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VSU-Schlagzeilen 14.04.2021

Steag beantragt vorläufige Stilllegung von Modellkraftwerk Fenne / Daimler baut Impfstruktur auf / Opec erwartet schnelleren Anstieg des Ölbedarfs im zweiten Halbjahr / Unternehmensberater: Chipmangel weit über 2021 hinaus

Saarland/Region
Steag beantragt vorläufige Stilllegung von Modellkraftwerk Fenne  

Arbeitswelt
Daimler baut Impfstruktur auf
BDI: Testangebotspflicht für die Industrie entbehrlich
Handelsverband: Bund muss Verfügbarkeit von Tests sicherstellen
Studie: Selbstständige Frauen trifft Corona-Pandemie besonders hart
 
Konjunktur
IWF sagt Asien für dieses Jahr kräftigere Konjunkturerholung voraus
Opec erwartet schnelleren Anstieg des Ölbedarfs im zweiten Halbjahr
 
Steuern / Haushalt
FDP will ein Prozent der Mehrwertsteuereinnahmen in Bildung stecken
Linksfraktion fordert Steuer für Krisengewinner
 
Industrie / Handel
Unternehmensberater: Chipmangel weit über 2021 hinaus
EU-Rechnungshof: Zu wenig Ladesäulen für Elektroautos

 
 
Saarland/Region

Steag beantragt vorläufige Stilllegung von Modellkraftwerk Fenne  
Der Steag-Konzern setzt den Weg in den Kohleausstieg fort. Nach den Kraftwerken Weiher und Fenne könnte nun auch das Modellkraftwerk Fenne vorläufig stillgelegt werden. Das Energieunternehmen hat die vorläufige Stilllegung eines Kraftwerksblocks beantragt. Weil immer mehr Erneuerbare Energien genutzt werden, werde der Kohleblock immer seltener eingesetzt. Seit vier Jahren stehe das Modellkraftwerk über Sommer still, so das Unternehmen. Der Antrag auf vorläufige Stilllegung wurde bei der Bundesnetzagentur gestellt. Entscheiden muss darüber der Übertragungsnetzbetreiber Amprion.
Unabhängig von dem aktuellen Antrag kann die Steag das Kraftwerk weiterhin im Rahmen des Ausstiegs aus der Kohleverstromung zu sogenannten Stilllegungsauktionen anmelden. Ein Unternehmenssprecher betonte, dass die Fernwärmeversorgung im Saarland weiter gesichert sei. Zum einen würden am Standort Fenne noch andere Kraftwerke betrieben, zudem investiere Steag derzeit in alternative Anlagen zur Wärmeerzeugung, etwa in die Abfallverwertungsanlage Velsen. Bei einer vorläufigen Stilllegung muss das Kraftwerk jederzeit einsatzbereit sein, um mögliche Netzschwankungen auszugleichen. Nach Angaben des stellvertretenden Konzernbetriebsratsvorsitzenden Andreas Detemple wird es in Anbetracht des hohen Durchschnittalters der Belegschaft zunehmend schwerer, das Personal an den saarländischen Kraftwerksstandorten dafür bereit zu halten. Rentenabgänge von Kraftwerksmitarbeitern seien schwer zu ersetzen. Der Betriebsrat habe im Fall einer endgültigen Stilllegung zudem mit einem Konzern-Sozialplan für die jüngeren Beschäftigten vorgesorgt. Der Standort Völklingen-Fenne bleibt für die Steag weiterhin wichtig. Das Unternehmen will künftig Wasserstoff erzeugen und einen Elektrolyseur in Fenne bauen. Wasserstoff soll sowohl in der Stahlindustrie als auch im Straßenverkehr einsetzt werden und den CO2-Ausstoss reduzieren. (Quelle: SR)

