB fordert „Tarifwende“ und neue Mindestlohn-Verhandlungen
Verdi-Streik an elf Flughäfen - 1100 Flugausfälle erwartet
UFO bricht Tarifgespräche bei Lufthansa ab 
 
Arbeitswelt
OECD: Zugezogene Fachkräfte berichten von Alltagsdiskriminierung
 
Konjunktur
USA: Arbeitskosten steigen etwas weniger als erwartet
 
Industrie/Handel
Human Rights Watch kritisiert Autobauer
Netzagentur nimmt Tausende Elektroartikel vom Markt
Bertelsmann Stiftung: Viele Unternehmen kennen ihren CO2-Fußabdruck
 
Wirtschaftspolitik
Bund sichert mehr Geschäfte von Firmen im Ausland ab



Saarland/Region

Inflationsrate im Saarland liegt im Januar bei 2,9 Prozent
Die Inflationsrate hat sich im Saarland zum Jahresbeginn etwas abgeschwächt. Erstmals seit Juni 2021 liegt sie unter 3,0 Prozent. Wie das Statistische Landesamt des Saarlandes mitteilt, lag die Inflationsrate im Januar bei 2,9 Prozent. Im Dezember hatte sie noch bei 4,1 Prozent gelegen. Vor allem die Preise für Haushaltsenergie sind im Januar gesunken – trotz des Anstiegs des CO2-Preises von 30 auf 45 Euro pro Tonne. Gas ist 5,3 Prozent günstiger geworden. Und auch bei Heizöl ist mit einem Minus von 11,1 Prozent ein deutlicher Rückgang zu beobachten gewesen. Die Kraftstoffpreise lagen 0,4 Prozent unter dem Niveau des Januar 2023. Und auch die Strompreise lagen 7,8 Prozent niedriger. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Januar 2024 um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In Bezug auf das Basisjahr 2020 ist bei Nahrungsmitteln eine Preissteigerung von 29,7 Prozent innerhalb von vier Jahren zu verzeichnen. Auch deutschlandweit ist die Inflation rückläufig. Wie im Saarland lag sie nach vorläufigen Daten bei 2,9 Prozent. Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang im Laufe des Jahres. (Quellen: Statistisches Amt, dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Arbeitslosigkeit im Januar ist angestiegen
Im ersten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gestern mit. Demnach waren im Januar 36.900 Frauen und Männer arbeitslos, 1700 oder 4,9 Prozent mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 wurden 1500 oder 4,3 Prozent arbeitslose Menschen mehr gezählt. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 7,0 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,7 Prozent und vor einem Jahr ebenfalls 6,7 Prozent. 
„Fast 70 Prozent aller arbeitslosen Frauen und Männer waren im Januar dem Bereich der Grundsicherung und damit den Jobcentern zugeordnet. Mit 25.600 handelt es sich um den höchsten Januarwert in den letzten Jahren. Eine höhere Zahl an Arbeitslosen wurde zuletzt 2016 mit 28.300 arbeitslosen Menschen gezählt“, berichtet Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Es ist sehr wichtig, dass wir gerade die zu uns geflüchteten Menschen, die jetzt vermehrt aus Sprach- und Integrationskursen kommen, zügig in den Arbeitsmarkt integrieren, denn zu einer gelungenen Integration in die Gesellschaft zählt insbesondere die Teilhabe am Arbeitsleben. Für geflüchtete Menschen bieten wir derzeit die Job-Turbo Aktionstage an. Geflüchtete Menschen, die den Integrationskurs abgeschlossen haben, können virtuell verschiedene Unternehmen treffen und ihre Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten kennenlernen.“ (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)
 
Nach dem Bahnstreik kommt der Busstreik
Im öffentlichen Personennahverkehr kommt es ab heute Abend wegen eines ganztägigen Warnstreiks im Saarland zu Einschränkungen – wie in fast allen Bundesländern. Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen mit den kommunalen Busunternehmen. „Wir haben einen dramatischen Mangel an Arbeitskräften im ÖPNV und einen unglaublichen Druck auf die Beschäftigten“, sagte Verdi-Vize-Chefin Christine Behle der Deutschen Presse-Agentur. Gestreikt werden soll ab heute, 20:00 Uhr, und bis morgen Abend zum Schichtende im Saarland. Vom Streik betroffen sind nach Verdi-Angaben unter anderem die Bussparte der Saarbahn und die Saarbahn Netz GmbH in Saarbrücken, die Neunkircher Verkehrsgesellschaft (NVG), FSN Fahrzeugservice Neunkirchen, die Völklinger Verkehrsbetrieben (VVB) und den Kreisverkehrsbetrieben Saarlouis (KVS) und Lebach sowie die Subunternehmer in den jeweiligen Betrieben. Insgesamt sind rund 1000 Beschäftigte aufgerufen. Nicht betroffen ist das private Busunternehmen Saar-Mobil, das mehrere Linien im Landkreis St. Wendel, im Saarpfalz-Kreis und im Regionalverband Saarbrücken betreibt. (Quelle: SR)
 

