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VSU-Schlagzeilen 21.04.2021

Wirtschaftsministerium bringt neues Gründerzentrum an den Start / Familienunternehmer fordern Testannahmepflicht für Beschäftigte / Handelsunternehmen treiben Klage gegen Infektionsschutzgesetz voran

Saarland/Region
Wirtschaftsministerium bringt neues Gründerzentrum an den Start
Greenpeace Saar kritisiert SVolt-Ansiedlung

Arbeitswelt
Familienunternehmer fordern Testannahmepflicht für Beschäftigte
Bundesarbeitsministerium: Zwei verpflichtende Testangebote für alle Beschäftigten geplant
MINT-Studium und Berufserfahrung besonders gefragt bei deutschen KI-Arbeitgebern
ifaa: Digitalisierung stellt veränderte Anforderungen an die Beschäftigten
 
Konjunktur
Italiens Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal offenbar geschrumpft
Studie: Abschied vom Verbrennungsmotor trifft Werkzeugmaschinenbauer
 
Wirtschaftspolitik
Altmaier arbeitet an schärferen Regeln für Wirtschaftsprüferaufsicht
Handelsunternehmen treiben Klage gegen Infektionsschutzgesetz voran
Koalition will Recht auf schnelles Internet festlegen
 

 
Saarland/Region

Wirtschaftsministerium bringt neues Gründerzentrum an den Start
Die saarländische Landesregierung hat in Kooperation mit der Standortagentur Saaris und der Förderbank SIKB ein neues Gründerzentrum an den Start gebracht. Es soll in der Saarbrücker Innenstadt, im früheren HDI-Gebäude am Neumarkt entstehen. Knapp eine Million Euro investiert die Regierung in den kommenden zwei Jahren in das Gebäude. Ziel soll es sein, Gründer vor Ort besser zu fördern und die nötige Infrastruktur wie IT-Technik oder 3-D-Drucker zur Verfügung zu stellen. Man wolle die saarländische Gründungsszene nicht nur breiter aufstellen, sondern auch unterschiedliche Branchen durch Angebote für eine engere Zusammenarbeit und damit für innovative neue Ansätze des Wirtschaftens und Arbeitens gewinnen, sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. „Wir bringen kreative und innovative Startups zusammen mit etablierten Unternehmen in einem Raum, an dem sie die Chance haben, gemeinsam neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Den Schwerpunkt setzen wir bei der Unterstützung nicht-technologischer, digitaler und kreativwirtschaftlicher Geschäftsmodelle.“ Das Gebäude soll offiziell im Juli 2021 eröffnet werden. (Quelle: Wirtschaftsministerium)

Greenpeace Saar kritisiert geplante SVolt-Ansiedlung  
Greenpeace Saar kritisiert die Pläne zur Ansiedlung der Zellfabrik des chinesischen Batterieherstellers SVolt auf dem „Linslerfeld“ bei Überherrn. Im Vorfeld hatte sich bereits eine Bürgerinitiative vor Ort gegen das Projekt ausgesprochen. Greenpeace-Saar-Sprecherin Michaela Couturier fordert unter anderem „mehr Transparenz während des gesamten Ansiedlungsverfahrens“ sowie eine stärkere „Berücksichtigung des Naturschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Warndtwald“. Ökologische Aspekte müssten dabei „absoluten Vorrang bekommen vor ökonomischen Erwägungen“. Sowohl Bürger als auch Politiker müssten „sich die Frage gefallen lassen, ob sie wirklich ihrem Wohlstand ihr natürliches Erbe und ihre Lebensgrundlagen opfern wollen“, so die Umweltschutzorganisation. Die geplante Fabrik auf dem „Linslerfeld“ ist einer von zwei großen Standorten, an denen SVolt Batterien für Elektroautos fertigen will. Kritiker des Vorhabens befürchten unter anderem einen hohen Wasserverbrauch und gravierende Folgeschäden für die Umwelt. (Quelle: Saarbrücker Zeitung)


