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VSU-Schlagzeilen, 12.03.2024

Psychische Erkrankungen im Saarland auf Rekordniveau / Streik bei Ford-Zulieferern in Saarlouis hält an / Jens Apelt wird neuer Honorarkonsul Luxemburgs im Saarland  / Lufthansa erwartet Ausfall von 1000 Flügen wegen Flugbegleiterstreiks / Ärzte bestreiken Unikliniken für bessere Arbeitsbedingungen / Fronten zwischen GDL und Bahn bleiben verhärtet – Eilantrag abgelehnt / EU-Staaten für mehr Arbeitnehmerrechte bei Online-Plattformen / Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterwohnungen / Mehr bürokratischer Aufwand für Unternehmen / Inflation in Deutschland hat sich weiter abgeschwächt / Buschmann will Bürokratieabbaugesetz Mittwoch ins Kabinett bringen / Baukrise trifft auch Fertighausanbieter schwer / Erneuerbare decken fast 75 Prozent des Stromverbrauchs in Nord und Ost /

Saarland-Region
Psychische Erkrankungen im Saarland auf Rekordniveau
Streik bei Ford-Zulieferern in Saarlouis hält an
Jens Apelt wird neuer Honorarkonsul Luxemburgs im Saarland 

Tarifpolitik
Lufthansa erwartet Ausfall von 1000 Flügen wegen Flugbegleiterstreiks
Ärzte bestreiken Unikliniken für bessere Arbeitsbedingungen
Fronten zwischen GDL und Bahn bleiben verhärtet – Eilantrag abgelehnt

Arbeitswelt
EU-Staaten für mehr Arbeitnehmerrechte bei Online-Plattformen
Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterwohnungen
Mehr bürokratischer Aufwand für Unternehmen

Konjunktur
Inflation in Deutschland hat sich weiter abgeschwächt

Wirtschaftspolitik
Buschmann will Bürokratieabbaugesetz Mittwoch ins Kabinett bringen

Industrie / Handel
Baukrise trifft auch Fertighausanbieter schwer

Umwelt / Energie / Verkehr
Erneuerbare decken fast 75 Prozent des Stromverbrauchs in Nord und Ost



Saarland-Region

Psychische Erkrankungen im Saarland auf Rekordniveau

Im Saarland erreichten psychische Erkrankungen im Jahr 2023 ein besorgniserregendes Rekordniveau, wie aus dem "Psychreport 2024" der DAK hervorgeht. Die Fehlzeiten aufgrund solcher Erkrankungen stiegen im Vergleich zu vor zehn Jahren um bemerkenswerte 52 Prozent und lagen damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Im Durchschnitt kamen auf 100 saarländische DAK-Versicherte 455 Fehltage. Insbesondere der Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau verzeichnete einen Anstieg um 41 Prozent über dem Durchschnitt, was möglicherweise auf die unsicheren Zukunftsperspektiven in dieser Branche Im Saarland zurückzuführen ist.
Besonders alarmierend war der Anstieg psychischer Erkrankungen bei jungen Erwachsenen. Verglichen mit dem Vorjahr verzeichneten Männer zwischen 15 und 19 Jahren einen Anstieg der Fehltage um 77 Prozent, während Frauen in derselben Altersgruppe einen Anstieg von 93 Prozent verzeichneten. Auch bei den 25- bis 29-Jährigen gab es einen deutlichen Anstieg um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Jürgen Günther, der Leiter der DAK im Saarland, äußerte große Besorgnis über diesen Trend. Er betonte die Dringlichkeit, der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen.“
Neben dem Maschinenbau verzeichnete auch das Gesundheitswesen im Saarland eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Fehltagen, was auf die herausfordernde Arbeitsbelastung und Stressfaktoren in diesem Sektor hindeuten könnte. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

