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VSU-Schlagzeilen, 01.03.2024

Inflationsrate im Saarland sinkt auf 2,8 Prozent / Arbeitslosigkeit im Saarland steigt leicht an / Villeroy & Boch schließt Übernahme von Ideal Standard ab / Vollsperrung der A620 am Wochenende / GDL lässt Verhandlungen mit der Deutschen Bahn platzen / IW: Indien als wichtigstes Fokusland bei der Fachkräftesicherung / BIBB unterstützt Erleichterung bei der Fachkräfteeinwanderung / Ingenieurmonitor: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen / Brückenteilzeit: bislang keine Folgen für Teilzeitjobs / Störungen im Roten Meer belasten Containerumschlag / China: Nachwehen der Ein-Kind-Politik /

Saarland/Region
Inflationsrate im Saarland sinkt auf 2,8 Prozent
Arbeitslosigkeit im Saarland steigt leicht an
Villeroy & Boch schließt Übernahme von Ideal Standard ab
Vollsperrung der A620 am Wochenende

Tarifpolitik
GDL lässt Verhandlungen mit der Deutschen Bahn platzen

Arbeitswelt
IW: Indien als wichtigstes Fokusland bei der Fachkräftesicherung
BIBB unterstützt Erleichterung bei der Fachkräfteeinwanderung
Ingenieurmonitor: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen
Brückenteilzeit: bislang keine Folgen für Teilzeitjobs

Konjunktur
Störungen im Roten Meer belasten Containerumschlag

Wirtschaftspolitik
China: Nachwehen der Ein-Kind-Politik



Saarland/Region

Inflationsrate im Saarland sinkt auf 2,8 Prozent

Die Teuerung im Saarland hat leicht abgenommen. Das teilte das Statistische Amt gestern mit. Für den Februar ermittelte das Amt einen Wert von 2,8 Prozent – im Januar hatte die Inflationsrate noch bei 2,9 Prozent gelegen. Deutschlandweit stiegen die Preise sogar nur um 2,5 Prozent, nach 2,9 Prozent im Vormonat. Die Entwicklung der Energiepreise wirkte sich im Saarland auch im Februar 2024 dämpfend auf die Teuerung aus. Trotz des Wegfalls der Preisbremsen für die Energieprodukte Gas, Fernwärme und Strom zu Beginn des Jahres und des Anstiegs des CO2-Preises für Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Februar 2024 für Haushaltsenergie 3,1 Prozent weniger bezahlen als im Februar 2023. Die Preise für Elektrizität gingen um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresvergleichsmonat zurück. Im Betrachtungszeitraum mussten Verbraucherinnen und Verbraucher für Heizöl 0,3 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Jahr. Bei den Gaspreisen war ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen; die Preise sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,0 Prozent. Deutliche Entlastungen spürten die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Preisen für Brennholz oder Holzpellets. Hier sanken die Preise um 24,8 Prozent. Dahingegend stiegen die Preise für Fernwärme im Betrachtungszeitraum deutlich um 19,2 Prozent.
Die Kraftstoffpreise an saarländischen Tankstellen verteuerten sich binnen Jahresfrist um 0,4 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Heizöl und Kraftstoffen hätte die Teuerungsrate im Februar 2024 ebenfalls bei plus 2,8 Prozent gelegen. Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich binnen Jahresfrist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent. Damit lag die Teuerungsrate das erste Mal seit November 2021 unter der Teuerungsrate des Verbraucherpreisindex. Am stärksten zogen die Preise für Obst an (+ 11,7 %). Es folgten Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+ 11,4 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 3,0 %). Speisefette und -öle wurden dagegen günstiger angeboten (- 2,4 %). Für Speisen und Getränke in Restaurants und Gaststätten mussten die Saarländerinnen und Saarländer im Februar 2024 8,7 Prozent mehr ausgeben als noch vor einem Jahr. (Quelle: Statistisches Amt, Statistisches Bundesamt)

