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VSU-Schlagzeilen 21.07.2021

Saarländer haben durch Corona kaum Abstriche beim Entgelt machen müssen / VSU schließt sich Impf-Aufruf des Gesundheitsministeriums an / Wirtschaftsrat: Hochwassergebiete zur Sonderzone bei Planungsverfahren erklären

Saarland 
Saarländer haben durch Corona kaum Abstriche beim Entgelt machen müssen 
VSU schließt sich Impf-Aufruf des Gesundheitsministeriums an 
Streit über Wahlliste der Saar-Linken 

Arbeitswelt 
IAB-Studie: Mütter verschieben Arbeitszeiten in Pandemie
  
Konjunktur
Erzeugerpreise deutlich gestiegen 
ZVEI: Elektroexporte machen Vorjahresverluste wett 

Wirtschaftspolitik 
Wirtschaftsrat: Hochwassergebiete zur Sonderzone bei Planungsverfahren erklären 
EU-Kommission schlägt Bargeldgrenze vor 
Deutschland und USA im Nord-Stream-Streit offenbar einig 
  
Digitalisierung 
China weist Hacker-Vorwürfe westlicher Staaten zurück 
  
  
  
Saarland/Region 

Saarländer haben durch Corona kaum Abstriche beim Entgelt machen müssen 
Im Saarland lag das mittlere Monatseinkommen 2020 nur geringfügig unter dem Wert von 2019. Das zeigt die neueste Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Diese untersucht zum Stichtag 31.12.2020 das Entgelt der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende und Beschäftigte, für die eine besondere gesetzliche Vergütungsregelung gilt).  
Im Jahr 2020 lag das mittlere Monatseinkommen im Saarland bei 3 456 Euro. Dies ist etwas weniger als im Jahr 2019. Im Jahr 2019 betrug das mittlere Entgelt 3 469 Euro. Bundesweit betrug im Jahr 2020 das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt 3 427 Euro.  
In der Entgeltstatistik 2020 schlägt sich der sogenannte Corona-Effekt nieder, da in der Statistik nicht nur Entgelte für tatsächlich erbrachte Arbeitsleistungen enthalten sind, sondern auch Kurzarbeitergeld. Des Weiteren wurden in bestimmten Branchen oder Berufen Corona-Prämien gezahlt und in anderen wiederum auf Gehaltserhöhungen verzichtet. Deutsche Staatsangehörige erwirtschafteten ein Einkommen in Höhe von 3 551 Euro pro Monat. Ausländische Beschäftigte kamen auf ein Entgelt von 2 633 Euro. Eine wesentliche Rolle beim Monatseinkommen spielte das Geschlecht: Frauen verdienten 3 125 Euro und Männer kamen mit 495 Euro mehr auf 3 620 Euro pro Monat.  
Betrachtet man die Bruttomonatsgehälter nach der Qualifikation, überrascht das Ergebnis nicht: Menschen ohne Berufsabschluss verdienten monatlich 2 613 Euro. Bei Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss lag der Monatsverdienst bei 3 434 Euro und bei Akademikern bei 5 069 Euro. „Eine fehlende Qualifikation wirkt sich nicht nur auf das Einkommen aus. Schlechter qualifizierte Frauen und Männer sind auch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Daher ermutige ich, die Qualifizierungsangebote der Agentur für Arbeit zu nutzen. Unsere Beraterinnen und -berater informieren und unterstützen gerne“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. Auch das Lebensalter hat einen erheblichen Einfluss auf das Einkommen. Mit zunehmendem Alter steigen die Löhne. Frauen und Männer unter 25 Jahren erhielten 2 460 Euro, 25- bis 55-Jährige 3 466 Euro und 55-Jährige und älter verdienten 3 713 Euro. Mit Blick auf die Branchen verdienten Beschäftigte im Bereich Information und Kommunikation mit 4 635 Euro am meisten und in der Zeitarbeit am wenigsten (1 719 Euro monatlich). (Quelle: Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit) 