Arbeitswelt
 
Familienunternehmer fordern Testannahmepflicht für Beschäftigte
Der Verband der Familienunternehmer verlangt für Beschäftigte in Betrieben eine Pflicht, Coronatests anzunehmen. „Solange es nicht gleichzeitig auch eine Testannahmepflicht für Beschäftigte gibt, ist die Testangebotspflicht durch die Arbeitgeber eine widersprüchliche Maßnahme“, sagte Verbandspräsident von Eben-Worlée der „Rheinischen Post“ vom Mittwoch. Im übrigen bleibe es dabei, dass der Arbeitsplatz „im Grundsatz kein Infektionstreiber“ sei. „Die Testangebotspflicht schürt lediglich unbegründetes Misstrauen gegen die Wirtschaft“, sagte Eben-Worlée. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Bundesarbeitsministerium: Zwei verpflichtende Testangebote für alle Beschäftigten geplant
Arbeitnehmer können in der Corona-Pandemie auf ein weiter verbessertes Testangebot im Betrieb hoffen. Das Bundesarbeitsministerium bestätigte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ entsprechende Pläne. Laut dem Ministerium „ist geplant, die Sars-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung dahingehend anzupassen, dass künftig zwei Tests für alle Beschäftigten bereitgestellt werden müssen“. Am Dienstag ist bereits eine Verordnung von Arbeitsminister Heil in Kraft getreten, nach der die Arbeitgeber jenen Beschäftigten, die nicht ausschließlich im Homeoffice arbeiten, grundsätzlich mindestens einmal wöchentlich ein Testangebot machen müssen. (Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
MINT-Studium und Berufserfahrung besonders gefragt bei deutschen KI-Arbeitgebern
Wer im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) arbeiten möchte, sollte vielseitig einsetzbare Fähigkeiten aus MINT-Fachrichtungen wie Informatik, Mathematik oder Wirtschaftsinformatik mitbringen. Auch mehrjährige Berufserfahrung gehört zu den arbeitgeberseitig nachgefragten Kompetenzen für den Bereich Künstliche Intelligenz. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Winkelmeier-Becker sagte dazu: „Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle in den einzelnen Unternehmen und für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Sie verändert auch Berufsbilder und gefragte Kompetenzen. Deshalb sollten sich Fachkräfte für KI bewusst machen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen sie für ein erfolgreiches Berufsleben mitbringen müssen. Die Studie liefert hierzu wichtige Erkenntnisse.“ (Quelle: BMWi, M+E-Newsletter Gesamtmetall)

ifaa: Digitalisierung stellt veränderte Anforderungen an die Beschäftigten
Der Einsatz digitaler Technik in der Produktion, wie zum Beispiel Datenbrillen, Tablets oder Assistenzsysteme, verändert Aufgaben in der Metall- und Elektroindustrie. Auch  Maschinen und Anlagen selbst werden zunehmend digitaler, sind miteinander vernetzt und fungieren als „Datenlieferanten“. „Dies stellt veränderte Anforderungen an die Beschäftigten“, so Koczy, wissenschaftliche Expertin des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa). Im Projekt AWA (Arbeitsaufgaben im Wandel) untersucht das ifaa welche Kompetenzen in Zukunft gefragt sind. „Die Ergebnisse unserer Interviews zeigen, dass Beschäftigte zunehmend in der Lage sein müssen, Informations- und Kommunikationstechnologien zweckmäßig und im Sinne ihrer Aufgaben und Zielstellungen zu nutzen“, so Koczy. Das bedeutet: Beschäftigte müssen wissen, wie eine Software zu bedienen ist und wie sie zur Beschaffung der nötigen Informationen genutzt werden kann. „Daten und Informationen sind nahezu überall erreichbar und abrufbar. Es gilt zu erkennen, wann welche Informationen benötigt werden, sie aus verschiedenen Quellen zu selektieren, ihre Qualität zu beurteilen und sie adressatengerecht und situationsspezifisch aufzubereiten und weiterzugeben“, so Koczy. Hierbei ist zwischen IT-Anwenderkompetenzen sowie IT-Fachwissen und Programmierkenntnissen zu unterscheiden. „Erstere werden in der heutigen Arbeitswelt zunehmend erwartet, sind aber durch die private Nutzung von Smart Phones oder Tablets häufig bereits vorhanden. Letztere Kenntnisse werden in den von uns untersuchten Fällen dagegen nur von ausgewählten Beschäftigten verlangt und stellen keine Schlüsselqualifikation für die Breite der Belegschaft dar“, so Koczy. Die Entwickler von Unternehmenssoftware gestalten Anwenderoberflächen überwiegend so, wie Nutzer es vom eigenen Smartphone oder Tablet kennen. Das erleichtert ein intuitives Anwenden der Software. Für Personalverantwortliche bedeutet das: Bei der Einführung von digitalen Hilfsmitteln ist beispielsweise eine zweckmäßige Einweisung sehr nützlich, um Beschäftigten die Nutzung schnell und einfach zu ermöglichen. Häufig sind verschiedene Tools bereits aus dem privaten Bereich bekannt – hierauf kann aufgesetzt werden. Besonders wichtig: Den persönlichen Nutzen des Anwenders in seiner täglichen Arbeit herausstellen. (Quelle: ifaa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur
 