Streik bei Ford-Zulieferern in Saarlouis hält an
Die Beschäftigten mehrerer Unternehmen im Zuliefererpark bei Ford in Saarlouis haben ihren Streik am Montag fortgesetzt, um einen Sozialtarifvertrag zu erreichen. Ralf Cavelius, der 2. Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, betonte, dass es bisher keine Gesprächsangebote von den betroffenen Unternehmen gab. Die Gewerkschaft hatte rund 500 Beschäftigte von fünf Betrieben zum unbefristeten Streik aufgerufen. Laut Cavelius arbeitet in den betroffenen Betrieben momentan niemand, was sich auch auf die Produktion im Ford-Werk Saarlouis auswirkt. Eine Sprecherin von Ford Köln bestätigte, dass die Produktion aufgrund der Zulieferersituation ruht. Die IG Metall strebt für die betroffenen Beschäftigten einen Sozialtarifvertrag an, der Abfindungen und Transfergesellschaften umfasst. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf die Ankündigung von Ford, die Produktion in Saarlouis im November 2025 zu beenden. Im Ford-Werk selbst wurde bereits ein Sozialtarifvertrag ausgehandelt, der unter anderem die Weiterbeschäftigung von 1000 Mitarbeitern bis Ende 2032 vorsieht. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

Jens Apelt wird neuer Honorarkonsul Luxemburgs im Saarland
Jens Apelt, 55 Jahre alt und Geschäftsführer der Encevo Deutschland, wurde zum neuen Honorarkonsul des Großherzogtums Luxemburg im Saarland ernannt. Er tritt die Nachfolge von Leo Petry, einem ehemaligen VSE-Vorstand und SPD-Politiker, an. Das Amt des Honorarkonsuls ist ehrenamtlich und umfasst die Ausstellung von Pässen, Visa sowie die Beglaubigung von Dokumenten für Luxemburger im Saarland. Apelt wird auch für die Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Luxemburg und dem Saarland verantwortlich sein. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)


Tarifpolitik

Lufthansa erwartet Ausfall von 1000 Flügen wegen Flugbegleiterstreiks

Der Streik der Lufthansa-Flugbegleiter zwingt an diesem Dienstag und Mittwoch (12./13.3.) Zehntausende Passagiere zum Umplanen. Die Fluggesellschaft ging am Montag davon aus, dass in Frankfurt und München an den beiden Tagen insgesamt 1000 Flüge ausfallen werden: 600 in Frankfurt und 400 in München. Betroffen sein werden nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers zusammen etwa 120 000 Fluggäste: 70 000 in Frankfurt und 50 000 in München. Die Kabinengewerkschaft Ufo hatte am Wochenende die insgesamt etwa 19 000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline zum Streik aufgerufen. Bestreikt werden sollen jeweils von 4.00 bis 23.00 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München. Ufo fordert für die etwa 18 000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Ärzte bestreiken Unikliniken für bessere Arbeitsbedingungen
Tausende Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken sind mit Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen in zahlreichen Bundesländern, darunter auch das Saarland, für mehr Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen eingetreten. Rund 7000 Ärztinnen und Ärzte aus 23 Universitätskliniken hätten am Montag an den Warnstreik-Kundgebungen teilgenommen, teilte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Berlin mit. Zuletzt war eine vierte Verhandlungsrunde der Ärztegewerkschaft mit den Arbeitgebern der Länder gescheitert. Die Verhandlungsführerin der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), Monika Heinold (Grüne), zeigte sich dennoch optimistisch für die weiteren Verhandlungen. Die Ärzte fordern 12,5 Prozent mehr Gehalt sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und an Feiertagen. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Fronten zwischen GDL und Bahn bleiben verhärtet – Eilantrag abgelehnt
Vor dem Arbeitsgericht Frankfurt sind Gespräche zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn über eine Annäherung ergebnislos geblieben. Trotz der Moderation des Gerichts konnten sich die Parteien am Montagabend nicht auf einen offiziellen Wiedereinstieg in Verhandlungen einigen. Bahnvertreter Florian Weh betonte, der Konzern könne sich eine Wiedereinstiegsvereinbarung in Verhandlungen auf Basis des jüngsten Kompromissvorschlags der Moderatoren Thomas de Maizière und Daniel Günther oder den Einstieg in eine formale Schlichtung vorstellen. Die GDL forderte ein weiteres Entgegenkommen der Bahn und zeigte sich nicht dazu bereit, den Streik abzubrechen. Die Deutsche Bahn hatte am Arbeitsgericht einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf der GDL eingereicht. Das Arbeitsgericht lehnte den Eilantrag ab. Der Ausstand sei nicht unverhältnismäßig, sagte Richterin Stephanie Lenze. Gegen die Entscheidung ist eine Berufung beim Hessischen Landesarbeitsgericht möglich. Das strebt die Bahn eigenen Angaben zufolge an. Demnach soll dort am Dienstag verhandelt werden. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)