Arbeitslosigkeit im Saarland steigt leicht an
Im Februar ist die Arbeitslosigkeit im Saarland leicht gestiegen. Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Februar 37.200 Frauen und Männer arbeitslos, 300 oder 0,9 Prozent mehr als im Januar. Im Vergleich zum Februar 2023 wurden 1600 Arbeitslose oder 4,4, Prozent mehr gezählt. Die Arbeitslosenquote – berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag bei 7,1 Prozent. Vor einem Monat betrug sie 7,0 Prozent und vor einem Jahr 6,8 Prozent. Einen Teil der Arbeitslosen machen Geflüchtete aus der Ukraine aus. „Nach unseren hochgerechneten statistischen Daten übten im Dezember 2023 2200 Frauen und Männer mit ukrainischem Pass eine Beschäftigung im Saarland aus. 1600 waren sozialversicherungspflichtig beschäftigt und 600 ausschließlich geringfügig tätig. Unter den im Februar gemeldeten arbeitslosen Menschen befanden sich 3000 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihre möglichen Integrationswege mit unseren Vermittlungsfachkräften regelmäßig besprechen“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeits-marktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Februar bei 50.000 Personen. Das waren 1000 oder 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im Dezember 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 394 000 Beschäftigten 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Verarbeitende Gewerbe (plus 1 000 auf 89 500), das Gesundheitswesen (plus 600 auf 36 100), das Sozialwesen (plus 500 auf 32 000) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 500 auf 15 500). Deutschlandweit ist die Zahl der Arbeitslosen um rund 8000 auf 2,814 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug im Februar unverändert zum Januar 6,1 Prozent.  (Quelle: BA)

Villeroy & Boch schließt Übernahme von Ideal Standard ab
Der Keramikhersteller hat die Ideal-Standard-Gruppe vollständig übernommen. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Durch die Integration schließt Villeroy & Boch zu den größten Badprodukteherstellern Europas auf. Das Unternehmen zählt jetzt 13.000 Mitarbeiter. Der Vorstand der Villeroy & Boch AG bleibt personell unverändert unter Führung der Vorstandsvorsitzenden Gabi Schupp. Jan Peter Tewes führt das Geschäft von Ideal Standard weiter und berichtet an Schupp. Mit der Übernahme von Ideal Standard führen wir unseren strategischen Wachstumskurs konsequent fort, bauen unser Kerngeschäft weiter aus und werden internationaler. Wir sind uns sicher, dass beide Unternehmen auch kulturell gut zusammenpassen”, sagte Schupp

Vollsperrung der A620 am Wochenende
Ab heute Abend 20 Uhr bis Montag um 5.00 Uhr wird die A620 zwischen der Wilhelm-Heinrich-Brücke und der Malstatter Brücke voll gesperrt. Grund dafür die die Montage der Werderbrücke, einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke, die über die A620 führt und die Werderstraße und den Kleingartenbauverein „An der Saar e.V.“ in Alt-Saarbrücken miteinander verbindet. Die Werderbrücke wurde im vergangenen Mai demontiert und erneuert. (Quelle: Landeshauptstadt)


Tarifpolitik

GDL lässt Verhandlungen mit der Deutschen Bahn platzen

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind nach Angaben des Konzerns erneut gescheitert. Die Gewerkschaft habe die Gespräche abgebrochen, teilte die Bahn mit. Trotz „weitreichender Zugeständnisse“ und des „Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren“ habe sich die GDL „keinen Millimeter“ bewegen lassen, hieß es in einer offiziellen Pressemitteilung der DB. Die Verhandlungen sollten ursprünglich bis Sonntag fortgeführt werden. Gescheitert seien die Gespräche auch dieses Mal an der Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Zudem will die Gewerkschaft unter Claus Weselsky auch für Teile der Infrastruktur Tarifverträge aushandeln. Beide Punkte lehnt die Bahn bisher ab. „Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler in der Mitteilung. „Es ist unfassbar, dass die Lokführergewerkschaft trotzdem vom Tisch aufsteht und damit für die Kunden weitere Streiks drohen.“ Die GDL widerspricht den Darstellungen der Bahn und wirft dem Konzern vor, Absprachen gebrochen und Verhandlungsinterna an Medien „durchgestochen“ zu haben: „Die Bahn mauert in bekannter Form“, sagt Mario Reiß, stellvertretender Vorsitzender der Lokführergewerkschaft GDL. „Die Bahn stellt sich dar, als würde sie verhandeln wollen – dabei ist sie nicht ansatzweise bereit, die entscheidenden Themen zu einem Ergebnis zu führen. Das Durchstechen dieses Ergebnisses durch die Bahn ist entgegen den Absprachen, die wir mit der Bahn getroffen haben – und ein weiteres Zeichen für die Arbeitsweise des Staatskonzerns.“ Nun drohen wieder lange Streiks im Bahnverkehr. Die Gewerkschaft hat für Montag eine Pressekonferenz angekündigt, auf der sie über den Stand der Dinge und über das weitere Vorgehen informieren wollen. (Quelle: dpa, Spiegel, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Arbeitswelt

