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VSU-Schlagzeilen 17.03.2021

ME Saar unterstützt neuen Wasserstoff-Campus in Saarlouis / Saarland will Außengastronomie öffnen / Statistiker erwarten "keinen drastischen Einbruch" der Konjunktur zu Jahresbeginn

Saarland/Region
ME Saar unterstützt neuen Wasserstoff-Campus in Saarlouis
Saarland will Außengastronomie öffnen

Arbeitswelt
Vorlage: Regierung plant für Azubi-Schutzschirm 700 Mio. Euro ein
Deutlich weniger Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe
Gesetzentwurf für Arbeitnehmer-Entsendung nach dem Brexit

Konjunktur
US-Industrie: Produktion niedriger, Einfuhrpreise gestiegen
Statistiker erwarten "keinen drastischen Einbruch" der Konjunktur zu Jahresbeginn

Wirtschaftspolitik
Bundesregierung verlängert Steuerstundungen für Firmen um drei Monate
EZB warnt vor zu laxem Umgang mit Problemkrediten

 

Saarland/Region

ME Saar unterstützt neuen Wasserstoff-Campus in Saarlouis
Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes unterstützt den von Landrat Patrick Lauer initiierten „Zukunftscampus Wasserstoff“ in Saarlouis. Gestern hatte der Landkreis das Vorhaben auf den Weg gebracht. Bei dem Projekt sollen Forschung und Anwendung zusammengebracht werden. ME Saar erwartet von einem Zukunftscampus Wasserstoff sowohl zukunftsorientierte Grundlagenforschung als auch Umsetzung in anwendungs- und produktionsnahe Projekte. Wasserstofftechnik kann aus Sicht des Verbandes ein wertvolles Zukunftsprojekt für das Saarland werden, wenn es gelingt, umsetzungsnah innovative Ideen für die Unternehmen zu entwickeln. Neben intensiver Forschungsarbeit, kommt dabei dem Thema Hochschullehre und Weiterbildung eine große Bedeutung zu. Der Zukunftscampus Wasserstoff könne zu einem Nukleus der Wissenschaft werden und den saarländischen Unternehmen einen Mehrwert in einem neuen Technologiebereich bieten. Idealerweise gelinge es mit Aktivitäten des Wasserstoffcampus, neue Unternehmensgründungen oder -ansiedlungen zu initiieren, den saarländischen Unternehmen neue Geschäftsfelder zu erschließen und Konzernzentralen davon zu überzeugen, ihre „Wasserstoffaktivitäten“ auch im Saarland voranzutreiben, hieß es vom Verband. (Quelle: ME Saar)

Saarland will Außengastronomie öffnen
Das Saarland bereitet sich darauf vor, die Außengastronomie wieder zu öffnen. Angesichts stabiler Inzidenzwerte unter 100 sei dies ab frühestens 22. März möglich. Vorgeschrieben ist dann eine vorherige Terminbuchung. Außerdem geplant sind die Öffnung von Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie Kinos. Auch Kontaktsport im Freien und kontaktfreier Sport in Hallen soll dann wieder möglich sein. Dafür ist allerdings jeweils ein negativer Schnell- oder Selbsttest erforderlich. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)