VSU schließt sich Impf-Aufruf des Gesundheitsministeriums an 
Die Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände unterstützt einen Impfaufruf der Gesundheitsministerin Monika Bachmann. Diese hatte betont, dass es weiter nötig ist, das Impftempo aufrecht zu erhalten, um den Gefahren einer vierten Welle entgegenzuwirken. Das Saarland hat zwar bereits bei über 50 Prozent der Bevölkerung einen vollen Impfschutz über zwei Impfungen erreicht, dieses reicht jedoch noch nicht aus. „Impfen bleibt weiterhin der Königsweg aus der Krise“, sagt auch VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter. „Deshalb appellieren wir an die Mitarbeiter unserer Mitgliedsbetriebe die Impfangebote über die Impfzentren, Betriebs- und Hausärzte zu nutzen.“ Eine Normalität – auch in den Betrieben – sei erst zu erreichen, wenn umfassender Impfschutz besteht. Die VSU hat sich gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft schon früh dafür eingesetzt, in die Impfkampagne auch Betriebsärzte einzubinden. Dieses ist seit Anfang Juni möglich. (Quelle: VSU)  

Streit über Wahlliste der Saar-Linken 
Der innerparteiliche Streit bei den Linken im Saarland geht in die nächste Runde. Zwei Parteimitglieder haben bei der Landeswahlleiterin beantragt, die Landesliste mit dem Spitzenkandidaten Thomas Lutze, Landeschef und Bundestagsabgeordneter, nicht zuzulassen. Das berichten Saarbrücker Zeitung und SR. Der Vorwurf der beiden Mitglieder lautet, dass die Mitgliederlisten vor der Wahl durch Lutze manipuliert worden seien, um seine Wiederwahl zu sichern. Zahlreiche Mitglieder seien nicht zur Mitgliederversammlung eingeladen worden, weil sie wegen rückständiger Beiträge aus der Partei ausgeschossen worden seien. Sie seien aber nicht, wie durch die Satzung vorgeschrieben, im Vorfeld gemahnt worden. Lutze war im Juni auf einer Mitgliedersammlung mit knapp 56 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste gewählt worden. (Quellen: Saarbrücker Zeitung, SR) 


Arbeitswelt 
  
IAB-Studie: Mütter verschieben Arbeitszeiten in Pandemie 
Mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller berufstätigen Mütter von Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Corona-Pandemie zumindest teilweise auf den Abend oder das Wochenende verlegt, zeigt eine IAB-Studie. Bei Vätern habe die Quote nur 31 Prozent betragen. Die Quote sei bei den Müttern von April 2020 bis Oktober 2020 auf 26 Prozent gesunken, bei den Vätern auf 18 Prozent. "Vor allem Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends, unter anderem, um ihre Kinder bei Schul- und Kitaschließungen oder während des Distanzunterrichts betreuen zu können", sagte IAB-Forscherin Frodermann. Insgesamt haben 33 Prozent der Beschäftigten, die im April 2020 Kinder unter 14 Jahre zu betreuen hatten, ihre Arbeitszeiten zumindest teilweise verlagert. Bei denjenigen ohne Kinder waren es noch 16 Prozent. Neben der Kinderbetreuung habe wohl auch die Verlagerung ins Homeoffice dazu geführt, dass sich die Arbeitszeiten geändert hätten: Mehr als ein Drittel derjenigen, die zumindest teilweise von zu Hause arbeiteten, gaben im April 2020 an, zu anderen Zeiten zu arbeiten als noch vor der Pandemie. Bei den Beschäftigten, die kein Homeoffice nutzten, waren es nur knapp 15 Prozent. Insgesamt änderte im April 2020 noch ein Viertel der Befragten ihre Arbeitszeiten. Bis Oktober 2020 sank dieser Anteil auf 11 Prozent. Interessant ist, dass es für die Arbeitszufriedenheit insgesamt keine Rolle zu spielen scheine, ob sich die Lage der Arbeitszeit verändert hat, konstatiert das IAB: „Eine Verschiebung der Arbeitszeit ist nicht per se als negativ einzustufen. Sie kann vielmehr dabei helfen, akute pandemiebedingte Zusatzbelastungen zu schultern und somit in dieser Sondersituation Privatleben und Beruf unter einen Hut zu bekommen.“ (Quelle: IAB, dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Konjunktur
  