Arbeitswelt
 
Daimler baut Impfstruktur auf
In Stuttgart-Untertürkheim soll die Pandemiebekämpfung bald einen neuen Schub bekommen: Daimler errichtet in seinem Stammwerk fünf Impfstraßen, wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfuhr. Im Fünfminutentakt könnten so Hunderte Beschäftigte täglich gegen das Coronavirus immunisiert werden. Der Automobilkonzern plant, je nach Zulassung, bis zu fünf Vakzine einzusetzen. Frei wählbar dürften diese aber nicht sein. (Quelle: handelsblatt.com, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
BDI: Testangebotspflicht für die Industrie entbehrlich
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält das verpflichtende Corona-Testangebot in Unternehmen mit Blick auf die Industrie für überflüssig. Das Testangebot sei für die Pandemiebekämpfung sinnlos, sofern nicht sichergestellt sei, dass das Angebot auch angenommen werde, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Lang am Dienstag. „Den Kampf gegen die Pandemie gewinnen wir nur, wenn wir impfen, impfen, impfen.“ Neben den staatlichen Testangeboten hätte schon das freiwillige Engagement der Unternehmen eine breite Infektionserfassung ermöglicht und die Eindämmung der Pandemie wirkungsvoll unterstützt, sagt Lang. „Die Wirtschaft bekräftigt die Zusicherung, sich mit hohem Engagement in die Impfaktivitäten einzubringen, sobald dies möglich ist.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Handelsverband: Bund muss Verfügbarkeit von Tests sicherstellen
Aus Sicht des Handelsverbands haben Unternehmen auch ohne die vom Kabinett beschlossene gesetzliche Verpflichtung ihren Mitarbeitern Corona-Tests angeboten. „Dass die Bundesregierung den Unternehmen verpflichtend vorschreiben möchte, dass sie ihren Beschäftigten Testangebote machen, ist überflüssig, denn die Wirtschaft ist bereits mit ihrer sehr erfolgreichen Selbstverpflichtung vorangegangen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Genth, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wer eine solche Testangebotspflicht erlässt, muss sicherstellen, dass ausreichend Tests auf dem Markt verfügbar sind“, kritisierte Genth. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Studie: Selbstständige Frauen trifft Corona-Pandemie besonders hart
Selbstständige Frauen trifft die Corona-Pandemie einer Studie zufolge besonders hart. Sie haben häufiger als männliche Selbstständige mit krisenbedingten Einkommensverlusten zu kämpfen und leiden in der Folge auch häufiger unter Depressionen und Angstzuständen, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergab, über die die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Die Forscherinnen und Forscher befragten demnach zwischen April und Juli 2020 Deutsche aus insgesamt 6700 Haushalten. Etwa 47 Prozent der selbstständigen Männer mussten während der Corona-Krise finanzielle Einbußen hinnehmen, bei den weiblichen Selbstständigen waren es etwa 63 Prozent, wie die Zeitung aus der Studie zitierte. (Quelle: AFP, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur
 
IWF sagt Asien für dieses Jahr kräftigere Konjunkturerholung voraus
Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Asien eine kräftigere Konjunkturerholung von der Coronavirus-Krise zu. Das Wachstum der Region dürfte in diesem Jahr bei 7,6 Prozent liegen, teilte der IWF am Dienstag in Washington mit. Im Oktober hatte die Prognose noch bei 6,9 Prozent gelegen. 2022 dürfte das Plus dann bei 5,4 Prozent liegen. Haupttreiber dabei ist China – die Wirtschaft der Volksrepublik hat sich besonders schnell von der Pandemie erholt. Exportorientierte Nationen wie Japan und Südkorea dürften zudem von den USA profitieren, denen mit dem 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturpaket von US-Präsident Biden sowie schnellen Fortschritten beim Impfen ein starkes Comeback vorausgesagt wird. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Opec erwartet schnelleren Anstieg des Ölbedarfs im zweiten Halbjahr
Der weltweite Bedarf an Rohöl wird laut einer Prognose der Opec-Förderländer in der zweiten Jahreshälfte schneller ansteigen als zuletzt erwartet. Laut der jüngsten Schätzung wird sich die Weltwirtschaft durch Konjunkturprogramme und Impfungen kräftiger von der Corona-Krise erholen. Dadurch werde besonders in industrialisierten Regionen wie Nordamerika die Nachfrage zunehmen, schrieb die Opec in Wien am Dienstag in ihrem Monatsbericht. Der globale Bedarf soll demnach dieses Jahr durchschnittlich 96,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag erreichen, 190.000 Barrel mehr pro Tag als im März prognostiziert. Die neue Schätzung liegt zwar um 6 Millionen Barrel höher als letztes Jahr, bleibt aber deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Steuern / Haushalt
 