 
Arbeitswelt
 
Vorlage: Regierung plant für Azubi-Schutzschirm 700 Mio. Euro ein
Die Bundesregierung will ausweisliche ihrer Kabinettsvorlage die betriebliche Ausbildung in der Corona-Pandemie mit etwa 700 Millionen Euro unterstützen. Neben einer Verdoppelung der Ausbildungsprämie auf bis zu 6.000 Euro sieht der Entwurf auch neue Zuschüsse zu Prüfungsvorbereitungskursen und einen neuen Lockdown-II-Sonderzuschuss von 1.000 Euro für Kleinstbetriebe vor. Im Detail sollen Betriebe 4.000 Euro erhalten, die trotz Corona-Krise im Ausbildungsjahr 2021/22 keine Lehrstellen abbauen. Für Betriebe, die ab Juni sogar mehr Auszubildende als im Durchschnitt der drei Vorjahre einstellen, soll sich der Zuschuss auf 6.000 Euro erhöhen; dann sollen auch Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten die Prämie erhalten. Zudem gibt es Zuschüsse, wenn Betriebe Kurzarbeit für Lehrlinge vermeiden. Erstmals sollen nun auch Zuschüsse für die Vergütung der Ausbilder gezahlt werden. Bei der Übernahme von Lehrlingen aus insolventen Betrieben wird ebenfalls eine Prämie gezahlt. Ausgeweitet wird auch die Förderung der Auftrags- und Verbundausbildung für Unternehmen, deren Betrieb pandemiebedingt von Schließungen oder erheblichen Einschränkungen betroffen ist. Arbeitsminister Heil hatte zuletzt zu einem "Jahr der Ausbildung" aufgerufen, weil als Folge der Corona-Pandemie ein deutlicher Rückgang der Zahl der neuen Ausbildungsverträge befürchtet wird. Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich laut BA 40.000 weniger Lehrstellensuchende als im selben Vorjahreszeitraum. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen sei um 37.000 geringer. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Deutlich weniger Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe
Ende Januar 2021 waren rund 5,4 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten tätig, berichtet das Statistische Bundesamt. Die Zahl der Beschäftigten ging damit gegenüber Januar 2020 um knapp 161.000 Personen bzw. 2,9 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2020 verringerte sich die Zahl der Beschäftigten um 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Beschäftigtenzahl in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit minus 6,6 Prozent am stärksten, gefolgt von der Herstellung von Metallerzeugnissen (minus 5,0 Prozent), dem Maschinenbau (minus 4,8), der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (minus 3,8), in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 3,6) und in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (minus 2,1). Leicht rückläufig war die Beschäftigtenzahl in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit minus 1,0 Prozent. Zu beachten ist, dass Kurzarbeitende als Beschäftigte zählen und sich deshalb Veränderungen bei der Kurzarbeit nicht in den Beschäftigtenzahlen niederschlagen. Auswirkungen der Corona-Krise waren bei den geleisteten Arbeitsstunden im Januar 2021 weiterhin zu erkennen: Die im Januar 2021 geleisteten Arbeitsstunden nahmen im Vergleich zum Januar 2020 um 10,4 Prozent auf 650 Millionen Stunden ab; allerdings hatte der Januar 2021 zwei Arbeitstage weniger als der Vorjahresmonat. Die Entgelte für die Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe lagen im Januar 2021 insgesamt bei rund 23,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahresmonat war das ein Rückgang um 2,2 Prozent. (Quelle: destatis, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Gesetzentwurf für Arbeitnehmer-Entsendung nach dem Brexit
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf für die Entsendung von Arbeitnehmern nach Großbritannien und Nordirland in Folge des Brexit vorgelegt, der auf Basis des Protokolls über die Koordinierung der sozialen Sicherheit zwischen der EU, Großbritannien und Nordirland für die Mitgliedstaaten die Möglichkeit vorsieht, die bisherigen unionsrechtlichen Regeln zur sozialversicherungsrechtlichen Entsendung von Arbeitnehmern sowie Selbständigen in den Beziehungen mit Großbritannien im Rahmen des Handels- und Kooperationsabkommens weiterhin anzuwenden. „Eine solche Fortdauer ist höchst sinnvoll und liegt vor dem Hintergrund der auch nach Austritt von Großbritannien aus der EU voraussichtlich umfangreichen und intensiven außenwirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands zu Großbritannien im Interesse hiesiger Unternehmen und ihrer in Großbritannien eingesetzten Arbeitnehmer“, heißt es dazu im Gesetzentwurf. Das Gesetz schafft die juristischen Voraussetzungen dafür, dass diese Regeln weiter angewendet werden können. (Quelle: Bundestag, M+E-Newsletter Gesamtmetall)


Konjunktur
 
US-Industrie: Produktion niedriger, Einfuhrpreise gestiegen
Die Produktion in der US-Industrie ist im Februar um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen, berichtet die Fed. Zugleich sank die Kapazitätsauslastung auf 73,8 Prozent. Als Grund nennt die Notenbank das „strenge Winterwetter in der südlichen Zentralregion Mitte Februar“, bei dem vor allem einige Erdölraffinerien, petrochemische Anlagen und Kunstharzwerke beschädigt worden waren. Im Vormonat hatte sich die Industrieproduktion um 1,1 Prozent (vorläufig: 0,9 Prozent) erhöht; die Kapazitätsauslastung wurde auf 75,5 Prozent (75,6 Prozent) revidiert. Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde im Februar binnen Monatsfrist ein Produktionsminus von 3,1 Prozent (Vormonat: plus 1,2 Prozent) verzeichnet.
Die US-Importpreise sind im Februar im Vergleich zum Vormonat um 1,3 Prozent gestiegen nach einem Plus im Januar von 1,4 Prozent, berichtet das US-Arbeitsministerium. Unter Herausrechnung von Öl erhöhten sich die Importpreise um 0,5 Prozent. Die Ölpreise alleine waren verglichen mit dem Vormonat um 11,3 Prozent höher. Die Jahresveränderungsraten betrugen bei den Importpreisen insgesamt plus 3,0 Prozent und ohne Öl plus 2,9 Prozent. Die Exportpreise verzeichneten den Angaben zufolge im Februar einen Anstieg um 1,6 Prozent nach einem Plus von 2,5 Prozent im Vormonat. Auf Jahressicht wurde ein Preisanstieg von 5,2 Prozent genannt. (Quelle: Dow Jones, Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