Arbeitswelt

EU-Staaten für mehr Arbeitnehmerrechte bei Online-Plattformen

Lieferdienst- und Taxifahrer großer Online-Plattformen können in der EU auf bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Die EU-Staaten sprachen sich für neue Vorgaben aus, um etwa Scheinselbstständigkeit besser zu verhindern, wie die belgische EU-Ratspräsidentschaft am Montag mitteilte. Das Europaparlament muss dem Vorhaben noch zustimmen, eine Mehrheit gilt aber als wahrscheinlich. Eigentlich hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Parlaments bereits zweimal auf einen Kompromiss geeinigt. Die Deals platzen aber wieder, und es brauchte weitere Gespräche. Dabei war es vor allem schwierig, innerhalb der EU-Staaten eine Mehrheit zu finden, was auch an der Bundesregierung scheiterte. Berlin enthielt sich bei der Entscheidung am Montag, weil es unterschiedliche Ansichten zu dem Vorhaben gibt. So hatten sich vor allem FDP-Vertreter gegen das Gesetz ausgesprochen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte am Montag: „Wer nicht kompromissfähig ist, kann nicht mitgestalten. Ich bedauere das Abstimmungsverhalten persönlich sehr.“ Es sei wichtig, dass Digitalisierung im Arbeitsleben nicht mit Ausbeutung verwechselt werde. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterwohnungen
Wohnungs- und Mieterschutzverbände fordern angesichts des Fachkräftemangels und der Wohnungsnot in manchen Regionen bessere Rahmenbedingungen für Mitarbeiterwohnungen. Den eigenen Beschäftigten werkseigene Wohnungen zur Verfügung zu stellen, sei eine Möglichkeit, den Mangel an Fachkräften und bezahlbarem Wohnraum anzugehen, argumentierte das Verbändebündnis Wirtschaft macht Wohnen am Montag. Das Bündnis stellte eine Studie des Instituts RegioKontext vor, in der Beispiele genannt werden, bei denen Unternehmen ihren Beschäftigten neuen Wohnraum zur Verfügung stellen. „Der Werkswohnungsbau hat jahrzehntelang für eine Entlastung der Wohnungsmärkte gesorgt“, heißt es darin. „Wir wollten dieses Konzept im modernisierten Gewand aufgreifen und neu in die Diskussion bringen.“ (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)

Mehr bürokratischer Aufwand für Unternehmen
In Deutschland tätige Unternehmen müssen heute fast 16 Prozent mehr Informationspflichten erfüllen als noch vor zehn Jahren. Wie aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht hervorgeht, gab es zu Beginn dieses Jahres insgesamt 12 265 solcher Vorgaben. Anfang 2022 waren es demnach erst 12 001 Pflichten gewesen. Am 1. Januar 2014 hatte es gemäß der Aufstellung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, 10 592 Informationspflichten gegeben. Von Informationspflichten spricht das Statistische Bundesamt, wenn aufgrund bundesrechtlicher Regelungen Daten oder sonstige Informationen beschafft, übermittelt oder verfügbar gehalten werden müssen. Dabei geht es beispielsweise um Meldepflichten, Anträge und Anzeigen. Kontinuierlich gestiegen sind den Angaben zufolge auch die jährlichen Bürokratiekosten, die sich allein aus den Informationspflichten der Wirtschaft ergeben. Wie das Bundesamt auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten mitteilte, lagen sie zu Beginn des Jahres 2018 bei 50 Milliarden Euro, Anfang 2024 waren es 66,5 Milliarden Euro. Die Statistiker verwiesen allerdings darauf, dass gestiegene Lohnkosten in den vergangenen Jahren den größten Einfluss auf den Anstieg der Bürokratiekosten hatten. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur

Inflation in Deutschland hat sich weiter abgeschwächt

Die Inflation in Deutschland hat sich seit Jahresbeginn weiter abgeschwächt. Details zur Entwicklung im Februar gibt das Statistische Bundesamt heute bekannt. Nach vorläufigen Daten der Behörde lagen die Verbraucherpreise im Februar um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der niedrigste Wert seit Juni 2021 mit seinerzeit 2,4 Prozent. Im Januar war noch eine Jahresteuerungsrate von 2,9 Prozent verzeichnet worden und im Dezember von 3,7 Prozent. Vor allem Haushaltsenergie und Kraftstoffe wurden den vorläufigen Zahlen zufolge im Februar zum Vorjahresmonat billiger. Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise schwächte sich ab. Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflation im Laufe des Jahres. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)


Wirtschaftspolitik

Buschmann will Bürokratieabbaugesetz Mittwoch ins Kabinett bringen

Das FDP-geführte Justizministerium will mit einem neuen Maßnahmenpaket die Wirtschaft von Bürokratie entlasten. In einem überarbeiteten Gesetzentwurf von vergangener Woche wird das Entlastungsvolumen auf 944,2 Millionen Euro beziffert. Das sogenannte vierte Bürokratieentlastungsgesetz soll laut regierungsinternen Dokumenten am Mittwoch vom Kabinett gebilligt werden. Im Januar hatte das Ministerium das Entlastungsvolumen noch auf jährlich 682 Millionen Euro beziffert. Konkret soll für deutsche Staatsangehörige in Hotels die Meldepflicht entfallen, außerdem sollen Buchungsbelege künftig nur acht statt zehn Jahre aufbewahrt werden müssen. Auch sollen Betriebskostenabrechnungen digitalisiert werden. Reisende sollen künftig die Option bekommen, bei der Flugabfertigung Reisepässe digital vorzuzeigen. Justizminister Marco Buschmann hatte dies zuletzt als Kampf gegen die Zettelwirtschaft bezeichnet. Sein Ministerium rechnet mit einem Steuerausfall von 200 Millionen Euro, 89 Millionen entfallen dabei auf den Bund. Zusammen mit weiteren Maßnahmen der Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP soll das Entlastungsvolumen für Unternehmen insgesamt bei rund fünf Milliarden Euro pro Jahr liegen. Die starke Bürokratie in Deutschland ist aus Sicht von Wirtschaftsverbänden eines der größten Probleme für Firmen. Besserung haben sie zuletzt noch nicht ausgemacht. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)


Industrie / Handel

Baukrise trifft auch Fertighausanbieter schwer

Wie die gesamte Baubranche haben es derzeit auch die Anbieter von Holz-Fertighäusern schwer. Die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Holz-Fertigbauweise seien 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 38,1 Prozent eingebrochen, teilte der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) mit. Das Minus der Fertighaushersteller war damit den Angaben nach aber etwas kleiner als im gesamten Markt und brachte ihnen einen Rekord-Marktanteil von 24,5 Prozent ein. „Am Eigenheimmarkt wird unser Stück vom Kuchen zwar größer, allerdings wird der Kuchen selbst immer kleiner“, sagte dazu BDF-Geschäftsführer Achim Hannott. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr der Mitteilung zufolge 40,4 Prozent weniger Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser als 2022. Der Gesamtmarkt für neue Eigenheime habe sich innerhalb von zwei Jahren ungefähr halbiert, so Hannott. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)


Umwelt / Energie / Verkehr

Erneuerbare decken fast 75 Prozent des Stromverbrauchs in Nord und Ost

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Ost- und Norddeutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Zu nahezu drei Vierteln (72 Prozent) konnte der Verbrauch in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg aus grünen Stromquellen gedeckt werden, wie der ostdeutsche Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz am Montag in Berlin mitteilte. Während der Ausbau von Windenergie an Land im Übertragungsnetzgebiet stagnierte, gab es einen deutlichen Zuwachs an Photovoltaik-Kapazitäten. Während immer mehr grüner Strom produziert wird, ging der Stromverbrauch im vergangenen Jahr leicht zurück. 94 Terawattstunden verbrauchten die acht Bundesländer 2023 insgesamt. „Damit ist der Verbrauch in den vergangenen Jahren praktisch nicht gestiegen“, sagte 50Hertz-Chef Stefan Kapferer. Grund dafür sei etwa der schleppende Hochlauf der stromintensiven Elektromobilität. Diese Entwicklung stelle das Stromsystem vor Herausforderungen. (Quelle: dpa-AFX, M+E Newsletter Gesamtmetall)