Tarifpolitik

DGB fordert „Tarifwende“ und neue Mindestlohn-Verhandlungen
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat Bundesregierung und Arbeitgeber aufgefordert, den seit Jahren anhaltenden Trend sinkender Tarifbindung in Deutschland umzukehren. „Das Land braucht eine Tarifwende“, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi. Nur rund die Hälfte der Beschäftigten fielen heute noch unter den Schutz von Tarifverträgen. Dabei seien die Tarifverträge so flexibel, wie die Arbeitswelt divers sei. Sie erinnerte an das im Koalitionsvertrag versprochene Bundestariftreuegesetz und warf Arbeitgebern und FDP Blockade vor. „Ich erwarte, dass das Gesetz noch im ersten Quartal dieses Jahres in voller Wirksamkeit verabschiedet wird.“ DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell forderte einen neuen Anlauf für eine höhere Lohnuntergrenze: „Ich fordere die Arbeitgeber in der Mindestlohnkommission auf, gemeinsam mit uns im ersten Halbjahr dieses Jahres einen neuen Vorschlag zur Erhöhung des Mindestlohns vorzulegen.“ Das Ziel sollten 60 Prozent des mittleren Einkommens von Vollzeitbeschäftigten sein. Dies seien derzeit rund 14 Euro. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Verdi-Streik an elf Flughäfen - 1100 Flugausfälle erwartet
Schon am späten Mittwochabend hat die Gewerkschaft Verdi mit ihren Warnstreiks bei der Luftsicherheit begonnen. Den Auftakt machte Köln/Bonn, wo nach Auskunft von Verdi die Nachtschicht der Fluggastkontrolle nicht zum Dienst erschien. Insgesamt hat Verdi für heute an elf größeren Flughäfen die Mitarbeiter der Luftsicherheitskontrollen ganztägig zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. In der Folge fallen nach Schätzung des Flughafenverbands ADV rund 1100 Flüge aus oder können nur verspätet starten. Die Aktionen sollen in Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Hannover, Stuttgart, Erfurt und Dresden stattfinden. In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
 
UFO bricht Tarifgespräche bei Lufthansa ab 
Bei der Lufthansa könnte es bald zu einem neuen Streik kommen, nämlich beim Kabinenpersonal. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO hat die Tarifverhandlungen abgebrochen. „Auch das letzte Angebot der Lufthansa reicht nicht aus“, hieß es in einem Schreiben an die Mitglieder. Es gebe keine weiteren Verhandlungstermine. UFO signalisierte zudem ihre Streikbereitschaft. „Das schärfste Schwert einer Gewerkschaft ist so offensichtlich, dass wir es gar nicht separat aussprechen müssen“, hieß es. „Aber eins ist klar: Wir sind bereit auch den Weg der Ultima Ratio zu gehen.“ Zuletzt hatten Flugbegleiter und Piloten zusammen bei der Lufthansa-Tochter, dem Ferienflieger Discover Airlines, am Freitag gestreikt. Zudem legt die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag mit einem eintägigen Arbeitskampf beim Sicherheitspersonal den Betrieb an elf deutschen Flughäfen weitgehend lahm. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Arbeitswelt 

OECD: Zugezogene Fachkräfte berichten von Alltagsdiskriminierung

Internationale Fachkräfte erleben im Alltag in Deutschland häufig Diskriminierung. Das zeigt eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums. Bei denen, die bereits zugezogen sind, hat sich das Deutschlandbild eingetrübt: So bejahte mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) die Frage, bei der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus wegen der Herkunft diskriminiert worden zu sein. 37 Prozent berichteten von einer Diskriminierung in Geschäften oder Restaurants. Allerdings ist die Zahl der Befragten zu diesem Teilaspekt der Studie mit 289 Teilnehmern gering. Fabian Langenbruch, zuständig im Bundesarbeitsministerium für die Fachkräftesicherung, nannte die benannten Erfahrungen dennoch „beinahe bestürzend“. Das sei schlimm, nicht nur für die Menschen selbst, sondern auch für Deutschland und die hiesige Wirtschaft. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur

USA: Arbeitskosten steigen etwas weniger als erwartet
In den USA sind die Arbeitskosten im Herbst etwas weniger gestiegen als erwartet. Der entsprechende Index legte im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal waren die Arbeitskosten um 1,1 Prozent gestiegen. Rückläufige Arbeitskosten mindern den Inflationsdruck. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Industrie/Handel

Human Rights Watch kritisiert Autobauer

Internationale Autohersteller tun nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zu wenig gegen Zwangsarbeit in der chinesischen Region Xinjiang. „Autofirmen kennen das Ausmaß ihrer Verbindungen zu Zwangsarbeit in Xinjiang in ihren Aluminium-Lieferketten einfach nicht“, sagte HRW-Mitarbeiter Jim Wormington anlässlich der Veröffentlichung eines Berichts der Organisation, der sich insbesondere mit Zwangsarbeit in der chinesischen Aluminiumindustrie befasst. „Einige Autohersteller in China haben sich dem Druck der Regierung gebeugt und wenden in ihren chinesischen Joint Ventures weniger strenge Standards für Menschenrechte und verantwortungsvolle Beschaffung an als in ihren weltweiten Betrieben“, heißt es in dem Bericht. Hersteller wie General Motors, Tesla, BYD, Toyota und Volkswagen hätten es versäumt, das Risiko uigurischer Zwangsarbeit in ihren Aluminium-Lieferketten zu minimieren. Volkswagen teilte mit, seine Verantwortung als Unternehmen im Bereich der Menschenrechte weltweit sehr ernst zu nehmen - auch in China. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Netzagentur nimmt Tausende Elektroartikel vom Markt
Ob Funksteckdosen, bei denen ein Stromschlag droht, fehlerhafte Stromsparboxen oder Spannungsumwandler, die Funkdienste von Polizei und Feuerwehr stören: Illegale und gefährliche Elektroartikel sind im vergangenen Jahr in Deutschland im deutlich größeren Umfang zu kaufen gewesen als zuvor. 2023 habe man 8100 Gerätetypen vom Markt genommen, die eine Gesamtstückzahl von mehr als 73 Millionen hatten, teilte die Bundesnetzagentur mit. Im Jahr 2022 waren es 8200 Gerätetypen gewesen mit einer Gesamtstückzahl von 16 Millionen. Häufig fehlen Herstellerangaben, die für den Verkauf in Deutschland nötig sind. Ein Grund für den Anstieg wurde nicht genannt. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Bertelsmann Stiftung: Viele Unternehmen kennen ihren CO2-Fußabdruck
Viele Unternehmen in Deutschland haben im Blick, welchen Fußabdruck sie bei Treibhausgasen haben. Das geht aus einer Studie zum Thema Nachhaltigkeit hervor, die die Bertelsmann Stiftung veröffentlicht hat. Für den „Sustainability Transformation Monitors 2024“ wurden 362 Unternehmen online befragt. Demnach kennen rund 70 Prozent der befragten Firmen den eigenen sogenannten Treibhausgas-Fußabdruck. Weitere 25 Prozent arbeiten derzeit daran, den Wert zu erheben. Mehr als 40 Prozent haben sich laut Studienergebnis Klimaziele gesetzt, die mit dem Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 übereinstimmen. Gesetzlich sind in den nächsten Jahren immer mehr Unternehmen verpflichtet, die eigenen Bemühungen auf dem Weg zur CO2-Neutralität in ihren Geschäftsberichten zu dokumentieren. Eine der Grundlage dafür ist die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD). (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Wirtschaftspolitik 

Bund sichert mehr Geschäfte von Firmen im Ausland ab

Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr mehr Geschäfte deutscher Firmen im Ausland abgesichert. Mit Exportkreditgarantien wurden Lieferungen und Leistungen in Höhe von 18,4 Milliarden Euro abgesichert, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. 2022 betrug dieser Wert 14,9 Milliarden Euro. Der Bund habe im vergangenen Jahr unter anderem Projekte bei Wind- und Solarenergie, grünem Wasserstoff und elektrifizierter Schienen-Infrastruktur mit Exportkreditgarantien unterstützt, hieß es. Gut 80 Prozent der abgesicherten Geschäfte entfielen demnach auf Schwellen- und Entwicklungsländer. Viele Geschäfte in diesen Ländern ließen sich nur mit staatlicher Unterstützung realisieren. (Quelle: dpa-AFX, M+E-Newsletter Gesamtmetall)