FDP will ein Prozent der Mehrwertsteuereinnahmen in Bildung stecken
Die FDP will das Bildungssystem in Deutschland mit einem Milliardenaufwand leistungsstärker machen. Der am Dienstag in Berlin vorgestellte Entwurf ihres Wahlprogramms sieht vor, ein Prozent der Mehrwertsteuereinnahmen zusätzlich in Bildung zu stecken. „Das ermöglicht zusätzliche Investitionen von 2,5 Milliarden Euro“, sagte Generalsekretär Wissing. Bildung sei ein Bürgerrecht und ein Schlüssel zur Lösung von Zukunftsproblemen unserer Gesellschaft. „Deswegen muss die Bazooka unseres Landes wieder die Bildung sein.“ Zudem solle „ohne Scheuklappen“ der Föderalismus in Bildungsfragen überprüft werden. Nach Darstellung des Parteivorsitzenden Lindner legt die FDP ein „prägnantes, ambitioniertes, aber auch realistisches Programm“ vor. Dieses sei vom „Geist der Liberalität und Individualität“ getragen. (Quelle: dpa) , M+E-Newsletter Gesamtmetall
 
Linksfraktion fordert Steuer für Krisengewinner
Die Linke im Bundestag fordert eine zusätzliche Steuer für Unternehmen, die in der Corona-Krise besonders hohe Gewinne gemacht haben. Das geht aus einem Gesetzentwurf der Fraktion hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Darin kritisieren die Abgeordneten, die Marktmacht von Online-Händlern wie Amazon und Digitalkonzernen wie Microsoft oder Facebook habe in der Pandemie enorm zugenommen. „Während kleine und mittlere Unternehmen von der Corona-Krise stark getroffen sind, sind Digitalkonzerne wie Amazon noch mächtiger geworden“, sagte Finanzpolitiker De Masi. Das verzerre den Wettbewerb. „Es ist deswegen sinnvoll, wenn Extra-Profite der großen Krisengewinner mit einer Übergewinnsteuer abgeschöpft werden, wie derzeit etwa auch in Großbritannien diskutiert wird.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Industrie / Handel
 
Unternehmensberater: Chipmangel weit über 2021 hinaus
Die Unternehmensberatung Roland Berger erwartet, „dass der Hableitermangel noch weit über das Jahr 2021 hinausreichen wird“. Der Bedarf der Autoindustrie werde sich durch Elektrifizierung und automatisiertes Fahren bis 2025 massiv erhöhen: Heute seien in einem Premiumauto mit Verbrennungsmotor Halbleiter für 3.000 Dollar verbaut. „Bei einem halbautonom fahrenden Elektroauto wird sich der Wert bis 2025 auf über 7.000 Dollar je Fahrzeug mehr als verdoppeln“, erklärten die Berater in einer Studie. Zugleich rechnen die Unternehmensberater mit einer stärkeren Marktkonzentration bei den Chip-Herstellern. „Diese Konstellation erschwert die Beschaffung zusätzlich.“ Obendrein seien Smartphone- und Computerhersteller für die Halbleiter-Branche viel größere Kunden als die Autobauer: „Allein der Smartphone-Anteil am Halbleitermarkt ist 17-mal so hoch wie der der Automobilindustrie.“ (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
EU-Rechnungshof: Zu wenig Ladesäulen für Elektroautos
Der Bau von Ladesäulen in der Europäischen Union ist aus Sicht des EU-Rechnungshofs zu langsam, zu ungleichmäßig und zu planlos, um Elektroautos zum Durchbruch zu verhelfen. Das Ziel von einer Million öffentlicher Ladesäulen bis 2025 sei in Gefahr, monierten die Rechnungsprüfer am Dienstag in Luxemburg. Es fehlten eine umfassende Lückenanalyse, gezielte finanzielle Förderung, Mindeststandards und einheitliche Bezahlsysteme. Immerhin habe die EU aber einen gemeinsamen Stecker-Standard gefördert. „Das politische Ziel besteht letztendlich darin, eine Autoreise mit dem Elektrofahrzeug quer durch Europa unternehmen zu können, bei der das Aufladen des Elektrofahrzeugs ebenso problemlos vonstattengeht wie ein konventioneller Tankvorgang“, schreibt der Rechnungshof in einem Sonderbericht. Davor sehen die Prüfer aber weiter Hindernisse. So sei zwar die Zahl der Ladesäulen in der EU von 34.000 im Jahr 2014 auf 250.000 im September 2020 gewachsen. Gehe es aber im selben Tempo weiter, könnte das Ziel von einer Million öffentlicher Säulen 2025 verfehlt werden. Dafür müssten jetzt jährlich 150.000 Säulen aufgebaut werden – jede Woche 3.000 neue Ladepunkte. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)