Statistiker erwarten "keinen drastischen Einbruch" der Konjunktur zu Jahresbeginn
Das Statistische Bundesamt geht für das erste Quartal trotz Lockdowns nicht von einem drastischen Wirtschaftseinbruch aus. Der Umfang der Veränderung des BIP lasse sich jedoch "noch nicht quantifizieren", erklärte destatis-Experte Braakmann und verwies auf die Schnellschätzung zum BIP für das erste Quartal, die am 30. April anstehe. Dass eine mit dem Einbruch im 2. Quartal 2020 vergleichbare Entwicklung nicht zu erwarten sei, liege vor allem am „soliden Start“ der produktionsnahen Bereiche ins neue Jahr: „Das hohe Niveau der Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe und der Nachfrage nach deutschen Waren zeigen aber, dass der zweite Lockdown die produktionsnahen Bereiche längst nicht so hart traf wie der erste im Frühjahr 2020.“ Der vorläufig verzeichnete Rückgang der Produktion im Produzierenden Gewerbe im Januar 2021 um 2,5 Prozent gegenüber Dezember 2020 (minus 4,2 Prozent gegenüber Februar 2020 vor Corona) war wesentlich durch die Entwicklungen im Baugewerbe (real, saison- und kalenderbereinigt minus 12,2 Prozent zum Dezember 2020) und in der Automobilindustrie (minus 12,1 Prozent) bedingt, während etwa der Maschinenbau ein Plus von 9,7 Prozent verzeichnen konnte. In der größten Industriebranche, der Automobilindustrie, lag die Produktion im Januar real, saison- und kalenderbereinigt 15,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Auch die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe lassen trotz des Dämpfers bei der Produktion zu Jahresanfang nicht auf eine längere Abwärtsbewegung in der Industrie schließen: Der Auftragseingang war im Januar real, saison- und kalenderbereinigt 1,4 Prozent höher als im Dezember und blieb damit 3,7 Prozent über dem Wert des Februars 2020. Damit lagen die Auftragseingänge seit Oktober 2020 durchgängig über dem Vorkrisenniveau. In der Automobilindustrie ist der Auftragseingang im Januar nach Rückgängen in den beiden Vormonaten um 2,3 Prozent gegenüber Dezember gestiegen und lag damit nur 0,2 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Der Auftragseingang im Maschinenbau übertraf im Januar mit einem Anstieg von 3,4 Prozent gegenüber Dezember das Vorkrisenniveau sogar um 6,1 Prozent.
Das Plus bei den Auftragseingängen war getrieben vom Auslandsgeschäft: Während die Aufträge aus dem Inland im Januar um 2,6 Prozent gegenüber Dezember fielen, stiegen die Auslandsaufträge um 4,2 Prozent. Die hohe Auslandsnachfrage zeigte sich auch bei den deutschen Warenexporten, die im Januar kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gegenüber Dezember zulegten. Die Exporte waren damit kalender- und saisonbereinigt noch 3,3 Prozent niedriger als im Februar 2020. (Quelle: Reuters, destatis, BMWi, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

 
Wirtschaftspolitik
 
Bundesregierung verlängert Steuerstundungen für Firmen um drei Monate
Die Bundesregierung hat die Steuerstundung für Unternehmen in coronabedingten Zahlungsschwierigkeiten um weitere drei Monate verlängert. Finanzminister Scholz sagte, der Schritt verbessere die Liquidität der Firmen und schütze Arbeitsplätze. Anträge auf Stundungen könnten nun bis zum 30. Juni 2021 gestellt, zinslose Stundungen bis zum 30. September gewährt werden. Regierungskreisen zufolge haben sich die Entlastungen durch Steuerstundungen seit dem Pandemie-Ausbruch vor rund einem Jahr auf 22,5 Milliarden Euro summiert. Weil es sich um eine unterjährige Verschiebung der Zahlungen handele, werde zunächst nicht mit neuen Belastungen für den Haushalt gerechnet. Wirtschaftsminister Altmaier sprach von einem wichtigen Signal: "Viele Unternehmen leiden immer noch stark unter den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Verlängerung der Steuerstundungen ist richtig und gibt den Unternehmen dringend benötigten finanziellen Spielraum." (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
EZB warnt vor zu laxem Umgang mit Problemkrediten
Die EZB-Bankenaufsicht warnt Geldhäuser in der Eurozone angesichts der noch nicht überwundenen Virus-Krise vor einem zu laxen Umgang mit Problemkrediten. Einige Banken hätten hier noch nicht die Erwartungen erfüllt, und einige Lücken müssten immer noch geschlossen werden, sagte Chefbankenaufseher Enria mit Blick auf erste Ergebnisse der 2020 gestarteten Untersuchung zu den Kreditrisiken der Institute. Grund zur Sorge sei, dass bei Banken ein großer Anteil von Krediten direkt von Stufe Eins der gesunden Darlehen in die Stufe Drei der notleidenden Kredite gefallen seien. In die zweite Stufe der Wackelkredite seien sie in der Zwischenzeit überhaupt nicht eingeordnet worden. "Das könnte nahelegen, dass die Frühwarnsysteme ineffektiv sind", sagte Enria. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)