IW: Indien als wichtigstes Fokusland bei der Fachkräftesicherung

Die indische Wirtschaft entwickelt sich rasant und das Bruttoinlandsprodukt wächst jährlich um rund sechs Prozent. Viele junge qualifizierte Inder verlassen das Land, um in anderen Ländern der Welt zu lernen und zu arbeiten, da ihnen die Perspektive fehlt. Somit bietet die Fachkräfterekrutierung aus Indien vielfältige Potenziale für Deutschland, die mit dem neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) seit dem Jahr 2020 und der aktuellen Novellierung noch einmal größer geworden sind. Das geht aus einem Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Indien hat sich zu einem der wichtigsten Herkunftsländer von Zugewanderten in Deutschland entwickelt. Die Zahl der hier lebenden indischen Staatsangehörigen hat sich in der Dekade von 2012 bis 2022 mehr als verdreifacht und liegt inzwischen bei über 210.000 Personen. Im März 2023 waren knapp 116.000 von ihnen erwerbstätig. Die meisten beschäftigten Personen aus Indien waren im Juni 2023 mit einem Anteil von 21 Prozent im Bereich Information und Kommunikation tätig. Insgesamt verfügen damit viele Inder über Berufsqualifikationen in Engpassberufen, wozu auch Tätigkeiten in freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Gastgewerbe zählen. Die schnelle Integration von indischen Fachkräften auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat ein großes wirtschaftliches Potenzial. So hat sich die Anzahl an Anerkennungsanträgen für indische Berufsabschlüsse in den vergangenen sieben Jahren mehr als verzehnfacht. Die vereinfachten Prozesse durch das neue FEG haben dazu beigetragen, das vorhandene Potenzial noch besser zu heben. Indische Fachkräfte können, zum Beispiel im IT-Sektor, durch den Wegfall des Anerkennungsverfahrens schneller auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Umgekehrt nehmen die Anerkennungsanträge, unter anderem Köche und Kfz-Mechaniker, zu und wirken dem Fachkräftemangel entgegen. (Quelle: IW, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

BIBB unterstützt Erleichterung bei der Fachkräfteeinwanderung
Zum heutigen Inkrafttreten zentraler Neuerungen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung erklärt der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser: „Wir brauchen mehr Einwanderung aus dem Ausland, von Fachkräften, qualifizierten Arbeitskräften oder von Menschen, die wir bei uns ausbilden wollen. Wir freuen uns, dass wir als BIBB bei der praktischen Umsetzung der rechtlichen Erleichterungen einen aktiven Beitrag leisten.“ Das Gesetz eröffnet Fachkräften und qualifizierten Arbeitskräften neue Einwanderungswege. In bestimmten Fällen sind Einreise und Erwerbstätigkeit nun ohne die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation möglich. Für die Arbeit in vielen Berufen bleibt die Anerkennung notwendig, kann aber unter bestimmten Voraussetzungen erst nach der Einreise erfolgen, so beispielsweise im Rahmen einer Anerkennungspartnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. „Das begrüße ich, denn Fachkräfte können schneller einreisen und bereits in Deutschland wertvolle praktische Erfahrungen sammeln. Gleichzeitig werden sie vom Arbeitgeber auf dem Weg zur Anerkennung unterstützt und profitieren von den Vorteilen“, betont Esser. Das BIBB unterstützt auch konkret bei den Verbesserungen im Anerkennungsprozess. So sind bereits mehrere Bundesländer für unterschiedliche Berufe an den digitalen Antragsservice, das vom BIBB betrieben wird, angebunden. (Quelle: BIBB, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Ingenieurmonitor: Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen 
Die starke konjunkturelle Eintrübung hat (kurzfristige) Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in den Ingenieur- und Informatikerberufen, wie der Ingenieurmonitor 2023/III des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. So ist im dritten Quartal 2023 die Gesamtzahl an offenen Stellen im Vorjahresvergleich um 4,7 Prozent auf 165.200 gesunken. Damit besteht trotz des konjunkturellen Effekts aber weiterhin ein hohes Niveau an offenen Stellen, denn die Gesamtzahl liegt deutlich höher als in den Vorjahren. Im dritten Quartal 2023 suchten monatsdurchschnittlich 41.565 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieur- oder Informatikerberuf – eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 13,9 Prozent. Setzt man die Anzahl der offenen Stellen in Bezug zur Zahl der Arbeitslosen, ergibt sich die Engpasskennziffer in Ingenieur- und Informatikerberufen. Im dritten Quartal 2023 beträgt die Engpasskennziffer 397 offene Stellen je 100 Arbeitslose – ein deutlicher Engpass. In den kommenden Jahren wird durch Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen. Besonders problematisch ist vor diesem Hintergrund, dass die Anzahl der Studienanfänger in Ingenieurwissenschaften und Informatik von 143.400 im Studienjahr 2016 auf 125.500 im Studienjahr 2022 und damit um 12,5 Prozent abgenommen hat. Langfristig belastet vor allem die Kompetenzentwicklung der 15-jährigen Schüler den Ausblick auf den Nachwuchs in den Ingenieur- und Informatikerberufen. Während bei PISA-2012 noch 17 Prozent der Schüler hohe Kompetenzen in Mathematik aufwiesen, halbierte sich dieser Anteil fast auf 8,6 Prozent bei PISA-2022. (Quelle: IW, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Brückenteilzeit: bislang keine Folgen für Teilzeitjobs
Seit Einführung der so genannten Brückenteilzeit zum 1. Januar 2019 können Beschäftigte ihre vertragliche Arbeitszeit für einen befristeten Zeitraum reduzieren und danach ihre ursprünglich vereinbarte Arbeitszeit wieder aufnehmen. Dieser Anspruch kann in Betrieben geltend gemacht werden, die zu Unternehmen mit mehr als 45 Beschäftigten gehören. Mit Beginn der Covid-19-Rezession verzeichneten die Betriebe einen etwas geringeren Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung. Der geringere Zuwachs ist sowohl bei von der Reform betroffenen Betrieben als auch bei kleineren Betrieben, die von der Regelung ausgenommen sind, zu beobachten. In den hier betrachteten Betrieben, in denen Beschäftigte einen Anspruch auf Brückenteilzeit geltend machen können, hat sich der Zuwachs der Teilzeitbeschäftigung jedoch weniger stark abgeschwächt. Für einen Betrieb mit durchschnittlich 100 Beschäftigen fiel die Zunahme an Teilzeitbeschäftigten knapp drei Jahre nach der Reform relativ zu nicht betroffenen Betrieben im Mittel um 0,5 Personen höher aus. Die insgesamt geringe Gesamtzunahme ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass sich durch die Brückenteilzeit sowohl die Zahl der Neueinstellungen in Teilzeit als auch die Zahl der Umwandlungen anderer Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeitjobs erhöht hat. (Quelle: IAB, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur

Störungen im Roten Meer belasten Containerumschlag

Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im Januar auf saisonbereinigt 126,5 Punkte gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen. Dieser Anstieg geht aber ausschließlich auf die chinesischen Häfen zurück, wo der Index zu Jahresbeginn durch das Neujahrsfest verzerrt ist. In allen anderen Regionen der Welt ist der Containerumschlag gesunken. Der recht kräftige Rückgang in den europäischen Häfen dürfte dabei auch auf die Angriffe auf im Roten Meer zurückzuführen sein, die dazu führen, dass viele Frachtschiffe den Umweg um Afrika fahren. Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Der weltweite Containerumschlag ist zum Jahresbeginn weiterhin aufwärtsgerichtet. Die internationalen Spannungen und die Tendenzen, Lieferketten wieder regionaler auszurichten lassen insgesamt nicht erwarten, dass der Containerumschlag sich weiter erholt. Diese Möglichkeit besteht aber weiterhin in den Ländern des Euroraums.“ (Quelle: RWI, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Wirtschaftspolitik

China: Nachwehen der Ein-Kind-Politik

Die chinesische Bevölkerung schrumpfte in den Jahren 2022 und 2023 – nach Jahrzehnten des Bevölkerungswachstums. Trotz des Endes der Ein-Kind-Politik und der Einführung einer Drei-Kind-Politik schafft China es nicht, seine Geburtenrate anzukurbeln und steuert auf große demografische Herausforderungen zu – mit Folgen für Chinas Wirtschafts- und Sozialmodell. So heißt es in einem Bericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Zahl der durchschnittlichen Geburten pro Frau erreichte zuletzt einen historischen Tiefstand und wird sich laut Prognosen in den kommenden Jahrzehnten kaum erholen. Ein Grund hierfür sind die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die jungen chinesischen Paaren die Familiengründung erschweren. In der Folge wird die chinesische Bevölkerung in der nahen Zukunft voraussichtlich weiter schrumpfen und altern – mit weitreichenden Folgen für das chinesische Wirtschafts- und Sozialmodell. Vor allem die Zahl der Chinesinnen und Chinesen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2050 um schätzungsweise ein Viertel sinken. Eine entscheidende Säule des chinesischen Wirtschafts- und Wachstumsmodells – der lange starke Zuwachs an günstiger Arbeitskraft – gerät damit ins Wanken. Es droht sogar ein Fachkräfteengpass. Erschwerend hinzu kommt, dass China bisher kaum Zuwanderung ausländischer qualifizierter Arbeitskräfte aufweisen kann. Nur etwa 0,1 Prozent der in China lebenden Personen kam im Jahr 2020 aus dem Ausland. (Quelle: IW, M+E-Newsletter Gesamtmetall)