Erzeugerpreise deutlich gestiegen 
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind im Juni um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, nachdem die Steigerungsrate im Mai noch bei 7,2 Prozent gelegen hatte, berichtet das Statistische Bundesamt. Gegenüber dem Vormonat stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,3 Prozent. Hauptverantwortlich für den Anstieg gegenüber Juni 2020 waren deutlich höhere Kosten für Energie und Vorleistungsgüter. Energie verteuerte sich im Durchschnitt um 16,9 Prozent; Vorleistungsgüter waren 12,7 Prozent teurer als im Juni 2020. Gegenüber Mai 2021 stiegen diese Preise um 1,8 Prozent. Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei metallischen Sekundärrohstoffen aus Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrott (plus 88,1 Prozent), aber auch bei Betonstahl in Stäben (plus 62,3). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 26,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 41,9 Prozent höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 25,1 Prozent mehr. Eisenerzimporte verteuerten sich um 83,6 Prozent von Mai 2020 bis Mai 2021. (Quelle: destatis, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
ZVEI: Elektroexporte machen Vorjahresverluste wett 
Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im Mai 2021 nach ZVEI-Angaben um 26,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,1 Milliarden Euro gestiegen. "Vor einem Jahr waren sie bedingt durch die Corona-Pandemie allerdings auch um mehr als ein Fünftel eingebrochen", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Gontermann. Von Januar bis Mai dieses Jahres stiegen die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland um 11,8 Prozent gegen Vorjahr auf 89,4 Milliarden Euro. "Der Zuwachs im bisherigen Jahresverlauf 2021 konnte die Verluste aus dem Jahr 2020 inzwischen wettmachen", erklärte Gontermann. Mit plus 25,1 Prozent gegenüber Vorjahr zogen die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im Mai auf 16,1 Milliarden Euro an. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen sie auf 86,0 Milliarden Euro und übertrafen ihr Vorjahresniveau damit um 17,3 Prozent. Die deutschen Elektroexporte nach Europa erhöhten sich im Mai um 29,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 10,8 Milliarden Euro. Am kräftigsten fiel das Plus im Mai bei den Lieferungen nach Spanien (plus 41,0 Prozent) sowie nach Frankreich (plus 38,3 Prozent) aus. Kumuliert von Januar bis Mai stiegen die Elektroausfuhren nach Europa um 15,2 Prozent gegen Vorjahr auf 57,5 Milliarden. In das größte Abnehmerland China hat die deutsche Elektroindustrie laut den Angaben im Mai Waren im Wert von 2,0 Milliarden Euro exportiert und damit 13,1 Prozent mehr als im Mai 2020. In den gesamten ersten fünf Monaten dieses Jahres kamen die Exporte nach China auf 10,1 Milliarden, womit sie um 11,2 Prozent höher ausfielen als im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Elektroexporte in die USA machten im Mai einen kräftigen Sprung um 40,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 1,5 Milliarden Euro. Von Januar bis Mai 2021 wuchsen die Lieferungen in die USA gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. (Quelle: Dow Jones, ZVEI, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 


Wirtschaftspolitik 
  
Wirtschaftsrat: Hochwassergebiete zur Sonderzone bei Planungsverfahren erklären 
Der CDU-Wirtschaftsrat hat die Bundesregierung aufgefordert, für den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten unbürokratische Hilfe durch schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren möglich zu machen. "Wenn die gesamte Versorgungsstruktur – Straßen, Brücken, Schienen, Kanäle, Elektrizität, Telekommunikation – und vieles mehr mit den üblichen Planungs- und Genehmigungsverfahren wieder aufgebaut werden muss, kann das Jahre dauern", sagte Generalsekretär Steiger. Nötig sei jetzt unbürokratische Hilfe, die schnell zu sichtbaren Ergebnissen in den betroffenen Regionen führe. (Quelle: Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 