Italiens Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal offenbar geschrumpft
In Italien ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Franco im ersten Quartal wahrscheinlich geschrumpft. Die Wirtschaftsleistung dürfte in den ersten drei Monaten 2021 verglichen mit den drei vorherigen um etwa 1,2 Prozent zurückgegangen sein, sagte Franco am Dienstag. Damit würde Italien in einer Rezession bleiben. Denn im Berichtszeitraum von Oktober bis Dezember war das BIP um 1,9 Prozent geschrumpft. Die italienische Notenbank rechnet indes damit, dass das BIP im ersten Quartal „mehr oder weniger“ stabil geblieben sei verglichen mit dem vierten Quartal 2020. Das Mittelmeerland gehört zu den Staaten in Europa, denen die Corona-Krise besonders heftig zugesetzt hat. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft des Landes um 8,9 Prozent eingebrochen und damit so stark wie noch nie in der Nachkriegszeit. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Studie: Abschied vom Verbrennungsmotor trifft Werkzeugmaschinenbauer
Der Wandel in der Autoindustrie hin zur Elektromobilität trifft auch die Maschinenbauer. Das Beratungsunternehmen McKinsey schätzt, dass die Investitionen in Werkzeugmaschinen, die zur Herstellung von Motoren und Getrieben gebraucht werden, weltweit von heute 6,8 Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Euro) um 25 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar im Jahr 2030 sinken werden. Besonders betroffen seien Maschinen für die Produktion von Verbrennungsmotoren mit minus 65 Prozent. Im gleichen Zeitraum würden die Investitionen in Maschinen für die E-Auto-Herstellung um 10,5 Prozent jährlich wachsen, hieß es in der Studie. „Die Autoindustrie fährt ihre Investitionen in Maschinen für konventionelle Antriebe zurück – gleichzeitig kann die E-Mobilität dies heute noch nicht kompensieren“, erläuterte Simon, Partner im Kölner Büro von McKinsey. Die Zusammensetzung des Antriebsstrangs im Elektroauto ändere sich deutlich. Die Zahl der wichtigsten Komponenten sinke von mehr als 30 in einem Auto mit Verbrennungsmotor auf weniger als 10 für ein batterieelektrisches Fahrzeug. (Quellen: McKinsey, dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Wirtschaftspolitik
 
Altmaier arbeitet an schärferen Regeln für Wirtschaftsprüferaufsicht
Wirtschaftsminister Altmaier arbeitet nach dem Wirecard-Skandal an schärferen Compliance-Regeln für die Wirtschaftsprüferaufsicht Apas. Der Entwurf für eine entsprechende Verordnung sei fertig und müsse nur noch abgezeichnet werden, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Bilanzskandal Wirecard. Er habe den Eindruck, das Parlament bestehe nicht auf einer gesetzlichen Regelung, sondern eine Verordnung reiche aus. Der frühere Apas-Chef Bose war zu Jahresbeginn gekündigt worden, nachdem er vor dem Ausschuss eingestanden hatte, selbst mit Wirecard-Papieren gehandelt zu haben, während die Arbeit der Wirtschaftsprüfer bei Wirecard überprüft wurde. Den Wirtschaftsprüfern von EY wird vorgeworfen, im Fall Wirecard versagt zu haben. Sie hatten die Bilanzen des Skandalunternehmens jahrelang uneingeschränkt testiert. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass Wirecard in seinen Jahresabschlüssen seit 2015 falsche Zahlen nannte. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Handelsunternehmen treiben Klage gegen Infektionsschutzgesetz voran
Eine Gruppe von Einzelhändlern fürchtet durch die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes Ungleichbehandlungen innerhalb der Branche und forciert deshalb Pläne für eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Rechtsexperten hätten den Unternehmen, unter ihnen Intersport, Rose Bikes, Ernstings Family, Tom Tailor und Bonita, empfohlen, eine Verfassungsbeschwerde einzuleiten, teilten die Firmen am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Dies könne in Form einer Sammelklage geschehen. „Sollte das Infektionsschutzgesetz durch den Bundestag kommen, dann werden qua Gesetz einzelne Handelskategorien privilegiert“, kritisierte Intersport-Chef von Preen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Koalition will Recht auf schnelles Internet festlegen
Ein gesetzlich verankertes „Recht auf schnelles Internet“ nimmt an diesem Mittwoch aller Voraussicht nach seine nächste Hürde. Der Wirtschaftsausschuss im Deutschen Bundestag will am Vormittag über eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes abstimmen. Die Koalitionsfraktionen aus Union und SPD haben sich vor der Sitzung auf einen Kompromiss geeinigt, der Menschen auch in abgelegenen Gegenden einen Internetzugang ermöglichen soll, der schneller ist als bisher. Der geltenden Rechtslage zufolge ist nur ein „funktionaler“ Zugang zum Festnetz-Internet Pflicht – also ein 56-Kilobit-Schneckentempo. In dem Kompromisspapier von CDU/CSU und SPD ist nun von einem Richtwert von 30 Megabit pro Sekunde die Rede – so viel wäre nötig, um Anforderungen für das Homeoffice zu erfüllen. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)