EU-Kommission schlägt Bargeldgrenze vor 
Mit einer EU-weiten Grenze für Bargeldzahlungen, einer neuen Überwachungsbehörde und Beschränkungen für Kryptowährungen will die EU-Kommission Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpfen. Konkret sollen Rechnungen grundsätzlich nur bis zu 10.000 Euro bar bezahlt werden dürfen, wie die Kommission mitteilte. Es seien aber mehrere Ausnahmen etwa für Geschäfte zwischen Privatpersonen oder Menschen ohne Konto vorgesehen. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen den Vorschlägen noch zustimmen. Als Herzstück des vorgeschlagenen Gesetzespakets bezeichnet die EU-Kommission die neue Anti-Geldwäsche-Behörde ALMA (Anti-Money Laundering Authority). Sie soll die Aufsicht über bestimmte Finanzunternehmen übernehmen können, wenn ein erhöhtes Risiko für Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung besteht. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen risikobasierten Ansatz für die Pläne der Kommission ins Zentrum der weiteren Beratungen gesetzt. "Die Pläne der EU-Kommission zu mehr Geldwäscheprävention und -bekämpfung in Europa sind richtig", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Asmussen. Der Kampf gegen Geldwäsche sei eine wichtige Aufgabe, der sich auch die Versicherer stellten. "Gut ist, dass die EU-Kommission im Grundsatz einen risikobasierten Ansatz verfolgt: Höhere Risiken – höhere Verantwortung; geringere Risiken – geringere bürokratische Lasten", betonte Asmussen. Versicherungen und ihre Geschäftsmodelle hätten ein geringes Risiko der Geldwäsche. (Quelle: dpa, Reuters, Dow Jones, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
Deutschland und USA im Nord-Stream-Streit offenbar einig 
Im Streit um die Erdgaspipeline Nord Stream 2 könnte es eine Einigung geben: Nach Berichten amerikanischer Medien gibt die US-Regierung ihren Widerstand gegen das Pipeline-Projekt auf. Grundlage ist ein Vier-Punkte-Kompromiss. Im Gegenzug für die Einwilligung soll Deutschland sich zu mehreren Zugeständnissen verpflichtet haben. Unter anderem werden Deutschland und die USA demnach 50 Millionen US-Dollar in den Ausbau erneuerbarer Energien in der Ukraine investieren. Deutschland werde überdies auch Energiegespräche im Rahmen der Drei-Meer-Initiative, einer Initiative zur Stärkung der mitteleuropäischen Zusammenarbeit unter anderem im Bereich Energiepolitik, unterstützen. Auch wollen beide Länder sicherstellen, dass die Ukraine nach wie vor Transitgebühren für aus Russland geliefertes Gas bekommt. Die USA behielten sich zudem das Recht vor, Sanktionen zu verhängen, sollte Russland die Energieversorgung als Druckmittel einsetzen. (Quelle: Reuters, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel, M+E-Newsletter Gesamtmetall) 
  
  
Digitalisierung
  
China weist Hacker-Vorwürfe westlicher Staaten zurück 
China hat Vorwürfe der USA und anderer westlicher Staaten über computergestützte Ausspähungen und Angriffe als "Verleumdung" zurückgewiesen. Die Anschuldigungen seien unbegründet und aus rein politischen Motiven erhoben worden, sagte der chinesische Außenamtssprecher Zhao Lijian. China sei strikt gegen jede Form von Cyberangriffen, unterstütze und dulde diese auch nicht. Im Gegenzug beschuldigte der Sprecher die USA, selbst "die größte Quelle für Cyberangriffe weltweit" zu sein. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)